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Verfahren zur Herstellung von Lagerschalen.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Lagerschalen und von Halbfabrikaten hiefür, wie etwa von Bronzerohren.
Bei den üblichen Verfahren wird zunächst ein Rohr hergestellt und dieses durch Zerschneiden zu Lagerschalen weiterverarbeitet. Hiebei wurde bisher das Rohr auf verschiedene Weise, wie durch Giessen oder Pressen usw., hergestellt, wobei man stets trachtet, ein Lagermetall zu erzielen, bei welchem härtere Partien in einer weicheren Grundmasse eingebettet sind. Bei diesem bekannten Verfahren wurden stets Walzbronzen mit einem unter 0'1% liegenden Phosphorgehalt verwendet. Man hat beigezogenem Material einen höheren P-Gehalt, der bei Gussbronzen bekannt ist, bisher sorgfältig vermieden, weil die Schwierigkeiten der Behandlung solchen Materials schon bei geringer Steigerung des P-Gehaltes erheblich anwachsen.
Erfindungsgemäss wird zur Herstellung der Lagerschalen oder der hiefür dienenden Halbfabrikate eine an sich bekannte walzbare Phosphorbronze verwendet, der jedoch ein erhöhter Phosphorgehalt gegeben wird, derartig, dass das Fertigprodukt über 0'1%, vorzugsweise 0-2-0-4% P aufweist. Dieses Material wird erfindungsgemäss ferner bei der Herstellung einer Wärmebehandlung, unterstützt durch mechanische Bearbeitung, bis zur Erzielung eines im wesentlichen homogenen Gefüges des Fertigproduktes unterworfen. Beispielsweise kann man das Material einer wiederholten Kaltverformung und Ausglühen, etwa oftmalig abwechselnd einem Zieh-und Glühvorgang, unterwerfen, so lange, bis eine weitgehende Homogenität der Kristallite erzielt ist.
Für diesen Ziehvorgang eignet sich aus praktischen Gesichtspunkten besonders die Verwendung einer Rohrform, jedoch ist dies nicht unbedingt erforderlich, da, es ja auf die Form nicht ankommt, sondern nur auf den abwechselnd oftmalig durchgeführten Glüh-und Ziehvorgang selbst.
Man kann beispielsweise eine der an sich bekannten walzbaren Phosphorbronzen mit etwa 92% Cu und 8% Sn verwenden, deren Phosphorgehalt jedoch in der oben angegebenen Weise erhöht wird. Die zur Herstellung der Lagerschalen dienende Bronze wird also mit einem Phosphorgehalt erschmolzen, welcher unter Berücksichtigung der späteren Änderungen desselben in der einen oder andern Richtung, unter Berücksichtigung also beispielsweise späterer Verminderung, einem Gehalt von über 0'1%, vorzugsweise von 0'2 bis 0'4% im Endprodukt entspricht.
Es ist am einfachsten, die Bronze mit annähernd dem imEndprodukt gewünschten Phosphorgehalt zu erschmelzen. Es empfiehlt sich in solchen Fällen, die Schmelze unter betreffs des Phosphorgehaltes leicht regelbaren Bedingungen durchzuführen. Es ist vorteilhaft, möglichst reines Ausgangsmaterial zu verwenden, so dass eine Bindung des Phosphors durch nichtmetallische Verunreinigungen nicht oder nur in geringem Ausmass eintritt. Die kalte Einwaage an Phosphor, etwa in Form von Phosphorkupfer, kann dann, wenn auch die sonstigen Arbeitsbedingungen zur Vermeidung von Phosphorverlusten eingehalten werden, annähernd den im Endprodukt gewünschten Gehalt an Phosphor entsprechen.
Bei Verwendung reiner Materialien ist vorteilhaft auch darauf zu achten, dass jene tunlichst frei von die Tragfähigkeit der Lagerschalen vermindernden Legierungskomponenten, wie beispielsweise von Zink und Nickel, sind.
Wenn nach dieser vorzugsweisen Ausführungsform unter Verwendung im wesentlichen reiner Ausgangsmaterialien gearbeitet wird, so muss bei der Schmelze nach Einführung des Phosphorkupfers, welche tunlichst spät zugesetzt wird, ein Abbrand an der Oberfläche vermieden und zu diesem Zweck Vorbeugungsmittel gegen die Oxydation der Schmelze verwendet werden. Man wird also beispielsweise
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die Schmelze unter einer Holzkohlendecke durchführen, man kann jedoch auch andere an sich bekannte Abdeckmittel verwenden.
Es ist aber selbstverständlich auch möglich, von andern als den bevorzugten reinen Ausgangsmaterialien auszugehen und auf geeignete Weise zu einem Endprodukt mit dem gewünschten Phosphorgehalt und Gefügegleichgewicht vorzuschreiten. Man kann beispielsweise die Schmelze zunächst in an sich bekannter Weise vornehmen, wobei der übliche niedrige Phosphorgehalt resultiert, und man kann dann in einer zweiten Stufe die noch flüssige Schmelze erfindungsgemäss unter Erhöhung des Phosphorgehaltes weiterbehandeln. Man kann also auch gegebenenfalls von billigen, unreinen Ausgangsmaterialien
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gungen vornehmen. Man kann an Stelle von Phosphor in an sich bekannter Weise auch Silizium mitverwenden.
Bei denZwischenglühungen der Kaltverformung wird eine Temperatur von unter700C, vorzugsweise von etwa 6000 C eingehalten, insbesondere um abträgliehe Gefügeänderungen durch Ausbrennen der Oberfläche zu vermeiden.
Man hat bei den bisher bekanntenverfahren beiZiehen vonRohren aus sogenannter Phosphorbronze ein Glühen nach dem Ausziehen nur so weit vorgenommen, als notwendig war, um die Ziehhärte zu beseitigen. Erfindungsgemäss wird Ziehen und Ausglühen so lange fortgesetzt, bis ein im wesentlichen homogenes Gefüge erzielt wird. Wird der Homogenisierungsprozess nicht so weit fortgesetzt, jedoch weiter als bisher bekannt, so gelangt man zu entsprechenden Teileffekten.
Es hat sich gezeigt, dass die Tragfähigkeit solcher erfindungsgemäss hergestellter Lagerschalen wesentlich hoher ist als die Tragfähigkeit der bisher aus bekannten vorzüglichen Lagerbronzen hergestellten Lagerschalen, wobei verhältnismässig die Erhöhung der Herstellungskosten als unbedeutend zu bezeichnen ist. Unter Tragfähigkeit wird hier diejenige Belastung verstanden, welche man anwenden kann, ehe in der Prüfmaschine ein Anfressen der Lagerschale eintritt.
Ausführungsbeispiel : Es wird eine Walzbronze unter einer Holzkohlendeeke aus Neumaterial,
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