DE544280C - Verfahren zur Herstellung von Rohren oder von Ummantelungen - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung von Rohren oder von Ummantelungen Zum Auspressen von leicht formbaren Metallen, z. B. Blei, sind Einrichtungen bekannt, bei denen die einzelnen Preßmaterialströme in der Preßkammer erhitzt, miteinander verschweißt und auf dem Wege zur Auspreßstelle auf die günstigste Auspreßtemperatur abgekühlt «erden. Durch diese Mittel allein kann aber z. B. für ölgefüllte Hochspannungslabel noch kein hinreichend dichter und druckfester Bleimantel erzeugt werden, da im Preßtttaterial vorhandene Oxydschichten nicht mit Sicherheit unschädlich gemacht sind.
• Dies wird erst erreicht, wenn man gemäß der Erfindung den durch den Dorn geteilten Preßmaterialstrom im Preßkopf erhitzt und durch in der Preßkammer angebrachte, an sich bekannte Verengungen hindurchpreßt, wobei vor der Auspreßstelle das Preßmaterial auf die günstigste Auspreßtemperatur gekühlt wird. Auf diese Weise werden die durch den Preßdorn getrennten und um dieseit herumlaufenden Preßmaterialströme an der-Stelle, an der sie wieder zusammentreffen, bei der für das einwandfreie Schweißen günstigsten und einstellbaren Temperatur unter Mitwirkung der im Wege des Preßntaterialstromes angebrachten Verengungen gut miteinander verschweißt, während das Preßgut durch die Kühlvorrichtung auf dem Wege zur Auspreßstelle die für das Auspressen günstigste niedrige Temperatur erhält. Durch die gleichzeitige Anwendung dieser im einzelnen bekannten Mittel wird ein Bleimantel für elektrische Hochspannungskabel erzeugt, der eine weit höhere Festigkeit aufweist als die nach den bisher üblichen Verfahren hergestellten Kabelbleimäntel.
• Die Zeichnung zeigt als Ausführungsbeispiel einen Bleipressenkopf für eine Kabelummantelungsmaschine, die zur Ausübung des Verfahrens gemäß der Erfindung besonders geeignet ist. Der Preßkopf i hat eine üffnung 2, an die sich ein Zylinder 3 zur Aufnahme des Preßmaterials und zur Führung des das Material durch die Presse hindurchdrückenden Preßstempels anschließt. Der Zylinder 3 mündet in einen Raum d., den der Dorn 5 durchdringt. Der aus dem Zylinder 3 fließende Preßmaterialstrom wird durch den Dorn 5 getrennt (s. Pfeile in Abb. 2:), und beide Teile vereinigen sich hinter dem Dornhalter an der Schweißstelle 6. Zur Erzeugung der für das Schweißen günstigsten Temperatur sind Heizelemente 7, z. B. elektrische Widerstände, vorgesehen, die in Bohrungen 8 liegen. Die Temperatur an der Schweißstelle wird durch Zu-und Abschalten der einzelnen Heizelemente sowie durch Einstellen der Heizstromstärken äußerst feinstufig geregelt. Der Preßkopf hat nach der Auspreßstelle hin eine Verlängerung 13, die die Kühleinrichtung trägt. Ein mit Innengewinde versehener Überwurf 9 dient zur Leitung des Kühlmittels, beispielsweise Dampf, Wasser, Glycerin o. dgl., das bei io in die durch das Innengewinde gebildete Kühlschlange eintritt und bei i i die Kühlschlange v erläßt. Der Überwurf 9 kann auch mit Kühlrippen 16 versehen sein, so daß eine Luftkühlung zu der Flüssigkeitskühlung hinzutritt. Um dem Preßmaterial einen möglichst gleichmäßigen Temperaturabfall auf dem Wege zur Preßstelle zu geben, kann man die Kühlung auch in Richtung des Preßmateriahweges in zwei oder mehrere Kühlströme unterteilen, die mit verschiedenen Kühlmitteln bei verschiedenen Temperaturen das Preßmaterial abkühlen können.
• Der Dorn 5 und die Bohrung 12 der Preßkopfv erlängerung 13 können nach der Preßstelle hin verjüngt sein, so daß bereits auf dem Wege zur Auspreßstelle eine allmähliche, jedoch erst geringe Formänderung des Materials derart eintritt, daß der Durchmesser des auszupressenden Materials geringer wird. Gleichzeitig hat diese Ausführung den Vorteil, daß der Dorn leicht aus dem noch mit Preßmaterial gefüllten Preßkopf entfernt werden kann. Der Dorn selbst kann mit einer seine Innenwand kühlenden Einrichtung i 5 versehen werden, die den Zweck hat, das durch das Innere des Dorns hindurchgeführte zu ummantelnde Kabel vor dem Verbrennen zu schützen. Auch diese Kühleinrichtung kann mit Wasser, Dampf o. dgl. Kühlmittel betrieben werden.
• Der hohlzylinderförmige Raum um den Preßdorn hat dicht hinter der Schweißstelle 6 eine Verengung 17. Die Verengung kann durch einen ringförmigen Vorsprung oder Wulst auf dem Dorn oder auf der- Innenseite der Bohrung des Preßkopfes oder auch bei beiden erzeugt werden.
• Die Verengung 17 trägt wesentlich zur Erhöhung der Schweißwirkung bei. Sie knetet das Preßmaterial gleichsam durch, so daß die aus dem Aufnehmer etwa mitgerissenen Oxydschichten aus ihrem Zusammenhang gelöst werden, so daß die Oxyde nur noch in feiner und unschädlicher Verteilung in den Bleimantel hineingelangen.
• Der Preßkopf ist ferner so ausgebildet, daß die Auspreßstelle von der Vereinigungsstelle der durch den Dorn getrennten Preßmaterialströme so weit entfernt liegt, daß die zum Verschweißen der Preßmaterialströme erforderliche Hitze und die zur einwandfreien Rohrbildung erforderliche Abkühlung nicht schädlich auf den Preßkopf wirken können. Denn wenn die Auspreßstelle und die Schweißstelle zu nahe aneinandergelegt werden, so könnten durch die dicht beieinanderliegenden Heiz- und Kühleinrichtungen in dem Preßkopf Spannungen entstehen, die dem Preßkopf selbst gefährlich werden und diesen evtl. zum Springen bringen könnten.

Claims (2)

1. PATENTANSPRÜCIIE: i. Verfahren zur Herstellung von Rohren oder von Ummantelungen, z. B. für Kabel, aus leicht formbaren Preßmaterialien, wie Blei und dessen Legierungen, mit Hilfe einer Presse mit zum Preßdorn senkrecht stehendem Aufnehmer, gekennzeichnet durch die Vereinigung folgender an sich bekannter Mittel: Erhitzung des durch den Dorn (5) geteilten Preßmaterialstromes imPreßkopf (i), Kühlung des Preßmaterials vor der Auspreßstelle und Durchpressen des Preßgutstromes durch in der Preßkammer angebrachte Verengungen (17).
2. 2. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Preßdorn (5) auf seiner ganzen Länge in der Preßkammer verjüngt ist.