DE24361C - Neuerungen an Mefsapparaten zur Inhaltsermittelung von Bäumen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

Die Instrumente bestehen 1. in einem Cubirmafs, 2. in einem Cubircaliber mit Visirapparat. Das Cubirmafs ist ein Metermefsband von geeigneter Länge, welches auf einer Seite das metrische Mafs zum Messen der Länge aufgetragen enthält, auf der anderen Seite aber den Cubikinhalt der Abschnitte pro 1 m Länge in Decimetern für den ermittelten Umfang. Multiplicirt man dann diesen Abschnittswerth mit dem Längenmafs des Stückes, so erhält man den Cubikinhalt desselben. Man ermittelt also z. B. den mittleren Umfang des zu berechnenden Holzstammes und sucht die hierzu verzeichnete Cubikeintheilung auf, so ist dies der mittlere Inhalt pro Meter und wird, mit der Länge des Stammes multiplicirt, den Cubikinhalt des ganzen Stückes ergeben. Diese Einsetzung des Eintheilungs- oder Abschnittswerthes, d. h. also des Cubikinhaltes des laufenden Meters, für einen nächstliegenden Umfang erleichtert die Inhaltsbestimmung besonders der berindeten Hölzer ungemein.

Das Cubikcaliber enthält ein Längenmafs, eine Schublehre und einen logarithmischen Rechenschieber und einen Mafsstab, ausgerüstet mit einem Visirapparat zur Höhenbestimmung von stehenden Bäumen und Berechnung des Cubikinhaltes derselben. Die eine Fläche a¹ des Stabes A ist mit drei gleichen und nach einander folgenden logarithmischen Mafsstäben ausgerüstet, wovon die zwei ersten Mafsstäbe Cubikdecimeter und Untertheilungen angeben, der dritte aber die Cubikmeter und Untertheilungen.

Durch die Oeffnung des Calibers, bestimmt durch den Abstand der Arme B und B\ wird der Diameter, und zwar für Bäume von 0,1285 m Diameter an, ermittelt mit Hülfe des Mafsstabes an Fläche a". Dieser Mafsstab setzt sich fort auf der Einschubprolongation N, welche aufserdem den Mafsstab η fortsetzt.

Bei Gebrauch des Instrumentes spannt man die beiden Arme B B^x rechtwinklig zu A aus und stellt sie am Baum ein, so dafs zwischen B und B' das Diameter des Baumes gegriffen ist. Diese Einstellung geschieht durch Verschiebung des den Körper von A umfassenden Schlittens C, an welchem B befestigt ist. Für diese Stellung bezw. Oeffnung der Arme B B¹ liest man sodann an dem Mafsstab η den Inhalt des Querschnittes des Baumes in Quadratdecimetern oder den Cubikinhalt pro 1 m in Cubikdecimetern ab. Um daraus den Rauminhalt pro Baumlänge zu ermitteln, stellt man die Marke, als welche die Zahl 1 gilt, des logarithmischen Schiebers m auf diese Quadratzahl, aber im Mafsstab/ ein und liest nun die über der Zahl der laufenden Meter der Baumlänge, die auf dem Schieber m verzeichnet ist, stehende Zahl ab. Diese ist die Cubikzahl pro Baumlänge.

Die Reduction der Cubikzahl auf ^!/₄ oder '/₅ des so ermittelten Rauminhalts geschieht dadurch, dafs man nicht mit Marke 1 einstellt, sondern mit anderer geeignet ermittelter Marke.

Die Inhaltabschätzung nicht gefällter Bäume wird mit demselben Instrument v/ie folgt durchgeführt.

Am Arme B ist ein Schieber D mit Visir H angebracht, an dem sich ein Mafsstab befestigt vorfindet. An diesem Mafsstab k mit Millimetertheilung läfst sich ein durch Feder und

Gegenfeder in jeder Stellung festgehaltener Schieber E mit Visir F auf- und niederschieben. Am Körper A des Instrumentes endlich ist ein Visir G angebracht. Der Arm B\ dessen Dimensionen etwas kräftig genommen werden, wird nach unten geschlagen und mit Stellschraube festgestellt. Man bohrt diesen Arm in den Grund (an Stelle des Armes B¹ kann auch, ein zwei- oder mehrtheiliger, in Fig. ι punktirt, benutzt werden) und bringt so den Apparat in eine feste Lage. Man visirt nun von G über H nach dem Stamme des Baumes. Dann visirt man von G über F nach der Spitze des Baumes und stellt den Schieber E am Mafsstabe K im Sehstrahle fest. Erfahrungsmäfsig ist der Cubikinhalt der Bäume gleich der halben Höhe mal dem Querschnitt des Baumes (i m oberhalb des Stammes gemessen). Die Höhe der Bäume ist mit dem eben beschriebenen Visirinstrumente leicht zu ermitteln nach dem Theorem der Proportionalität homologer Seiten bei ähnlichen Dreiecken.

Um die Augenhöhe des Visirenden (circa i,6o mm) mit der Messung in Einklang zu. bringen, ist das Visir G 16 mm oberhalb der rechtwinklig von . A ausgehenden Linie des Armes B, welche das Visir H schneidet, eingesetzt.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:

1. Cubirmafsband mit Metertheilung und gegenstehenden Abschnittszahlen, bedeutend Cubikinhalt pro laufenden Meter eines nächstliegenden Umfanges für Bäume, Hölzer etc.

2. Cubircaliber mit Metertheilung für das Caliber, Mafsstab η für den Quadratinhalt des Querschnittes und logarithmischen Rechenschieber m zur Ermittelung des hierzu auf die Länge gehörenden Cubikinhaltes am Cubikmafsstab p, mit Visirvorrichtung zur Ermittelung der Höhe stehender Bäume unter Feststellung des Instrumentes mittelst Prolongation N des Meterstabes und des Armes B¹.

Hierzu J Blatt Zeichnungen.