DE542510C

DE542510C - Verfahren und Vorrichtung zur Aufnahme von Koerpermassen, insbesondere fuer Schneider

Info

Publication number: DE542510C
Application number: DEC44301D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1930-01-28
Filing date: 1931-01-29
Publication date: 1932-01-25

Description

Verfahren und Vorrichtung zur Aufnahme von Körpermaßen, insbesondere für Schneider Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Aufnahme von Körpermaßen, insbesondere für Schneider.
Es sind bereits Verfahren bekannt geworden, bei denen die zu messenden Punkte durch Messen eines Winkels und einer Entfernung von einem Nullpunkt aus bestimmt werden. Bei diesen bekannten Verfahren «-erden die Vorrichtungen, die zur Ausführung des Verfahrens benutzt werden, von Hand an den Körper angelegt oder angeschnallt, wobei dann der oder die Winkelinesser auf die Brust oder den Rücken zu liegen kommen. Wenn diese Vorrichtung nicht genau angelegt oder während des Maßnehinens verschoben wird, was sehr leicht möglich ist, so können die Maße nicht genau genug abgenommen «-erden, so daß beim Übertragen der Maße zum Anfertigen eines Schnittes ganz falsche Verhältnisse aufgezeichnet werden.
Diese Übelstände beseitigt die Erfindung dadurch,. daß der Nullpunkt des Systems unter die Schulter gelegt wird und die Bezugsachsen senkrecht und waagerecht durch diesen Punkt gehen. Hierdurch wird es möglich, den Nullpunkt auf einen auf dem Erdboden stehenden Ständer zu verlegen, der während des Maßnehmens unverrückbar feststeht und auch bei jeder Aufnahme leicht in die gleiche Stellung zu der Person gebracht werden kann, an der die Maße zu nehmen sind, so daß beim Übertragen der Maße auf den Schnitt diese an der richtigen Stelle eingetragen werden.
Auf den Zeichnungen ist eine Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens beispielsweise dargestellt, und zwar zeigt Abb. z die ganze Vorrichtung, Abb. z eine Befestigungsart des Meßbandes am Winkelmesser und eine Vorrichtung zum Ablesen des vom Band mit der Senkrechten gebildeten Winkels, Abb.3 den Winkelmesser, der unter die Achsel gelegt wird, Abb. q. einen Menschen von der Seite, bei dem diese Vorrichtung unter der Achsel angebracht ist, Abb. 5 denselben Menschen von der Rückseite, Abb.6 in vergrößertem Maßstab die Art des Maßnehmens.
r bezeichnet den Fuß der Vorrichtung, a eine Meßstange, die in geeigneter Weise auf ihm befestigt ist. Eine Meßstange 3 zeigt sofort die Höhe der Schulter über dem Boden an. Sie kann in die Stange 2 eingeschoben werden und ist gebogen, damit die Vorrichtung genau unter die Achsel gestellt werden kann. Die Klemmschraube 4 hält die Stange 3 in der Stange 2; ein auf der Stange 3 beweglicher Schieber 5 kennzeichnet die Hüfthöhe und gestattet, mit Hilfe des Zentimetermaßes ro- in dieser Stellung alle gewünschten Messungen vorzunehmen. Mit 6 ist der Winkelmesser bezeichnet, mit 7 eine Öse, die zum Befestigen des Meßbandes 9 am Wiukelmesser 6 dient und ein Drehen desselben gestattet. Ein starres Band 8 von beliebiger Form, mit :einer Einteilung versehen, gibt die Waagerechte durch die Mitte des Winkelmessers an und liegt am Rücken an.
Die Maße, die man mit diesem Verfahren und dieser Vorrichtung aufnehmen kann, sind unbegrenzt. Die wichtigsten. gehören in zwei Klassen, und zwar in: A. diejenige, bei der die Maße auf dem Winkelmesser abgelesen werden, B. diejenige, bei der die Maße mit dem am Schieber 5 befestigten Zentimetermaß abgenommen werden.
