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Verfahren und Vorrichtung zur Destillation und Druckwärmespaltung
von Kohlenwasserstoffölen Bei Verfahren zum Destillieren von Flüssigkeiten, beispielsweise
im Brauereiwesen, hat man schon vorgeschlagen, die Flüssigkeit in einer zylindrischen
Kammer in Wirbelbewegung zu versetzen, um sie in dünner Schicht an den Wänden der
Kammer auszubreiten und um die Entwicklung der Dämpfe aus dieser dünnen Flüssigkeitsschicht
zu begünstigen. Ein ähnliches Verfahren wird erfindungsgemäß zur Destillation und
Druckwärmespaltung von Kohlenwasserstoffölen benutzt. Auch bei Verfahren zur Behandlung
von Kohlenwasserstoffölen hat man schon vorgeschlagen, die Öle in einer Fraktionierkolonne
in unmittelbare Berührung mit heißen aufsteigenden Öldämpfen zu bringen und die
nicht verdampften Anteile in eine besondere Kammer für die Weiterbehandlung, d.
h. für die Verdampfung, zu leiten. In dieser Verdampfungskammer hat man dann wieder
den Öldämpfen eine Wirbelbewegung erteilt und sie durch diese Wirbelbewegung in
eine besondere weitere Kammer geleitet, in der unter weiterer Ausnutzung der Zentrifugalkraft
die Kondensation der kondensierbaren Bestandteile aus den Öldämpfen stattfand.
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Das vorliegende Verfahren zur Destillation und Druckwärmespaltung
von Kohlenwasserstoffölen gehört nun zu solchen mit Fliehkraft arbeitenden Verfahren,
bei welchen die Öle in einer Fraktionierkolonne in unmittelbare Berührung mit heißen
aufsteigenden Dämpfen gebracht werden. Es zeichnet sich den bekannten Verfahren
dieser Art gegenüber dadurch aus, daß die in der Fraktionierkolonne nicht verdampften
Teile des Öles von unten in die Verdampfungskammer eingeleitet und durch Zentrifugalkraft
auf den senkrechten zylindrischen Wandungen verteilt werden. Die unverdampfbaren
Anteile der Öle werden gesammelt und einer weiteren Behandlung ähnlicher Art unterworfen,
während die Dämpfe im Innern der Verdampfungskammer in die daran anschließende Fraktionierkolonne
gelangen.
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Um die zu gewinnenden Destillate ihren Eigenschaften nach zu verbessern,
wird das verdampfende Öl, wie in anderen Verfahren mit Wasserstoff oder mit einem
Wasserstoff enthaltenden Gas behandelt. Das Neue in der Behandlung nach dem vorliegenden
Verfahren besteht nun darin, daß dieses Gas durch eine Hohlwelle in die Verdampfungskammer
geleitet wird, und zwar ist dies die Hohlwelle, die in Drehung versetzt wird, um
durch auf ihr angeordnete Flügelkörper dem behandelten Material die Fliehkraft zu
übermitteln.
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Die Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens zeichnet sich dadurch
aus, daß an der Eintrittsstelle der Flüssigkeit in die Verdampfungskammer mehrere
flache drehbare Scheiben oder Platten in geringem Abstand voneinander angeordnet
sind und daß auf der gleichen Drehwelle, in der über der Verdampfungskammer angeordneten
Fraktionierkolonne Scheiben angeordnet sind, durch welche die Abscheidung der kondensierbaren
von den nichtkondensierbaren Bestandteilen erreicht wird. In
der
gleichen Fraktionierkolonne sind an der Wandung zwischen den drehenden Scheiben
feststehende Ablenkscheiben angeordnet, die sich bis unter die drehenden Scheiben
hin erstrecken und dadurch das Kondensat von je einer höheren sich drehenden Scheibe
auf die nächste tiefere Scheibe fallen lassen, um die Fraktionierung weiter durchzuführen.
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Die Zeichnungen stellen ein Ausführungsbeispiel dar: Abb. i zeigt
schaubildlich eine derartige Anlage; Abb. 2 ist ein senkrechter Schnitt durch eine
Destillationsanlage, in welcher aus dem Öl Fraktionen mit verschiedenem Siedepunkt
abdestilliert werden, ohne jedoch darin eine Spaltung herbeizuführen; Abb.3 ist
ein Querschnitt nach 3-3 der Abb. 2 ; Abb. 4 zeigt schaubildlich den unteren Teil
der in Abb.2 dargestellten Verdampfungskammer in größerem Maßstab; Abb. 5 ist ein
Schnitt ähnlich dem der Abb. 2 durch einen anderen Teil der Anlage; Abb. 6 zeigt
schaubildlich Einzelheiten in der Frakt_onierkolonne, und Abb.7 ist ein Querschnitt
durch die Verdampfungskammer nach 7-7 der Abb. 5.
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Die in Abb. i dargestellte Anlage hat vier einander ähnliche Destillationseinheiten
A, B, C,
D, die je für sich eine unabhängige Behandlung des Materials zulassen,
sowie einen VorwärmerE und einen Ofen F, der mehreren der Destillationseinheiten
gemeinsam ist und dessen Abgase nach ihrer Ausnutzung durch den Schornstein G entweichen.
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Die Destillationseinheit A (Abb. 2, 3 und 4) umfaßt eine Verdampfungskammer
i, mit deren Grundplatte 2 eine Kammer 3 vergossen ist. Der Raum über der Grundplatte
steht mit der Kammer 3 durch eine Mittelöffnung 4 in Verbindung, deren Rand bei
5 abgeschrägt ist. Ein Mantel 7 umschließt die Verdampfungskammeri im unteren Teil.
Zwischen dem Kessel und dem Mantel befindet sich ein Ringraum B. Das Heizmaterial
in Gestalt von Dämpfen oder Gasen strömt längs der Spiral-,vand ii im Ringraum 8
von der Einlaßöffnung 9 zum Auslaß io.
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Unmittelbar über dem Mantel 7 umgibt die Kammer i ein Gehäuseteil
iz, dessen kegelförmig geneigter Umfangsflansch i3 durch einen waagerecht verlegten
Rand 14 einen Umfangstrog 15 bildet. In der Wand des Gehäuses 12 sind spiralförmig
verlaufende Kanäle 16 angeordnet, welchen das Heizmittel zugeführt wird, um bei
17. auszutreten.
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Die Fraktionierkolonne 18 auf dem Gehäuse 12 hat bei i9 einen kegelförmigen
Deckel mit Innenflansch 21, von dem sich der Dampfdom 2o erhebt. Die Öffnung 22
mit einem Lager 23 und einer Stopfbuchse 24 dient zur flüssigkeitsdichten Unterstützung
der drehbaren Hohlwelle 48, welcher Flüssigkeit oder Gas bei 25 zugeleitet wird,
während Dämpfe oder Gase durch die Öffnung 26 aus dem Dom 2o abziehen. Von einer
den oberen Teil der Welle 48 im Dom 2o umziehenden Hülse 29 zweigt eine Gasleitung
27 durch eine Bohrung 28 des Domes ab.
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Durch die Grundplatte 2 und ein Gußstück 30, das bei 31 mit einem
Fußlager und bei 32 mit einer Stopfbuchse ausgerüstet ist, erstreckt sich eine kurze
Welle 33. Diese Welle erhält ihren Antrieb von dem Motor 34 über das Getriebe 35,
36, Welle 37, Riemen 39, Scheiben 38, 40 und Welle 41.
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Der Kopf der kurzen Welle 33 hat die aus Abb. 4 ersichtliche Ausbildung
in Gestalt eines oberen Tellers 42 und eines unteren Tellers 43, welche durch eine
Anzahl von Streifen 46, mit Durchtrittsöffnungen 47 versehen, verbunden sind. Der
untere Teller 43 hat einen nach einwärts gerichteten kegelförmigen Flansch 44, so
daß die aus der Kammer 3 zuströmende Flüssigkeit demnach durch die Öffnungen 47
tritt und nach außen geworfen wird, um an der Innenwand der Verdampfungskämmer i
sich in dünner Schicht nach oben hin auszubreiten.
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Die Hohlwelle 48 hat nahe dem Fußende die in Abb. 2 und 4 dargestellten
Löcher 49, durch welche die der Hohlwelle zugeleiteten Gase sich am Fuß der Welle
mit der Flüssigkeit mischen können. An der Hohlwelle 48 sind die radialen Platten
5o befestigt, deren Außenkanten dicht an der Innenwand des Kessels vorbeistreichen.
Im Innern der Fraktionierkolonne 18 sind auf der Hohlwelle die Kreisscheiben 51
mit Radialrippen 52 übereinander befestigt. Von der Wand der Kolonne 18 ragen nach
einwärts und schräg nach unten die Blechringe 54, durch die das Kondensat auf die
Scheiben 51 zurückbefördert wird. Ein innerer Umfangstrog 55 am Fußende des Turmes
steht mit einer Ausleitung 56 und durch sie mit Kammer 3 in Verbindung, um den Rücklauf
wiederholt mit frischem Öl durch die Kammer i hindurchzuschicken. Der Umfangstrog
15 hat ebenfalls eine Ableitung 58, durch die der Rückstand entfernt wird, und zwar
beispielsweise zu dem in Abb. i dargestellten Rückstandskessel 59.
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Um die Kondensation im Fraktionsturm 18 regeln zu können, umschließt
ein kreisförmiges Rohr 6o das Fußende des Domes. Diesem Rohr kann irgendeine beliebige,
die Fraktionierung beeinflussende Flüssigkeit durch Pumpe 61 (Abb. i) zugeführt
werden, und diese Flüssigkeit rieselt durch Düsen 62 über die Scheiben 51.
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Das zu behandelnde Öl wird dem VorwärmerE durch die Leitung 63 zugeführt.
Es fließt oben durch die Leitung 64 ab und geht zu einer Pumpe 7o, von welcher es
durch Leitungen 71:#-1, 34 in die Kammer 3 eingedrückt wird. Dem Vorwärmer E strömt
das Heizmittel durch
Rohre 65, 66 zu. Es fließt dann, nach Abgabe
seiner Wärme, durch die Leitungen 67, 68 ab. Die bereits im V orwärmer E verdampften
Bestandteile werden oben bei 69 abgenommen und dem auf dem Dom 2o angebrachten Stutzen
25 der Hohlwelle 48 zugeführt.
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Die Geschwindigkeit der Flügel 5o an der Hohlwelle 48 kann an ihren
Kanten zwei Meter oder mehr je Sekunde betragen. Die Flügel drängen das Öl gegen
die Wandung der Verdampfungskammer und erhalten es in Kreisbewegung. Da beständig
vom Boden der Kammer neues Öl zugeführt wird, so muß eine Ausbreitung des Öles nach
oben hin stattfinden. Auf diese Weise werden die unverdampften Anteile schließlich
über den oberen Rand des Kessels 1 hinweg in den Trog i5 gedrängt. Da dem Heizmantel
7 und dem Mantel 12 durch die Spiralkanäle 16 ein Heizmittel zugeführt wird, wird
die Temperatur der Ölschicht demnach bei seiner Ausbreitung nach oben hin allmählich
erhöht; es werden in dem von der dünnen Ölschicht umschlossenen Raum Dämpfe gebildet.
