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Schieberkasten für Gaszähler
Die Erfindung betrifft einen Schieberkasten
für Gaszähler mit Schiebersteuerung und mit begrenzten Meßräumen, bei welchen die
beiden Außenkanäle der Gasverteilungseinrichtung zwischen Schieberrost und Meßkammer
an ihren Enden längliche Querschnitte haben und die Öffnungen bezüglich sich entsprechender
Längenausdehnungen um go" gegeneinander versetzt sind.
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Es ist bekannt, Gasverteilungseinrichtungen so auszuführen, daß Schieberrost
und Gasführungskanäle als einzelne Teile je für sich ausgebildet und dann durch
Löten od. dgl. miteinander verbunden werden.
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Die einzelnen Bestandteile der Gasverteilungseinrichtung werden getrennt
angefertigt und dann zusammengesetzt, wobei sich zur Herstellung gasdichter Verbindungen
der einzelnen Bestandteile die Verwendung von aus materialwirtschaftlichen Gründen
zu vermeidenden Metallen, z. B. Lötzinn od. dgl., nicht umgehen läßt.
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Diese Nachteile werden bei der erfindungsgemäßen Ausbildung der Gasverteilungseinrichtung
vermieden.
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Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß die untere, in die Meßkammer
führende Öffnung des einen Außenkanals ungefähr in der der Schieberbewegungsrichtung
entsprechenden Symmetrieebene des Gleitrostsystems liegt und dieser Kanal den unmittelbar
zu einem Gassammel- bzw. Auslaßraum führenden Mittelkanal bogenartig durchdringt,
während die untere Öffnung des anderen Außenkanals parallel zu dem ersteren, ungefähr
entlang der quer zur Schieber-
bewegungsrichtung liegenden Längsseite
des Kanal systems, verläuft.
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Der eine Außenkanal wird dabei gebildet von einer an den äußersten
Rostquersteg anschließenden und einer dieser gegenüberliegenden, den Mittelkanal
begrenzenden Querwand, welche eine zur Aufnahme des den Mittelkanal bogenartig durchdringenden,
gegenüber der oberen Kanalöffnung um go" versetzten Kanalteils dienende Aussparung
hat, während die an den beiden Kanallängsseiten anschließenden Wandteile sich gegen
den Kanalgrund mehr und mehr zusammenziehen, um dort einen ungefähr der Kanalbreite
entsprechenden Ausschnitt frei zu lassen, der zu dem den Mittelkanal durchdringenden
Kanalteil, der bis unter den anderen Außenkanal reicht, überleitet.
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Der zweite Außenkanal wird gebildet von einer an den entsprechenden
äußersten Rostquersteg anschließenden und einer dieser gegenüberliegenden, den Mittelkanal
begrenzenden Querwand, während die an die eine Kanallängsseite anschließende Wand
bogenartig zum Kanalgrund verläuft und an der dieser gegenüberliegenden Kanallängsseite
unterhalb des Steges überhaupt keine Wand vorgesehen ist, so daß hierdurch eine
Öffnung entsteht, die das Gas in den gegenüber der oberen Kanalöffnung um go" gedrehten,
ungefähr entlang der Längsseite des Kanalsystems verlaufenden Kanalteil führt.
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Dabei können die unteren Enden der Außenkanäle als Anschlußflächen
für das Anbringen der Meßkammern ausgebildet sein.
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Schieberrost, Gasführungskanal mit den daran vorzusehenden Anschlußflächen
für das Anbringen der Meßkammern und zweckmäßigerweise ein dem Schieberrost allseitig
umgebender Befestigungsrand bilden dabei in an sich bekannter Weise ein einziges
Bauteil, nämlich den einsatzfertigen Schieberkasten, wobei jedoch vorteilhaft im
Gegensatz zu den bekannten Ausführungen vorzugsweise sämtliche Bestandteile dieses
Schieberkastens innerhalb der durch den Befestigungsrand bestimmten Querschnittsform
liegen.
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Der neuartige Schieberkasten kann entsprechend seiner zweckgerechten
Ausbildung in einem solchen Arbeitsverfahren hergestellt werden, daß er mit sämtlichen
baulichen Einzelheiten in einem einzigen Arbeitsgang formfertig erscheint.
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Infolge der neuartigen Gestaltung und der besonderen Kanalführung
wird erreicht, daß der Schieberkasten bei großer Steifigkeit desselben infolge der
herstellungsgerechten Formgebung leicht und damit billig herzustellen ist. Bei dem
erfindungsgemäßen Schieberkasten sind sämtliche unterschnittenen Flächen vermieden,
so daß bei Herstellung des Schiebers im Gieß-, Spritz- oder Preßverfahren nur einfache
Kerne, die nach Erledigung ihrer Aufgabe leicht gezogen werden können, verwendet
werden müssen.
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Dabei erhält der einzelne Schieberkasten außerdem eine gedrängte,
geschlossene Form. Damit ergeben sich trotz verhältnismäßig großer Kanalquerschnitte
aber auch für den ganzen Gaszähler kurze Baumaße.
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Durch die erfindungsgemäße Ausbildung des Schieberkastens ist es
möglich, diesen unter Vermeiden von Lötverbindungen in einem einzigen Block großer
Steifigkeit und Formfestigkeit herzustellen, wodurch sowohl in der Fertigung des
Einzelteils als im Zusammenbau des Gaszählers eine Vereinfachung und Verbilligung
des Gaszählers zu erzielen ist.
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In den Abbildungen ist-ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, und zwar ist Abb. 1 eine Draufsicht auf den Schieberkasten, während
Abb. 2 die Ansicht desselben von unten zeigt; Abb. 3 ist ein Schnitt durch den erfindungsgemäßen
Schieberkasten quer zur 5 chieberbewegungsrichtung nach der Schnittlinie I-I der
Abb. 1, Abb. 4 ein Schnitt nach der Schnittlinie lI-II der Abb. I, Abb. 5 ein Schnitt
nach der Schnittlinie III-III der Abb. I; Abb. 6 zeigt einen Schnitt durch den Schieberkasten
in der Richtung der Schieberbewegung nach der Schnittlinie IV-IV der Abb. I, während
Abb. 7 die Befestigung zweier Schieberkasten nach der Erfindung an einer Iängs geschnittenen
Tragplatte zeigt.
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Die Gasverteilungseinrichtung besteht in bekannter Weise aus jeweils
drei Kanälen, den beiden Außenkanälen I, 2 und dem Mittelkanal 3. Die Außenkanäle
I, 2 münden in die Meßkammern, während der Mittelkanal 3 das Gas zu einem Gassammel-
bzw. Auslaßraum führt.
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Die Steuerungs- und Bewegungsvorgänge der einzellen Gaszählerorgane
und die Wirkungsweise des Gaszählers kann als bekannt vorausgesetzt werden, so daß
an dieser Stelle hierauf nicht einzugehen ist, da durch die erfindungsgemäße Ausbildung
des Schieberkastens an dem grundsätzlichen Aufbau und der Wirkungsweise des Gaszählers
nichts geändert wird.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel entspricht die Schieberrostausbildung
in ihrem Grundaufbau der allgemein üblichen. Der Schieberrost wird dabei gebildet
aus zwei Längsstegen 4, 5 und vier Querstegen 6, 7, 8, 9. Die Oberfläche der Längs-und
Querstege bildet die ebene Gleitfläche für den nicht dargestellten Muschelschieber.
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Die obere rechteckige Öffnung des Außenkanals 1 wird gebildet von
den beiden Querstangen 6,7 und durch die entsprechenden Abschnitte der Längsstege
4, 5.
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An den Rostquersteg 6 schließt eine senkrecht nach unten führende
Kanalaußenwand 10 an (Abb. 2 und 6).
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Diese in ihrer Querschnittsform dem Kanalquer schnitt entsprechende
Außenwand 10 bildet die äußere Begrenzung des Kanals I; darüber hinaus bildet sie
in ihrer Verlängerung die seitliche Begrenzung des Teils 14 des Kanals 2, das entlang
der Längsseite des Kanalsystems verläuft.
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An den Quersteg 7 schließt eine senkrecht nach unten führende, der
Querschnittsform des Kanals 1 genau entsprechende Wand II an. Diese Wand ii, die
gleichzeitig die eine seitliche Begrenzungswand des Mittelkanals ist, hat etwa in
zwei Drittel ihrer Höhe beginnend eine Aussparung I2, welche zur Aufnahme des den
Mittelkanal bogenartig durchdringenden, bis unter den anderen Außenkanal 2 reichenden,
gegenüber der oberen Öffnung des Kanals I um go" versetzten Kanalteils I3 dient.
An die durch die Quer-
stege 6, 7 gebildeten Abschnitte der Längsstege
4, 5 schließen Wandteile 15, 16 entsprechender Breite an.
