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Baukasten für den Unterricht in der Pflanzenkunde Die Erfindung betrifft
einen Baukasten für den Unterricht in der Pflanzenkunde.
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Man hat bisher zu Anschauungszwecken botanische Modelle benutzt, die
hinsichtlich ihrer Größenverhältnisse und ihrer Färbung genaue Abbilder einzelner
bestimmter Pflanzen darstellten. Diese Modelle waren meist in ihre Einzelteile zerlegbar,
um es dem Lehrer zu ermöglichen, den Aufbau der Pflanze zu veranschaulichen. Infolge
der Kostspieligkeit war es jedoch nicht möglich, von jeder Pflanze ein solches Schaustück
anzuschaffen.
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Ferner ist es bekannt, Einzelteile zur Bildung von mehreren Modellen
zu benutzen. Man hat zu diesem Zweck die Einzelteile mit einer bindenden, z. B.
klebrigen oder plastischen Masse zu bestimmten Stücken vereinigt, um sie später
wieder auseinanderzunehmen und in anderen Anordnungen weiterzuverwenden. Hierbei
war es aber nicht möglich, eine naturgetreue Darstellung der Pflanze zu geben, da
die Feinheiten des inneren Aufbaues nicht berücksichtigt wurden. Deshalb stellen
diese Baukasten ebenfalls ein unvollkommenes Hilfsmittel dar.
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Demgegenüber sind gemäß der Erfindung die Einzelteile mit einander
angepaßten Vorsprüngen und Ausnehmungen derart versehen, daß sie sich in jeder in
der Natur vorkommenden Anordnung zusammenfügen lassen.
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Besonders vorteilhaft ausgebildete Einzelteile des Baukastens ermöglichen
es, durch verschiedene. Anwendung und durch verschiedenartigen inbau bei einer Ersparnis
an Bauteilen die verschiedensten Pflanzenarten darzustellen.
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Der Modellbaukasten gemäß der Erfindung gibt auch die Möglichkeit,
die natürliche Färbung der einzelnen Blütenteile zu berücksichtigen, verzichtet
aber auf die Übereinstimmung mit den natürlichen Größenverhältnissen; denn es ist
nicht der Zweck des Baukastens, genaue Abbilder der Pflanzen zu schaffen, die ja
in Form von Bildern jederzeit ergänzend zur Hand sind, sondern er soll den Lernenden
lediglich mit dem Aufbau der Pflanzen vertraut machen.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
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Die Abb. z bis 3 zeigen je eine zusammengesetzte Blüte teilweise im
Schnitt, die übrigen Abbildungen Einzelteile, wie Stempel (Abb. q. und 5), Staubgefäße
(Abb. 2z und 22), verschiedene Teile zum Zusammensetzen des Blütenbodens (Abb. 7
bis z7), eine Fußplatte (Abb. 2o), einen Stiel (Abb. zg) und zwei Fruchtknoten (Abb.
6 und i8).
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Der Blütenboden läßt sich wahlweise aus einem schalenförmigen Teil
d, einem tellerförmigen Teil e, einem ringförmigen Teil g und zwei kugelabschnittförmigen
Teilen o und p zusammensetzen. Der schalenförmige Teil d ist mit .einer zentrischen
Ausnehmung zur Aufnahme eines Stieles b versehen; der tellerförmige Teil e und die
beiden kugelabschnittförmigen Teile o und p tragen ebenfalls zentrische Ausnehmungen
zur Aufnahme von Fruchtknoten c und 72 und Stempel i. Der
ringförmige,
der tellerförmige und der schalenförmige Teil g, e, d sind an ihrem Rande
mit Löchern x zur Aufnahme von Kelchblättern L, Blütenblättern in und Staubgefäßen
?a versehen.
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Soll ein Blütenmodell zusammengesetzt werden, so wird ein Blütenstengel
b mit der Fußplatte a verschraubt. Sofern das herzustellende Modell eine Blüte mit
unterständigem Fruchtknoten darstellt, wird auf das freie Ende des Blütenstengels
b ein Fruchtknoten c geschraubt. Auf das freie Gewinde dieses Fruchtknotens c schraubt
man den schalenförmigen Blütenboden d auf.
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Handelt es sich bei dem darzustellenden Modell um eine Pflanze mit
oberständigem Fruchtknoten, so wird der schalenförmige Blütenboden d unter Weglassung
des Fruchtknotens c unmittelbar auf den Blütenstiel b gesetzt. Dann werden auf den
Blütenboden d innerhalb des oberen Randes die nach oben gewölbten Teile e und g
gesetzt. Auf diese werden dann sowohl Kelchblätter und Blütenblätter als auch Staubfäden
aufgesteckt. Da es jedoch vielerlei Möglichkeiten in bezug auf Anzahl und gegenseitige
Gruppierung von Blütenblättern, Kelchblättern und Staubgefäßen gibt und man daher
auf den Teilen e und g Einstecklöcher für sämtliche Möglichkeiten vorsehen müßte,
ist es zweckmäßig, aber nicht durchaus notwendig, den Blütenboden in einen tellerförmigen
Teil e und einen ringförmigen Teil g zu unterteilen, die gegeneinander verdrehbar
sind, so daß der Ring g mit seinen Einstecklöchern für die Blütenblätter sich sowohl
gegen den die Einstecklöcher für die Kelchblätter enthaltenden Rand des Blütenbodens
d als auch gegen den teller-. förmigen Teil e mit den Einstecklöchern für die Staubfäden
verschieben läßt. Hierdurch werden in allen diesen Teilen eine große Anzahl von
Einstecklöchern erspart.
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Um den Aufbau der Blüte noch besser zu veranschaulichen, werden die
Teile e und g zweckmäßig aus zwei Hälften zusammengesetzt.
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Bei einer Blüte mit oberständigem Fruchtknoten werden die Blütenbodenteile
e und g so in den muldenförmigen Teil d eingesetzt, daß die konvexe Fläche nach
oben kommt, wie es in Abb. i dargestellt ist. Dann wird ein mit einem entsprechenden
Zapfen versehener Fruchtknoten h und ein Griffel i aufgesetzt, der durch
eine Narbe k zum Stempel vervollständigt wird.
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Zur Bildung von getrennt blumenblättrigen Blüten werden hierauf gemäß
Abb. i in den Rand des Teiles d entsprechend geformte Kelchblätter 1, in den ringförmigen
Teil g Blütenblätter m und in den Teil e Staubgefäße yZ, die aus auf Drähten befestigten
Staubbeuteln bestehen, -gesteckt. Durch die Verteilung der Einstecklöcher x und
die Verschiebbarkeit der Teile d, g und e gegeneinander lassen sich
Blüten mit sowohl einander gegenüberstehenden als auch mit gegeneinander versetzten
Kelchblättern, Blütenblättern und Staubgefäßen bilden.
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Andere Blütenarten lassen sich auch noch dadurch erreichen, daß der
sich aus dem Tellerteil e und dem Ringteil g- zusammensetzende Blütenboden
umgekehrt, also mit der konkaven Seite nach oben, in den Teil d eingesetzt wird
(Abb. ii und z).
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Um die Anordnung des mittelständigen Fruchtknotens zu veranschaulichen,
werden vor dem Einsetzen der Teile g und e noch die zwei die Form von Kugelabschnitten
besitzenden, mit entsprechender Aussparung für den Fruchtknoten h versehenen Teile
o und p in den Blütenboden d eingelegt. Die Teile o und p werden zweckmäßig auch
aus zwei Hälften gebildet, damit der Fruchtknoten h sich in die für ihn vorgesehene
Aussparung leichter einsetzen läßt.
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Die weitere Besteckung des Modells mit Kelchblättern, Blütenblättern
und Staubgefäßen erfolgt in der oben beschriebenen Weise, denn die Einstecklöcher
der Teile g und e sind durchgehend, so daß sie bei jeder Lage zur Verfügung stehen.
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Zum Aufbau von verwachsen blumenblättrigen Blüten wird auf den Rand
des Blütenbodens d ein Ring r aufgesetzt. Er soll zum unmittelbaren
Aufsetzen des verwachsenen, becherförmigen Kelches auf den Blütenboden dienen. In
diesen Ring r wird eine schwach kegelig geformte, einen Teil des Kelches darstellende
Röhre s geschoben, auf deren oberen glatten Rand von innen her ein die Kelchblätter
darstellender, ebenfalls etwas kegelig zulaufender Blattkranz t aufgeschoben wird,
dessen Blattspitzen entweder, wie bei dem in Abb. s dargestellten Beispiel, waagerecht
abstehen oder, wie bei Abb. 3, in der Richtung der Kelchröhre s verlaufen.
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In diesen Kelchbecher s, t wird, bis zum Blütenboden herunterreichend
und sich gegebenenfalls in die zwischen dem Blütenboden d und dem Teil g befindliche
Fuge einschiebend, ein Blütenröhrentrichter u eingesetzt, der gegebenenfalls aus
mehreren Stücken zusammengesetzt sein kann. Auf den oberen geraden Rand dieses Trichters
u wird ein mit einem Falz versehener Blütenblattkranz v aufgesetzt.
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Für die Veranschaulichung von mit der Blütenkrone verwachsenen Staubgefäßen
sind, wie Abb. 3 zeigt, im Inneren der Blütenröhre u eine oder mehrere Reihen von
kleinen Metallröhrchen oder Ösen w vorgesehen, in die die Staubgefäße n gesteckt
werden.
Durch das in Abb. z dargestellte Bestechungsbeispiel ist
die Anordnung einer Winde dargestellt und durch das Ausführungsbeispiel nach Abb.
3 der Aufbau einer Fuchsia.
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Man kann, beispielsweise durch Weglassen des Fruchtknotens c, auch
Blütenstände anderer Art, wie Sonnenblumen, Kornblumen oder andere Korbblütler,
veranschaulichen.
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Natürlich lassen sich auch eine große Anzahl von zweiseitig symmetrischen
Blüten, wie z. B. Stiefmütterchen, Veilchen u. dgl., darstellen, indem entsprechend
geformte Bliitenblätter verwendet werden.
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Wenn auf eine Gedrängtheit des Lehrmittels kein großer Wert gelegt
zu werden braucht, besteht außerdem noch die Möglichkeit, auch die natürlichen Dimensionen
und Proportionen der natürlichen Vorbilder zu berücksichtigen. Es ist dann eine
größere Anzahl von Einzelteilen erforderlich, deren besondere Ausbildung mit größerer
Genauigkeit der Natur nachgebildet ist.