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Vorrichtung zur Bestimmung des spezifischen Gewichtes von Getreide
Die Erfindung bezweckt, die Vorrichtungen zur Bestimmung des spezifischen Gewichtes
von Körnerfrüchten in solcher Weise fortzubilden, daß ihre Verwendbarkeit vielseitiger
gestaltet wird.
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Soweit die bekannter. Vorrichtungen dieser Art genaue Ergebnisse liefern,
stellen sie umfangreiche, ziemlich komplizierte Geräte dar, die ,wegen der genannten
Eigenschaften nur an Umschlaghäfen oder Getreidebörsen Einführung finden konnten.
Für den allgemeinen Handelsverkehr mit Getreide werden einfache, leicht transportable
Füll- und Wägevorrichtungen benutzt, die aber an Genauigkeit des Arbeitens sehr
zu wünschen übriglassen und deshalb fast stets Ergebnisse liefern, die mit denen
der großen Normalapparate nicht übereinstimmen, so daß bei Benutzung dieser geringwertigen
Apparate sehr leicht Streitigkeiten zwischen den handelnden Parteien entstehen:
Das bisherige Hindernis für die Schaffung eines kleinen handlichen Apparates zur
genauen Bestimmung des spezifischen Gewichtes von Körnerfrüchten bestand in der
Schwierigkeit, eine stets gleichmäßige Füllung des Meßgefäßes zu erzielen.
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Diese Schwierigkeit wird durch die vorliegende Erfindung beseitigt,
und zwar in solcher Vollkommenheit, daß die den Gegenstand der Erfindung bildende
Vorrichtung für ganz verschiedene Getreidesorten gleich gute Ergebnisse liefert.
Die Erfindung gestattet, genaue Bestimmungen des spezifischen Gewichtes von Körnerfrüchten
mit Hilfe eines Meßgefäßes, von nur r 1 oder noch weniger Inhalt vorzunehmen.
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Der Erfindungsgegenstand hat mit bekannten Apparaten einen mit Verschlußvorrichtung
versehenen Fülltrichter, aus dem das Getreide, dessen spezifisches Gewicht zu bestimmen.
ist, in das mit einem Abstreichmesser versehene Meßgefäß einläuft, gemeinsam. Der
Vorgang des Einlaufes der Getreidekörner aus dem Fülltrichter in das Meßgefäß, der
für den Grad der Füllung des Meßgefäßes maßgebend ist, hängt sehr von scheinbar
geringfügigen Umständen ab. Ganz kleine Änderungen in der Form des Stutzens, durch
den das Getreide aus dem Fülltrichter ausläuft, können von großem Einflusse sein.
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Die erwähnten größeren Apparate zur Bestimmung des spezifischen Gewichtes
von Getreide besitzen einen Regelungskörper, der eine kegelstumpfähnliche Form besitzt
bzw. nach Art eines Säulenfußes gestaltet ist und die Fortsetzung einer am oberen
Ende des Fülltrichters befestigten Stange bildet. Ein solcher Regelungskörper aber
ist, wie sich gezeigt hat, bei kleineren .Apparaten, die genau arbeiten sollen,
nicht verwendbar. Bei solchen Apparaten wird aber, wie sich weiter
gezeigt
hat, eint hoher Grad von Gleichmäßigkeit der Füllung des Meßgefäßes erreicht, wenn
gemäß vorliegender Erfindung als Regelungskörper ein unterhalb der Auslauföffnung
des Füllgefäßes parallel zur Ebene der Öffnung angebrachter Stab benutzt wird. Die
Größe des Stabquerschnittes ist von-geringem Einflusse auf den Füllungsgrad.
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Bei der mit Hilfe des Stabes erreichten Regelung der Füllung des Meßgefäßes
wird auch die Benutzung eines Meßgefäßes mit durchlöchertem Boden in Verbindung
mit einem kapselförmigen, sogenannten Vorlaufkörper, wie sie bei den bekannten Getreideprüfern
in der Regel stattfindet, völlig entbehrlich.
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Die Zeichnung stellt den Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiele
zur einen Hälfte im Längsschnitte, zur anderen Hälfte in Seitenansicht dar.
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Die Füllung des Meßgerätes a mit nicht durchbrochenem Boden b wird
durch einen Aufsatz vermittelt, welcher aus dem kegelstumpfförmigen Hohlkörper c
und dem sich an diesen oben anschließenden Füllbehälter d besteht. Im unteren Teile
des Hohlkörpers c ist ein Abstreichmesser Z so angebracht, daß es, wenn der Aufsatz
gemäß der Zeichnung in Verbindung mit dem Meßgefäß steht, den oberen Rand des letzteren
berührt. In der Wandung des Hohlkörpers c sind Öffnungen e für den Austritt von
Luft angebracht.
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Der Teil c endigt oben in einem zylindrischen Halse f, und unterhalb
dieses Halses ist ein Schieber g angebracht, der das Füllgefäß d, welches mit seinem
unteren zylindrischen Teil h in das Halsstück f des Teiles c eingesetzt
wird, nach unten abschließt. Der zylindrische Teil h des Füllgefäßes ist mit dem
oberen zylindrischen Teile des Gefäßes durch ein trichterförmiges Zwischenstück
i verbunden.
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Unmittelbar unterhalb des Schiebers g ist ein Stab k angebracht, welcher
die Regelung der Füllung des Meßgefäßes bewirkt und auf Grund von Versuchen entsprechend
einzustellen ist. Damit der Stab k für verschiedenartige, zu prüfende Getreidesorten
in verschiedener Höhe und unter verschiedenem Winkel gegen die Bewegungsrichtung
des Schiebers g eingestellt werden kann, ist die Wandung des Teiles f mit einer
entsprechenden Anzahl von Löchern t, in welche der Stab eingesetzt werden kann,
versehen.
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Für verschiedene Getreidearten kann der Stab k eine verschiedene Stärke
erhalten. Auch kann ein Stab von unrundem O_uerschnitt benutzt werden, welcher durch
Drehung um eine senkrecht zur geometrischen Achse des Füllgefäßes gerichtete Achse
so eingestellt werden kann, wie er für eine gewisse Getreidesorte am besten wirkt.
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Die Benutzung der beschriebenen Vorrichtung geschieht in der Weise.,
daß nach Aufstellung des Apparates gemäß der Zeichnung und nachdem das Abstreichmesser
L in eine Lage gebracht worden ist, in der es die Öffnung des Meßgefäßes a vollständig
freigibt, während der Schieber g sich in der Verschlußlage befindet, das Gefäß d
gefüllt und hierauf schnell der Schieber g nach außen gezogen wird, worauf in bekannter
Weise durch das Abstreichmesser L der Inhalt des Meßgefäßes a von der über
ihm befindlichen Körnermasse getrennt und, nachdem der Aufsatz von dem Meßgefäß
abgenommen worden ist, das Gewicht des gefüllten Meßgefäßes bestimmt wird.