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Vorrichtung für das Dämpf- und Trockenverfahren, besonders für Holz
Das Patent 533 975 betrifft ein Dämpf- und Trockenverfahren, besonders für Holz,
wobei sich an das bei Überdruck in bekannter Weise vorgenommene Dämpfen des Holzes
unmittelbar das Trocknen bei Unterdruck anschließt, ohne das Holz zwischendurch
mit der Außenluft in Berührung zu bringen, wobei das Neue darin besteht, daß zwischen
dem Trockengut besonders Holz möglichst gut verteilt als Wärmespeicher dienende
Körper möglichst von hoher spezifischer Wärme, z. B. in Metallbehälter eingeschlossenes
Wasser oder ebenso eingeschlossene kristallwasserhaltige Salze mit hoher Kristallisationswärme,
angeordnet `-erden.
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Diese Speicherkörper können mit dem Trockengut zusammen in den Dämpf-
und Trockenkessel eingeführt werden.
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Die vorliegende Erfindung betrifft besonders vorteilhafte Vorrichtungen
dafür.
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Die Wärmespeicher, welche sich nach dem Verfahren des Hauptpatentes
zwischen dem Trockengut befinden sollen, werden am stärksten auf dieses einwirken,
wenn die wärmeausstrahlenden Oberflächen des Wärmespeichers einer möglichst großen.
Wärme aufnehinenden Oberfläche des Trockengutes gegenüberstehen, so daß die Wärmestrahlen
das Trockengut möglichst senkrecht treffen. In solchen Fällen, in denen es sich
um das Trocknen von Furnierhölzern, z. B. für die Herstellung von Sperrholzplatten,handelt,
wird man zweckmäßig plattenförmige Speicherkörper anwenden, welche sich zwischen
den Furnierhölzern befinden.
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Solch ein plattenförmiger Speicherkörper ist in den Abb. z und 2 der
beiliegenden Zeichnung dargestellt. Der plattenförmige Hohlkörper a, welcher die
eigentliche Speichermasse umschließt, ist aus zwei Blechplatten gebildet, die am
äußeren Umfange und außerdem, um auf der ganzen Fläche des plattenförmigen Körpers
den Abstand der beiden Blechplatten voneinander zu wahren, an eingebeulten Stellen
zusammengeschweißt sind. Diese eingebeulten Stellen b sind möglichst gleichmäßig
über die ganze Platte verteilt. Außer diesen Beulen ,b, welche den Zweck haben,
den Abstand der beiden Blechplatten voneinander zu wahren, sind noch nach außen
gerichtete Beulen c vorgesehen, zu dem Zwecke, die zu trocknenden Furnierhölzer
in geringem Abstande von dem Hohlkörper zu halten, damit das sich beim Dämpfen kondensierende
Wasser frei zwischen dem Furnierholz und dein Wärmespeicher abfließen kann. Diese
nach außen gerichteten Beulen c können auch, wie in Abb. 2 ebenfalls
dargestellt,
als langgestreckte Wulste ausgebildet werden, z. B. in Schlangenform, so daß die
Schlangenwulste zwei benachbarter Hohlkörper, welche eine Furnierplatte zwischen
sich einschließen, sich kreuzweise überdecken, wie aus der in Abb. z angegebenen
punktierten Linie zu entnehmen ist.
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Diese plattenförmigen Wärmespeicher werden zweckmäßig senkrecht auf
einem Wagen angeordnet in einem Abstande voneinander, welcher genügt, um die zu
trocknenden Furnierhölzer dazwischen zu schieben, so daß jedes Furnierholz von beiden
Seiten von der Wärme, welche der plattenförmige Hohlkörper ausstrahlt, beheizt wird.
Statt der senkrechten Anordnung kann auch eine geneigte Anordnung gewählt werden,
da auch bei dieser das sich bildende Kondenswasser frei nach unten abfließen kann.
Eine waagerechte Anordnung ist weniger zweckmäßig.
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Nach dem Einstapeln der zu trocknenden Furnierhölzer zwischen den
Wärmespeicherplatten wird der Wagen in den Dämpf- und Trockenkessel eingefahren
und darin nach dem im Hauptpatent beschriebenen Verfahren behandelt.
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In solchen Fällen, in welchen es sich darum handelt, Holzkörper von
verhältnismäßig großem Querschnitt und länglicher Gestalt zu trocknen, wie beispielsweise
Schuhleisten oder Eisenbahnschwellen, empfiehlt es sich, für den Wärmeträger einen
zusammenhängenden Wärmespeicher vorzusehen, der eine größere Anzahl zylindrischer
oder prismatischer Räume für die Aufnahme des Trockengutes umschließt. Dies kann
beispielsweise so verwirklicht werden, daß in einen kastenförinigen Behälter, der,
wie die Abb. 3 und q. -neigen, von einer Umfassungswandd und Stirnwände e umschlossen
wird, zylindrische oder prismatische Rohre f mit ihren beiden Eiden in dieStirnflächen
e eingeschweißt oder eingewalzt werden. Diese Rohre f sind dann oben und unten offen.
Verschließt man sie unten durch einen Rost, durch welchen das sich bildende Kondensat
frei abfließen kann, während die zu trocknenden Holzstücke sich darauf stützen,
so kann man die Rohre f oben mit dem Trockengut, z. B. den zu trocknenden Schuhleisten
oder Holzschwellen, beschicken.
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Der Kasten mit der Umfassungswand d und den Stirnwänden e umschließt
den Wärmeträger, beispielsweise das Speicherwasser, welches von dem Trockengut,
das sich in den Röhren f befindet, durch diese getrennt wird.
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Ist der Kasten derart mit Trockengut beschickt, so kann er in den
Trockenkessel g eingefahren werden, um das Trockengut dann dem Verfahren, wie es
im Hauptpatent beschrieben ist, zu unterwerfen. Der obere Teil des Kessels g kann
mit einem Rohranschluß versehen werden, durch welchen einerseits durch das Absperrorgan
h gespannter Wasserdampf in den Kessel g zum Dämpfen des Holzes eingeführt werden
kann. Nach Beendigung der Dämpfperiode kann der Schieber h geschlossen werden, während
der Schieber i geöffnet wird, um die Dämpfe zwecks Erzeugung eines Unterdruckes
einem Kondensator und die Luft einer Luftpumpe durch den Schieber i zuführen zu
können. Während dieser Trockenperiode ist das Absperrorgan h, durch welches während
des Dämpfens das Kondensat abfließt, geschlossen.
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ist auf diese Weise dem Trockengut die Feuchtigkeit entzogen, so wird
es sich in manchen Fällen, beispielsweise bei Eisenbahnschwellen, empfehlen, das
Holz in üblicher Weise mit Konservierungsmitteln zu tränken. Dabei ist es besonders
vorteilhaft, dieses Tränken unmittelbar an den Trockenprozeß, der unter Vakuum vor
sich geht, anzuschließen, da die Struktur im Innern des Holzes besonders aufnahmefähig
für das Konservierungsmittel ist, wenn die Luft vollkommen aus ihm entfernt wird.
Dieses Konservierungsmittel des Holzes kann durch das Absperrorgan in, zugeführt
werden, während die beiden anderen Absperrorgane h und i geschlossen sind.
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Ist dem Trockengut auf diese Weise die Feuchtigkeit entzogen und ist
es, falls dieses gewünscht wird, nachträglich noch getränkt, so kann nach Abfluß
der Tränkflüssigkeit, die beispielsweise durch das Absperrorgan n abgeführt werden
kann, der Kessel g geöffnet werden, um den Wagen mit dem Trockengut herauszufahren.
Das Trockengut kann man sehr schnell entleeren, wenn man den Wagen, wie dieses bei
der Erzförderung üblich ist, in einen Wipper führt und umstürzt. Der Wagen ist dann
für die neue Beschickung bereit.
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Statt den Kasten für die Speicherflüssig-]zeit, in welchem sich die
Rohre für die Aufnahme des Trockengutes befinden, in einen Trockenkessel einzufahren,
kann man auch die Öffnungen der Rohre f an den beiden Enden durch gemeinschaftliche
Deckel o und p verschließen, wie dies Abb.7 zeigt. Bei dieser Ausführung ist ein
besonderer Trockenkessel g entbehrlich, da der Trockenraum durch die Rohre f und
die beiden Deckelräume innerhalb der Deckel o und p gebildet wird. Die Umfassungswand
d schließt den Innenraum, welcher die Speichermasse enthält, gegen die Außenluft
ab. Die Wärmespeichermasse ist also in dem Kessel fest eingebaut. Der Mantel
d sowie die Deckel o und p und das Zwischenstück q werden zweckmäßig sorgfältig
isoliert.
Um die Trockenvorrichtung, wie sie in Abb. ; dargestellt
ist, schnell entleeren zu können, kann der Mantel d mit Zapfen
r und s versehen sein, um welche das ganze Gefäß gekippt werden kann. Dabei
kann der eine Zapfen, beispielsweise der Zapfen s, als Hohlzapfen ausgebildet sein,
um durch ihn die Dämpfe für den Dämpfvorgang zu führen, Luft und Dämpfe während
des Trockenvorganges abführen und gegebenenfalls schließlich auch die Tränkflüssigkeit,
falls das Trokkengut getränkt werden soll, zuführen zu können.
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Die Abb.8 zeigt die Aufsicht auf die Trockenvorrichtung nach Fortnahme
des Deckels o.
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Abb. g zeigt schließlich eine Vorrichtung, welche eine Abänderung
der Vorrichtung nach Abb. ; darstellt und besonders geeignet ist, um schwere Stücke,
wie beispielsweise Eisenbahnschwellen, aufzunehmen. Die Trokkenvorrichtung nach
Abb.9 ist so angeordnet, daß die Rohre f, in welche die Schwellen eingebracht werden
sollen, derart geneigt sind, daß nur eine geringfügige Kraft erforderlich ist, um
die Schwellen in den geneigten Rohren von oben nach unten zu verschieben. Auf diese
Weise ist es möglich, mit verhältnismäßig einfachen Mitteln die Rohre von oben zu
beschicken und nach fertiger Behandlung der Eisenbahnschwellen diese am unteren
Ende der Rohre wieder herauszudrücken.
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Die Deckel o und p sind in diesem Falle, pendelnd durch Gegengewicht
ausgeglichen, aufgehängt, so daß sie verhältnismäßig leicht bewegt werden können.