DE540790C - Verfahren zur Herstellung von Klebstoffen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Klebstoffen

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DE540790C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09JADHESIVES; NON-MECHANICAL ASPECTS OF ADHESIVE PROCESSES IN GENERAL; ADHESIVE PROCESSES NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE; USE OF MATERIALS AS ADHESIVES
    • C09J189/00Adhesives based on proteins; Adhesives based on derivatives thereof

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Veneer Processing And Manufacture Of Plywood (AREA)
  • Adhesives Or Adhesive Processes (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Klebstoffen Die Herstellung von Klebstoffen aus Pflanzeneiweiß, wie es z. B. in den Sojabohnen und in anderen Ölfrüchten enthalten ist, ist bekannt. Hierbei wurde das Eiweiß seither durch Alkalien in ein in Wasser lösliches oder quellbares Salz umgewandelt.
  • Im Gegensatz hierzu beruht die Erfindung auf der überraschenden Erkenntnis, daß saure organische Verbindungen, z. B. die Phenole, deren Homologe und Substitutionsprodukte, auf Eiweißstoffe eine stark verflüssigende und quellende Wirkung ausüben und daß sich auf diese Weise aus Pflanzeneiweißstoffen Leim von besonders günstiger Klebkraft gewinnen läßt. Hierbei ist von sehr großer Bedeutung, daß es zur Bereitung eines derartigen Leimes keineswegs, wie es sonst erforderlich ist, das Eiweiß erst aus den Pflanzensamen abzuscheiden und von den dasselbe begleitenden Stoffen zu trennen. Es läßt sich vielmehr unmittelbar aus den rohen Pflanzenstoffen, die vorher entölt werden können, Leim von vorzüglichen Eigenschaften bereiten.
  • Setzt man z. B. zu Sojabohnenmehl, welches aus entölten oder nichtentölten Bohnen gewonnen worden ist und das neben Rohfaser, Kohlehydraten usw. einen Eiweißgehalt von 4o bis 6o °/o aufweist, Phenol hinzu, so wird schon ohne Erwärmen eine zähe, klebrige Masse von hoher Klebkraft erhalten. Dieser Leim kann ohne weiteres, so wie er ist, Verwendung finden oder auch mit geeigneten anderen Stoffen, z. B. Stärke, Dextrin, anorganischen oder organischen Salzen usw., versetzt werden. Ein besonderer Vorteil des neuen Klebstoffes besteht darin, daß er sich ohne Anwesenheit von Wasser unmittelbar zum Leimen verwenden läßt und daß hierdurch eine große Beschleunigung der Wirkung gegenüber den bekannten Pflanzenleimen erzielt wird.
  • Beim Verleimen, beispielsweise von Sperrholzschichten, kann entweder das aus eiweißhaltigem Mehl und Phenol bestehende Gemisch erst angerührt und dann unverdünnt mit Wasser aufgetragen werden, oder man bestreicht die zusammenzuklebenden Flächen der Hölzer dünn mit Phenol, streut hierauf das trockene Mehl, z. B. Sojabohnenmehl, auf und preßt die Platten dann in üblicher Weise. Das auf diese Weise hergestellte Sperrholz ist schon nach ganz kurzer Zeit gebrauchsfertig.
  • Dadurch, daß das Leimen mit wasserfreiem Klebstoff erfolgt, fällt das Trocknen fort. Zusätze fremder Stoffe zu dem Leim sind gänzlich überflüssig. Außerdem besitzen die angewandten geringen Mengen Phenol konservierende Eigenschaften, die für die Erhaltung des Holzes sehr wertvoll sind.
  • Beim Verleimen von Holz läßt sich auch so verfahren, daß das Gemisch aus Sojabohnenmehl und Phenol zu einem dünnen Blatt ausgewalzt und zwischen die zu verbindenden Flächen gelegt wird, worauf man die Platten in üblicher Weise zusammenpreßt. Hierdurch wird ein sehr guter Verband von außerordentlich großer Widerstandsfähigkeit erzielt.
  • Der Klebstoff eignet sich natürlich auch für alle sonstigen Zwecke, für welche solcher gebraucht wird, z. B. zum Kleben von Papier und Pappe,-zum Anrühren'von Anstrichfarben u. dgl. m.
  • Es ist 'bereits vorgeschlagen worden, pflanzliche Eiweißstoffe mit Phenol, Kresol usw. zu vermischen und zwecks Herstellung plastischer Massen unter Wärme und Druck zu behandeln. Der Gedanke, daß es möglich ist, einen besonders wirksamen, wasserfreien Leim durch Vermischen pflanzlicher Eiweißstoffe mit Phenolen u. dgl. in der Kälte zu erhalten, ist dagegen neu. Beispiel z 5o g Sojabohnenmehl werden mit =oo g 8o °/oigem Phenol sorgfältig verrührt. Die so gewonnene Paste fand Verwendung zum Verleimen von =,5 mm starken Birkenfurnieren, welche dreifach kreuzweise übereinandergelegt und eine Stunde lang auf go ° C und bei 15 kg/qcm in die Sperrholzpresse gebracht wurden. Die Scherfestigkeit des so hergestellten Sperrholzes betrug trocken 38 kg/qcm, naß r kg/qcm.
  • Beispiel 2 In gleicher Weise und mit dem gleichen Erfolge läßt sich arbeiten, wenn das trockene Mehl auf eine der zu verleimenden Flächen gleichmäßig verteilt und dann mit Phenol in demselben Verhältnis befeuchtet oder wenn die Fläche zunächst mit Phenol befeuchtet und Sojabohnenmehl hierauf gleichmäßig verteilt wird. Hierdurch entsteht eine klebende Paste, auf welche der zu befestigende Gegenstand aufgebracht wird.
  • Das Verfahren läßt sich in gleicher Weise und unter den gleichen Versuchsbedingungen ausführen, wenn z. B. an Stelle von Phenol Kresol oder Chlorphenole Verwendung finden. Ebenso kann das Sojabohnenmehl durch andere eiweißreiche Pflanzenstoffe ersetzt werden, wie Lupinen- oder Erbsenmehl.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Klebstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß eiweißhaltige Pflanzenstoffe, z. B. ölhaltiges bzw. entöltes Sojabohnenmehl oder Pflanzeneiweiß, in Phenol, dessen Homologen oder Substitutionsprodukten bei gewöhnlicher Temperatur verflüssigt oder gequollen werden.
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