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Trommelfärbemaschine für Hutstumpen Die bisherigen Färbeapparate für
Hutstumpen haben eine große Anzahl von Mängeln, welche darin bestehen, daß man eine
mangelhafte und ungleichmäßige Durchfärbung erhält, dadurch, daß z. B. bei Propellerapparaten
usw. die Stumpen auf- und übereinanderliegen und gewöhnlich während des ganzen Färbeprozesses
geschlossen sind, und daher ein gleichmäßiges Anfärben ganz ausgeschlossen ist.
Beim Färben in Apparaten und Bottichen findet ein Scheuern und Schleifen der Stumpen
an den Wandungen des Apparates statt, und es entstehen hierdurch verschiedenartig
starke Stellen in der Decke des Stumpens, Abscheuern der Ware und Verlust an Wolle
und Haaren. Bei Verwendung der sogenannten Konusapparate ist eine zeitraubende und
sorgfältige Aufzieharbeit erforderlich und ein Fleckigwerden nicht zu verhindern,
insbesondere dann, wenn die Stumpen nicht genau übereinander aufgezogen werden.
Außerdem entstehen Ränder an den Endstellen, an welchen ein Stumpen über dem anderen
liegt, sowie Ringe und Flecke auf der Stumpenspitze durch Filtrieren der Farbe,
ebenso auch Querstreifen. Bei den sogenannten Propellerapparaten ist schließlich
auch noch eine Handarbeit mit Rührstöcken erforderlich, und es hängt die gute Ausfärbung
von der Zuverlässigkeit des Arbeiters ab, da sonst ungleiche Durchfärbungen, Doppelfärbungen,
Säureflecken usw. entstehen.
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Es bestehen zwar Trommelfärbemaschinen mit doppelten Konussieben,
die die einzelnen Stumpen in ihrer Lage halten. Diese Siebe sind aber entweder tangential
am Umfang angeordnet, wodurch sich der Nachteil ergibt, daß die Durchführung der
Stumpen ebenfalls nicht gleichmäßig und von allen Seiten innen und außen erfolgen
kann.
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Die vorliegende Erfindung behebt diese Nachteile dadurch, daß die
doppelten Konussiebe zur Aufnahme der Stumpen radial um die Welle angeordnet sind.
Hierdurch ergibt sich der Vorteil, daß die durch die Färbetrommel gepreßte Flotte
gezwungen ist, jeden einzelnen der zwischen den Doppelkonussen geöffnet gehaltenen
Stumpen in genau gleichen Zeitabständen und genau gleicher Reihenfolge senkrecht,
schräg und tangential sowohl von innen als auch von außen, und zwar abwechselnd
vom Scheitel zum Grunde und umgekehrt, zu durchfließen. Die Stumpen vollführen hierbei
in geöffneter und festgehaltener Lage eine Kreisbewegung um die Mittelachse der
Färbetrommel derart, daß die Lage der Stumpen gegenüber der Richtung der sie durchströmenden
Flotte stetig und in gleicher Weise und gleichen Zeiträumen geändert wird. Hierbei
ist es auch möglich, mit einem verhältnismäßig kleinen Färberaum auszukommen. Die
Innenkonusse jeder einzelnen Reihe können gemeinsam aus dem Apparate herausgehoben
und in denselben eingesetzt werden.
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Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, daß auf einer Seite
der Trommel, zum Teil vom Trommelmantel begrenzt, ein größerer und in diesen oben
eiri kleinerer Behälter angeordnet
ist, welche beiden Behälter durch
ein Regelventil miteinander und außerdem mit dem Flottenein-und -auslaß der Trommel
verbunden sind.
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In den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand in einer beispielsweisen
Ausführungsform schematisch dargestellt, und zwar zeigt Fig. i einen Längsschnitt
durch den Färbeapparat, Fig. i a eine Einzelheit der Festhaltevorrichtung der Konusstangen
in vergrößertem Maßstabe, Fig. 2 einen Querschnitt zu Fig. i, Fig. 3 eine Vorderansicht
des ganzen Färbeapparates und Fig. ¢ eine perspektivische Ansicht der perforierten
Zwischenwände samt einzulegendem perforiertem Innenmantel.
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Der Apparat gemäß vorliegender Erfindung eignet sich bestens zum Färben
aller Arten, Größen und Weiten von Hutstumpen, und zwar für Velour-, Haar- und Wollstumpen.
Besonders bei Velourstumpen wird durch Offenbleiben des Pelzes, das bei keinem andern
Färbeapparat wirklich möglich ist, eine wesentlich bessere Qualität erreicht.
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Der Apparat besteht aus vier Hauptteilen USW.:
i. dem zylindrischen
Flottenbehälter i, der durch einen Oberdeckel 2 luftdicht abschließbar ist, mit
zwei konischen Ansätzen 3, 3' für die Zu- und Ableitung der Flotte und einem seitlich
angefügten, viertelkreisförmigen Behälter q. zum Strecken oder Vermindern der Flotte
sowie zum Aufkochen der Flotte; 2. dem inneren, trommelförmigen Stumpenaufnehmer
5 mit zwei Seitenwänden 6, 6' und Hauptwelle 7, der die Stumpen in geöffneter Lage
festhält und gleichzeitig den Kreisringquerschnitt des Behälters i schafft; 3. der
Zentrifugalpumpe 8, welche die Zirkulation besorgt, indem sie die Flotte aus dem
taschenförmigen Behälter q. an der Seite des Flottenbehälters i ansaugt und durch
den Behälter i preßt, wo sie die sich drehenden Stumpen abwechselnd in verschiedenen
Richtungen durchdringt und dann wieder. in den taschenförmigen Seitenbehälter q.
zurückfließt; der Vorgang wiederholt sich ständig in gleicher Weise; q. dem Antrieb.
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Der zylindrische Farbbehälter i besteht aus einem zylindrischen Mantel
aus Kesselblech, 5 mm stark, zwei angeschweißten, konischen Flottenverteilungsansätzen
3, 3' mit Rohrflanschen. Oben befindet sich eine Öffnung, schräg nach vorn geneigt,
in die die Stumpen leicht und schnell eingelegt werden.
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Ferner sind in der Mitte des zylindrischen Behälters i oben zwei Scharnierpaare
i3 angeschweißt, in welche sich zwei Stahlgußbügel g, die in Verbindung mit dem
Deckel z sind, bewegen. Jeder der beiden Stahlgußbügel bildet in der Mitte eine
Nabe io, die Innenflachgewinde hat und durch welche je eine Flachgewinde-Spindel
ii geht, an deren oberen Enden ein Handrad 12 sitzt und deren unteres Ende drehbar
im Oberdeckel 2 gelagert ist. Der Oberdeckel 2 hängt also an den zwei Bewegungsspindeln
ii und wird durch ein- bzw. zweimaliges Umdrehen der beiden Handräder i2 an den
zylindrischen Mantel i gepreßt, den er vollkommen abdichtet, bzw. wird derselbe
durch ein- bis zweimaliges Umdrehen des Handrades gelöst und geöffnet, indem er
um die rückwärtigen Scharniere 13 geschwenkt wird. Das freie Ende der Bügel g wird
durch ein schwenkbares Auge 14 festgehalten. An der unteren Seite des Oberdeckels
z befindet sich eine Packung 15, welche fest an den Oberdeckel angeschraubt ist
und beim Schließen des Oberdeckels in die am zylindrischen Mantel befindlichen winkelförmigen
Dichtungsleisten 16 einfällt. An der höchsten oder obersten Stelle des Oberdeckels
2 ist ein Lufthahn i7 angebracht, dessen Ende mit einem Gummihanfschlauch 18 verbunden
wird, der in den taschenförmigen Außenbehälter q. mündet. Wenn bei Inbetriebsetzung
des Apparates die Pumpe 8 die Flotte in den Apparat preßt, ist der Hahn 17 offen,
um die Luft entweichen zu lassen. Er wird, sobald die Flotte aus dem Schlauche fließt,
geschlossen.
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Um den ganzen Umfang der beiden seitlichen Enden des zylindrischen
Mantels i des Flottenbehälters i sind zwei Flanschenwinkel ig angeschweißt, an deren
stärkeren Schenkel eine Passungsrille zwecks genauer Passung der zwei Seitenböden
2o, 21 des Flottenbehälters i eingedreht sind. An den beiden Flanschenwinkeln ig
sind die Seitenböden des Flottenbehälters durch Mutterschrauben befestigt. Die beiden
Seitenböden 2o, 2i sind außen mit Versteifungsrippen versehen und mitten zu einer
Stopfbüchse 2z ausgebildet, durch welche die zwei auf der Antriebswelle 7 sitzenden,
sich nach außen zu Büchsen fortsetzenden Seitenwände 6, 6' des Stumpenaufnehmers
5 abdichten.
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Sowohl der zylindrische Mantel :i des Apparates als auch der Oberdeckel
2 und die beiden Seitendeckel 2o, 21 sind bis zu den Flanschen der konischen Ansätze
3, 3' und bis zu der Flansche des Ablaßstutzens 23 mit nichtrostendem Stahlblech
ausgekleidet.
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Es ist also vollkommen ausgeschlossen, daß die Farbflotte mit den
Eisenteilen der Konstruktion jeweils in Berührung kommen kann, da das Auskleidungsmaterial
praktisch überhaupt nicht beansprucht wird. Das Auskleidungsmaterial kann auf Wunsch
auch Kupferblech oder ein organisches Material, Haveg oder Pertinax, sein.
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Auf dem rechten Boden 21 des Trommelbehälters i ist ein Thermometer
24 und Manometer 25 befestigt: Der Flottenverteilungsansatz 3 ist durch die Druckleitung
25 mit der Zentrifugalpumpe ver-
Bunden. Durch diese wird die Flotte
in den Apparat gepreßt. In der Leitung 25 ist ein Dreiweghahn 26 eingebaut, um die
Flotte statt in den Apparat auch in ein anderes Reservoir zu pumpen und später nochmals
mit ihr färben zu können, was wichtig ist, da man gerne mit ausgelaugten Flotten
arbeitet.
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Am Verteiler 3' sitzt ein Regulierventil 27 mit Skala, mit dem man
die Flottengeschwindigkeit regulieren kann. Der Behälter 4 ist aus rostfreiem Stahl
und ist mit Winkeleisen an dem Apparat befestigt. Auf seinem Grund, vor dem Saugrohr
29 der Pumpe, sind Rohrschlangen 28 für indirekte Flottenerwärmung eingebaut. Der
Behälter 4 hat Gefälle zur Saugleitung 29 und ist durch dieselbe mit der Pumpe 8
verbunden. In einer Ecke des Behälters 4 ist ein Hilfsbehälter 4' angeordnet, der
ebenfalls beheizt ist und zum Aufkochen der Farbe und Säure dient.
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In der Saugleitung 29 ist ein Dreiweghahn 3o eingebaut, um die Flotte,
falls dieselbe noch eine zweite Verwendung finden soll, sowohl aus dem Behälter
4 als auch aus dem Apparat i anzusaugen. Der eine Flansch des Hahnes 30 ist
daher mit dem Behälter 4, der andere mit der Pumpe 8 und der dritte mit dem Auslaufstutzen
23 verbunden. Zwischen dem Dreiweghahn 30 und Auslaufstutzen 23 befindet sich ein
T-Stück, an welches der Ablaßhahn 32 für gebrauchte und nicht mehr verwendbare Flotte
angeschraubt ist.
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Der ganze Apparat ruht auf zwei gußeisernen Fußkonsolen 33, und daher
ist ein gemauertes Fundament nicht nötig.
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Der innere ringförmige Stumpenaufnehmer 5 besteht aus den perforierten
Trennungswänden 34 der einzelnen Stumpenreihen, die stern- bzw. fächerförmig im
Kreisring um die Apparatachse 7 angeordnet sind und die mit den halbkreisförmigen,
nach unten konischen, schrägstehenden Zwischenwänden 35 der einzelnen Stumpenbehälter
eine Reihe von Halbflachkonussen bzw. Flachbehältern 36 bilden, in welche die Stumpen
37 mit Spiel eingelegt werden. Die Wände sind aus rostfreiem Stahl miteinander durch
eine leichte Schweißnaht geheftet oder durch Nietung miteinander verbunden. Die
perforierten, fächerförmigen Trennungswände 34 mit ihren Zwischenwänden 35 bilden
also einen starren, ringförmig vollkommen durchlöcherten Behälter 36, der trotz
des verwendeten schwachen Bleches außerordentlich fest ist, da sich alle Wände gegenseitig
versteifen. Weiter besteht der Stumpenaufnehmer aus den beiden Seitenwänden 6, 6'
aus Haveg, Pertinax oder Bakelit, welche den Kreisring der fächerförmig angeordneten
Trennungswände 34 bzw. der die Stumpen fixierenden äußeren Flachkonusse 36 tragen.
Diese zu einem ringförmigen Ganzen zusammengehefteten Abteilungen sind mit 'ihren
beiden seitlichen Enden in die inneren Seiten der Befestigungswände 6, 6' eingelassen.
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Der innere, freie Raum des perforierten Stumpenaufnehmers 5 ist durch
ein gewöhnliches Rohr 39 ausgefüllt (entweder Haveg oder Eisen, dessen äußere Oberfläche
mit rostfreiem Stahlblech überzogen ist), das zentrisch mit dem ringförmigen Stumpenaufnehmer
liegt und dessen äußerer Umfang an jeder Stelle 5 mm vom inneren Umfang des Stumpenaufnehmers
5 entfernt ist.
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Die seitlichen Enden des mit rostfreiem Blech überzogenen Rohres 39
sind in zwei kreisförmigen Ansätzen 4o der beiden Seitenwände 6, 6' eingelassen
und vergossen.
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Es bildet also das zylindrische Rohr 39 in dem System einen leeren
Raum, der vollkommen dicht ist und der zusammen mit dem Mantelraum für die Stumpenaufnehmer
5 den ringförmigen Raum des Färberaumes, durch den die Farbflotte zirkuliert, bildet.
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Die Seitenwände 6, 6' sind in ihrer Mittelachse einerseits zu einer
Nabe 41: ausgebildet, die mit der Antriebswelle durch Keile verbunden ist. Andererseits
setzen sich die Naben bzw. Seitenwände in zwei Hülsen fort, die verhindern, daß
die Flotte auf die Welle 7 kommt, und diese Hülsen werden durch die Stopfbüchsen
22 abgedichtet. Es ist also ausgeschlossen, daß die Flotte die Antriebswelle berührt
bzw. in den Raum des Rohres 39 dringen könnte.
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Am oberen Umfange hat jede der Seitenwände 6, 6' so viel rechteckige
Schlitze, als Stumpenreihen vorhanden sind. An der Außenseite jedes Schlitzes befindet
sich eine Feder 42 (Fig. ia) (bzw. ein Federpaar) aus rostfreiem Stahl mit einem
Wulst.
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Die die Stumpen in geöffneter Stellung haltenden, durchlöcherten Halbflachkege138
(innere Flachkonusse) stecken mit je zweien ihrer Enden zu je dreien in Schlitzen
von rechteckigen Stangen 43 aus Haveg, und diese Innenkonusse 38 bilden mit der
Stange 43 ein starres Ganzes. Diese Stangen sitzen mit ihren Enden in den Schlitzen
an den Seitenwänden 6, 6' und haben an diesen eine Rille, in welche der Wulst der
Feder 42 paßt.
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Der ganze Apparat ist in zwei Lagern 44, 45 gelagert, und die Lager
44 enthalten gleichzeitig ein Antriebsschneckenrad 46, welches in dem Gehäuse
47 eingekapselt ist. Dieses Schneckenrad 46 wird durch eine entsprechende Schneckenübersetzung
von einem Motor direkt angetrieben.
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Auf der Welle 7 zwischen dem Lager 44 und dem Färbeapparat ist eine
Klauen- oder Bolzenkupplung 48 vorhanden. Die eine Kupplungsschale ist an ihrem
Umfange mit Einkerbungen 49 versehen, in welche eine unter Federwirkung stehende
Klinke 5o einschnappt. Diese Klinke 5o ist mittels eines Armes 5i an einer auf der
Antriebswelle
7 gelagerten Scheibe 52 gelagert. Der Arm 51 steht mit einem Hebelmechanismus 53,
54, 55 in Verbindung, der durch einen Handhebel 56 betätigt werden kann.
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Beim Einschnappen der Klinke 50 in einer der Kerben 49 wird
es möglich, durch Betätigung des Handhebels 56 eine Verschwenkung der Klinke
50 und hiermit auch der einen auf der Welle 7 festgekeilten Kupplungsschale
48 zu bewirken, so daß durch Betätigung des Handhebels 56 der Stumpenaufnehnier
5 ruckweise um ein gewisses Stück verschwenkt wird, so daß eine bestimmte Anzahl
von Innenkonussen an die Einfüllöffnung zu liegen kommen. Selbstverständlich muß
bei dieser ruckweisen Bewegung die Kupplung 48 gelöst werden.
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Nach erfolgter Einkupplung der beidenKupplungsschalen und zwecks Antriebes
des Färbeapparates wird der Bolzen 5o aus den Kerben 49 herausgezogen, so daß sich
die Kupplung 48 unbehindert drehen kann.
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Die Wirkungsweise des Apparates und das Einlegen der Stumpen in diesen
Apparat erfolgt nun so Beim Einlegen der Stumpen 37 wird durch die Umdrehung der
zwei Handräder iz der Oberdecke12 gelöst und um die Scharniere geschwenkt. Die Öffnung
gibt nun vier Stumpenreihen frei. Es werden vier Stangen 43 mit den daran festsitzenden
Innenkonussen 38 mit je einem Handgriff herausgezogen und auf zwei an den Seitenböden
2o, 21 angeschraubte, schwenkbare Winkeleisenschienen (nicht dargestellt) gelegt.
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Jetzt werden zwölf Stumpen 37 auf einmal eingelegt, d. h. nur in die
Behälter 36 des Stumpenaufnehmers 5 hineingesteckt bzw. offen hineinfallen gelassen.
Die Konusstangen 43 werden dann durch einfachen Handdruck in die Schlitze der Seitenwände
6, 6' gesteckt. Die Federn 42 in den Schlitzen schnappen in die Stangenenden ein
und halten die Konusstangen 43 starr vollkommen fest. Beim Einstecken der Konusstangen
tauchen die Innenkonusse 38 in die offenen Stumpen 37 und halten dieselben vollkommen
in geöffneter Lage fest.
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Durch einen Hebeldruck des am Färbebehälter i befestigten Hebels 56,
der in Verbindung mit einer Schnappvorrichtung 49, 50, 51 an der Kupplung 48 der
Antriebswelle 7 steht, gibt der Stumpenaufnehmer 5 weitere vier Stumpenreihen in
der Einlageöffnung frei und so fort, bis beispielsweise einhundertzwanzig Stück
eingelegt sind.
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Das Einlegen der Stumpen geht sehr rasch vor sich (etwa 8 bis io Minuten)
und kann von jedem ungelernten Hilfsarbeiter besorgt werden.
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Gleichzeitig während des Stumpeneinlegens wird im Zusatzbehälter 4'
die Farbe aufgekocht und im Behälter 4 das Wasser durch indirekten Dampf auf 40'
erwärmt. Der Dreiweghahn 30 der Saugleitung 29 ist geschlossen. Der Lufthahn 17
ist offen.
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Sind die Stumpen eingelegt, so wird der Oberdeckel 2 geschlossen,
die Kupplung 48 an der Antriebswelle 7 mit denn Antriebsschneckenrad 46 verbunden.
Der Hahn 30 wird geöffnet und durch Einschalten des Motors der Apparat in
Betrieb gesetzt.
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Die Pumpe 8 saugt nun das inzwischen erwärmte Wasser aus dem Reservoir
4 und drückt es durch den ringförmigen Färbebehälter i, von welchem es wieder im
Kreislauf nach 4 zurückfließt. Der Hahn 4" des Behälters 4 mit der Farbe wird nach
Wahl eingestellt, und die aufgekochte Farbe mischt sich in der gewünschten Zeit
vollkommen gleichmäßig der erwärmten Flotte bei. Nach etwa 2 bis 3 Minuten fließt
Wasser aus dem Lufthahn 17, und derselbe wird geschlossen. Der Apparat färbt nun
vollkommen selbsttätig bis zum Ende. Das Heizdampfventil ist eingestellt, und die
umlaufende Flotte erwärmt sich nun, während der Apparat in Betrieb ist, langsam
auf ioo ° C. Säurezugeben, Nuancieren usw. geschieht von außen bei geschlossenem
Apparat (durch Behälter 4').
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Durch die Konstruktion des Stumpenaufnehmers 5 stehen die Mittelebenen
der geöffnet festgehaltenen Stumpen 37 in jeder Bewegungslage immer in den Mittelschnitten
des kreisringförmigen Färbebehälters i. Durch die kreisende Bewegung des die Stumpen
haltenden Aufnehmers 5 um die Mittelachse des Apparates werden die Stumpen 37 von
der die Färbekufe durchströmenden Flotte gleichmäßig wechselnd von innen und außen,
senkrecht, schräg und tangential durchdrungen und müssen daher vollkommen gleichmäßig
an- und durchfärben. Das gleichmäßige Anfärben ist bekanntlich immer der wichtigste
Punkt bei der Färbung.
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Der Stumpenaufnehmer 5 ist so bemessen, daß die äußeren Flachkonusse
36 bzw. Trennungswände 34 und 35 die Form der weitesten Stumpen, die inneren Flachkonusse
38 die Form der engsten Stumpen haben. Da für beide die halbflache Form gewählt
wurde, so beträgt die Differenz in der Breite (Weite) zwischen engsten und weitesten
in der Praxis verwendeten Stumpen nur einige Zentimeter. Die flachen Wände der Innenkonusse
38 verlaufen gegenüber den flachen Wänden der äußeren etwas spitzer zusammen. Der
Abstand der Innenkonuskappe vom Boden des Außenkonusses ist etwas größer als der
Abstand der Wände. Es können daher mit dem Apparat auch ausgestoßene Stumpen ebenso
als konische (spitze) Stumpen gefärbt werden.
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Der Abstand zwischen den Wänden der Innenkonen 38 und den Wänden der
äußeren Umschließungsabteilungen 36 ist so gewählt, daß gerade die stärksten gebräuchlichen
Stumpen
genau hineinpassen, jedoch nicht angepreßt sind, sich aber
doch nicht zusammenfalten, schließen oder bewegen können. Es kann daher keine Dekatur
der Stumpen wie bei anderen Konusapparaten stattfinden, und der Stumpen kann sich
nicht verkrümmen.
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Da alle sich drehenden Stumpen durch Innen-und Außenkonusse in geöffnetem
Zustande festsitzen, befinden sie sich in relativer Ruhelage während des ganzen
Vorganges, und es leidet weder die innere Festigkeit noch die Güte, da sie nicht
verkochen können, weil sie keine Eigenbewegung haben.
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Da die Flottengeschwindigkeit klein gewählt ist, bleibt auch die Festigkeit
der Stumpen voll erhalten. Die Flottengeschwindigkeit ist regulierbar, was besonders
beim Nuancieren und Säurezugeben von Wichtigkeit ist. Sofort nach Beendigung des
Färbprozesses werden die Stumpen im geschlossenen Apparat durchgewaschen und in
einigen Minuten vollkommen gereinigt, da das Waschwasser die Stumpen in genau der
gleichen Art durchdringt wie die Färbeflotte.
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Durch die indirekte Säurezugabe zieht die Säure ganz gleichmäßig langsam
an allen Stumpen auf und können absolut keine Säureflecken entstehen.
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Das Mustern kann bei geschlossenem, im Betrieb befindlichem Apparat
geschehen, indem man zu Beginn des Färbens einen Filzstreifen in eine kleine Vorrichtung
zum Mustern, die sich zwischen dem Lufthahn 17 und der Schlauchbefestigung des Gummihanfschlauches
18 befindet, einlegt. Der Hahn bleibt dann während des ganzen Vorgangs halb geöffnet,
und es fließt daher ständig durch den Filzstreifen etwas Farbflotte in den Behälter
q.. Wird beim :Mustern der Filzstreifen herausgenommen, so wird nur der Lufthahn
17 geschlossen. Stimmt die Nuance noch nicht, so wird der Streifen wieder eingelegt
und der Hahn 17 wieder halb geöffnet. Alles dies geschieht bei geschlossenem Apparat
während des Betriebes. Man kann jedoch auch leicht während des Färbens mustern und
die Stumpen herausnehmen, indem man den Motor abschaltet und das Ventil 27 öffnet.
Die Farbflotte strömt dann sofort in den Behälter q. über und gibt das obere Drittel
des Stumpenaufnehmers 5 frei. Das Ventil 27 muß natürlich, wenn der Behälter 4.
nahezu voll ist, geschlossen werden.
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Da der Apparat vollkommen geschlossen ist, färbt er selbsttätig.
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Aus der Konstruktion ist leicht zu ersehen, das alle Teile des Apparates
einer Abnutzung fast überhaupt nicht unterliegen, da sie mechanisch nur wenig beansprucht
sind.
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Ein Konuswechseln und Aufbewahren von verschiedenen Konusgrößen ist
nicht erforderlich.
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Es ist noch zu bemerken, daß einerseits durch Auslösen der Kupplung
während des Betriebes die Bewegung der Stumpen eingestellt werden kann und andererseits
durch Schließen des Regulierventils 27 während des Betriebes die Flottenströmung
einstellbar ist, so daß es auf Wunsch möglich ist, einerseits die Flotte durch die
ruhenden Stumpen zu pressen und andererseits die Stumpen durch ruhende Flotte zu
bewegen, was manchmal aus färbereitechnischen Gründen (Säurezugeben, Nuancieren)
wünschenswert erscheint.