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Verriegelung für Aufzugsschachttüren Die Schachttürverschlüsse von
Personenaufzügen kann man im Hinblick auf ihre Bedienungsart in selbsttätige und
handbediente Verschlüsse einteilen. Die autojnatischen Türverschlüsse finden bei
allen Personenaufzügen Verwendung, .die handbedienten dagegen kommen nur für Aufzüge
mit Führerbegleitung in Frage. Diese handbedienten Türverschlüsse, die man auch
Handhebelverschlüsse nennt, haben nacn dem heutigen Stand der Technik folgende Konstruktionsmerkmale
r. Der Türriegel. Dieser hat die Aufgabe, die Schachttüren verschlossen zu halten,
und wird wie bei Selbstfahreraufzügen an der Türzarge angeordnet. Der Riegelhandgriff
befindet sich also zwischen Schachtwand und Fahrkorbwand; er ist in der Bedienung
unbequem und nicht ganz ungefährlich.
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z. Der Kontakt. Er ist mit dem Riegel gekoppelt und soll dieBewegung
desFahrkorbes verhindern, solange die Schachttür offen oder der Riegel nicht vorgeschoben
ist. Er benötigt zur Erfüllung dieser Aufgabe noch: 3. ein Sperrelement. Es dient
dazu, bei offner Tür die Bewegung des Riegels und damit die Betätigung des Kontaktes
zu verhindern.
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Ein zusätzlicher vom Fahrkorb gesteuerter Riegel oder irgendein anderes
Sperrelement ist noch vorhanden, um ein Öffnen der Schachttür vom Fahrkorb aus zu
verhindern, sobald sich der Fahrkorbfußboden um eine gewisse Strecke, z. B. 2o cm,
vom Geschoßfußboden entfernt hat.
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Zur Betätigung des unter 3 erwähnten Sperrelements (Sperriegel, Bolzen,
Nocken o. dgl.) dient meist die bekannte Türklappe oberhalb der Schachttür. Diese
heute allgemein übliche Anordnung ist ziemlich umständlich und nicht unbedingt zuverlässig.
Bei starker Abnutzung der Türklappe oder bei Senkungen der Tür versagt die mechanische
Sperrung des Türriegels, so daß dieser bei offner oder angelehnter Tür vorgeschoben
werden kann und dann eine Fahrt des Aufzuges bei unverschlossener Tür errhöglicht.
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Der Erfindungsgegenstand ist dadurch ausgezeichnet, daß das oben unter
3 erwähnte umständliche und obendrein unzuverlässige Sperrelement gänzlich fortfällt,
daß die unter genannte technische Einrichtung leicht durchführbar ist und daß endlich
bei großer Einfachheit des Türverschlusses unbedingte Zuverlässigkeit erreicht wird.
Diese den Fortschritt gegenüber dem heutigen Stand der Technik kennzeichnenden Eigenschaften
werden durch zweckmäßige Anordnung von Riegel und Kontakt bedingt sowie durch besondere
Durchbildung und Führung des Riegelhandgriffes, was im folgenden näher beschrieben
wird.
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I. Der Riegel und auch der Riegelhandgriff werden am Türflügel angebracht
(nicht, wie sonst üblich, an der Türzarge).
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II. Der Riegel wird gleichzeitig als Teil des
an der
Türzarge befindlichen Kontaktes, und zwar als Kontaktschlußstück ausgebildet.
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- III. Der Handgriff des Riegels wird in einem U-förmigen Schlitz
geführt nach Art eines Bajonettverschlusses.
