DE469114C

DE469114C - Vorrichtung zum Anzeigen der wahren Lotrechten

Info

Publication number: DE469114C
Application number: DEG68217D
Authority: DE
Original assignee: GYRORECTOR GmbH
Current assignee: GYRORECTOR GmbH
Priority date: 1926-09-16
Filing date: 1926-09-16
Publication date: 1928-12-03

Description

Vorrichtung zum Anzeigen der wahren Lotrechten Gegenstand der Erfindung ist eine @: orrichtung zum Anzeigen der wahren Lotrechten auf bewegten Körpern, Luftfahrzeugen o. dgl., d. h. der von Trägheitskräften unbeeinfiuBten Kraftrichtung des Schwerefeldes, mittels Pendels, Schwimmers, Wasserwaage oder gleichwirkender Vorrichtung, die für sich lediglich das Scheinlot, die Richtung der Restiitierenden aus Schwer- und Trägheitskräften, anzeigt und im folgenden kurz als Pendel bezeichnet wird.
Es ist bereits bekannt, ein solches Pendel dadurch im wahren Lot zu halten, daß man seine Schwingungsdauer durch ein in einer parallelen Ebene schwingendes, auf störende Drehmomente ansprechendes Hilfspendel, das nur ganz kleine Mrinkel zurücklegen kann, beeinflußt, um auf diesem Wege die `grundsätzlich unmögliche) Aufgabe, ein Pendel ,genau im wahren Lot zu halten, zu lösen.
Die Erfindung verbessert diese Anordnung durch eine Art Kopplung des Hauptpendels mit dem Hilfspendel (oder einer gleichwerti-gen Vorrichtung), derart, daß die Einstellung des ersteren praktisch im wahren Lot verharrt. Gemäß der Erfindung wird nämlich das Hilfspendel auf dem Körper des Hauptpendels selbst angebracht, und zwar insbesondere auf einer Achse, die mit der Achse des Hauptpendels nicht zusammenfällt, aber ztt,eckmäßig parallel zu ihr und über ihr an-;;eordnet wird, damit der Aufhängepunkt des Schaltpendels, das beispielsweise zwischen elektrischen Kontakten spielt, schon bei den geringsten Auslenkungen des Hauptpendels in der zu seiner eigenen Ausweichung entgegengesetzten Richtung verschoben wird. Dadurch wird der Ausschlag des Hilfspendels verstärkt und der Schaltvorgang beschleunigt.
Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbellspiel des Gegenstandes der Erfindung, und zwar Abb, i von vorn und Abb. 2 von der Seite gesehen. Das Gehäuse oder Gestell i trägt das Hauptp.ende12, das mit dem Zeiger 3 auf der gehäusefesten Teilung #. das wahre Lot anzeigen soll. Oberhalb der Drehachse - des Hauptpendels 2 ist an einem Zapfen 6 ein Schalt- oder Hilfspendel 7 angebracht, das beim Ausschlagen nach rechts oder links entweder die Kontakte 8 und g oder die Kontakte i o und i i schließt und dadurch den Motor 12 im einen oder anderen Sinne anlaufen läßt, so da:ß er mittels des Getriebes 13, 1q. auf die Hauptpendelachse y berichtigende Drehmomente ausübt.
Die Wirkungsweise ist also derart, daß das Gerät etwa bei der Kurvenfahrt eines Fahrzeuges oder bei seitlichen Stößen auf die tragende Plattform wie ein gewöhnliches Fendel durch Einschwingen in die neue Ruhelage antworten will. Bevor aber das Hauptpendel seine Ruhelage merklich verlassen hat, ist der Drehmomentfühler, in diesem Falle das Hilfspendel ; , bereits so weit aus seiner Ruhelage zwischen den Kontakten 8 bis i o ausgewichen, daß es Ströme oder andere Energiequellen geschaltet und damit die Rückstellkraft des Hauptpendels 2, so weit vermindert hat, daß dessen Schwingung sehr lange dauert, im allgemeinen so lange, daß die Störbeschleunigung bereits verschwunden ist, wenn das Verlassen der Normallage (wahre Lotrechte) merkliche Beträge annimmt.
Ein drittes gewöhnliches Pendel 15, das etwa um die Hauptpendelachse 5 drehbar aufgehängt ist, liefert mit dem Zeiger 16 auf einer besonderen Teilung oder Gehäusemarke 17 oder auf der Teilung ¢ das Scheinlot (Richtung ,der Resultierenden zwischen Schwerkraft und anderen Massenkräften), dessen Vergleich mit der wahren Letanzeige ein Maß für die Störbeschleunigungen, Winkelgeschwindigkeit einer Drehung oder Kurvenfahrt usw., .ergibt. Das Pendel 15 kann auch mit dem Pendel ? aus einem Stück bestehen.
Die Kontakte 8, 9, 1 o, 1 1 können auch so eingerichtet sein, daß sie je nach dem Ausschlag des Schaltpendels 7 mehr oder weniger starke Berichtigungskräfte einschalten. Doch wird dies dann nicht nötig sein, wenn z. B. die der Störung entgegengesetzten Rucke des Motors 12 ausreichest, das Sichaltpendel7 von den Kontakten 8, 9 oder io, i i abzuheben.
Auch können zwischen das Hauptpendel und den Motor 12 oder eine andere berichti-,-ende Anordnung an sich bekannte elastische Zwischenglieder eingesichoben sein.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Vorrichtung zum Anzeigen der wahren Lotrechten, insbesondere auf Fahrzeugen, Luftfahrzeugen, Schiffen o. dgl., bei der die Schwingungsdauer eines Hauptpendels durch eine in einer parallelen Ebene schwingende, auf störende Drehmomente ansprechende Vorrichtung, z. B. ein Hilfspendel, das nur ganz kleine Winkel zurücklegen kann, beeinflußt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die auf störende Drehmomente ansprechende Vorrichtung, das Hilfspendel (7) o-. dgl., auf dem Hauptpendel (z) außerhalb der Drehachse (5) dieses Hauptpendels (z), insbesondere oberhalb dieser Achse (5), angebracht ist, so daß die Ausschläge der Zusatzvorrichtung, des Hilfspendels (7), verstärkt werden. z. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, da.ß außer dem Hauptpendel (z) und dem Hilfspendel (7) noch ein an sich bekannter Scheinlotmesser (15) derart angeordnet ist, daß aus dem Unterschied der Anzeige des Hauptpendels (z) und derjenigen des S:cheinl.otm.essers auf den Betrag der Süärbeschleunigung und die Größe ihrer Ursachen geschlossen werden kann.