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Farbnormentafel Die Erfindung betrifft eine weitere Ausbildung von
Farbnormentafeln nach Patent 53s 623, bei denen ein Träger einer Grauleiter von
einem abnehmbaren durchsichtigen Träger einer Vollfarbe (irgendeiner Buntfarbe)
überlagert wird oder umgekehrt.
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Die Erfindung besteht darin, den Träger der Grauleiter und den Träger
der Vollfarbenreihe bzw. -leiter gegeneinander beweglich zu machen, derart, daß
jede einzelne Schattierungsstufe der Grauleiter mit jeder beliebigen Schattierungsstufe
der Vollfarbenreihe in eine Überdeckungslage gebracht werden kann. Man steigert
damit die Zahl der verschiedenen Farbenschattierungen erheblich und spart dabei
gleichzeitig noch wesentlich an Material. An sich ist es jedoch bekannt, undurchsichtige
und durchsichtige eingefärbte Scheiben um eine gemeinsame Achse gegeneinander verstellbar
anzuordnen.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform des Erfindungsgedankens besteht
darin, die scheibenförmigen Träger der Grau- und Vollfarbenleiter in einer Hülle
so unterzubringen, daß immer nur ein oder zwei Farbfelder gleichzeitig beobachtet
werden können. Eine solche Einrichtung hat den Vorzug, leichteste Auffindung einer
Farbe und deren Gebrauch zu unmittelbarem Vergleich zu gestatten, ohne dieselbe
aus ihrer Ordnung herauszunehmen oder wieder einordnen zu müssen, und stellt die
umfangreichste Farbnormentafel bei kleinstem Format dar. Sie hat weiter den Vorzug,
daß sie immer nur die Farbschattierung zeigt, die eingestellt werden und zumVergleich
kommen soll und daß alle anderen Farbnormenmuster, die den- Vergleich stören würden,
verdeckt und gegen Verschmutzen und unnötige Belichtung geschützt sind, und endlich,
daß sie die einzelnen Muster unmittelbar am Rande trägt, so daß man dieses immer
unmittelbar in das Feld der zu vergleichenden Farbe einbringen kann.
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Benutzt man für die Grau- und Vollfarbenleiter beispielsweise je neun
Stufen, so erhält man die Möglichkeit, neun mal neun gleich 81 Abkömmlinge einer
Farbe in bequemster Weise darzustellen. Bei 2q. Farben des Farbkreises (der Buntfarben
nach Ostwald) sind 24 mal 81 gleich 1944 verschiedene Farbnormen möglich. Wenngleich
es vorteilhaft und auch nicht teuer ist, für jede einzelne Farbe des Farbkreises
ein besonderes Gerät zu benutzen, so ist es doch selbstverständlich, daß man auch
wiederum, wie nach dem Hauptpatent, nur den Träger der einen Reihe auszuwechseln
braucht, beispielsweise den Vollfarbenträger, während der Träger der Grauleiter
zweckmäßig immer der gleiche bleibt.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gerätes dargestellt,
und zwar zeigt Abb. i den Träger der Vollfarbenleiter (Buntfarbe), Abb. 2 den Träger
der Grauleiter.
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Abb. 3 und q. zeigen die Vorder- und Rückseite des zusammengestellten
Gerätes.
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Die beiden Scheiben A und B sind um eine
gemeinsame
Achse C drehbar. Die Scheibe. A trägt dabei mit ihren Leisten D fensterartige Schichten
E aus durchsichtigem, eingefärbtem Material, wie Celluloid, die von der Bezeichnung
II bis XVIII ständig an Farbenintensität zunehmen. Die Scheibe B trägt in der gleichen
kreisförmigen Flächeneinteilung F die Grauleiter, die von der Bezeichnung a bis
v allmählich von Weiß nach Schwarz führt. G ist die Hülle für die beiden Scheiben
A und B, die um deren Mittelpunkt, in dem die Achse C liegt, drehbar
sind. Die Einbuchtung H läßt jeweils eine Farbschattierung erkennen. Erweitert man
die Ausbuchtung H nach den strichpunktierten Linien I, so hätte man die Möglichkeit,
auch die beiden Nachbarschattierungen in ihren Anfängen zu erkennen und damit einen
Hinweis, nach welcher Richtung eine Änderung der Schattierung zu erfolgen hat.
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Die Rückseite der Hülle trägt an ihrem Rande die Bezeichnung der einzelnen
Stufen des Buntfarbenkreises (nach Ostwald), die sämtlich in je drei Unterstufen
von i bis 24 geteilt sind. Die aus Abb. 3 ersichtliche Bezeichnung »Farbton ia soll
also aussagen, daß der Buntfarbenträger eine im vorliegenden Falle neunstufige Unterteilung
der Farbe »gelb i« ist.
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Ferner trägt die Rückseite eine Tabelle, die in ihrer Waagerechten
und Senkrechten in je neun Felder, insgesamt also 81 Felder, unterteilt ist. Die
einzelnen senkrechten Reihen tragen an ihrem Kopfe die Reinheitsgradbezeichnungen
II bis XVIII. Die in den Feldern aufgeführten Buchstabenpaare kennzeichnen die Farbnormen
nach Ostwald. Für die weitere Betrachtung sei die erste senkrechte Reihe ff zugrunde
gelegt, der auch die Einstellung nach Abb. 3 entspricht. Jeweils der erste Buchstabe
der Buchstabenpaare drückt den Weißgehalt in der jeweiligen Überdeckung aus, während
der zweite Buchstabe der über die ganze waagerechte Reihe hin gleich bleibt, die
Schattierungen der Graureihe kennzeichnet. Das Wort »schwarz« unter den römischen
Zahlen auf der Scheibe A soll zum Ausdruck bringen, daß der auf der Scheibe B darunter
jeweils in Erscheinung tretende Buchstabe (hier a), also der zweite Buchstabe des
Buchstabenpaares innerhalb der Skalenfelder, den Schwarzgehalt der Grauleiter bezeichnet.
Würde man die Scheibe B in der Richtung nach links drehen, so würde an zweiter Stelle
der Buchstabe c, dann e, g usw. erscheinen und dies bedeuten, daß man bei Benutzung
der Skala unter 1I im zweiten, dritten usw. Feld die Norm nach der Buchstabengleichheit
aufzusuchen hätte. Die in Abb.3 eingestellte Farbschattierung mit der Ablesung »Reinheit
II schwarz a« würde also (s. erstes Feld unter II auf der Rückseite) die Farbnorm
»i, II, c, a« oder »i, c, acc erhalten, womit sie schon eindeutig festgelegt
ist. Das Drehen der Scheiben A, B erfolgt an den Ecken mit den Fingerspitzen.
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Man kann selbstverständlich das Gerät noch weiter ausbilden, und zwar
beispielsweise die eine Scheibe A etwas größer machen als die Scheibe B, um nicht
versehentlich bei der Einstellung der einen die' andere mitzuschalten. Man könnte
auch aus diesem Grunde der einen Scheibe in geeigneter Weise eine Schrittbewegung
aufzwingen und endlich eine Art Handhabe für eine oder beide Scheiben aus der Umhüllung
G herausführen, etwa im Durchmesser des um die Zahl i gezogenen Kreises. Hierbei
wäre es zweckmäßig, die Handhabe der unteren Scheibe B durch die der oberen
Scheibe A
durchtreten zu lassen u. dgl. m.
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Die in Abb. q. verwendeten Farbenbezeichnungen sind nach Ostwalds
Angaben gewählt. Statt ihrer können natürlich auch andere gewählt werden. Das gilt
z. B. für Ublau, Veil und KTeß, die noch nicht allgemein gebräuchlich sind.