DE540863C - Abscheidung von Titandioxydhydrat aus hydrolysierbaren Loesungen von Titansalzen - Google Patents

Abscheidung von Titandioxydhydrat aus hydrolysierbaren Loesungen von Titansalzen

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DE540863C
DE540863C DEV23867D DEV0023867D DE540863C DE 540863 C DE540863 C DE 540863C DE V23867 D DEV23867 D DE V23867D DE V0023867 D DEV0023867 D DE V0023867D DE 540863 C DE540863 C DE 540863C
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Ver Chemische & Metallurgische
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    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01GCOMPOUNDS CONTAINING METALS NOT COVERED BY SUBCLASSES C01D OR C01F
    • C01G23/00Compounds of titanium
    • C01G23/04Oxides; Hydroxides
    • C01G23/047Titanium dioxide
    • C01G23/053Producing by wet processes, e.g. hydrolysing titanium salts

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Description

  • Abscheidung von Titandioxydhydrat aus hydrolysierbaren Lösungen von Titansalzen Die Abscheidung von Titandioxydhydrat erfolgt im allgemeinen aus schwefelsauren oder salzsauren Lösungen des Titans durch Hydrolyse bei erhöhter Temperatur mit oder ohne Druck. Hierbei ist es auch bekannt, vor der Hydrolyse eine nicht vollständig hydrolysierte Titansalzlösung zuzusetzen. Bei der technischen Durchführung dieser Verfahren haben sich gewisse Schwierigkeiten ergeben, die insbesondere darin bestehen, daß die Druckhydrolyse einerseits verhältnismäßig grobkörnige Hydrolysate liefert und eine komplizierte Apparatur für ihre Durchführung erfordert, während anderseits die Hydrolyse bei Kochtemperatur oder darunter von der genauen Einhaltung bestimmter Bedingungen (Konzentration, Temperatur, Zeitverlauf usw.) abhängig ist, wenn anders die Fällungen nicht unvollständig oder ungleichmäßig erfolgen sollen. -Allgemein beobachtet man, daß zur Auslösung der ersten Fällung eine gewisse Induktionsperiode erforderlich ist: daraus geht hervor, daß der eigentlichen Fällung ein im scheinbar homogenen Medium verlaufender Vorprozeß vorausgeht, in welchem vermutlich eine Bildung amikroskopischer Keime statthat, die ihrerseits als Zentren für die Anlagerung weiterer hydrolvsierter Teilchen dienen.
  • An sich wäre es naheliegend, zu versuchen, die Hydrolyse und ihren Verlauf dadurch günstig zu beeinflussen, daß man die Lösung mit einem geringen Quantum aushydrolysierten Produktes von vornherein versetzt, entsprechend den in anderen Fällen üblichen Impfungsmethoden. Es zeigt sich jedoch, daß die auf gewöhnliche Art, z. B. durch Druckhydrolyse, abgeschiedenenTitandioxydhydrate nicht imstande sind, eine solche Keimwirkung auszuüben.
  • Es wurde indessen gefunden, daß Hydrolysate bestimmter Beschaffenheit imstande sind, die angestrebte Keimwirkung auszuüben, so daß hierdurch das Mittel an Hand gegeben ist, die Hydrolyse durch Zusätze geringfügiger Mengen solcher Keime bei Temperaturen unterhalb des Siedepunktes rasch und glatt in gesetzmäßiger, reproduzierbarer Weise zum Ablauf zu bringen.
  • Bei näherer Untersuchung der für die Durchführung des Verfahrens geeigneten Keime zeigte es sich, daß ihre Wirksamkeit im Zusammenhang steht mit ihrer Fähigkeit, durch Dispersionsmittel ganz oder teilweise in eine anscheinend homogene Lösung überzugehen.' Insbesonders haben sich nur jene Keime als wirksam erwiesen, welche, in die zu hydrolysierende Lösung bei gewöhnlicher Temperatur eingebracht, schon bei mäßigem Erwärmen glatt und rasch in eine anscheinend homogene Lösung übergehen. Tritt die Bildung der anscheinend homogenen Lösung nur verhältnismäßig schwierig und langsam auf, so entspricht dem auch eine geringere Wirksamkeit der hydrolysierenden Kraft der Keime. Dies ist auch der Grund für die Unwirksamkeit des durch die üblichen Hydrolyseverfahren abgeschiedenen Titandioxydhydrats, das nicht mehr fähig ist, unter diesen Bedingungen in Lösung zu gehen.
  • Zur Herstellung hochwirksamer Keime hat es sich erforderlich erwiesen, ihre primäre Ausfällung unter verhältnismäßig engen Bedingungen der Temperatur. der Acidität der Lösung und des zeitlichen Verlaufes der Darstellung vorzunehmen, wobei die drei erwähnten Bedingungen in einem gegenseitigen Abhängigkeitsverhältnis stehen.
  • Aus den Untersuchungen scheint hervorzugehen, daß die Wirksamkeit der Keime an einen bestimmten Reifungsgrad gebunden ist,-dessen Erreichen durch Temperaturerhöhung und hohe Acidität beschleunigt, dessen überschreitung aber durch die gleichen Faktoren gefördert wird. Daraus geht hervor, daß zur Schaffung definitiver -Reifungsbedingungen konstante Bedingungen der Acidität und Temperatur unter Berücksichtigung der gegenseitigen Verhältnisse geschaffen werden müssen und daß anderseits ;die Zeitdauer der Keimbildung in jedem Falle nicht über die für die Erreichung des Reifungsgrades notwendige Zeit hinausgehen darf.
