DE537708C

DE537708C - Hochspannungsventilrohr mit Schutzrelais als Sicherung gegen die Folgen gleichstromseitiger Kurzschluesse

Info

Publication number: DE537708C
Application number: DES78518D
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Robert Strigel
Original assignee: Siemens Schuckertwerke AG; Siemens AG
Current assignee: Siemens Schuckertwerke AG; Siemens AG
Priority date: 1927-02-23
Filing date: 1927-02-23
Publication date: 1931-11-05

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM
5.N0VEMBER1931

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

JVi 537708 KLASSE 21 d² GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 23. Februar 1927 ab

Bei Hochspannungsventilröhren, namentlich bei solchen hoher Leistung, liegt die Gefahr nahe, daß bei Kurzschlüssen im Verbraucher die volle verfügbare Wechselspannung auch in der Durchlaßrichtung am Ventil auftritt und damit an der Anode eine derartige Energie in Wärme umgewandelt wird, daß auch hochschmelzendes Anodenmaterial in kurzer Zeit zusammenschmilzt.

An der Röhre liegt beim regelrechten Betrieb während der abgesperrten Halbwelle die volle sekundäre Spannung des die Röhre speisenden Transformators, während bei der nächsten Halbwelle des Wechselstromes in der den Strom leitenden Röhre nur ein geringer Spannungsabfall erfolgt, der ihrer Raumladungscharakteristik entspricht. Bei einem plötzlich auftretenden Kurzschluß steigt aber dieser geringe Spannungsabfall

auf beinahe den vollen Wert der Sekundärspannung des Transformators an. Es ist bereits bekannt, dieses Ansteigen des Spannungsabfalles zur Betätigung eines Schutzrelais, das beispielsweise das Entladungs-

»5 gefäß von der speisenden Stromquelle abschaltet, zu benutzen.

Die Erfindung betrifft eine besonders einfache Anordnung zur Ausführung dieses Schutzverfahrens für das Entladungsgefäß.

Erfindungsgemäß sind zum Entladungsgefäß ein oder mehrere hintereinandergeschaltete Kondensatoren parallel geschaltet, und in den Kondensatorkreis ist unter Vorschaltung eines in der Durchgangsrichtung des Entladungsgefäßes wirksamen Ventils das Schutzrelais eingeschaltet.

Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung. 1 ist die Hauptventilröhre; 4 ist die Sekundärwicklung des die Ventilröhre speisenden Transformators; 5 ist der mit der einen Halbwelle des Wechselstromes gespeiste Verbraucher. Zum Schütze der Röhre bei Kurzschluß, beispielsweise am Verbraucher, sind zu der Röhre zwei hintereinandergeschaltete Kondensatorketten 12 und τ3 parallel geschaltet. In den Stromkreis dieser Kondensatorketten ist ein Relais 8 eingeschaltet, das einen Stromkreis für die primärseitige Abschaltung des Transformators 4 betätigt. Damit durch das Relais 8 nur dann ein Strom fließt, wenn die Röhre 1 gerade die Kurzschlußhalbwelle des Wechselstromes hindurchläßt, sind Ventile (mechanischer Art oder Trockenplattengleichrichter oder Niederspannungsglühventile) 14, 15, 16 und 17 vorgesehen. Von diesen sind die Ventile 14 und 15 dem Relais 8 vorgeschaltet; sie lassen die zur Betätigung des Relais notwendige HaIb-

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Dr.-Ing. Robert Strigel in Berlin-Siemensstadt.

\velle des Stromes hindurch. Die Ventile 16 und 17 sind zum Relais 8 parallel geschaltet bzw. geerdet; sie lassen die andere Halbwelle des Wechselstromes hindurch. Die Kondensatorketten 12 und 13 können gleichzeitig als Kondensatordurchführungen in bekannter Weise ausgebildet sein. Beispielsweise kann für die Heizung der Glühkathodenröhre 1 statt der gezeichneten Batterie eine Wechselstromheizung mittels eines Heiztransformators vorgesehen sein. Mit Rücksicht auf die Hochspannung der Röhre 1 ist dieser Heiztransformator als hochisolierter Durchführungstransformator, wie er z. B. für Stromwandler bekannt ist, ausgeführt, und die Isolation des Transformators ist als Kondensatorkette ausgebildet. Das Relais 8 ist so eingestellt, daß es beim höchstzulässigen Spannungsabfall in der Durchlaßrichtung auslöst. Unter Umständen erweist sich der Einbau eines Stromwandlers im Relaiskreis als günstig.

Claims

Patentansprüche:

i. Hochspannungsventilrohr, insbeson-■lere Glühkathoden-Gleichrichterröhre, mit ■.•■inem Schutzrelais als Sicherung gegen 'die Folgen gleichstromseitiger Kurz-•svhlüsse, dadurch gekennzeichnet, daß das Schutzrelais zu der Glühkathodenröhre über ein oder mehrere hintereinandergeiichaltete Kondensatoren und gleichsinnig wirkende Ventilgleichrichter parallel geschaltet ist.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Relais und das oder die vorgeschalteten Ventile durch etn oder mehrere zu ersterem gegensinnig λ irkende Ventilgleichrichter überbrückt sind.
3. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kondensatoren als Kondensatordurchführungen ausgebildet sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen