DE537560C - Verfahren zur Herstellung von Lagerschalen aus Zinnbronze - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung von Lagerschalen aus Zinnbronze Gegenstand der Erfindung ist ein neues Verfahren zur Herstellung von Lagerschalen.
• Es ist bisher bekannt, Lagerschalen dadurch herzustellen, daß man zunächst ein Rohr herstellt und dieses durch vielmaliges Zerschneiden in der Querrichtung und bei geteilten Lagern auch in der Längsrichtung zu Lagerschalen weiterverarbeitet. Das Rohr wurde bisher durch Gießen oder Pressen hergestellt oder durch einen Ziehvorgang mit dazwischen vorgenommenem Ausglühen zwecks Beseitigung der Ziehhärte vor dem nächsten Ziehvorgang, jedenfalls so, daß man mit Absicht eine vollständige Homogenisierung der Einzelkristalle vermied in übereinstimmung mit der allgemein anerkannten und herrschenden Theorie, daß bei einem Lagermetall mit guten Lagereigenschaften unbedingt härtere Partien in einer weicheren Grundmasse eingebettet sein müßten.
• Die Erfahrung des Erfinders hat jedoch gelehrt, daß im vorliegenden Falle die Tragfähigkeit der Lagerschale ganz bedeutend besser wird, wenn die Kristalle vollständig homogen sind. Es wurde nämlich einwandfrei festgestellt, daß die Tragfähigkeit der auf diese Art hergestellten Lagerschalen um 6o0,'o höher ist als die Tragfähigkeit der aus der besten bisher bekannten Lagerbronze hergestellten Lagerschalen, wobei unter Tragfähigkeit diejenige Belastungsfähigkeit verstanden ist, welche man anwenden kann, ehe in der Prüfmaschine die Erscheinung des Fressens auftritt. Die Belastungsfähigkeit einer nach dem neuen Verfahren hergestellten Lagerschale ist so groß, daß selbst in den besteingerichteten Versuchslaboratorien eine Prüfmaschine nicht aufzutreiben war, welche die Anwendbarkeit so hoher Belastungen ermöglichte, daß das Eintreten des Fressens bei der neuen Lagerschale hervorgerufen werden konnte. Zur Prüfung der neuen Lagerschale war daher der Bau einer neuen, besonders stark belastenden Prüfmaschine erforderlich.
• Die neue Wirkung wird im Gegensatz zu den früheren Verfahren dadurch erzielt, daß das Ausgangsmaterial oftmalig in an sich bekannter Weise abwechselnd einem Glüh- und Ziehvorgang unterworfen wird, jedoch erfindungsgemäß so lange, bis eine vollständige Homogenität der Kristallne erreicht ist. Für diesen Ziehvorgang eignet sich aus praktischen Gesichtspunkten besonders die Verwendung einer Rohrform, jedoch ist dies nicht unbedingt .erforderlich, da @es ja auf die Form nicht ankommt, sondern nur auf den abwechselnd oftmalig durchgeführten Glüh-und Ziehvorgang selbst.
• Als Material zur Herstellung der neuen Lagerschale eignet sich am besten ein Material, bestehend aus den üblichen Kupfer-und Zinngehalten, beispielsweise 920;o Kupfer und 8% Zinn, mit etwa o,2 bis o,q.0;o Phosphor, wobei der Phosphor ganz oder teilweise durch äquivalente Stoffe ersetzbar ist, beispielsweise Silicium, welcher Phosphorgehalt als durch seine Höhe neu zu betrachten ist, weil ja die üblichen Phosphorbronzen, insbesondere diejenigen für gezogenes Material, gewolltermaßen nur Phosph_ozgehalte bis zu einer Höhe von maximal o, i oio aufweisen.
• Das Ziehen erfolgt bei dem neuen Verfahren in kaltem Zustande.

Claims (3)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Lagerschalen aus Zinnbronze, bei welchen die Lagerschalenabschnitte zweckmäßig durch Zerschneiden eines zunächst hergestellten Rohres erhalten werden, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr, welches 7weckmäßig aus einem gegossenen Stutzen hergestellt wird, in an sich bekannter Weise oftmalig einem abwechselnden Glüh- und Ziehvorgang unterworfen wird, jedoch so lange, bis eine vollständige Homogenität der Kristalle eingetreten ist.
2. 2. Verfahren nach Anspruch i, gekennzeichnet durch die Verwendung eines Materials, welches außer bekannten Kupfer- und Zinngehalten etwa o,2 bis 0,q.% Phosphor enthält.
3. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Phosphor ganz oder teilweise durch Silicium .oder einen äquivalenten Stoff ersetzt ist.