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Vorrichtung zum Füllen von Zellstoffkochern Die Füllung von Zellstoffkochern
ist schon in der Weise ausgeführt worden, daß die Beschickung in den Kocher unter
der Einwirkung eines strömenden Mittels eingeführt wurde. Das strömende Mittel,
z. B. Dampf, Luft, Kochlauge oder ein Gemisch dieser Stoffe, faßte hierbei die Beschickung
außerhalb des Kochers oder beim Eintritt in denselben und förderte sie durch den
Kocherhals oder durch ein in den Kocherhals eingesetztes Rohr in den Kocher, wo
durch kegelförmige Verbreiterung des Stromes die Beschickung über den Kocherraum
verteilt und dicht gepackt wurde. Die regelmäßige Verteilung der Beschickung auf
den Kocherraum bereitete indessen noch manchmal Schwierigkeiten, die aber für stehende
Kocher schließlich dadurch behoben werden konnten, daß z. B. dem mit der Beschickung
beladenen Strom des Fördermittels eine drehende Bewegung gegeben wurde. Bei liegenden
Kochern versagten indessen die Mittel, die man bisher für eine ordnungsgemäße Verteilung
der Beschickung in stehenden Kochern angewendet hat.
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Die Erfindung betrifft nun die Ausgestaltung des bekannten Kocherfüllverfahrens,
bei dem die Beschickung unter der Einwirkung eines strömenden Mittels in den Kocher
gebracht wird, in der Weise, daß es auch für die Füllung liegender Kocher mit Vorteil
verwendbar -wird. Erfindungsgemäß wird die Beschickung ebenfalls durch ein in die
Beschickungsöffnung eingesetztes Rohr in den liegenden Kocher eingeführt. Das Rohr
ist jedoch unten ganz oder teilweise geschlossen ausgebildet und hat in seinem unteren
Ende seitliche Öffnungen, durch die die Beschikkung aus dem Rohr in den Kocher geschleudert
wird. Die seitlichen Öffnungen haben verschiedenen Querschnitt. Es hat sich näm=
lich gezeigt, daß die Menge der Beschikkung, die durch jede Öffnung in den Kocher
gelangt, ziemlich genau proportional der Größe der Öffnung ist und daß trotzdem,
bedingt durch die Form des liegenden Kochers, die Beschickung ungleich lange Wege
im Kocher zurücklegt, die Packung selbst eine in sich vollkommen gleichmäßige bleibt.
Demgemäß ist es möglich, die Öffnungen so zu bemessen und zu richten bzw. auf das
untere Ende des Einführungsrohres so zu verteilen, daß jeder gleich großen Grundflächeneinheit
des Kochers gleich große Beschickungsmengen zugeführt werden. Natürlich läßt sich
erfindungsgemäß auch die geordnete Kocherbeschickung nach anderen Gesichtspunkten
durchführen, z. B. in derZVeise, daß nach den Kocherwänden größere Beschickungsmengen
gefördert werden, so daß
eine von der Wand nach der Mitte des Kochers
abnehmende Beschickungshöhe sich ergibt.
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Nach Durchgang durch die Austrittsöffnungen breitet sich der Strom
des Gutes strahlenförmig aus. Er ist dabei stark nach unten gerichtet, im übrigen
aber liegt das Strahlenbündel im Grundriß - radial und symmetrisch zur Austrittsöffnung.
Nach der Erfindung ist .es auch möglich, dem Gutstrom im Beschickungsrohr eine um
seine Achse drehende Bewegung zu geben.- Durch die Drehbewegung erfährt nun der
Strom des Gutes beim Austritt aus der Beschikkungsöffnung eine Ablenkung in tangentialer
Richtung. Das Gut verteilt sich also im Kocher nicht mehr in Form eines zur Beschickungsöffnung
radial und symmetrisch liegenden Strahlenbündels, sondern es wird dieses Strahlenbündel
abgelenkt in Richtung der Drehbewegung des Gutstromes im Rohr. Damit auch in diesem
Fäll das Gut gleichmäßig auf den Grundriß des Kochers verteilt wird, ist nunmehr
eine Anordnung der Beschickungsöffnungen im Rohr erforderlich,-die dieser Ablenkung
Rechnung trägt, d. h. jede Beschickungsöffnung muß so gerichtet werden, daß ihre
Mittellinie zu der des aus ihr zu bestreichenden Kocherfeldes nicht mehr gleichgerichtet,
sondern um einen Winkel versetzt, ist, der durch die Drehgeschwindigkeit des Gutstromes
beim Austritt aus dem Rohr bestimmt wird. Der Ausgleich der tangentialen Abweichung
ist z. B. dadurch auf einfachste Weise möglich, daß das Einführungsrohr drehbar
angeordnet ist. Durch Drehung kann dann das Rohr so eingestellt und darauf, wenn
nötig, fixiert werden, daßdie aus den einzelnen Öffnungen austretenden Teilströme
die gewünschte Richtung haben.
