DE539519C

DE539519C - Vorrichtung zum Anzeigen der Fahrgeschwindigkeitsaenderungen, insbesondere von Kraftwagen

Info

Publication number: DE539519C
Application number: DES91787D
Authority: DE
Original assignee: Siemens Schuckertwerke AG; Siemens AG
Current assignee: Siemens Schuckertwerke AG; Siemens AG
Priority date: 1929-05-19
Filing date: 1929-05-19
Publication date: 1931-11-30

Description

Vorrichtung zum Anzeigen der Fahrgeschwindigkeitsänderungen, insbesondere von Kraftwagen Wird zum Anzeigen der Beschleunigung und Verzögerung von Fahrzeugen ein mit dem Jochstück in Fahrtrichtung liegendes, mit Flüssigkeit gefülltes, kommunizierendes Gefäß verwendet, so macht besonders bei Kraftwagen die Abgleichung der Anzeigevorrichtung Schwierigkeiten. Es rufen nicht nur Fahrgeschwindigkeitsänderungen, sondern auch die Berg-, Tal- und Kurvenfahrt Flüssigkeitsverschiebungen hervor, die eine Hebung oder Senkung des Spiegels der Anzeigeflüssigkeit im Steigrohr zur Folge haben.
Aufgabe der Erfindung ist es, Störungen der Anzeigevorrichtung durch die bei Berg-, Tal- und Kurvenfahrt hervorgerufenen kleinen Flüssigkeitsverschiebungen zu verhüten.
Erfindungsgemäß wird durch ein Rückschlagventil eine derartige Charakteristik der Anzeigevorrichtung erzwungen, daß kleine Flüssigkeitsverschiebungen, wie sie bei Berg-, Tal- und Kurvenfahrt auftreten, die Anzeigevorrichtung praktisch überhaupt nicht oder wenigstens prozentual sehr wenig, größere Flüssigkeitsverschiebungen dagegen pro Volumeneinheit der Verschiebungsmenge die Anzeigevorrichtung sehr stark beeinflussen.
Es ist bereits vorgeschlagen. worden, bei Anzeigevorrichtungen der vorliegenden Art ein die Bewegung der Flüssigkeit bremsendes Mittel anzuwenden. Deshalb soll dieser allgemeine Gedanke hier nicht unter Schutz gestellt werden. Bei kleinen Gefäßquerschnitten ist die Flüssigkeitsdämpfung in der Regel so groß, daß nur aperiodische Schwingungen auftreten. Wendet man aber ein Rückschlagventil an, so ist es vorteilhaft, wenn man erfindungsgemäß die Flüssigkeitsdämpfung so klein macht, daß an sich periodisch gedämpfte Schwingungen möglich wären, falls das Rückschlagventil weggelassen würde, und wenn man durch das Rückschlagventil die Flüssigkeit in der Stellung größter Amplitude abfängt und festhält. Durch einen Drosselspalt, den das Rückschlagventil in der Schließstellung frei läßt, gleicht sich dann allmählich die Niveaudifferenz in den beiden Steigrohren@ aus. Auf diese Weise erhält man große Ausschläge, die längere Zeit, auch wenn die Beschleunigung oder Verzögerung aufgehört hat, noch sichtbar sind. Dies ist von besonderem Vorteil, weil der Führer des nachfolgenden Fahrzeuges dann nicht dauernd die Anzeigevorrichtung des Vorderwagens beobachten muß.
Die Erfindung soll an Hand der Zeichnung erläutert werden.
1n Abb. i ist die Fahrtrichtung durch den Pfeil i angedeutet. An das Jochstück 2 des kommunizierenden Gefäßes 3 sind der Anzeigeschenkel q. und der Ausgleichsschenkel 5 angeschlossen. Das Gefäß ist mit undurchsichtiger Flüssigkeit gefüllt: der Anzeigeschenkel 4 liegt im Gang der durch das beispielsweise rote Fenster 6 austretenden Strahlen der Lichtquelle 7.
In dem Ausgleichsschenkel 5 ist das Kugelrücksehlagventil 12 angebracht, das in der Schließstellung noch den Drosselspalt 13 frei läßt. Um die Bildung von Menisken oder von Schaum im Rückschlagventil zu vermeiden, kann es auch innerhalb der Flüssigkeit, wie strichliert angedeutet, angeordnet werden. Das Rückschlagventil dämpft ohne weiteres die kleinen Flüssigkeitsverschiebungen, die bei Berg-, Tal- oder Kurvenfahrt auftreten würden. Die Vorrichtung ist also praktisch gegen derartig kleine Impulse unempfindlich.
Der Querschnitt des Gefäßes 3 (Abb. i) ist derart groß gehalten, daß der Flüssigkeitsspiegel $ an sich bei plötzlicher Verzögerung des Fahrzeuges nach der in Abb.2 dargestellten Kurve 14 periodisch um die der Verzögerung entsprechende, durch die Gerade '15 angedeutete Gleichgewichtslage schwingen würde, wenn das Rückschlagventil 12 nicht vorhanden wäre. Durch die Gerade 16 ist die Lage des Normalniveaus angegeben. Die Niveaustellungen sind als Ordinate in Abhängigkeit von der Zeit als Abszisse aufgetragen. Nun wird aber durch das Rückschlagventil 12 die Flüssigkeit in der Stellung größten Anschlags, also bei 17, abgefangen. Die Niveaudifferenz kann sich nur langsam durch den Drosselspalt 13 hindurch nach der Kurve 18 ausgleichen. Auf diese Weise erhält man einen wesentlich größeren Ausschlag, als wenn die Anzeigevorrichtung aperiodisch, gemäß Kurve ig, arbeiten würde. Der Ausschlag bleibt auch länger erhalten, wenn die Verzögerung, was in Abb. 2 nicht angedeutet ist; wieder verschwindet, das Flüssigkeitsniveau also nach der Geraden 16 zurückstrebt.

Claims

PATENTANSPRIIC,HE: i. Vorrichtung zum Anzeigen der Fahrgeschwindigkeitsänderungen, insbesondere von Kraftwagen, mit einem mit Flüssigkeit gefüllten, kommunizierenden Gefäß, dadurch gekennzeichnet, daß in einem der beiden Schenkel, vorteilhaft im Ausgleichsschenkel, ein Rückschlagventil angebracht ist, das in der. Schließstellung unter Belassung eines Drosselspaltes den Querschnitt sperrt.
2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Gefäßquerschnitte derart groß gehalten sind, daß ein Beschleunigungs- oder Verzögerungsstoß in dem Gefäß ohne das Rückschlagventil eine periodische Schwankung der Flüssigkeitsspiegel hervorrufen würde.