Diese Dämpfe treten in die Kolonne 18 in vielfach gewundenem Weg um die Scheiben
51 und Ablenkringe 54 herum ein, und dabei wird ein Teil der Dämpfe kondensiert,
namentlich da gleichzeitig eine Berieselung dieser Scheiben durch das Rohr 6o und
die Düsen 62 mit 01 stattfindet. Da die Scheiben 5i einen größeren Durchmesser
als die Flügel 5o haben, wird ihnen durch die Scheiben und durch die Rippen 52 eine
heftige Wirbelbewegung übermittelt. Durch diese Wirbelbewegung findet eine Abscheidung
der Gase und leichteren Dämpfe von den schwereren statt. Die Gase und leichteren
Dämpfe werden sich näher an der Welle 48 befinden als die schwereren Dämpfe und
das Kondensat.
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Es bildet sich an den nicht beheizten Wänden der Kolonne 18 ein Kondensat,
das im Trog 55 gesammelt wird und durch die Leitung 56 noch einmal zur Kammer 3
zurückgeleitet werden kann. Die leichteren Dämpfe und Gase ziehen nach oben in den
Dom 2o.
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Aus dem Dom strömt die Mischung von Dämpfen und Gasen durch Öffnung
26 und Leitung 72 zu dem in Abb. i dargestellten Kondensator 73. Hier verdichten
sie sich. Das Kondensat kann durch die Ableitung 74 zu einem Aufbewahrungsbehälter
befördert werden oder aber durch das Rohr 6o in das untere am Dom 20 verlegte Düsenrohr
zurück.
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Im Innern der Fraktionierkolonne i8A ziehen die leichteren Gase unmittelbar
neben der Welle 48 in dem Stutzen 29 nach oben und treten durch die Leitung 27 aus,
um beliebig, beispielsweise zur Feuerung, benutzt zu werden. Falls Wasserdampf vorhanden
ist, zieht er auch wegen seiner geringeren Schwere durch den Stutzen 29 und wird
mit den Gasen zusammen entfernt. Die Rückstandsflüssigkeit kann aus dem Trog 15
durch Leitung 58A zum Behälter 59'" geführt und weiterbehandelt werden. Dies geschieht
vorzugsweise in der Einheit B, die mit Einheit A Ähnlichkeit hat (Abb. 5), und deren
Einzelteile, mit entsprechenden Bezugszeichen versehen, dargestellt sind. Da jedoch
die Weiterbehandlung in dieser Einheit B im allgemeinen höhere Temperaturen erfordert,
ist die Verdampfungskammer iB von einem Mantel 75 umschlossen, der aus zwei Metallplatten
77, 78 und einer dazwischen angeordneten Wärmeisolationsmasse besteht. Auch hier
wird in einer ringförmigen Sumpfvertiefung 15 B, das in dieser Verdampfungskammer
nicht verdampfte Öl gesammelt, um durch das Rohr 81 entfernt zu werden, entweder
zu dem Rückstandsbehälter 59 B oder zur Pumpe 70'-: zur Weiterbehandlung.
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Da in der Fraktionierkolonne i8B die Anzahl der zu gewinnenden Fraktionen
eine größere sein wird als in der Kolonne 18-1, so ist sie höher gehalten. Jenes
Kondensat, das sich am Boden des Fraktionsturmes sammelt, kann durch Leitung 56b
entfernt und wieder in den Verdampfungsraum zurückgeführt werden.
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Um aus der Fraktionierkolonne 18B die nunmehr schon wertvolleren Kondensate
von verschiedenen Siedepunkten gesondert entnehmen zu können, sind mehrere Abzapfleitungen
angeordnet. Auch befinden sich an den Ablenkringen 54 Ringtröge 82 (Abb. 5 und 6),
durch deren Auslauföffnungen 83 über Stutzen 84 und Rohre 85 Sonderkondensate abströmen.
An jedes Rohr 85 schließt sich ein doppelarmiges Rohrstück 86 an. Der eine Zweig
87 führt das Kondensat zu Sondersammelgefäßen. Der andere Zweig 88 mit Ventilen
9i ist an ein Sammelrohr 89, 92 angeschlossen, so daß durch dieses Rohr eine Mischung
der drei gesondert entfernten Kondensate bei 93 entnommen werden kann. Diese Mischung
kann auch als Heizflüssigkeit für den Vorwärmer E dienen, denn sie geht nach Abb.
i zum Rohr 65 unter Vermittlung des Zweiges 95 und Ventils 94.
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Die Dämpfe vom Dom 2oB werden vorzugsweise als Heizmittel für die
Verdampfungskammer i benutzt, und deshalb durch Rohr 96 dem Einlaß 9 (Abb. 2) zugeführt.
Die Dämpfe durchströmen den Ringraum 8 zwischen Mantel 7 und Verdampfungskammer
i und fließen bei io durch Leitung 97 ab (Abb. i). Dem Mantel 75 der Einheit B werden
die Abgase aus dem Ofen F durch den Zug 99, der bei ioo eine Regelklappe enthält,
zugeleitet; sie gehen nach Durchströmung des Mantels in den Zug ioi zu dem zum Schornstein
G führenden Kanal io2.
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Der Einheit C wird die Rückstandsflüssigkeit der Einheit B aus dem
Behälter 591? .durch die Pumpe 7o'_- und Leitung 7ic zugeführt. Um aus dem nun schon
zweimal behandelten 01 noch
weitere wertvolle Bestandteile
zu gewinnen, ist es ratsam, die Behandlung in der Einheit C unter Druck vorzunehmen.
Der Fraktionierturm 181-, ist niedriger und hat nicht so viel Scheiben und Ablenkringe
wie die Fraktionierkolonne 18:,9; die Wände der Einheit C sind aber stärker gehalten,
da hier unter Druck gearbeitet wird.
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Während in der Einheit A nur die aus dem Vorwärmer E entwickelten
Dämpfe durch den Stutzen 25 der Flüssigkeit beigemischt werden, wird in der Einheit
C der Hohlwelle 48 vom Kopfende her ein Gas oder eine Flüssigkeit zugeführt, um
die ungesättigten Anteile in dem Kohlenwasserstoffgemisch in gesättigte überzuführen.
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An den Stutzen 2o(-' schließt sich deshalb die Gasleitung 103 an.
Sie steht in Verbindung mit der vom Verdichter H kommenden Leitung io6 und führt
beispielsweise Methan oder ein anderes wasserstoffreiches Gas in verdichtetem Zustand.
Die Gasmenge wird durch das Ventil iio geregelt. Aus dem Kondensator 73c entnimmt
eine Leitung 107 die nichtkondensierbaren Gase und führt sie zum Verdichter H; welch
letzterem jedoch auch Gas von einer anderen Quelle durch die Leitung io8 zugeführt
werden kann. Vom Verdichter H aus geht auch die Ableitung io6 zu einem T-Stück 105,
das einerseits mit der Zuleitung 103 für die Einheit C und andererseits mit
der Zuleitung zog und dem Ventil iii für die Einheit D verbunden ist.
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Die aus dem Dom 2o(entnommenen Dämpfe strömen bei verhältnismäßig
hohem Druck durch den Stutzen ii?, undDruckverminderungsventil 113 zu dem Kondensator
73 C. Die nichtkondensierbaren Bestandteile gehen von hier durch Stutzen 114 zur
Leitung io7. Das Kondensat geht durch Leitung 74c zu einem Vorratsbehälter oder
wird durch eine Zweigleitung hoc wieder der Fraktionierkolonne 2oc zugeführt. Auch
diese Einheit C wird durch die Abgase des Ofens F erhitzt.
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Während in den ersten beiden Einheiten A und B eine Fraktionierung
ohne Spaltung des Öles. stattfand, kann in der Einheit C infolge der Anwendung des
Drucks eine Spaltung vorgenommen werden. Das dieser. Einheit zugeführte Gas liefert
den gewünschten Druck oder erhöht ihn und führt gleichzeitig die ungesättigten Bestandteile
des Krackproduktes in gesättigte über.
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Der Rückstand aus dem Trog 15c am oberen Ende des Standkessels wird
durch die Röhre 58 c wieder einem Sammelbehälter 55c zugeschickt und durch die Pumpe
7oD in die Einheit D gedrückt, um in der Einheit D bei höherer Temperatur ohne wesentliche
Druckvermehrung gekrackt zu werden. In dieser Einheit D verbleibt ein heißer Rückstand,
der zur Anwärmung des oberen Teiles der Verdampfungskammer i benutzt wird. Ein Rohr
115 führt diesen Rückstand durch ein Zweigrohr 116 .(Abb. i und 2) in die spiralförmigen
Züge 16. Ein Abflußrohr 118 schließt sich an die Röhre 117 an, die nunmehr diesen
Rückstand züi einem passenden Sammelbehälter führt. Der Zutritt dieses Heizmittels
zu den Zügen 16 wird durch die Ventile zig, i2o geregelt.
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Das an den Wänden des Fraktionsturmes 18 D niederrieselnde Kondensat
kann ähnlich stufenweise entnommen werden, wie dies mit Bezug auf die Einheit B
beschrieben wurde, so daß die einzelnen Kondensate oder ihre Mischung durch eine
Leitung zig entnommen werden. Dieses Kondensat kann entweder durch die Leitungen
i2i, 66 im Vorwärmer E ausgenutzt oder durch Ventile 123, 124 zu einer Aufbewahrungsstelle
befördert werden.
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Die aus dem Dom der Einheit D abziehenden wertvollen Dämpfe strömen
durch den Stutzen 112D und Druckverminderungsventil 113n zum Kondensator 73D, von
dem die kondensierbaren Gase durch Leitung 107 dem Verdichter H zugeführt werden.
Ein Teil des Kondensats geht durch Leitung 60D und Pumpe 61D wieder zur Fraktionierkolonne
18D.
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Ein Ausführungsbeispiel des Verfahrens mag sich aus dem Nachstehenden
ergeben: Rohöl mit einem spezifischen Gewicht von o,824, gewonnen in dem amerikanischen
Cushing-Feld in Oklahoma, wurde in folgender Weise der Behandlung unterworfen Das
Öl wird der Pumpe 7o$ durch die Leitung 127 zugeführt, während nur die Einheit B
durch die Heizgase des Ofens F erwärmt wird. Eine Zersetzung des Öles findet in
dieser Einheit nicht statt. Die schwereren Dämpfe kondensieren sich im Turm 18B-
und werden durch Leitung 58B abgezogen, die nichtkondensierbaren Dämpfe und
vielleicht auch Wasserdampf ziehen aus dem Dom 20 durch Leitung 96 zum Heizmantel
7 des Kessels i.
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Die Behandlung kann, namentlich wenn ganz bestimmte Erzeugnisse gewonnen
werden sollen, unter Unterdruck vor sich gehen, und es kann Dampf zugeführt werden,
wenn beispielsweise Schmieröl erzeugt werden soll.
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Sobald die Vorwärmer E durch die in den aus der Einheit B kommenden
Kondensaten enthaltene Abwärme genügend erwärmt ist, wird das Rohöl durch das Rohr
63 dem Vorwärmer E zugeführt. Die Pumpe 7o11 befördert das Öl aus dem Vorwänner
in die Beschickungskammer 34 der Einheit A, während die im Vorwärmer E erzeugten
Dämpfe zur Einheit A durch die Leitung 69 strömen. Die Zuführung dieser Dämpfe
durch die Durchlochungen 69 der Hohlwelle 48, fördert die Verdampfung der
dünnen Ölschicht an der heißenWand derVerdampfungskammeri. Während das Rückstandsöl
aus dem Sumpf 15A durch die Leitung 56 zum Behälter 5911 geführt
wird,
wird der Rücklauf durch Leitung 56 von unten in die Verdampfungskammer i eingeführt.
Die im Dom 2o entwickelten Dämpfe gehen zum Kondensator 73, und ein Teil des 5 Kondensats
geht durch 6o wieder zumTurm 18 -;. Da Einheit A nur vordestilliert, bilden sich
im Kondensator 73 im allgemeinen nicht sehr viel nichtkondensierbare Gase, und der
Rückstand muß einer Nachbehandlung in den Einheiten B, C, D unterworfen werden.
