DE541927C - Vorrichtung zum registerhaltigen Zufuehren eines vorbedruckten Papierstranges - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 16. JANUAR 1932

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

M 541927 KLASSE 15 d GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 14. Juni 1928 ab

Es sind bereits Vorrichtungen zum registerhaltigen Zuführen einer Papierbahn bei Druckmaschinen bekannt, bei denen an einem Regelzylinder, um den die mit Lochungen versehene Papierbahn herumgeführt ist, Steuervorrichtungen zum Regeln des Papierlaufes angeordnet sind. Bei den bekannten Einrichtungen dieser Art erfolgt jedoch die Einwirkung der einzelnen Teile der Steuervorrichtungen aufeinander immer nur während eines sehr kurzen Augenblicks bei jedem Umlauf des Regelzylinders. Bei raschem Maschinengang reichen aber die dadurch ausgelösten Steuerwirkungen nicht aus, um die Zuführgeschwindigkeit des Papierstranges rasch und sicher in der erforderlichen Weise zu verändern.

Um diesen Nachteil zu beseitigen, hat man bereits außer am Regekylinder auch noch an to einem anderen umlaufenden Teil der Druckmaschine eine Kontaktvorrichtung vorgesehen und die Schaltung derart eingerichtet, daß durch den kurzen Stromstoß der einen Kontakteinrichtung mittels eines Relais ein Stromes kreis für die zweite Kontakteinrichtung geschlossen und durch die letztere erst nach einer bestimmten Zeitdauer wieder geöffnet wird. Eine solche Schaltung ist umständlich im Aufbau und nicht sehr zuverlässig im Betrieb.

Nach einem weiteren Vorschlag sollen am Regelzylinder Kontakthebel schwenkbar gelagert werden und mit ihren freien Enden derart aus der Fläche des Regelzylinders hervorstehen, daß diese Hebelenden bei jeder Zylinder Umdrehung in einem großen Winkelbereich in die Durchlochungen der zu steuernden Papierbahn eintreten können, um durch diese entsprechend ihrem Vor- oder Nacheilen verstellt zu werden und dabei elektrische Kontakte im Innern des Regelzylinders zu schließen. Eine solche Einrichtung ist jedoch nur innerhalb eines sehr kleinen Bereiches für das Vor- und Nacheilen der Papierbahn wirksam und besitzt daneben noch den erheblichen Nachteil, daß durch die vorstehenden Hebelenden leicht der Papierstrang beschädigt wird. Die mechanische Stellkraft der Papierbahn ist außerdem nicht so groß, daß die Kontakteinrichtung in zuverlässiger Weise betätigt werden kann. Man hat ferner in Erwägung gezogen, den am Regelzylinder vorhandenen Kontakt mit einer ruhenden Kontaktbürste zusammenarbeiten zu lassen, mußte dabei aber den Nachteil in Kauf nehmen, daß sich an der ruhenden Bürste der Papierstaub absetzt und im Fall von Funkenbildungen entzündet, so daß eine solche Vorrichtung nicht die erforderliche Betriebssicherheit besitzt.

Um die Mängel der vorbekannten Einrichtung zu vermeiden und eine Kontakteinrichtung zu schaffen, die zuverlässig arbeitet und deren Kontakte bei weitest gehender Schonung des Papierstranges stets sauber und betriebsbereit bleiben, wirken erfindungsgemäß die an dem umlaufenden Regelzylinder in an sich bekannter Weise fest angeordneten Kontakte mit beweglichen Gegenkontakten zusammen, die während eines jeden Zylinder- öl

Umlaufes in den Bereich der erstgenannten Kontakte gebracht und dann mit diesen zusammen auf einem Teil des Umlaufes bewegt werden.

Die Zeichnung veranschaulicht mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung.

Abb. ι zeigt teils im Schnitt, teils in Seitenansicht die Steuerung von schwenkbar am Steuerzylinder gelagerten Kontakten. ίο Abb. 2 erläutert die Verwendung von umlaufenden Ketten oder Bändern zur Kontaktgebung für die Steuerung des Papierzulaufes. Abb. 3 läßt die Verwendung von mehreren nebeneinander auf dem Regelzylinder angeordneten Kontaktschienen erkennen.

Auf einem Regelzylinder 1 sind zwei Kontaktstreifen 2 und 3 vorgesehen, denen mit Hilfe von Kontaktringen, die auf der Nabe dieses Zylinders vorhanden sind, elektrische Ströme zugeleitet werden. Die Leitungen, die an die Kontaktstreif en 2 und 3 angeschlossen sind, führen über die Spulen 26 und 27 von zwei Relais, die zur Steuerung des Umlaufsinnes des regelnden Elektromotors dienen. Zwischen den Kontaktstreifen 2 und 3 ist an der Seitenwand des Zylinders 1 ein Bock 6 gelagert, um dessen Welle 8 eine oder mehrere Bürsten 7 nebeneinander schwenkbar angebracht sind. Letztere sind gleichfalls an die elektrische Stromquelle angeschlossen, deren anderer Pol an den Spulen 26 und 27 liegt. Mit Hilfe eines Kegelräderpaares 9, 10 und eines Rollenhebels 11 werden diese Bürsten 7 bei jeder Umdrehung vorübergehend an den Zylinder 1 herangelegt und dann wieder abgeschwenkt, und zwar derart, daß, während sie abgeschwenkt sind, die in ihrer Geschwindigkeit zu regelnde Papierbahn an den Zylinder 1 heran- bzw. von ihm abgeleitet werden kann. Nur in dem Winkelbereich, in dem die Papierbahn an dem Zylinder 1 anliegt, sollen die Bürsten 7 auf sie niedergeschlagen sein, um an denjenigen Stellen, wo die Papierbahn ,15 mit entsprechenden Lochungen 16 versehen ist, hindurchzugreifen. Liegt die betreffende Lochung gerade zwischen den Kontaktstreifen 2 und 3, so erfolgt kein Stromschluß. Wenn jedoch der Papierstrang 15 gegenüber seinem richtigen Zulauf vor- oder nacheilt, so verschieben sich die Lochungen 16 derart, daß sie in den. Bereich eines der Kontaktstreif en 2 oder 3 gelangen, so daß dann die auf jenen Stellen niederschlagenden Bürstenteile einen Strom-Schluß herbeiführen und den Regelmotor im einen oder anderen Drehsinn anlaufen lassen.

Für den gleichen Zweck kann man gemäß Abb. 2 auch ein elektrisch leitendes Band 20, z. B. eine in sich zurücklaufende Kette, Schraubenfeder oder ein sonstiges biegsames Verbindungsmittel, verwenden, das über die isolierten Leitrollen 21 derart geführt ist, daß es fast in dem gleichen Winkelbereich, in dem der Papierstrang 15 den Zylinder 1 umspannt, gleichfalls an diesem anliegt. In solchem Fall wird ein Pol der Stromquelle durch eine der Leitrollen 21 an das Band 20 und der andere an die Kontakte 3 und 4 in der aus Abb. 2 ersichtlichen Weise gelegt. Letztere Kontakte werden dabei auf einem Zylinder, dessen Umfang ein Vielfaches der Bogenhöhe ist, mehrfach hintereinander angeordnet.

Statt die beiden Kontaktmittel auf verschiedenen Seiten des Papierstranges anzuordnen, kann man sie auch gemäß Abb.'3 nebeneinander auf dem Zylinder 1 befestigen. Zur Kontaktgebung lassen sich in diesem Fall gleichfalls Bürsten gemäß Abb. 1 oder Bänder gemäß Abb. 2 verwenden.

Claims (3)

1. Patentansprüche:

   i. Vorrichtung zum registerhaltigen Zuführen eines vorbedruckten Papierstranges zu den aus einer Druckmaschine kommenden Druckerzeugnissen mit Hilfe elektrischer, in einem größeren Wiribelbereich bei jeder Umdrehung des Regelzylinders zusammenwirkender Kontakte, dadurch gekennzeichnet, daß die ian dem umlaufenden Regelzylinder (1) in an sich bekannter Weise fest ,angeordneten Kontakte (2,3 bzw. 3, 4) mit beweglichen Gegenkontakten (7, 20) zusammenwirken, die während eines jeden Zylinderumlaufes in den Bereich der erstgenannten Kontakte gebracht und dann mit diesen zusammen auf einem Teil des Umlaufes bewegt werden.
2. 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein biegsames und stromleitendes Band o. dgl. (20) um den Regelzylinder (i) im Bereich der an ihm vorgesehenen Kontakte (3, 4) herumgeführt ist. .
3. 3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gegenkontakte (7) schwenkbar an dem Regelzylinder (1) angeordnet sind und bei jeder Umdrehung des Regelzylinders (i) an ihn herangedrückt und danach wieder von ihm abgeschwenkt werden.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen