DE541325C - Elektrischer Zeitschalter, der aus einem Heizwiderstand und einem von diesem mit Hilfe eines waermeuebertragenden Mittels beeinflussten Temperaturschalter besteht - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Zeitschalter, der im wesentlichen aus einem stromdurchflossenen elektrischen Heizwiderstand und einem von diesem beeinflußten Temperatur-Schalter besteht. Unter einem Temperaturschalter ist dabei ein Schalter zu verstehen, der bei Erreichen einer bestimmten Temperatur eines mit ihm verbundenen Thermometerkörpers einen elektrischen Schalter öffnet oder schließt. Ein solcher Temperaturschalter kann z. B. ein Kontaktthermometer, ein Bimetallkontakt usw. sein. Jedenfalls wird es bei einer solchen Schaltvorrichtung immer eine gewisse Zeit dauern, bis der Thermometerkörper die Temperatur angenommen hat, bei welcher der Stromschluß erfolgt. Bei derartigen Schaltern wird der Temperaturschalter nicht immer unmittelbar von dem Heizwiderstand beeinflußt, sondern es sind

ao aus konstruktionstechnischen Gründen u. dgl. manchmal auch Zwischenlagen zwischen dem Heizwiderstand und dem Temperaturschalter vorhanden, welche die vom Heizwiderstand ausgehende Wärme auf den Temperaturschalter übertragen. In vielen Fällen ist es nun wichtig, daß der Schalter nicht jedesmal nach einer bestimmten Zeit schaltet, sondern daß diese Maßnahme in je nach den Umständen verschiedenen, mit 'dem Einschalten des Heizwiderstandes beginnenden Zeitabständen in Tätigkeit tritt. Im folgenden wird nun ein elektrischer Zeitschalter gezeigt, der diese Bedingungen erfüllt.

Erfindungsgemäß sind an dem elektrischen Zeitschalter zwecks Einstellung der Zeit, nach der der Temperaturschalter in Wirkung treten soll, Einrichtungen vorhanden, die das wärmeübertragende Mittel zu verändern gestatten, zu welchem Zweck beispielsweise ein Teil des zur Wärmeübertragung verwendeten Stabes gegen andere Teilstäbe von gleicher Länge, aber anderer Wärmeleitfähigkeit oder anderer Dicke austauschbar ist, wobei das Austauschen z. B. durch Drehen einer die verschiedenen Stabteile tragenden Trommel o. dgl. vorgenommen werden kann. Man kann den zur Wärmeübertragung dienenden Körper beispielsweise auch aus mehreren übereinander angeordneten Lagen herstellen, die man einzeln oder in Verbindung miteinander verwendet. Es ist also dann von der jeweilig gewählten Art, insbesondere von dem Wärmeleitvermögen und von der Stärke des Wärmeübertragers, die Zeit abhängig, die erforderlich ist, um den Thermometerkörper des Temperaturschalters auf die Temperatur zu bringen, die zum Stromschluß oder zur Strom-Öffnung erforderlich ist.

Die Eindeutigkeit der Einstellung ist natürlich nur dann gewährleistet, wenn die Außentemperatur, die Abkühlungsverhältnisse usw. dieselben sind und wenn auch die Anfangstemperatur der Teile des Zeitschalters selbst eine bestimmte Größe hat. Man wird z. B. eine als Wärmeübertrager dienende Zwischenschicht, die von einer vorausgegan-

genen Benutzung her noch eine hohe Temperatur hat, nicht sofort wieder benutzen können; man wird sie erst wieder abkühlen lassen müssen, bevor man sie für eine zweite Einstellung desselben Schalters benutzt. Diese Bedingung läßt sich jedoch in der Praxis fast immer erfüllen.

In den Fig. ι und 2 ist ein Ausführungsbeispiel eines derartigen elektrischen Zeitschalters dargestellt, ι ist ein elektrischer Heizwiderstand, der beispielsweise in einem elektrischen Kochgerät, einem Kochherd o. dgl. eingebaut sein kann. Dieser Heizwiderstand ist durch die Leitungen 2 und 3 an das Starkstromnetz 4 angeschlossen. Die Leitung 3 ist über einen Temperaturschalter S geführt, der bei einer bestimmten Erwärmung den Heizstromkreis unterbricht. Die von dem Heizwiderstand ι erzeugte Wärme trifft nicht unmittelbar auf den Thermometerkörper des Temperaturschalters 5, sondern wird durch die drei stabförmigen, hinreichend wärmeleitenden Körper 6, 7 und 8 auf ihn übertragen. Beide Teilstäbe 6 und 8 sind fest angeordnet.