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Die Ofenfeuerung erhitzt das Öl in der Einheit B auf nicht mehr als
22o'. Die Dämpfe verlassen den Turm i8B bei ungefähr 150' zur Erwärmung der Verdampfungskammer
der Ein-1,9 heit A. Die Flüssigkeit, d. h. der Rücklauf kann jedoch eine etwas höhere
Temperatur, beispielsweise 205', haben. Die Dämpfe von i8B können das Öl in der
Einheit A auf ungefähr 120' erwärmen. Es werden daher nur die leichten 2o Fraktionen
in dieser Einheit abgeschieden.
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. Nach genügender Erwärmung der Einheit A und des Vorwärmers E schließt
man Ventil 128 und öffnet Ventil i29, so daß sich in dem Behälter 59`i nunmehr Rückstand
sammelt. In 25 dem eigentlichen Betrieb wird in der Einheit B dieser Rückstand auf
ungefähr 290' erhitzt. Die Dämpfe von Benzin und Leuchtöl werden dadurch abgetrieben.
Die aus dem Dom 20B abziehenden Dämpfe gehen wieder durch Leitung 3o 96 zür Einheit
A mit ungefähr 25o'. Eine Befreiung der Benzindämpfe findet also schon in der Einheit
A statt. Der Rücklauf aus dem Turm 18 der Einheit A hat dann eine Temperatur von
ungefähr 26o'. Dadurch wird die 35 Vorwärmung des Öles in dem Vorwärmer E während
des Betriebes begünstigt. Das vorgewärmte Öl geht der Verdampfungskammer i der Einheit
A bei einer Temperatur von 29o' zu.
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Der aus dem Behälter 59B der Einheit C zu-4o geführte Rücklauf hat
ebenfalls eine Temperatur von 29o' oder vielleicht nur 27'. Die Gase des Ofens F
erwärmen jedoch die Einheit C auf ungefähr 400', während auf das Öl in dieser Einheit
ein Druck ausgeübt wird. Man hat mit 45 Drücken von 4 bis 24 kg je Ouadratzentimeter
gearbeitet. Die Höhe des gewählten Drucks hängt von der Beschaffenheit des Öles
und auch von der Temperatur ab. Der Druck kann entweder durch die im Öl erzeugten
Dämpfe selbst 50 entstehen oder durch Gas, das bei 103 zugeführt wird.
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Der Rückstand in demSammelbehälter 59c hat eine Temperatur von ungefähr
37o'. Diese Temperatur wird in der Einheit D unter Aufrecht-55 erhaltung des Drucks
auf 590' erhöht. In der Abwesenheit von höherem Druck in der Einheit D erniedrigt
sich jedoch die Temperatur der durchströmenden Flüssigkeit. Der Rücklauf aus der
Einheit D, der dem Vorwärmer E 6o zugeführt wird, hat dann nur eine Temperatur von
annähernd 32o'. Diese zusätzliche Temperaturerhöhung im Vorwärmer trägt wesentlich
zur Vorbehandlung des Öles und zur Behandlung in der Einheit A bei.
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Anderes Rückstandsmaterial aus der Einheit D fließt durch Leitung
115 und 116 dem oberen Teil der Verdampfungskammer i der Einheit A bei einer Temperatur
von ungefähr 540' zu. Während des Betriebs wird also schon in der Einheit A eine
wesentliche Verdampfung des zugeführten Öles und die Entfernung von Benzindämpfen
zu einem größeren Teil besorgt.
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Sobald der Betrieb so weit fortgeschritten ist, daß sich auch die
Einheit D im vollen Gang befindet führen die Einheiten, durch welche die Flüssigkeit
der Reihe nach befördert wird, der ersten Einheit genügend Wärme zu, um in dieser
ersten Einheit A schon eine weitgehende Destillation zustande zu bringen.