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Diese Wandteile I5, I6 ziehen sich gegen den Kanalgrund mehr und mehr
zusammen; dort lassen sie einen ungefähr der Kanalbreite entsprechenden Ausschnitt
frei, der zu dem den Mittelkanal 3 durchdringenden Kanalteil 13 überleitet.
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Die obere rechteckige Öffnung des anderen Außenkanals 2 wird gebildet
von den beiden Querstegen 8, 9 und durch die entsprechenden Abschnitte der Längsstege
4, 5. An den Rostquersteg g schließt eine senkrecht nach unten führende Außenwand
17 an. Diese entspricht in ihrer Querschnittsform dem Kanalquerschnitt, darüber
hinaus bildet sie in ihrer Verlängerung nach unten die seitliche Begrenzung des
um go" versetzten Teils I3 des Kanals I, während ihre Verlängerung in der Breite
die seitliche Begrenzung des um 900 versetzten, entlang der Längsseite des Kanalsystems
verlaufenden Teils 14 des Kanals 2 bildet.
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An den Quersteg 8 schließt eine senkrecht nach unten führende, der
Querschnittsform des Kanals 2 im wesentlichen entsprechende Wand I8 an. An den durch
die Querstege 8, 9 gebildeten Abschnitt des Längssteges 5 schließt ein Wandteil
19 entsprechender Breite an. Das Wandteil 19 beschreibt einen Bogen, der von dem
durch die Querstege 8, 9 gebildeten Abschnitt des Längssteges 5 bis nahezu an den
Boden des Schieberkastens herunterreicht, und zwar unterhalb der senkrechten Projektion
des entsprechenden Abschnitts des Längssteges 4. Unterhalb des durch die Querstege
8, 9 gebildeten Abschnitts des Längssteges 4 ist keine Kanalwand vorhanden, so daß
hier eine rechteckige Öffnung 20 entsteht. Diese Öffnung 20 bildet die Überleitung
von dem Kanalteil 2 zu dem gegenüber diesem um go" gedrehten, entlang der Längsseite
des Kanalsystems verlaufenden Kanalteil 14.
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Die nach der Seite des Mittelkanals 3 verlängerte Wand Ig bildet
die Begrenzung des Kanals 14 nach innen, während eine an die Außenkanten der Querbegrenzungswände
10 und I7 anschließende, dem Kanalquerschnitt entsprechende Längswand 2I die äußere
seitliche Begrenzung des Kanalteils 14 bildet.
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Den oberen Abschluß des Kanalteils 14 bildet die eine Längsseite 22
einer rund um den Schieberrost angeordneten Randleiste, auf die an anderer Stelle
noch ausführlicher einzugehen sein wird.
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Der Mittelkanal 3 wird begrenzt von der an den Quersteg 7 anschließenden
Wand II, der an den Steg 8 anschließenden Wand I8 und der seitlichen Verlängerung
der den Kanal I auf der Längsseite begrenzenden Wand I5 bis unter den durch die
Querstege 7, 8 bestimmten Abschnitt des Längssteges. Unterhalb des zwischen den
Querstegen 7, 8 liegenden Abschnitts des Längssteges 5 ist keine Wand vorgesehen,
so daß das Gas an dieser Stelle 24 freien Zugang zu dem Gassammel- bzw. Auslaßraum
hat. (Abb. 4).
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Der Kanal 3 gibt dem Gas nach unten und nach der Seite freien Austritt
bei großen, im wesentlichen rechteckigen Querschnittsflächen; dabei wird die nach
unten gerichtete Austrittsöffnung durch den den Mittelkanal bogenartig durchdringenden,
an seiner Oberfläche strömungstechnisch möglichst günstig ausgebildeten Teil I3
des Außenkanals I unterteilt. Die dabei gebildete Mittelkanalöffnung 24 hat sehr
großen Querschnitt, während die zwischen dem bogenartigen Durchdringungskörper des
Kanalteils I3 und der Wand 15 liegende, senkrecht nach unten führende Öffnung 25
kleineren Querschnitt hat. Die Öffnungen 24 und 25 bilden zusammen den für das Ableiten
des gemessenen Gases zu dem Sammel- bzw. Auslaßraum verfügbaren Querschnitt.
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Die horizontalen Flächen 26, 27 an den Austrittsöffnungen der Kanäle
I3 und 14 sind eben. Sie bilden die Anschluß- und Dichtflächen für das Anbringen
der Meßkammern. In Abb. 4 ist das Anbringen der Meßkammern schematisch angedeutet.