Der mittlere Teilstab 7 ist dagegen auf einer drehbaren Trommel 9 parallel zur Drehachse 10 dieser Trommel befestigt. Diese Trommel ist zweckmäßig aus einem wärmeisolierenden Material, z. B. Porzellan, hergestellt. Auf dieser Trommel sind außer dem Stab 7 noch mehrere andere Stäben, 12, 13, 14 und 15 befestigt, die in Längsbohrungen der Trommel, ähnlich wie die Patronen in einem Trommelrevolver, gelagert sind. Die Durchmesser dieser Stäbe sind gegeneinander und auch gegenüber dem des Stabes 7 verschieden; die Stäbe sind jedoch aus den gleichen Stoffen hergestellt. Durch Drehen der Trommel 9 um ihre Achse kann man den Stab 7 aus seiner Lage zwischen den beiden Teilstäben 6 und 8 entfernen und an seine Stelle z. B. den Stab 14 einsetzen. Dieser Stab hat einen erheblich geringeren Durchmesser und wird also die von dem Heizwiderstand 1 ausgehende und von dem Teilstab 6 fortgeleitete Wärmemenge in viel langsamerer Zeit als der Stab 7 auf den Teilstab 8 übertragen und so den Temperaturschalter 5 erst erheblich später zum Ansprechen bringen. Auf diese Weise ist es also möglich, durch Auswechseln des die beiden Stäbe 6 und 8 \^rerbindenden Zwischenstabes die Schaltzeit in bestimmter, hinreichend genau einstellbarer Weise zu regeln.

In der Fig. 3 ist eine andere Ausführungsform der Erfindung dargestellt, bei der die in der drehbaren Trommel 19 angebrachten Zwischenstäbe 17, 21, 22, 23, 24 und 25 denselben Durchmesser haben, aber aus Stoffen von verschiedener spezifischer Wärmeleitfähigkeit bestehen. So ist beispielsweise der Stab 17 aus Kupfer, der Stab 21 aus Eisen, der Stab 22 aus Blei, 23 aus Silber, 24 aus Nickel und 25 aus Aluminium hergestellt. Durch Einstellung verschiedener Stäbe mittels Drehens der Trommel kann man so auch in diesem Fall den Zeitschalter so einstellen, daß er in entsprechend verschiedenen Zeitabständen anspricht.

Man erhält auf die beschriebene Art ein Gerät, das mit einer für viele Zwecke vollständig ausreichenden Genauigkeit nach einer bestimmten, auf Skalen einstellbaren Zeit einen Strom aus- oder auch einschaltet. Ein solcher Zeitschalter eignet sich insbesondere für elektrische Heiz- und Kochgeräte, bei denen der Heizvorgang eine bestimmte Zeit lang fortgesetzt werden soll. Bei solchen Apparaten kann die Anordnung so getroffen werden, daß der Heizwiderstand des Kochoder Heizapparates selbst zugleich den Zeitschalter beeinflußt. Der Zeitschalter kann jedoch auch ganz unabhängig von einem solchen Apparat aufgestellt werden und beispielsweise in einem gegebenen Zeitpunkt eingeschaltet werden, um nach einer bestimmten weiteren Dauer den Strom zu unterbrechen.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Elektrischer Zeitschalter, der aus einem Heizwiderstand und einem von diesem mit Hilfe eines wärmeübertragenden Mittels beeinflußten Temperaturschalter besteht, dadurch gekennzeichnet, daß zur Einstellung verschieden großer Schaltzeiten des Temperaturschalters Einrichtungen mit mehreren wärmeübertragenden Mitteln vorgesehen sind, die aus gleichen Stoffen von verschiedener Stärke oder aus Stoffen von verschiedener Wärmeleitfähigkeit bestehen und die einzeln oder in Verbindung miteinander verwendet werden können.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen