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Pneumatisches Triebwerk für mechanische Musikinstrumente Die Erfindung
bezieht sich auf pneumatischeTriebwerke von Musikinstrumenten, beispielsweise von
Klavieren, mit einer .Anzahl gekuppelter und paarweise zu beiden Seiten eines Saugbrettes
gelagerter Bälge, deren öffnungen oder Kanäle unmittelbar an Öffnungen oder Kanäle
des Saugbrettes anschließen und durch einen Gleitschieber gesteuert werden. Hierbei
ist ein Balg eines jeden gekuppelten Balgpaares durch eine Stange mit einer Kurbel
der Antriebskurbelwelle gekuppelt, so daß der einzelnen Kurbel während j oder Drehung
der Kurbelwelle zwei Kraftstöße erteilt werden.
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Gemäß der Erfindung sind die die Öffnungen oder Kanäle des Saugbrettes
steuernden Gleitschieber zwischen den Bälgen an der Oberseite des Saugbrettes angebracht
und durch Lenker mit Schubstangen gekuppelt, welche die auf der Unterseite liegenden
Bälge mit den Kurbeln der Kurbelwelle verbinden.
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Bei dem pneumatischen Triebwerk gemäß der Erfindung können ferner
zweckmäßig die Schenkelplatten eines jeden Balgpaares durch einen Lenker gekuppelt
sein.
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Bei dem pneumatischen Triebwerk gemäß der Erfindung sind die Luftleitungen
zwischen dem Gleitschieber und den einzelnen Bälgen gegenüber den bekannten Anordnungen
sehr kurz gehalten und bilden die unmittelbare Verbindung zwischen den Schiebern
und den zugeordneten Bälgen. Dadurch wird die Leistung des einzelnen Balges wesentlich
gesteigert. Infolge der einfachen Anordnung der Gleitschieber verbilligt sich die
Herstellung des ganzen Triebwerks.
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In der Zeichnung veranschaulicht Fig. i in Vorderansicht ein gemäß
der Erfindung ausgeführtes pneumatisches Triebwerk, das eine Kurbelwelle mit sechs
in verschiedenen Winkeln zueinander stehenden Kröpfungen enthält.
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Fig.2 und 3 sind Schnitte in den Linien A-B und C-D in Fig. i.
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Bei dem beispielsweise dargestellten pneumatischen Triebwerk ist auf
der Oberseite eines waagerechten Saugbrettes i eine Anzahl von Blasebälgen 2 in
geeigneten Abständen befestigt, während auf seiner Unterseite unmittelbar gegenüber
den Bälgen 2 eine Anzahl weiterer Bälge 3 befestigt ist. Das Vorderende jeder der
Bälge 2 und 3 steht über die Vorderkante des Saugbrettes i vor, und das vorspringende
Ende des schwingenden oder beweglichen Teiles 2a eines jeden Balges :2 ist durch
einen Lenker 4 mit dem vorspringenden Ende des schwingenden oder beweglichen Teiles
3a des unmittelbar darunter befindlichen Balges 3 gekuppelt, so daß im Betrieb die
genannten verbundenen Teile sich gleichzeitig in derselben Richtung bewegen. Wenn
also die entsprechenden Bälge
auf der einen Seite des Saugbrettes
i sich schließen, öffnen sich die auf der anderen Seite des Saugbrettes befindlichen
Bälge, und umgekehrt. Demnach bilden die einander gegenüberstehenden und gekuppelten
Bälge ein Paar, so daß in dem in Fig. i dargestellten Beispiel sechs Paare vorhanden
sind. Die schwingenden oder beweglichen Teile 3a der Bälge 3 sind durch eine Stange
5 mit den in verschiedenen Winkeln gekröpften Kurbeln 6 der Kurbelwelle 7 verbunden.
Die Kurbelwelle 7 ist drehbar in Armen 8 gelagert, die an den Enden des Saugbrettes
i angebracht sind. Von der Kurbelwelle 7 wird die Drehbewegung durch eine geeignete
oder bekannte Einrichtung, die hier nicht dargestellt ist, auf die Kurbelwelle des
die Musikwalzen drehenden Triebwerkes übertragen.
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Jedes Bälgepaar wird abwechselnd bewegt, so daß durch die zugehörige
Verbindungsstange 5 der Kurbel 6 während einer Umdrehung der Welle 7 zwei Kraftstöße
erteilt werden. Die Folge ist, daß bei dem gegebenen Beispiel der Welle während
jeder ihrer Umdrehungen zwölf Kraftstöße erteilt werden.
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Jedes Bälgepaar wird in dem richtigen Zeitpunkt durch Saugen in der
folgenden Weise in Bewegung gesetzt: In dem Saugbrett i befindet sich ein Hauptsaugkanal
9, der durch von diesem Kanal abgehende Kanäle io mit einer Auslaßöffnung i i in
einem Schieber 12 in Verbindung steht. Dieser Schieber steuert Kanäle 13 und 14
in dem Saugbrett, die zu Öffnungen 15 und 16 in den Bälgen 2 und 3 eines jeden Paares
führen. Eine hin und her gehende Bewegung der Schieber 12 wird dadurch erreicht,
daß jeder Schieber durch einen Lenker 17 mit der Schubstange 5 verbunden
ist, die zu dem durch den Schieber gesteuerten Bälgepaar gehört. Infolgedessen stellt
der Schieber während seiner Bewegung in einer Richtung eine Verbindung zwischen
der Öffnung in dem einen Balg des betreffenden Paares und dem Saugkanal 9 des Saugbrettes
r her und gibt die Öffnung des anderen Balges dieses Paares für den Zutritt der
Außenluft frei. Während seiner Bewegung in der entgegengesetzten Richtung bewirkt
der Schieber eine Verbindung zwischen der letzterwähnten Öffnung und dem Saugkanal
und gibt die zuerst erwähnte Öffnung für den Zutritt der Außenluft frei. 18 bezeichnet
ein Rohr, das an der Unterseite des Saugbrettes i befestigt ist und mit dem Saugkanal
9 in dem Brett in Verbindung steht. Durch das Rohr 18 wird von einer Hauptsaugkammer
aus der Saugkanal 9 unter Saugwirkung gesetzt.