DE544401C - Negativ geladene und getrocknete, luftbestaendige Bleisammlerelektrode - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 17. FEBRUAR 1932

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

JVl 544401 KLASSE 21 b GRUPPE

Accumulatoren-Fabrik Akt-Ges. in Berlin*)

Patentiert im Deutschen Reiche vom 1. Oktober 1930 ab

Um die Kapazität geladener und getrockneter negativer Bleiplatten für Akkumulatoren während einer längeren Lagerzeit zu erhalten, ist es erforderlich, die Oxydation der Platten durch den Sauerstoff der Luft zu verhüten. Zu diesem Zwecke hat man bisher die Platten mit einer durch Formaldehyd gehärteten Schicht von Gelatine versehen. Diese Schicht wies aber den Nachteil auf, daß sie sich bei der Inbetriebsetzung nur langsam im Elektrolyten auflöste, die volle Kapazität der Platten also nicht sofort zur Verfügung stand. Während des Betriebes machte sich die Gelatine ferner durch eine erhebliche Schaumbildung, insbesondere während der Ladung, unangenehm bemerkbar. Es wurde ferner vorgeschlagen, die nassen formierten Bleischwammplatten durch Einbetten in ein Absorptionsmaterial, wie Silikagel, Säge-

ao späne, gelöschten Kalk, zu trocknen und dann in demselben Material aufzubewahren, um den Luftzutritt zu ihnen einzuschränken und eine Oxydation in unzulässiger Höhe zu verhindern, j Dieses Verfahren konnte aber die

Platten nur eine kurze Zeit lang gebrauchsfähig erhalten, da infolge der porösen und körperlichen Beschaffenheit der genannten Absorptionsmaterialien doch nach längerer¹ Aufbewahrung eine vollständige Oxydation des Bleischwammes eintrat.

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schutzschicht, durch welche die beschriebenen Übelstände vollkommen verhindert werden. Die Verbrennung des Bleischwammes geschieht bekanntlich nur dadurch, daß der Luftsäuerstoff mit dem fein verteilten Metallblei in Berührung kommt. Die Schutzschicht nach der Erfindung besteht nun in einem dichten metallischen Überzug, welcher den Luftsauerstoff vom Blei absperrt, aber bei Füllung des Elements mit Säure sich in kurzer Zeit in der Säure auflöst und deshalb der Säure freien Zutritt zu der Platte gestattet. Als geeignetes Material kommt in erster Linie in Betracht Zink, Cadmium, Magnesium u. dgl. und deren Legierungen. In Kontakt mit dem Metallblei wirken diese Metalle als Lösungselektrode, sie werden also in dünner Schicht in ganz kurzer Zeit von der Säure aufgelöst. Hierbei wirken sie aber gleichzeitig auch als Reduktionsmittel. Wenn also etwa infolge kleiner Undichtigkeiten oder vor Bedecken des Bleischwammes sich geringe Mengen Bleioxyd gebildet haben sollten, so werden diese durch die reduzierende Wirkung der metallischen Schicht in Metallblei zurückverwandelt.

Die Herstellung der Schutzschicht kann auf die verschiedenste Weise erfolgen. Man kann aus dem Schutzmetall ganz dünne Folien her-

'■'} Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Dr. Morit\ Kugel in Mödling b. Wien.

stellen und die geladenen Platten in diese Folien einwickeln oder auch die Platten mit solchen Folien bedecken. Man kann auch das Schutzmetall mit Hilfe einer Spritzpistole auf den Bleischwamm aufspritzen. Schließlich kann man auch das Metall elektrolytisch auf der geladenen Bleiplatte zur Herstellung der schützenden Schicht niederschlagen.

Claims (4)

1. Patentansprüche:

   i. Negativ geladene und getrocknete, luftbeständige Bleisammlerelektrode, gekennzeichnet durch einen dichten Überzug von Zink, Cadmium, Magnesium oder einem gleichartig wirkenden Metall oder Metallegierung.
2. 2. Sammlerelektrode nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß sie mit einer Folie der genannten Metalle oder Legierung bedeckt ist.
3. 3. Sammlerelektrode nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie mit einer aufgespritzten Schicht der genannten Metalle oder Legierungen versehen ist.
4. 4. Sammlerelektrode nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Überzug der genannten Metalle oder deren Legierungen auf elektrolytischem Wege hergestellt ist.