Die mittels Winkelmessers abgenommenen Maße sind: i. vom Mittelpunkt des Winkelmessers zur Mitte der Brust über dem Brustbein, 2. vom Mittelpunkt des Winkelmessers zum Halsansatz oberhalb der Mitte der Brust, 3. vom Mittelpunkt des Winkelmessers zum Halsansatz an der Schulter, 4. vom Mittelpunkt des Winkelmessers zum Halswirbel, 5. vom Mittelpunkt des Winkelmessers zur Mitte des Rückens, indem das Meßband über die Schulter geführt wird, bis zur Waagerechten, die durch das Band 8 (Abb. i) angegeben wird, 6. vom Mittelpunkt des Winkelmessers um die Schulter herum, indem das Meßband über das Schlüsselbein geführt wird, bis es wieder die Ausgangshöhe erreicht, 7. vom Mittelpunkt des Winkelmessers aus seitwärts zum Nabel, wobei die Höhe durch den Schieber 5 (Abb. i) angegeben wird, B. vom Mittelpunkt des Winkelmessers zum Kreuz, g. vom Mittelpunkt des Winkelmessers zur Mitte des Rückens in Höhe der Waagerechten, gemessen durch Band 8, 1o. vom Schieber 5 (Abb. i) zur Mitte des Bauches in Höhe der Hüfte, i i. vom Schieber 5 zur Mitte des Rückens. Die Maße, die auf dem Band 1o gemessen werden, sind folgende: i. von der Hüfte zum Knie, 2. von der Hüfte zur Erde, 3. von der Hüfte durch die Beine hindurch und wieder zurück, 4. von der Hüfte zur Mitte des Bauches, 5. von der Hüfte zur Mitte des Rückens, 6. von der Hüfte waagerecht um die Taille. Die Auswertung der erhaltenen Maße kann dann auf folgende Weise geschehen: Man zeichnet eine waagerechte und eine senkrechte Linie, derart, daß diese Linien einen in vier rechtwinklige Quadranten geteilten Winkel von 36o° bilden. Man trägt auf die Waagerechte alle Maße auf, die in dieser Richtung gemessen sind. Dann bringt man einen dem Winkelmesser 6 ähnlichen Winkelmesser o. dgl. mit dem Mittelpunkt der beiden Achsen zur Deckung. Darauf trägt man die auf dem Quadrant abgelesenen Winkel und die auf dem Meßband abgelesenen Abschnitte ab. Indem man alle diese Punkte verbindet, erhält man eine genaue Wiedergabe der betreffenden Gestalt.
Die Erfindung erlaubt also, schnell und genau alle für einen Schneider zum Herstellen eines Schnittes notwendigen Maße abzunehmen.
Die Ergebnisse, sogar bei körperlicher Mißbildung, zeigen klar, daß das Verfahren gemäß der Erfindung große Fortschritte für die Anfertigung des Schnittes sichert.
Schließlich bringt die Erfindung noch den Vorteil mit sich, daß die Vorrichtung leicht auseinandergenommen und bequem befördert werden kann.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Aufnahme von Körpermaßen, insbesondere für Schneider, bei dem die zu messenden Punkte durch Messen eines Winkels und einer Entfernung von einem Nullpunkt aus bestimmt werden, dadurch gekennzeichnet, daß der Nullpunkt des Systems unter der Schulter liegt und die Bezugsachsen senkrecht und waagerecht durch diesen Punkt gehen.
2. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkelmesser (6), dessen Mittelpunkt in bekannter Weise den Nullpunkt des Systems bildet und in dessen Mitte in an sich bekannter Weise ein Bandmaß (g) drehbar befestigt ist, auf dem oberen Ende eines teleskopartigen, mit einer die Entfernung des Nullpunktes vom Erdboden angebenden Teilung versehenen Ständers (2) angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Winkelmesser (6) ein die Entfernung des Nullpunkts von der Mitte des Rückens angebendes Bandmaß (8) aus Metall o. dgl. waagerecht angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß das drehbare Bandmaß (9) zwecks Erleichterung der Winkelablesung in einem Rahmen (I I) mit Zeiger am Rand des Winkelmessers (6) geführt ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch a bis 4. dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Ständer (a) ein die Entfernung der Hüfte vom Nullpunkt angebender Schieber (5) angeordnet ist, an dem ein alle von dieser-Stelle ausgehenden Maße messendes Bandmaß (to) beweglich befestigt ist.