Auch die Außenseiten der Kanäle I3 und 14 führen senkrecht oder nahezu senkrecht
zu den Kanalenden. Zwischen der Mündung des Kanalteils 13 des Kanals I und der Mündung
des Kanalteils 14 des Kanals 2 stellt ein brückenartiger Bogen 28 die Verbindung
her. Der sich dadurch ergebende Platz dient der Aufnahme der Membranschalenränder
23; dadurch können bei guter Anbringungsmöglichkeit der Membranschalen die Gasführungskanäle
verhältnismäßig kurz gehalten werden, was sich auf die Bauhöhe des ganzen Gaszählers
günstig auswirkt.
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Um den ganzen Umfang des Schieberrostes erstreckt sich eine Randleiste
von in der Draufsicht rechteckigem Querschnitt. Die Längsseiten 22, 29 der Randleiste,
die mit den Längsstegen des Schieberrostes gleichlaufen, haben zur Aufnahme von
Schraubenlöchern eine größere Breite als die mit den Querstegen des Schieberrostes
gleichlaufenden Querseiten 30, 3I der Randleiste. Die aus den Teilen 22, 29, 30,
31 gebildete Randleiste stellt in der Draufsicht die äußere Umrahmung des Schieberkastens
dar, innerhalb deren Projektion sämtliche Bestandteile desselben liegen.
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Die Randleiste dient vor allen Dingen der gasdichten Befestigung der
Schieberkästen an ihrer Verwendungsstelle. Zum Befestigen der Schieberkästen sind
in der Randleiste mehrere Gewindelöcher 32, 33, 34, 35 vorgesehen. Um die Gewindelänge
genügend lang ausführen zu können, kann die Stärke der Randleiste entsprechend groß
gewählt werden; man kann aber auch davon absehen, die Stärke der Randleiste über
die aus Festigkeitsgründen erforderlichen Abmessungen zu wählen und für die Aufnahme
der Gewindelöcher besondere Augen vorsehen. Die Längsseite 22 der Randleiste bildet
außerdem, wie weiter oben bereits ausgeführt, den oberen Abschluß des Kanalteils
14.
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Ein besonders anschauliches Anwendungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Schieberkastens ist in Abb. 7 dargestellt. Zwei nach der Erfindung ausgebildete
Schieberkästen 36, 37, deren einer gegebenenfalls eine durch die Gasführung bedingte
abweichende Anordnung der Kanäle haben kann, werden an einer das Gaszählergehäuse
in einen Raum für gemessenes und einen Raum für ungemessenes Gas unterteilenden
Tragplatte 38 aus Blech, Preßstoff od. dgl. in der dargestellten Weise angebracht.
Durch die besondere Ausbildung der Randleiste ist es möglich, die einzelnen Schieberkasten
in einfacher Weise gasdicht mit der Tragplatte durch Schrauben od. dgl. zu verbinden.
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Die Kanalführung des Schieberkastens nach der Erfindung ist so gewählt,
daß keine hinterschnittenen Flächen entstehen; dabei wird durch das Übergreifen
der einzelnen Kanalwände zu danebenliegenden Kanälen bei großen Kanalquerschnitten
und durch die durch die Randleiste geschaffene starre Umrandung em Schieberkasten
außerordentlich großer Steifigkeit geschaffen, der an jeder gewünschten Verwendungsstelle
im Gaszähler leicht befestigt werden kann.
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Durch die Art der Kanalführung und die Verbindung der Kanalwände ist
ein Schieberkasten entstanden, der ein einziges je für sich herstellbares Bauteil
mit allen daran erforderlichen Einzelheiten bildet.
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Der erfindungsgemäße Schieberkasten kann infolge der zweckgerechten
Ausbildung und der dadurch erzielten günstigen Kernformen in einem solchen Arbeitsverfahren
hergestellt werden, daß er in einem einzigen Arbeitsgang mit sämtlichen baulichen
Einzelheiten formfertig erscheint. Es ist dabei gedacht an die Herstellung aus Preßstoff,
an die-Herstellung im Spritz- und Preßgießverfahren. Durch die in dem vorgesehenen
Arbeitsverfahren Rechnung tragende Formgebung sind nur einfache, mit der Form fest
verbundene Stahlkerne vorzusehen, was umständliche Kernzieheinrichtungenvermeidet
und die Herstellungskosten des erfindungsgemäßen Schieberkastens günstig beeinflußt.