  • In der Praxis hat sich ergeben, daß die Keimreifung im schwach sauren Aciditätsgebiet und bei Temperaturen unter und beim Siedepunkt der in Betracht kommenden Lösungen mit endlicher Geschwindigkeit verläuft und daß bei rascher Abschreckung der so gewonnenen Lösungen der günstige Zustand der Keime erhalten bleibt. Je langsamer unter großtechnischen Verhältnissen die Abschreckung erfolgt, desto enger und genauer muß das Gebiet der Acidität eingehalten werden, sofern nicht noch nachträglich während der Abkiihlung eine Alterung der Keime eintreten soll. Sind die Keime unter diesen günstigsten Bedingungen erst einmal bei gewöhnlicher Temperatur erhalten geblieben, so lassen sie sich erfahrungsgemäß wochenlang in unveränderter Keimkraft aufbewahren. -Die Darstellung der Keime möge in nachstehendem Beispiel erläutert werden Als Ausgangsmaterial für die Keimflüssigkeit wird im allgemeinen ein Teil der zu hydrolysierenden Titansalzlösung dienen, deren Acidität durch alkalische Mittel, wie Natronlauge, Kalilauge, Ammoniak usw., auf den erwünschten Aciditätsgrad abgestumpft wird. Dieses Abstumpfen kann entweder durch Zugabe des Abstumpfungsmittels zur Titansalzlösung oder besser durch Zusatz der Titansalzlösung zu der abgemessenen Menge des Abstumpfungsmittels erfolgen. Letzterer Weg ist der zweckmäßigere, weil mit Sicherheit vermieden wird, daß das Gebiet höherer Keimbildungsgeschwindigkeit, das ist das Gebiet höherer Acidität, vor Erreichung des gewünschten Aciditätsgrades durchlaufen wird. Man kann beispielsweise einen kleinen Anteil der zu hydrolysierenden Titansalzlösung mit einer gemessenen Menge verdünnter -Natronlauge (ungefähr NaOH) auf die angegebene Weise bis zu einem Aciditätsgrad von PH - 4 bis PH - 4,5 abstumpfen, wobei die Einstellung dieser Acidität durch Anwendung von Indikatoren, wie Methylorange oder Bromphenolblau üsw., geschieht. Ist die gewünschte Einstellung erfolgt, so erwärmt man die Flüssigkeit zweckmäßig unter Rühren auf etwa 74 bis 8o° und hält sie bei dieser Temperatur etwa 15 bis 30 Minuten. Nach dieser Behandlung ist die erhaltene Keimflüssigkeit imstande, die gewünschte Wirkung bei der Hydrolyse auszuüben, - derart, daß etwa i °/o der Keime in bezug auf die abzuscheidende Menge des Titandioxydhydrats genügt, um in z bis 3 Stunden eine mehr als 95°/oige Abscheidung des in der Lösung vorhandenen vierwertigen Titans hervorzurufen. Würde die Keimflüssigkeit bei der hohen Temperatur von 8o° noch längere Zeit gehalten werden, so tritt eine Überr eifung und Inaktivierung der Keime ein. Die Wirksamkeit der Keime kann dagegen in vollem Umfange erhalten bleiben, wenn die Temperatur rasch auf unter 6o° erniedrigt wird, was beispielsweise durch Luftkühlung oder durch Verdünnen mit kaltem Wasser erfolgen kann. Eine so behandelte Keimflüssigkeit kann wochenlang unverändert bei gewöhnlicher Temperatur aufbewahrt werden, ohne an Wirksamkeit zu verlieren.
  • Man kann auch bei höheren Aciditätsgraden, beispielsweise bei einem Aciditätsgrad von PH - 3, arbeiten, wenn man für rasche Abkühlung der in der Wärme gebildeten Keime sorgt und auch die Erhitzungszeit selbst entsprechend abkürzt. Umgekehrt kann die Keimdarstellung .bei niedrigeren Aciditätsgraden, beispielsweise bei einer Acidität von PH - 4,5 bis pH - 6, erfolgen, wenn die Keimbildungstemperatur erhöht und die Erhitzungszeit verlängert wird.
  • Die Wirksamkeit der Keimflüssigkeit kann in allen Fällen daran geprüft werden, daß im Kleinansatz der Verlauf der Hydrolyse nach Einsaat der hergestellten Keime analytisch erfolgt oder aber die Dispergierfähigkeit der eingesäten Keimsuspension geprüft wird.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Hydrolyse von Titansalzlösungen, dadurch gekennzeichnet, daß vorher eine die Hydrolyse begünstigende Suspension vonTitandioxydhydrat zugesetzt wird, die selbst aus Titansalzlösungen durch Einstellung auf einen Aciditätsgrad von pH - 2 bis pti - 7, zweckmäßig von pfi - q. bis pH 4,5, darauffolgende Hydrolyse durch mäßiges, zeitlich begrenztes Erwärmen und gegebenenfalls anschließende rasche Abkühlung gewonnen wurde.
DEV23867D 1928-05-08 1928-05-08 Abscheidung von Titandioxydhydrat aus hydrolysierbaren Loesungen von Titansalzen Expired DE540863C (de)

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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1049026B (de) * 1952-04-23 1959-01-22 Titan Gmbh Verfahren zur Herstellung von Rutiltitandioxyd-Erdalkalisulfat-Kompositionspigmenten
DE2435955A1 (de) * 1974-07-26 1976-02-05 Kronos Titan Gmbh Verfahren zur herstellung eines titandioxid-pigmentes aus einer titansulfatloesung
US4988495A (en) * 1988-12-24 1991-01-29 Bayer Aktiengesellschaft Process for the recorvery of sulphuric acid in the production of titanium dioxide

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE2435955A1 (de) * 1974-07-26 1976-02-05 Kronos Titan Gmbh Verfahren zur herstellung eines titandioxid-pigmentes aus einer titansulfatloesung
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