DE541219C - Verfahren zur Herstellung von Treibmitteln fuer Geschossladungen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Treibmitteln fuer Geschossladungen

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DE541219C
DE541219C DEI40315D DEI0040315D DE541219C DE 541219 C DE541219 C DE 541219C DE I40315 D DEI40315 D DE I40315D DE I0040315 D DEI0040315 D DE I0040315D DE 541219 C DE541219 C DE 541219C
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C06EXPLOSIVES; MATCHES
    • C06BEXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
    • C06B23/00Compositions characterised by non-explosive or non-thermic constituents
    • C06B23/04Compositions characterised by non-explosive or non-thermic constituents for cooling the explosion gases including antifouling and flash suppressing agents

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Treibmitteln für Geschoßladungen Die Erfindung betrifft die Herstellung von Treibmitteln oder Sprengstoffen für Geschoßladungen und bezweckt die Verhinderung des Verschmutzens der .Bohrung von Kanonen, Gewehren u. dgl.
  • Es ist bekannt, daß sowohl Kleinwaffen als auch Kanonen beim Gebrauch unter dem sogenannten Metallverschmutzen leiden. Bei Kleinwaffen rührt dies von dem Niederschlag von Metall oder einer Metallegierung, wie Kupfer-Nickel, welches von der Hülle des Geschosses abgerissen wird, in der Bohrung her. Bei größeren Waffen ist es eine Folge des Niederschlages von Kupfer oder Kupferlegierung, welches von dem Führungsring des Geschosses herrührt. Diese Abtrennung und Absetzung von Metall oder Metallegierung findet infolge der hohen Temperatur innerhalb des Laufs und der Reibung zwischen dem weichen Metall und der Wand des Laufs statt.
  • Das Verschmutzen steigt schnell an und ist .sehr störend, da es die Bohrung des Gewehrs oder der Kanone verengt und Gefahr durch die Entwicklung eines zu hohen Druckes entstehen kann. Auf jeden Fall stört das Verschmutzen die Genauigkeit des Feuerns und verringert auch die Haltbarkeit der Waffe.
  • Zur Vermeidung dieses Metallabsetzens hat man vorgeschlagen, metallisches ,Zinn oder eine Legierung von Blei und Zinn unmittelbar hinter dem Teil des Geschosses einzufügen, der das metallische Verschmutzen verursacht.
  • Ein weiterer Vorteil der Einverleibung von Zinn oder einer Zinnlegierung oder einer Zinnverbindung liegt darin, daß das Mündungsfeuer beträchtlich verringert wird.
  • Außer metallischem Zinn wurden auch Legierungen nicht nur von Zinn und Blei, sondern auch Legierungen von Zink vorgeschlagen.
  • Wenn das fein .verteilte -Zinn oder die Legierung einem rauchlosen Pulver einverleibt wird, entsteht die Schwierigkeit, eine geringe Menge eines feinen Pulvers von relativ hoher Dichte mit anderen Bestandteilen des Pulvers gleichmäßig zu mischen.
  • Wie weiter unten auseinandergesetzt, werden gemäß der vorliegenden Erfindung organometallische Zinnverbindungen an Stelle von Metallen verwendet. Unter der Bezeichnung organo - metallische Zinnverbindungen soll eine Verbindung verstanden werden, bei welcher das Zinn direkt am Kohlenstoff gebunden ist. Hierdurch wird das Verschmutzen erheblich weitgehender verhindert, als es bei der Verwendung metallischen Zinns der Fall ist. Außerdem wird auch die Menge des tatsächlich in der brisanten Ladung enthaltenen Zinns verringert.
  • Die verwendete organo-metallische Zinnverbindung muß eine genügend geringe Flüchtigkeit haben, um ihre Zurückbehaltung in dem Pulver für unbegrenzte Zeit zu sichern, und eine hohe chemische Stabilität, so daß sie sich nicht beim Lagern zersetzt und möglicherweise zur Bildung von Bestandteilen Veranlassung gibt, die für die Haltbarkeit des Pulvers nachteilig sind. Außerdem darf sie nicht eine entstabilisierende Wirkung auf die Bestandteile des Pulvers ausüben. Eine derartige Substanz ist beispielsweise Zinntetraphenyl oder Tetraphenylstannan Sn (C,,H.), eine kristallinische Verbindung, die bei 224. bis 225°C schmilzt und weniger als o,5 "j. in Äther, Alkohol oder Äther-Alkohol löslich ist. Vorzugsweise werden jedoch solche Zinnverbindungen verwendet, die in den zur Herstellung der Pulver benötigten Lösungsmitteln löslich sind. Ein Beispiel einer solchen Verbindung ist Zinntetrabutyl oder Tetra-n-butylstannan Sn (C,H,)4, eine klare Flüssigkeit, die -bei 15o° C unter einem absoluten Druck von 6 mm Quecksilber siedet und ein spezifisches Gewicht von i, i hat. Seine Flüchtigkeit ist derart, daß ein dünner Film bei Verdampfung bei 6o° C nur 2,6 °/o seines Gewichtes in 3 Stunden verliert. Es ist gegen atmosphärische Einflüsse und gegen chemische Reagenzien, wie Wasser, verdünnte Säuren und Salze, sehr beständig und hat keine entstabilisierende Wirkung auf Nitrocellulose; vielmehr scheint es stabilisierende Eigenschaften zu besitzen. Es ist schnell in den gewöhnlich bei der Herstellung von rauchlosem Pulver verwendeten flüchtigen Lösungsmitteln löslich, beispielsweise in einem Gemisch von Äther und Alkohol oder Aceton, ist praktisch unlöslich in Wasser und ist nicht hygroskopisch.
  • Wenn in Lösungsmitteln gelöste Verbindungen benutzt werden, ist die Dichtigkeit nicht von großer Bedeutung, so daß eine größere Wahl von Verbindungen brauchbar ist.
  • Die Ausführung der Erfindung ist in den nachfolgenden Beispielen erläutert. i. Lösungsmittelfreies Pulver Dies ist ein Beispiel besonders für Geschützpulver. Zu .4g Teilen Nitrocellulose, welche mit Wasser durch Luftrühren gemischt werden, setzt man 41 Teile Nitroglycerin langsam unter weiterem Durchmischen hinzu. 5 Teile von Tetraphenylstannan werden innig durch Mahlen mit 5 Teilen Diäthyldiphenylharnstoff gemischt, und das Gemisch wird langsam in das Wasser eingesiebt und die Luftdurchrührung fortgesetzt, bis das Vermischen vollständig ist. Die nachfolgenden Operationen des Trocknens, Walzens usw. werden durch die üblichen Methoden bewirkt. 2. Nitrocellulose-Pulver Dies ist ein Beispiel, insbesondere für Gewehrnitrocellulosepulver. DieNitrocellulose oder das Gemisch von Nitrocellulose wird mit Alkohol entwässert und in eine Misch- und Knetmaschine eingebracht. Die erforderliche Menge von Äther oder Äther-Alkohol, die 3 % Tetra-n-butylstannan mit i °/o Diphenylamin enthalten, werden zugesetzt. Das Gemisch wird nach dem Einverleiben gepreßt, geschnitten und in der bekannten Weise fertiggestellt. Das Pulver kann, wenn notwendig, nach der bekannten Oberflächenbehandlung mit Stabilisatoren usw. unterzogen werden.
  • 3. Nitroglycerin-Pulver Dies ist ein Beispiel für Korditpulver, das für militärische Kleinwaffen benutzt wird.
  • 36 Teile Schießbaumwolle mit 58 Teilen Nitroglycerin werden mit der erforderlichen MengeAceton, in welchem 3 Teile Tri-n-butylpropylstannan (C4 H9)3 Sn (C3 H7) einverleibt sind, gemischt, 3 Teile Vaseline hinzugesetzt und das Mischen fortgeführt. Der Teig wird aus der Presse gespritzt und, wie üblich, getrocknet.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Treibmitteln für Geschoßladungen, bei welchem Zinnverbindungen als Mittel zur Verhinderung des Verschmutzens von Waffen benutzt werden, dadurch gekennzeichnet, daß man hierfür organo-metallische Zinnverbindungen von hoher Stabilität und niedriger Flüchtigkeit verwendet.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß eine organo-metallische Zinnverbindung verwendet wird, die in den flüchtigen Lösungsmitteln, die zur Herstellung des Sprengstoffes benutzt werden, löslich ist.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als.organische Zinnverbindung Tetra-n-butylstannan verwendet wird.
DEI40315D 1930-01-06 1931-01-04 Verfahren zur Herstellung von Treibmitteln fuer Geschossladungen Expired DE541219C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1446872C1 (de) * 1963-07-25 1971-09-16 Dynamit Nobel Ag Verfahren zur homogenen Einarbeitung organischer Bleisalze in mehrbasige Pulver

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
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