DE537382C - Verfahren zur Beseitigung stoerender Zeichenverbreiterung bei Kurzwellentelegraphie - Google Patents
Verfahren zur Beseitigung stoerender Zeichenverbreiterung bei KurzwellentelegraphieInfo
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Description
- Verfahren zur Beseitigung störender Zeichenverbreiterung bei Kurzwellentelegraphie Die Erfindung bezieht sich auf die Kurzwellenübertragung von Telegrammen oder von Bildern mit Druck, Schrift oder jeder anderen figürlichen Darstellung. Bei der Anwendung kurzer Wellen konnte bisher die Geschwindigkeit der Übertragung ein gewisses Maß nicht überschreiten, weil infolge Anomalien der Ausbreitung kurzer Wellen Telegraphier- bzw. Bildzeichen von sehr kurzer Dauer am Empfänger merklich verbreitert registriert werden, wodurch sehr rasches Senden unmöglich wird und im besonderen Falle der Bildübermittlung kleine Schrift oder feine zeichnerische Darstellungen unleserlich werden bzw. ineinanderfließen. Sendet z. B. gemäß der Abbildung, Reihe r, der Sender Schwarz-Weiß-Zeichen als AmplitudenwerteA der Hochfrequenz in der durch die schraffierten Flächen dargestellten zeitlichen Folge aus, so erscheinen diese Amplituden gemäß Reihe 2 am Empfänger infolge des Verbreiterungseffekts stark verlängert, und eine Empfangsschreibvorrichtung mit der Ansprechschwelle A, registriert, wie ersichtlich, stark verbreiterte schwarze Zeichen. Diesen störenden Effekt zu verhindern, ist der Zweck der vorliegenden Erfindung, bei der Strich-Pause des Telegramms und Schwarz-Weiß des Bildes als äquivalent anzusehen sind. Die Erörterung soll dabei, ohne den Rahmen der Erfindung zu beschränken, von der Bildübertragung ausgehen.
- Es wird hierbei zunächst angenommen, daß die weißen Zwischenräume zwischen schwarzen Zeichen, wie es bei Buchstaben, Schrift oder Druck meist zutrifft, eine größere Länge besitzen, als die bei der gewählten Abtastgeschwindigkeit mögliche Verbreiterung ausmachen würde. Später kann diese Einschränkung fortfallen. Das Wesen der Erfindung besteht nun in folgendem: Die Erfahrung hat gezeigt, daß bei dem beschriebenen Verbreiterungseffekt der Kurzwellenübertragung die Einsätze der einzelnen Zeichen (abgesehen von gelegentlichem Dopplereffekt) am Empfänger in dem zeitlichen Abstand eintreffen, mit dem sie von der Bildvorlage aus auf die Photozelle wirken bzw. vom Sender ausgestrahlt werden. Dies bringt Reihe 2 der Abbildung klar zum Ausdruck, indem die empfangsseitigen Amplitudenanstiege die gleichen Zeitdifferenzen aufweisen wie die Anfänge der Schwärzungsstellen der Vorlage senderseits in Reihe z. Hiervon ausgehend, wurde erkannt, daß man die Einsätze, sowohl der schwarzen wie der weißen Stellen, durch zwei Wellenzüge verschiedener Frequenz übertragen und so am Empfänger durch die Zeitpunkte des Eintreffens der einen oder anderen Frequenz den Umschlag von Schwarz in Weiß und umgekehrt in Übereinstimmung mit der Vorlage herbeiführen bzw. registrieren kann, unabhängig vom etwaigen Weiterbestehen der zuvor vorhandenen Frequenz. Hierin besteht der Kern der Erfindung. Es wird dabei vorausgesetzt, daß die beiden verschiedenen Frequenzen nicht weiter auseinanderliegeä, als dies mit Rücksicht auf die Abtastgeschwindigkeit und die dadurch bedingte Bandbreite der Modulation erforderlich ist. Diese Maßnahme empfiehlt sich, um zu sichern, daß z. B. durch Dopplereffekt keine die beiden Wellen in merklich verschiedenem Grade betreffende Laufzeitunterschiede auftreten, indem die Wege der Wellen zu sehr voneinander abweichen.
- Das Verfahren gemäß der Erfindung ist eine Art Frequenzmodulation. Bei der bekannten Frequenzmodulation wird vom Sender in den Tastpausen eine Verstimmungswelle ausgesendet, die aber auf den Empfangsapparat für die Niederschrift ohne Einfluß ist. Bei der Erfindung dagegen wirken beide Wellen auf eine Vorrichtung im Empfänger ein, derart, daß sie mit Hilfe dieser Vorrichtung den Schreibstrom nach Maßgabe ihres zeitlichen Einsetzens steuern. Es gibt auch eine Art des Verstimmungstastens, bei welcher Punkte und Striche durch zwei verschiedene Wellenlängen gegeben werden. Diese Methode hat man z. B. angewandt, wenn bei Anwendung sehr schwach gedämpfter Empfangskreise ein Nachhallen eintritt, um die Zeichen bei der Niederschrift unterscheidbar zu machen. Hiervon unterscheidet sich aber das vorliegende Verfahren, welches ja eine ganz andere Aufgabe lösen soll, dadurch, daß durch die beiden Frequenzen nicht verschieden geartete Zeichen übertragen werden, sondern daß die zweite Frequenz benutzt wird, um die Verbreiterung am Ende eines durch die erste Frequenz übertragenen Zeichens exakt abzuschneiden. Das bewirkt dann die genaue Registrierung der Zeichen in der gleichen Dauer, wie sie vom Sender entsprechend der Vorlage abgesandt worden sind. Bei der Übertragung von Schwarz-Weiß-Bildern bedeutet das, daß die durch die Verbreiterungen eintretende Verwischung des Bildes, die bis zur Unkenntlichkeit gehen kann, vollkommen beseitigt wird.
- Die Durchführung des Erfindungsgedankens kann in mehrerlei Weise erfolgen, und zwar sowohl durch Maßnahmen am Sender als auch durch solche am Empfänger. Am Sender kann z. B. außer der Welle 2.1, die während der ganzen Dauer schwarzer Bildstellen ausgestrahlt wird, beim Übergang zu Weiß eine Verstimmungswelle A,' getastet werden, die sofort einsetzt, aber nach kurzer Zeit wieder abklingt. Die Verhältnisse werden hierbei zweckmäßig so gewählt, daß einschließlich etwaigen Verbreiterungseffekts der mit 2,' gegebenen Weiß- bzw. Pausen-Zeichen die Einwirkungsdauer von #' auf der Empfangsseite geringer wird als die Zeit zur Zurücklegung der kleinsten vorkommenden weißen Lücken, aber immerhin so groß, wie es im Zeitmaß der Verbreiterung der schwarzen Zeichen entspricht. Man kann dann die Verstimmungswelle 7.' benutzen, um durch Erzeugung einer von ihr gelieferten Vorspannung in dem der Schreibeinrichtung vorgeschalteten Empfangsverstärker oder im Schreiborgan selbst die Empfindlichkeitsschwelle A, vorübergehend auf höhere Werte Aö heraufzusetzen, wie dies die Reihe q. der Abbildung zum Ausdruck bringt. Dadurch werden die verbreitert eintreffenden, das Schwarz in der Vorlage wiedergebenden Amplituden exakt an denjenigen Stellen abgeschnitten, die im Sendebild dem Übergang von Schwarz auf Weiß entsprechen. An den Umschlagpunkten von Weiß in Schwarz dagegen ist die blockierende Wirkung von A,' im Empfänger abgeklungen, und der Bildschreiber wird in normaler Weise von 2,1 gesteuert. Wie man sieht, beruht die Ausführung dieses Verfahrens gleichfalls darauf, daß die empfangsseitigen Einsätze der Wellenzüge von A,1 und A,' zeitlich genügend exakt um den Betrag verschoben sind, der den schwarzen Stellen der Vorlage entspricht.
- Eine andere Ausführungsmöglichkeit der Erfindung besteht darin, daß man am Sender mit normaler Verstimmungstastung arbeitet, d. h. während der ganzen Dauer von Weiß und Schwarz je eine Welle aussendet. Auf der Empfangsseite wird durch die beim Umschlag von Schwarz in Weiß einsetzende Sendewelle A,' die Fortsetzung der Registrierung von Schwarz für diejenige Zeitdauer gehindert, die der möglichen Verbreiterung der Zeichen entspricht. Eine dazu geeignete Einrichtung ist z. B. ein auf Z,' ansprechendes Empfangsorgan, welches die von einer gewissen Anzahl von Hochfrequenzperioden erzeugte Spannung in bekannter Weise zur Selbstsperrung benutzt. Es ist hierbei möglich, dem Vorgang z. B. durch Kapazität die richtige Zeitkonstante zu geben. Bis zur Sperrung erzeugt der auf A,' ansprechende Teil einen Steuereffekt, der dem Fließen des von ).'ausgelösten Schreibstromes entgegenwirkt. Die Einrichtung arbeitet ferner so, daß die Selbstsperrung nach Aufhören der Welle A.', besser noch durch das neue Einsetzen von A1, rasch aufgehoben wird, so daß die Schaltung dadurch von neuem bereit ist, den Verbreiterungseffekt der schwarzen Zeichen zu unterdrücken. Die Benutzung von Tast- und Verstimmungswelle zur Festlegung der Anfänge der schwarzen und weißen Stellen geschieht empfangsseitig am zweckmäßigsten aber so, daß eine wie ein umklappendes Relais wirkende Schaltung durch die Anfänge der Wellenzüge A,' in die eine Einstellung gebracht wird, die den Schreibstrom fließen läßt, und durch das Einsetzen von 2,2 in die zweite Einstellung, in der kein Schreibstrom fließt. Die Einrichtung arbeitet dann unabhängig von dein mehr oder weniger langen Weiterbestehen der einen oder anderen Welle. Es ist natürlich auch möglich, eine solche Schaltung träglieitslos mittels gesteuerter Elektronenröhren oder mittels der Zünd-Lösch-Spannungsintervalle von Gliminröliren durchzuführen, um hohe Übertragungsgeschwindigkeiten zu erreichen. Ferner ist es hierbei am Sender möglich, Energie nur während ganz kurzer Zeiten zu Beginn der schwarzen oder weißen Bildstellen in Form zweier verschiedener Wellenlängen auszustrahlen, d. h. mit kurzen Impulsen zu arbeiten, die durch den Zeitabstand ihres Einsatzes beim Empfänger das Umschlagen von Schwarz in Weiß und umgekehrt im Bilde örtlich getreu der Vorlage bestimmen und durch die Verschiedenheit der Frequenz den Sinn der Umschaltung eindeutig machen. Durch derartige kurze Impulse können zugleich Schwunderscheinungen der Intensität vermieden werden.
- Naturgemäß kann der Sinn der Tastung gemäß der Abbildung auch umgekehrt werden, so daß 2,i den weißen, A` den schwarzen Bildstellen zugeordnet ist.
Claims (1)
- PATEN -TAX SPRÜCHE: i. Verfahren zur Beseitigung störender Zeichenverbreiterung bei Kurzwellentelegraphie, insbesondere bei Schnelltelegraphie und Bildübertragung, unter Verwendung der an sich bekannten Frequenz-Modulation, dadurch gekennzeichnet, daß Strich und Pause bzw. Schwarz und Weiß durch Wellenzüge verschiedener Frequenz derart übertragen werden, daß allein der Zeitabstand ihres Einsatzes am Empfänger maßgebend ist für die Funktion einer Vorrichtung, die den Schreibstrom unabhängig 'von Verlängerungen der Wellenzüge in der der Sendevorlage entsprechenden Zeitfolge ein- bzw. aussteuert. -9. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Sender die eine Frequenz (,.i) während der ganzen Dauer des Striches bzw. der schwarzen Stellen, die andere Frequenz (A,=) aber nur kurzzeitig zu Anfang der Pause bzw. der weißen Stelle aussendet, und daß die Dauer dieser letzteren Frequenz ()=) dazu benutzt wird, um die Verbreiterung des Striches bzw. des schwarzen Zeichens durch entgegengesetzte Steuerung des Schreibstromes zu unterdrücken. 3. Verfahren.nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Frequenz `) während der ganzen Pausen- bzw. Weiß-Dauer ausgesandt, am Empfänger aber nur die Einsätze der Wellenzüge von A,' benutzt werden, um Verlängerungen der Wellenzüge der ersteren Frequenz (.11) zu unterdrücken. d.. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Einsätze der beiden Strich und Pause bzw. Schwarz und Weiß wiedergebenden Sendewellen am Empfänger ein Relais, das den Schreibstrom ein- und ausschaltet, in die eine oder andere Einstellung bringen. Einrichtung nach Anspruch ,4, dadurch gekennzeichnet, daß als Relais eine Elektronenröhrenschaltung oder eine Glimmentladungsanordnung benutzt wird. 6. Verfahren nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß der Sender nur die Anfänge von Strich und Pause bzw. Schwarz und Weiß in Form von Impulsen verschiedener Frequenz überträgt, so daß diese Impulse durch die Zeitpunkte ihres Einsatzes am Empfänger die Zeitpunkte des Ansprechens und durch ihre Frequenz den Umschlagsinn der relaisartig wirkenden Schaltvorrichtung für den Schreibstrom steuern.
Priority Applications (6)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DET37231D DE537382C (de) | 1929-07-06 | 1929-07-06 | Verfahren zur Beseitigung stoerender Zeichenverbreiterung bei Kurzwellentelegraphie |
DET37324D DE542163C (de) | 1929-07-06 | 1929-07-26 | Verfahren zur Beseitigung stoerender Zeichenverbreiterung bei Kurzwellentelegraphie |
DE1930538924D DE538924C (de) | 1929-07-06 | 1930-02-27 | Schaltung zur Beseitigung stoerender Zeichenverbreiterung bei Kurzwellentelegraphie |
GB19250/30A GB347956A (en) | 1929-07-06 | 1930-06-24 | Improvements in or relating to radio signalling systems |
GB19388/30A GB348937A (en) | 1929-07-06 | 1930-06-25 | Improvements in or relating to radio signalling systems |
US487973A US1914898A (en) | 1929-07-06 | 1930-10-11 | Method of transmitting telegrams and pictures on short waves |
Applications Claiming Priority (1)
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DET37231D DE537382C (de) | 1929-07-06 | 1929-07-06 | Verfahren zur Beseitigung stoerender Zeichenverbreiterung bei Kurzwellentelegraphie |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE537382C true DE537382C (de) | 1933-06-30 |
Family
ID=7559889
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DET37231D Expired DE537382C (de) | 1929-07-06 | 1929-07-06 | Verfahren zur Beseitigung stoerender Zeichenverbreiterung bei Kurzwellentelegraphie |
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DE (1) | DE537382C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2548814A (en) * | 1946-05-29 | 1951-04-10 | Rca Corp | Frequency shift signaling |
-
1929
- 1929-07-06 DE DET37231D patent/DE537382C/de not_active Expired
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US2548814A (en) * | 1946-05-29 | 1951-04-10 | Rca Corp | Frequency shift signaling |
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