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Verfahren und Vorrichtung zur Destillation und Druck-Wärmespaltung von Kohlen- wasserstoffölen.
In Verfahren zum Destillieren von Flüssigkeiten, beispielsweise im Brauereiwesen, hat man zur Konzentration schon vorgeschlagen, die Flüssigkeit in einer zylindrischen Kammer in Wirbelbewegung zu versetzen, um sie in Filmform an den Wänden der Kammer auszubreiten und um die Entwicklung der Dämpfe aus dieser dünnen Flüssigkeitsschicht zu begünstigen. Ein ähnliches Verfahren wird auch hier zur Destillation und Druck-Wärmespaltung von Kohlenwasserstoffölen benutzt. Auch in Verfahren zur Behandlung von Kohlenwasserstoff- ölen hat man schon vorgeschlagen, die Öle in einer Fraktionierkolonne in unmittelbare Berührung mit heissen aufsteigenden Öldämpfen zu bringen und die nicht verdampften Anteile in eine besondere Kammer für die Weiterbehandlung, d. h. für die Verdampfung, zu leiten.
In dieser Verdampfungskammer hat man dann wieder den Öldämpfen eine Wirbelbewegung mitgeteilt und durch diese Umwirbelung in eine besondere weitere Kammer geleitet, in der unter weiterer Ausnutzung der Zentrifugalkraft die Kondensation der kondensierbaren Bestandteile aus den Öldämpfen stattfanden.
Das vorliegende Verfahren zur Destillation und Druck-Wärmespaltung von Kohlenwasserstoffen gehört nun zu solchen mit Fliehkraft arbeitenden Verfahren, bei welchen die Öle in einer Fraktionierkolonne in unmittelbare Berührung mit heissen aufsteigenden Dämpfen gebracht werden. Es zeichnet sich den bekannten Verfahren dieser Art gegenüber dadurch aus, dass die in der Fraktionierkolonne nicht verdampften Teile des Öles von unten in die Verdampfungskammer eingeleitet und durch Zentrifugalkraft auf den senkrechten zylindrischen Wandungen verteilt werden. Die unverdampfbaren Anteile der Dämpfe werden gesammelt und einer weiteren Behandlung ähnlicher Art, also noch einmal, ausgesetzt, während die Dämpfe im Innern der Verdampfungskammer in die daran anschliessende Fraktionierkolonne gelangen.
Um die Ausbeute ihren Eigenschaften nach zu verbessern, wird das verdampfende Öl, wie in anderen Verfahren, mit Wasserstoff oder mit einem Wasserstoff enthaltenden Gas angereichert. Das N. euheitliche dieser Anreicherung nach dem vorliegenden Verfahren besteht nun darin, dass dieses Gas durch eine Hohlwelle in die Verdampfungskammer geleitet wird, u. zw. ist dies die Hohlwelle, die in Drehung versetzt wird, um durch auf ihr angeordnete Flügelkörper dem behandelten Material die Fliehkraft zu übermitteln.
Die Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens zeichnet sich dadurch aus, dass eine Ausbreitung des Öles gleich bei seinem Eintritt in die Verdampfungskammer vorgenommen wird, indem an der Eintrittsstelle der Flüssigkeit mehrere flache, drehbare Scheiben oder Platten in geringem Abstand voneinander angeordnet sind, und dass auf der gleichen Drehwelle, in der über der Verdampfungskammer angeordneten Fraktionierkolonne Scheiben angeordnet sind, durch welche die Abscheidung der kondensierbaren von den nicht kondensierbaren Bestandteilen erreicht wird.
In der gleichen Fraktionierkolonne sind auch am Umfange zwischen den drehenden Scheiben feststehende Ablenkscheiben angeordnet, die sich bis unter die drehenden Scheiben hin erstrecken, und dadurch das Kondensat von je einer höheren drehenden Scheibe auf die nächst niedrigere Scheibe ablaufen lassen, um die Fraktionierung weiter durchzuführen.
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Die Zeichnungen stellen ein Ausführungsbeispiel dar : Fig. 1 zeigt schanbildlich eine derartige Anlage, Fig. 2 ist ein senkrechter Mittelschnitt durch einen Destillationskessel, besonders für Vorbehandlung oder Trennung von Fraktionen mit verschiedenem Siedepunkt, ohne jedoch Spaltung darin herbeizuführen, Fig. 3 ist ein Querschnitt nach 3-3 der Fig. 2, Fig. 4 zeigt schaubildlich den unteren Teil des in Fig. 2 dargestellten Kessels in grösserem Massstab.
Fig. 5 ist ein Schnitt, ähnlich dem der Fig. 2, durch einen andern Teil der Anlage. Fig. 6 zeigt schäubildlich Einzelheiten im Fraktionierungsturm und Fig. 7 ist ein Einzelheitssehnitt nach 7-7 der Fig. 5.
Die in Fig. l dargestellte Anlage hat vier einander ähnliche Destillationseinheiten A.
B, C. D. die je für sich eine unabhängige Behandlung des Materials zulassen. sowie einen Vorwärmer JE und einen Ofen F, der mehreren der Destillati. onseinheiten gemeinsam ist und dessen Abgase nach ihrer Ausnutzung durch den Schornstein G entweichen.
Die Destillationseinheit J. (Fig. 2,3 und 4) umfasst einen Standkessel 1. mit dessen Grundplatte 2 eine Kammer 3 vergossen ist. Der Raum über der Grundplatte steht mit der Kammer 3 durch eine Mittelöffnung 4 in Verbindung, deren Rand bei 5 abgeschrägt ist. Ein Mantel 7 umschliesst den Standkessel 1 im unteren Teil, und zwischen dem Kessel und dem Mantel befindet sich ein Ringraum 8. Das Heizmaterial in Gestalt von Dämpfen oder Gasen strömt längs der Spiralwand 11 im Ringraums 8 von der Einlassöffnung 9 zum Auslass 10.
Unmittelbar über dem Mantel 7 umgibt den Kessel 1 ein Gehäuseteil12, dessen kegelförmig geneigter Umfangsflansch 13 durch einen waagrecht verlegten Rand 14 einen Umfangstrog 15 bildet. In der Wand des Gehäuses 12 sind spiralförmig verlaufende Kanäle 16 angeordnet, welchen das Heizmittel zugeführt wird, um bei 17 auszutreten.
Der Fraktionsturm 18 auf dem Gehäuse 12 hat bei 19 einen kegelförmigen Deckel mit Innenflansch 21. von dem sich der Dampfdom erhebt. Die Öffnung 22 mit einem Lager 23 und einer Stopfbuchse 24 dient zur flüssigkeitsdichten Unterstützung der drehbaren Hohlwelle 48. welcher Flüssigkeit oder Gas bei 25 zugeleitet wird, während Dämpfe oder Gase durch die Öffnung 26 aus dem Dom 20 abziehen. Von. einer den oberen Teil der Welle 48 im Dom 20 umziehenden Hülse 29 zweigt eine Gasleitung 27 durch eine Bohrung 28 des Domes ab.
Durch die Grundplatte 2 und ein Gussstück 30, das bei 31 mit einem Fusslager und bei 32 mit einer Stopfbüchse ausgerüstet ist, erstrekt sich eine kurze Welle 33. Diese Welle erhält ihren Antrieb von dem Motor 34 über das Getriebe 35, 36, Welle 37, Riemen 39, Scheiben 38, 40 und Welle 41.
Der Kopf der kurzen Welle 33 hat die aus Fig. 4 ersichtliche Ausbildung in Gestalt eines oberen Tellers 42 und unteren Tellers 43, welche durch eine Anzahl von Streifen 46. mit Durchtrittsöffnungen 47 versehen, verbunden sind. Der untere Teller 43 hat einen nach einwärts gerichteten kegelförmigen Flanseh 44. so dass die aus der Kammer 3 zuströmende Flüssigkeit demnach durch die Öffnungen 47 tritt und nach aussen geworfen wird. um an der Innenwand des Standkessels 1 filmartig sich nach oben hin auszubreiten.
Die Hohlwelle 48 hat nahe dem Fussende die in Fig. 2 und 4 dargestellten Löcher 49, durch welche die der Hohlwelle zugeleiteten Gase sich am Fuss der Welle mit der Flüssig- keit mischen konnnen. An der Hohlwelle 48 sind die radialen Platten 50 befestigt, deren Aussenkanten dicht an der Innenwand des Kessels vorbeistreiehen. Im Innern des Fraktionturmes 18 sind auf der Hohlwelle die Kreisscheiben 51 mit Radialrippen 52 übereinander befestigt.
Von der Wand des Turnles 18 ragen nach einwärts und schräg nach unten die Blechringe 54, durch die das Kondensat auf die Scheiben 51 zurückbefördert wird. Ein innerer Umfangstrog 55 am Fussende des Turmes steht mit einer Ableitung 56 und durch sie mit Kammer 3 in Verbindung, um das Rückströmkondensat wiederholt mit frischer Flüssigkeit durch den Kessel 1 hindurchzuschicken. Der Umfangstrog 15 hat ebenfalls eine Ableitung 58, durch die der Rückstand entfernt wird, und zwar beispielsweise zu dem in Fig. 1 dargestellten Rückstandskessel 59.
Um die Kondensation im Fraktionsturm 18 regeln zu können, umschliesst eine Kreisröhre 60 das Fussende des Domes. Dieser Röhre kann irgendeine beliebige, die Fraktionierung beeinflussende Flüssigkeit durch Pumpe 61 (Fig. 1) zugeführt werden, und diese Flüssigkeit rieselt durch Düsen 62 über die Scheiben 51.
Die zu behandelnde Flüssigkeit wird dem Vorwärmer E durch die Leitung 68 zugeführt.
Sie fliesst oben durch die Leitung 64 ab und geht zu einer Pumpe 70, von welcher sie durch Leitungen 7tA, 34 in die Kammer 3 eingedrückt wird. Dem Vorwärmer E strömt das Heizmittel durch Röhren 65, 66 zu und es fliesst durch die Leitungen 67, 68 nach Abgabe seiner Wärme ab. Die bereits im Vorwärmer l ? verdampften Bestandteile werden oben bei 69 abgenommen und dem Stutzen 25 des Doms 20 der Hohlwelle 48 zugeführt.
Die Geschwindigkeit der Flügel 50 an der Hohlwelle 48 mag an ihren Kanten zwei Meter oder mehr per Sckunde betragen. Sie drängen dadurch die Flüssigkeit in Berilhru g
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oben hin stattfinden. und der so gebildete Film strömt schliesslich über den oberen Rand des Kessels 1 hinweg in dell Trog 15. Da dem Heizmantel 7 des Kessels und dem Mantel 12 durch die Spiralkanäle 16 ein Heizmittel zugeführt wird. wird die Temperatur des Films demnach bei seiner Ausbreitung nach oben hin allmählich erhöht;
es werden in dem vom Film selbst umschlossenen Raum Dämpfe gebildet, und sie treten in den Turm 18 in vielfach gewundenem Pfad um die Scheiben 51 und Ablenkringe 54 ein. und dabei wird ein Teil derselben kondensiert. namentlich da gleichzeitig eine Berieselung dieser Scheiben durch die Röhre 60 und Düsen 62 mit Öl stattfindet. Da die Scheiben 51 einen grösseren Durchmesser als die Flügel 50 haben, wird ihnen durch die Scheiben und durch die Rippen 52 eine heftige Wirbelbewegung übermittelt, und durch diese Wirbelbewegung findet eine Abscheidung der Gase und leichteren Dämpfe von den schweren statt. Die Gase und leichteren Dämpfe werden sich näher an der Welle 48 befinden als die schwereren Dämpfe und das Kondensat.
Es bildet sich an den ungeheizten Wänden des Turmes 18 ein Kondensat. das im Trog 55- gesammelt wird und durch die Leitung 56 noch einmal zur Kammer 3 zugeschickt werden kann. Die leichteren Dämpfe und Gase ziehen neben der Welle nach oben und nehmen die leichteren Fraktionen mit in den Dom 20.
Aus dem Dom strömt die Mischung von Dämpfen und Gasen durch Öffnung 26 und Leitung 72 zu dem in Fig. 1 dargestellten Kondensator 73. Hier verdichten sie sich und die Flüssigkeit kann durch die Ableitung 74 zu einem Aufbewahrungsbehälter befördert werden oder dieses Kondensat geht durch die Röhre 60 in das untere am Dom 20 verlegte Düsenrohr zurück. Es verbleiben also in dem Kondensator 73 ausser der verdichteten Flüssigkeit nur nichtkondensierbare Gase.
Im Innern des Fraktionsturmes 18 A ziehen die leichteren Gase unmittelbar neben der Welle 48 in dem Stutzen 29 nach oben und treten durch die Leitung 27 aus. um beliebig, beispielsweise zur Feuerung, benutzt zu werden. Falls Wasserdampf vorhanden ist, zieht er auch wegen seiner geringeren Schwere durch den Stutzen 29 und wird mit den Gasen zusammen entfernt.
Soll die Rückstandsflüssigkeit alls dem Trog 15 durch Leitung 58 A zum Behälter 59 A
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in dieser Einheit B im allgemeinen höhere Temperaturen erfordert, ist der Kessel 1 B von einem Mantel 75 umschlossen, der aus zwei Metallplatten 77. 78 und einer dazwischen angeordneten Wärmeisolationsmasse besteht. Auch hier wird in einer ringförmigen Sumpfvertiefung 15B, die in diesem Kessel nicht verdampfte Flüssigkeit gesammelt. um durch den Abzug 81 entfernt zu werden, entweder zu dem Rückstandschehälter 59 B oder zur pumpe 70 C zur Weiterbehandlung.
Da in dem Fraktionstnrl 18 B die Anzahl der sich entwickelnden Fraktionen eine grössere sein wird, als in dem Turmn 18 A, so ist der Fraktionsturm 18B höhergehalten.
Jenes Kondensat. das sich am Boden des Fraktionsturmes sammelt. kann durch Leitung 56 B entfernt und wieder zurückgebracht werden.
Um aus dem Fraktionsturm 18 B die nunmehr schon wertvolleren Kondensate von verschiedenen Sättigungsgraden oder Siedepunkten gesondert entnehmen zu können, sind
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(Fig. 5 und 6). durch deren Auslauföffnungen 83 iiher Stutzen 84 und Rohre 85 Sonderkondensate abströmen. An jedes Rohr 85 schliesst sich ein doppelarmiges Rohrstück 86 an.
Der eine Zweig 87 mit Ventilen 90 führt die Flüssigkeit zu Sondersammelplätzen. Der andere Zweig 88 mit Ventilen 91 ist an eine Sammelrohre 89. 92 angeschlossen, so dass durch diese Röhre eine Mischung der drei gesondert entfernten Fraktionsflüssigkeiten bei 93 entnommen werden kann. Diese Mischung kann auch als Heizflüssigkeit für den Vorwärmer E dienen, denn sie geht nach Fig. 1 zur Röhre 65 unter Vermittlung des Zweiges 95 und Ventils 94.
Die Dämpfe vom Dom 20 B werden vorzugsweise als Heizmittel für den Standkessel benutzt und deshalb durch RÖhre 96 dem Einlass 9 (Fig. 2) zugeführt. Die Dämpfe durchströmen den Ringraum zwischen Mantel 7 und Kessel 1 und fliessen bei 10 durch Leitung 97 ab. Dem Mantel 75 der Einheit B werden die Abgase aus dem Ofen F durch den Zug 99, der bei 100 eine Regelklappe enthält, zugeleitet ; sie gehen nach Durchströmung des Mantels in den Zug 101 zu dem zum Schornstein G führunden Kanal 102.
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in der Einheit C unter Druck vorzunehmen.
Der Fraktionsturm 18 C ist niedriger und hat, nicht so viel Scheiben und Ablenkringe wie der Fraktionsturm 18 bd die Wände der Einheit C sind aber stärker gehalten, da hier unter Druck gearbeitet wird.
Während in der Einheit-4 mir die aus dem Vorwärmer E entwickelten Dämpfe durch den Stutzen 25 der Flüssigkeit beigemischt werden, wird in der Einheit C der Hohlwelle 48 vom Kopfende ein Gas oder eine Flüssigkeit zugeführt, die. stark dazu beiträgt, die ungesättigten Bestandteile in der zu behandelnden Flüssigkeit auf gesättigte Bestandteile umzuwandeln.
An dem Stutzen 20 C schliesst sich deshalb die Gasleitung 103 an. Sie steht in Verbindung mit der vom Verdichter H kommenden Leitung 106 und führt beispielsweise Methan oder ein anderes wasserstoffreiches Gas in verdichtetem Zustand. Die Beschickung wird durch das Ventil 110 geregelt. Aus dem Kondensator 73 C entnimmt eine Leitung 107 die nichtkondensierbaren Gase und führt sie zum Verdichter H, welch letzterem jedoch auch Gas von einer andern Quelle durch die Leitung 108 zugebracht werden kann. Vom Verdichter Haus geht auch die Ableitung 106 zu einem T-Stück 105, das einerseits mit der Zuleitung 103 für die Einheit C und anderseits mit der Zuleitung 109 und dem Ventil 111 für die Einheit D verbunden ist.
Die aus dem Dom 20 C entnommenen Dämpfe strömen bei verhältnismässig hohem Druck durch den Stutzen 112 und Druckverminderungsventil113 zu dem Kondensator 73 C.
Die unkondensierbaren Bestandteile gehen von hier durch Stutzen 114 zur Leitung 107. Das flüssige Kondensat geht durch Leitung 74 C zu einem Vorratsbehälter oder es wird durch eine Zweigleitung 60 C wieder dem Fraktionsturm 20 C zugeführt. Auch diese Einheit Cwird durch die Abgase des Ofens F erhitzt.
Während in den ersten beiden Einheiten A und, B eine Fraktionierung ohne Spaltung des Öles stattfand, mag in der Einheit C infolge der Anwendung des Druckes eine Spaltung vorgenommen werden. Das dieser Einheit zugeführte Gas zur Anreicherung mit Wasserstoff liefert den gewünschten Druck oder erhöht ihn, und die Moleküle dieses Gases verbinden sich mit den ungesättigten Bestandteilen des Krackproduktes zu gesättigten Molekülen.
Der Rückstand aus dem Trog 15 C am oberen Ende des Standkessels wird durch die Röhre 58 C wieder einem Sammelbehälter 59 C zugeschickt und durch Pumpe 70 D in die Einheit D gedrückt, um in der Einheit D bei höherer Temperatur ohne wesentliche Druekvermehrung gekrackt zu werden. In dieser Einheit D verbleibt ein heisser Rückstand, der zur Anwärmung des oberen Teiles des Standkessels f. benutzt wird. Eine Röhre 115 führt diesen Rückstand durch ein Zweigrohr 116, Fig. 1 und 2, in die spiralförmigen Züge 16 im Standkessel 1A. Eine Abflussröhre 118 schliesst sich an die Röhre 117 an, die nunmehr diesen Rückstand zu einem passenden Sammelbehälter führt. Der Zutritt dieses Heizmittels zu den Zügen 16 wird durch die Ventile 119, 120 geregelt.
Das an den Wänden des Fraktionsturmes 18D niederrieselnde Kondensat kann ähnlich stufenweise entnommen werden, wie dies mit Bezug auf die Einheit C beschrieben wurde, und die einzelnen Stufen oder ihre Mischung werden durch eine Leitung 119 entnommen. Dieses Kondensat kann entweder durch die Leitungen 121, 66 im Vorwärmer E ausgenutzt oder durch Ventile 123, 124 zu einer Aufbewahrungsstelle befördert werden.
Die aus dem Dom der Einheit D abziellenden wertvollen Dämpfe strömen durch den Stutzen 112 D und Druckverminderungsventil 113 D zum Kondensator 73 D, dessen nielltkondensierbaren Gase durch Leitung 107 dem Verdichter H zugeführt werden. Ein Teil des flüssigen Kondensats geht durch Leitung 60 D und Pumpe 61 D wieder zum Fraktionsturm 1R D.
Ein Ausführungsbeispiel des Verfahrens mag sich aus dem Nachstehenden ergeben :
Rohöl mit einem spezifischen Gewicht von 0-824 (40-2 Be), gewonnen in dem amerikanischen Cushing Feld in Oklahoma, wurde in folgender Weise der Behandlung unterzogen :
Das Öl wird durch Pumpe 70 B der Leitung 127 zugeführt, während nur die Einheit B durch die Heizgase des Ofens F erwärmt wird. Eine Zersetzung des Öles findet in dieser Einheit nicht statt. Die schwereren Dämpfe kondensieren sich im Turm 18B und werden durch Leitung 58 B abgezogen, die nichtkondensierbaren Dämpfe und vielleicht auch Wasserdampf ziehen aus dem Dom 20 B durch Leitung 96 zum Heizmantel 7 des Kessels 1A.
Die Behandlung kann, namentlich wenn ganz bestimmte Erzeugnisse gewonnen werden sollen, unter Unterdruck vor sich gehen, und es mag Dampf zugeführt werden, wenn bei- spielsweise Schmieröl erzeugt werden soll.
Das Rohöl wird durch das Rohr 63 dem Vorwärmer E zugeführt. Die Pumpe 70A befördert das Öl in die Beschickungskammer 3 der Einheit A, während die im Vorwärmer E
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an der heissen Wand des Standkessels. Während das Rückstandsöl aus dem Sumpf 15 A zum Behälter 59 A durch die Leitung 56 gebracht wird, wird das Rückstömkondensat durch Leitung 56 von unten dem Standkessel zugegeben. Die im Dom 20 A entwickelten Dämpfe gehen zum Kondensator 73.. 1. und ein Teil des Kondensats geht durch 60 wieder zum Turm 18 A.
Da Einheit A nur vordestilliert. bilden sich im Kondensator 73 A wahrscheinlich nict sehr viel nichtkondensierbare Gase. und der Rücksland erfordert die Nachbehaudlung in den Einheiten B, C, D.
Die Ofenfeuerung erhitzt das Öl in der Einheit B auf nicht mehr als 220 . Die Dämpfe verlassen den Turm 18 B bei ungefähr 150 zur Erwärmung des Standkessels der Einheit A.
Die Flüssigkeit, d. h. das Rückströmkondensal, mag jedoch eine etwas höhere Temperatur, wie beispielsweise 205 . haben. Die Dämpfe von 18 B können das Öl in Einheit A auf unge-
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erhitzt. Die Dämpfe von Benzin und Kerosin werden dadurch abgetrieben. Die aus dem Dom 20 B abziehenden Dämpfe gehen wieder durch Leitung 96 zur Einheit 4 bei ungefähr 250 . Eine Befreiung der Benzindämpfe findet also schon in der Einheit A statt. Das Rückstrom- kondensat aus dem Turm 18 der Einheit E hat dann eine Temperatur von ungefähr 260 , und dadurch wird die Vorwärmung der Flüssigkeit In dem Vorwärmer. E während des Betriebes begünstigt.
Das vorgewärmte Öl geht dem Standkessel 1 der Einheit A bei einer Temperatur von 290 zu.
Das aus dem Behälter 59 B der Einheit C zugebrachte Rückstandsöl hat auch eine Temperatur von 290'oder vielleicht nur 275 . Die Gase des Ofens F erwärmen jedoch die Einheit C auf ungefähr 4000, während auf das Öl in dieser Einheit ein Druck ausgeübt wird. Man hat mit Drücken von 4-24 kg per cm2 gearbeitet. Die Höhe des gewählten Drucks hängt von der Beschaffenheit des Öles und auch von der Temperatur ab. Der Druck kann entweder durch die im Öl erzeugten Dämpfe selbst entstehen oder durch das Gas, das bei 103 zugeführt wird.
Der Rückstand in dem Sammelbehälter 59 C hat eine Temperatur von ungefähr 370 , und diese Temperatur wird in der Einheit D unter Aufrechterhaltung des Drucks auf 590 erhöht. In der Abwesenheit von höherem Druck in der Einheit D erniedrigt sich jedoch die Temperatur der durchströmenden Flüssigkeit und hat das Rückströmkondensat aus Einheit D, das dem Vorwärmer E zugebracht wird, nur eine Temperatur von annähernd 320 . Diese zusätzliche Temperaturerhöhung im Vorwärmer trägt wesentlich zur Vorbehandlung des Öls und zur Behandlung in der Einheit I bei.
Anderes Rückstandsmaterial aus Einheit D fliesst durch Leitung 115 und 116 dem oberen Teil des Standkessels 1 der Einheit A bei einer Temperatur von 540 zu. Während des Betriebs wird also schon in der Einheit A eine wesentliche Verdampfung des zugeführten Öles und die Entfernung von Benzindämpfen zu einem grösseren Teil besorgt.
Sobald also der Betrieb so weit fortgeschritten ist, dass sich auch die Einheit D im vollen Gang befindet, führen die Einheiten, durch welche die Flüssigkeit der Reihe nach befördert wird, der ersten Einheit genügend Wärme zu. um in dieser ersten Einheit 4 schon eine weitgehende Destillation zustande zu bringen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Destillation und Druck-Wärmespaltung von Kohlenwasserstoffölen, bei welchem die Öle in einer Fraktionierkolonne in unmittelbare Berührung mit heissen, aufsteigenden Öldämpfen gebracht und die dabei nicht verdampften Anteile in eine Verdampfungskammer eingeleitet werden, bei welchem ferner die Öle in der Verdampfungskammer durch Zentrifugalkraft in dünner Schicht auf den heissen Wandungen ausgebreitet und die entstehenden Öldämpfe unter Zentrifugieren fraktioniert kondensiert werden, dadurch gekennzeichnet, dass die in der Fraktionierkolonne nicht verdampften Anteile des Öles von unten in die Verdampfungskammer eingeleitet und durch Zentrifugalkraft auf deren senkrechten zylindrischen Wandungen verteilt werden,
wobei die unverdampfbaren Anteile an der Wandung entlang in eine Überlaufrinne gedrängt werden, während die Dämpfe vom Innern der Verdampfungskammer in die daran anschliessende Fraktionierkolonne gelangen.