KAISERLICHES
PATENTAMT
. ■ (Westfalen).
Probir- und AbI a fs hahn.
Der vorliegende Hahn soll für die bekannten Probir- und Ablafshähne mit konischen Wirbeln
oder Küken vortheilhaften Ersatz schaffen und ist wie diese hauptsächlich zur Verwendung bei
Wasserstandszeigern oder direct an Dampfkesseln bestimmt. . .
Beiliegende Zeichnung stellt den Probir- und Ablafshahn in Seitenansicht (Fig. 1), Vorderansicht
(Fig. 2), Längsschnitt (Fig. 3) und Hinteransicht (Fig. 4) dar; aufserdem ist in Fig. 5
und 6 der den Hahnwirbel ersetzende Theil des Apparates besonders wiedergegeben.
Den Haupttheil des Apparates bildet ein Körper A, welcher, wie gezeichnet, die Form
einer Schraube erhalten kann, die in die Kesselwandung eingeschraubt wird (Fig. 3), oder statt
dessen mit einem Flantsch versehen sein kann, mit dessen Hülfe seine Befestigung erfolgt. Eine
axiale Bohrung in der Mitte des Körpers A dient zur Aufnahme der Spindel g, welche den
Drehschieber C trägt und an ihrem äufseren Ende mit Vierkant und Schraubengewinde versehen
ist, damit von , aufsen her eine Handkurbel aufgesteckt und diese durch eine auf
die Spindel g aufgeschraubte Mutter befestigt werden kann. Um die Spindel, während diese
Befestigung erfolgt, oder wenn der ,Schieber C aufgeschliffen wird, 'an der Drehung zu verhindern,
ist in den Schieber C eine Nuth/eingearbeitet,
an welcher man die Spindel durch Aufsetzen eines Schraubenziehers oder dergleichen
festhalten kann. An einer Stelle hat der Schieber C eine Bohrung e erhalten, welche
gegebenenfalls mit der Spindel g parallel laufen kann, und eine ähnliche Bohrung d in annähernd axialer Richtung befindet sich an geeigneter
Stelle im Körper A, dergestalt, dafs bei einer bestimmten Stellung des Schiebers C
zum Körper A die beiden Bohrungen einen zusammenhängenden Kanal bilden, welcher die
Verbindung von der Aufsenseife mit der Innenseite des Gefäßes bildet, an dem der Apparat
angebracht ist.. Die innere Fläche b des Schiebers C wird auf die Wand α des Körpers A
aufgeschliffen, so' dafs beide nur durch den Druck der im Gefäfsinnern befindlichen Flüssigkeit
gegen einander abgedichtet werden. In der Stellung Fig. 1 und 2 ist demnach der
Hahn ·'geschlossen, während derselbe in der durch Fig. 3 und 4 bezeichneten Stellung offen
steht, so dafs der Kanal ed der in dem betreffenden
Gefäfs befindlichen Flüssigkeit bezw. dem Dampf freien Austritt gestattet.
In dieser Stellung (Fig. 3 und 4) läfst sich der Kanal, e d auch leicht mittelst eines durchgestofsenen
Drahtes reinigen; er wird sich also nicht mit Kesselstein verstopfen. Die neue Form des Hahnes ist dem Einrosten nicht in
dem Mafse ausgesetzt, wie ein solcher mit konischem Wirbel, während der Innendruck den
mit breiter Fläche aufgeschliffenen Drehschieber ■ selbsttätig abdichtet.
Paten τ-Anspruch:
Ein Probir- und Ablafshahn, welcher aus einem einschraubbaren oder mittelst Flantsches
zu befestigenden Hahnkörper (A) und einer in
diesem drehbaren Spindel (g) mit Drehschieber (C) besteht, und bei welchem die Abdichtung
durch den auf den aufgeschliffenen Schieber (C) wirkenden Innendruck erfolgt und das
Ausströmen der Flüssigkeit bezw. des Gases nur stattfinden kann, wenn ein in annähernd
paralleler Richtung zur Achse des Apparates im Schieber (C) befindlicher Kanal (e) in Verbindung
mit einem mit diesem communicirenden, seitlich von der, Apparatachse ausmündenden
Kanal (d) im Hahnkörper (A) gebracht wird.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.