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An Hand der Zeichnung sei die Erfindung näher erläutert. Abb. i und
2 sind schematische Darstellungen einer Kocherfüllanlage gemäß der Erfindung. In
Abb.6 und 7 ist ein .anderes Ausführungsbeispiel für drehenden Beschickungsstrom
dargestellt. Abb.3, q. und 5 zeigen eine Ausführungsform des unteren Teiles des
Einführungsrohres, und zwar ist Abb. 3 der Aufriß, Abb. q. der Seitenriß und Abb.
5 der Grundriß.
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In Abb. i ist i der liegende Kocher mit den beiden Beschickungsöffnungen
2 und 3. In die Beschickungsöffnung ist das Beschikkungsrohr q. Eingeführt (in der
Zeichnung nur auf einer Seite dargestellt). Diesem wird die Beschickung durch den
Trichter 5 zugeführt. Der Strom des Fördermittels tritt aus der Zuführungs- und
Verteilungsleitung 6 durch Düsen, Spalten o. dgl. in das Förderrohr q. ein. Unten
kann das Förderrohr ¢ durch einen Boden geschlossen sein (Abb.3, q., 5:),
oder es befindet sich in ihm eine öffnung 7 (Abb. i und 2). Weitere seitliche Öffnungen
8, 9, io, i i beliebiger Zahl (in der Zeichnung q.) sind in dem unteren Teil des-
Rohrmantels angeordnet. Es strömt also unter der Einwirkung des Fördermittels die
Beschickung teils durch die Öffnungen im Boden des Rohres, teils durch die vier
Seitenöffnungen .aus und verteilt sich im Kocherraum. Die -einzelnen- Öffnungen
haben verschiedene Querschnitte; die im Verhältnis zueinander der von jeder Beschickungsöffnung
bestrichenen Kochergrundfläehe entsprechen. So werden z. B. bei dem in Abb. i und
2 dargestellten Ausführungsbeispiel durch die Öffnung 7 im Boden des Rohres die
Fläche a, durch die beiden nach den Längswänden des Kochers gerichteten Öffnungen
8 und 9 die Flächen b und c und durch die nach beiden Stirnwänden gerichteten Öffnungen
io und i i die Flächen dl und e bzw. der diesen Flächen entsprechende Kocherraum
beschickt. Aus den Größenverhältnissen der Flächen a, b, c, d und e zueinander
ergibt sich der Ouerschnitt der öffnungen. In den Abb. 3 und 4 ist eine andere Ausführungsform
des Mündungsstückes des Einführungsrohres dargestellt. Hier fehlt die Öffnung im
Boden des Rohres, und es sind von den vier Beschickungsöffnungen die beiden; 12
und 13, nach den Seitenwänden des Kochers und die beiden nach den Stirnwänden des
Kochers zugekehrten, i q. und 15, einander gleich. Außerdem sind im Mündungsstück
selbst Führungsflächen 16, 17 angeordnet, die den Zweck haben, bei der Auflösung
des im Einführungsrohr niedergehenden Beschickungsstromes in Teilströme, Stöße,
Wirbel, 'Ungleichmäßigkeiten in der Verteilung u. dgl. zu verhindern.
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Diese Ausführungsform empfiehlt sich besonders in den Fällen, wo die
beiden Beschickungsöffnungen des Kochers ungefähr in der Mitte einer jeden Kocherhälfte
liegen. Haben die Beschickungsöffnungen eine andere Lage, so müssen die 'in der
Längsrichtung des Kochers angeordneten Öffnungen des Beschickungsrohres natürlich
in ihrer Größe verschieden sein.
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In Abb. 6 und 7 ist in den Kocherhals a ungefähr das gleiche Beschickungsrohr
q. eingesetzt wie in Abb. i. Die Beschickungsöffnungen 18, i g, 2o, 21 liegen indessen
nicht mehr symmetrisch zu den zu bestreichenden Kocherfeldern 22, 23, 24 und 25,
sondern es bilden ihre Mittellinien mit denen der betreffenden Kocherfelder den
Winkel cc, der hedingt: ist durch die tangentiale Ablenkung, die das Gut, das in
diesem Fall in drehendem Strome durch das Beschickungsrohr -abwärts strömt, infolge
dieser Drehbewegung beim
Austritt aus der Beschickungsöffnung erf
ährt.
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Bei der Beschickungsvorrichtung im Kocherhals 3 ist dieser Ablenkung
noch dadurch Rechnung getragen, daß die Beschikkungsöftnungen mit seitlichen Führungsflächen
26 und 27 versehen sind, die in der Austrittsrichtung des Gutes aus der Beschikkungsöffnung
liegen. Hierdurch wird der Strömungswiderstand der Beschickungsvorrichtung herabgesetzt
und die gleichmäßige Verteilung des Gutes im Kocher noch weiter begünstigt.