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Bereits die ersten beiden Punkte (I und II) lassen erkennen, daß das
oben unter 3 genannte Sperrelement nicht mehr erforderlich ist. Man kann zwar den
Riegel bei offner Türbewegen, aber dadurch keinen Kontakt in dem an der Türzarge
befindlichen Kontaktgehäuse hervorrufen. Der Kontaktschluß ist nur möglich, wenn
die Tür völlig geschlossen und das vordere als Kontaktstück ausgebildete Ende des
Riegelbolzens in das Kontaktgehäuse an der Türzarge eingeschoben wird. Alsdann ist
aber auch die. Schachttür einwandfrei verriegelt. Versager sind völlig ausgeschlossen,
denn der Aufzug kann von einer Tür mit schadhaft gewordenem Verschluß oder von einer
unverriegelten Tür nicht wegfahren.
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Die U-förmige Schlitzführung (III) des Riegelhandgriffes erfüllt mehrere
Aufgaben. Sie zwingt denAufzugsführer, denRiegel stets ganz vorzuschieben, verhindert
also ein teilweises Vorschieben. Sie sichert den Riegel gegen Zurückfallen in die
entriegelte Stellung, etwa durch die Erschütterungen während des Betriebes oder
bei dem Versuch, die Tür von außen zu öffnen, oder bei senkrechter Anordnung des
Riegels durch sein Eigengewicht. Soweit es die Abfahrt des Aufzuges von einer Schachttür
betraf, hatte ja der Riegel bereits die Eigenschaften eines unfehlbaren Schachttürriegels,
nämlich durch seine Anordnung und den Zusammenbau mit dem Kontakt (I und II). Die
U-förmige Schlitzführung des Riegelhandgriffes (III) macht nun den Riegel auch zu
einem unbedingt zuverlässigen Sperrmittel, wenn es sich darum handelt, eine Schachttür
gegen öffnen von außen zu sichern. Die U-förmige Schlitzführung ermöglicht endlich,
auf einfache Weise die unter 4. genannte Bedingung zu erfüllen, nämlich daß die
Schachttür sich auch-von innen nicht mehr öffnen lassen darf, sobald der Aufzug
mehr als 15 cm fortgefahren ist. Zu diesem Zweck werden am Fahrkorb sogenannte Behinderungsleisten
angebracht, die das Aufklappen der Deckplatte und damit die Betätigung des Riegels
nur in einem bestimmten Bereich von etwa - 15 cm und -f- 15 cm von
der Haltestelle gestatten.
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Die Erfindung läßt sich sinngemäß auf zweiflügelige Türen anwenden,
worauf jedoch nicht näher eingegangen werden soll. Es sei hier nur erwähnt, daß
bei zweiflügeligen Türen das Kontaktgehäuse am zweiten Türflügel statt an der Türzarge
angebracht wird.
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Wie aus der Abbildung ersichtlich, kann der Riegel nach Art eines
Bajonettverschlusses durch Drehen und Schieben eines Griffes d betätigt werden.
Der Riegel befindet sich am Türflügel, das Kontaktgehäuse an der Zarge. Da die Aufzugsverordnung
die Betätigung des Riegels außerhalb eines Überfahrweges von 15 cm verhindert wissen
will, ist der Verschluß mit einer Klappe a ausgerüstet, die sich in Verbindung mit
besonderen Behinderungsleisten c am Fahrkorb nur innerhalb dieses Überfahrweges
betätigen läßt und für gewöhnlich den. Bajonettverschluß abdeckt oder verschließt.
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Die Verriegelung einet offnen Tür geschieht demnach folgendermaßen:
Nach öffnen der Klappe a wird der Riegelgriff d um 9o° nach oben gedreht, nach vorn
geschoben und durch Zurückdrehung um 9o° in seine Rast e gelegt. In diesem Augenblick
ist der Kontakt hergestellt und die Tür einwandfrei verriegelt. Die Klappe a verdeckt
das Schloß durch Federkraft selbsttätig. Die Entriegelung erfolgt im umgekehrten
Sinne.
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Die Verriegelung hat auch den Vorteil, daß man durch einfaches Umlegen
des Riegels und Auswechseln der Feder die Verriegelung sowohl links als auch rechts
je nach Bedarf verwenden kann.