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Schaltungsanordnung zum Empfang von Telegraphiezeichen, insbesondere
nach dem Duoplex- (Twinplex-) Verfahren Eine Abart eines Telegraphieverfahrens mittels
Frequenzumtastung für Zeichen- und Trennsignal ist das Duoplex- (Twinplex-) Verfahren.
Es ermöglicht die gleichzeitige Übertragung von zwei Telegrammen über einen einzigen
Übertragungsweg.
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Während bei der Frequenzumtastung entsprechend dem Zeichen- und Trennsignal
abwechselnd zwei symmetrisch zur Nennfrequenz des .Senders liegende. Frequenzen
getastet werden, wird bei den Duoplex-Verfahren entsprechend der Zeichen, und Trennposition
der Signale auf beiden Kanälen jeweils eine von vier Frequenzen ausgesandt. Diese
Frequenzen sind beispielsweise wie folgt den Kanälen
A und B zugeordnet.
Kanal A Kanal B Frequenzen |
Zeichensignal Zeichensignal f1 |
Zeichensignal Trennsignal f2 |
Trennsignal Zeichensignal f 3 |
Trennsignal Trennsignal f4 |
Die Frequenzaufteilung kann dabei, wie in Fig. i dargestellt ist, vorgenommen werden.
Der Gesamtfrequenzhub beträgt beispielsweise i2oo Hz, die Frequenzen f2 und f3 sind
um je Zoo Hz von der
-Mittelfrequenz f, verschieden, und die Frequenzen
f1 und f4 sind um je 6oo Hz von .der Mittelfrequenz f, verschieden, so daß der Frequenzabstand
der einzelnen Frequenzen q.oo Hz beträgt.
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Das, bisherige Duoplex-Empfangsverfahren besteht darin, daß diese
Frequenzen einem Zweikanalkonverter zugeführt werden, welcher aus einem Amplitudenbegrenzer,
Filter für die Trennung der einzelnen Frequenzen und Signalgleichrichtern besteht.
Auf diese Signalgleichrichter folgt ein Gleichseromverstärker, der wahlweise an
den Ausgang für den Kanal A oder B geschaltet werden, kann. Einer
derartigen Empfangsanordnung haften, verschiedene Mängel an: i. Die durch das Verfahren
bedingten Fehlimpulse (Kanal B) beim Übergang vorn einer Frequenz auf .die andere,
werden durch (die Einischwingzeiten der Filter vergrößert; 2. bei knapp aus esteuertem
Begrenzer lassen die Filter das ihrer Bandbreite zugeordnete Störspektrum an .die
Signalgleichrichter gelangen; 3. weist die Schaltung einen verhältnismäßig großen
Materialaufwand auf, und infolge von Verwendung von Tonfrequenzfiltern ist die Prüfzeit
verhältnismäßig groß.
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Die erfindungsgemäße Schaltung zum Empfang vonTelegraphiezeichen,
insbesondere nach demDuopiex-VerfahTen, ist dadurch gekennzeichnet, daß die verschiedenen
empfangenen Frequenzen einem linearen Umwandler mit mindestens zwei linearen, sich
kreuzenden- Umwandlerkennlinien zugeführt werden und daß ferner -die Auswahl der
.den verschiedenen Kanälen zugeordneten verschiedenen Kriterien durch eine Ele'ktronenröhrenischaltung
erfolgt.
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Bei dem erfindungsgemäZen Verfahren- werden also Tonfrequenzfilter
vollkommen vermieden. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt, in welcher Fig. i das -Frequenzschema gemäß obergenanntem Beispiel
zeigt, Fig. 2 die Empfangsschaltung zeigt, Fig. 3 die Umwandlerkennlinien darstellt
und Fig. q. den Anodenspannungsverlauf der Tastauswahlröhren angibt. .
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Wählt man die .den Kanälen A und B zugeordneten Zeichen-
und Trennsignalfrequenzen, wie das in der Einleitung erörterte Beispiel zeigt, so
sieht man aus Fig. i, daß die dem Kanal A zugeordneten Frequenzen für das Zeichensignal
fi und f2 unterhalb ;der Empfangsfrequenz f e und die für das Trennsignal zugeordneten
Frequenzen: f3 und f4 oberhalb der Empfangsfrequenz liegen. Der Kanal A kann also
wie beim normalen Fl-Betrieb (Frequeazumtastuag) aufgenommen werden, nur reit dem
Unterschied, daß Zeichen- und Trennfrequenz nicht symmetrisch zur Empfangsfrequenz
liegen. -Die dem Kanal B zugeordneten Frequenzen f1 Und f3 für das Zeichensignal
liegen jedoch oberhalb und unterhally der Empfangsfrequenz. Ebenso liegen für den
Kanal B -die Frequenzen f2 und f4 für das Trennisignal oberhalb und unterhalb der
Empfangsfrequenz. Eine Auswahl der zum Kanal A und Kanal B gehörenden Signale läßt
sich, wie bereits erwähnt, dadurch erzielen, daß die verschiedenen Frequenzen einer
linearen Umwandlerstufe zugeführt werden.
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Eine Anordnung hierfür zeigt Fig. 2. Die vier Frequenzen f1. bis f4
werden nach Demodulation des Trägers über eine Degrenzerstufe gegeben- und gelangen
zu dem in Fig.2 dargestellten Umwandler. Dieser besteht beispielsweise aus den Schwingkreisen
S1 mit der Resonanzfrequenz f 1 und S2 mit .der Resonanzfrequenz f4, die über hochohmische
Widerstände R1 und R2 mit dem Ausgang des Amplitudenbegrenzers verbunden sind. Jeder
Schwingkreis steuert einen Verstärker Röl, an .dessen Ausgangstransformator zwei
Gleichrichter angeschlossen sind. Diese Gleichrichter G1 bis G4 sind paarweise gegeneinandergeschaltet
und so gepolt, daß die .Differenzspannlung von G1 urid G3 die lineare Umwandlerken@nlinie
i (Fig. 3) ergibt und die Differenzspannung von G2 und G4 die lineare Umwandterkennlinie
a (Fig. 3) ergibt. Auf diese Weise werden die .durch die Frequenzen f1 und f2 erzeugten;
Gleichspannungen an G1 und G3 positiv und die durch f3 und f4 erzeugten Gleichspannungen
negativ, so .daß für den Kanal A Zeichen- und Treninsignale direkt aus den Gleichrichtern
GI und G3 in Form von positiven und negativen Gleichspannungsimpulsen gewonnen.
wer -den können.
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Um die Zeichen für den Kanal B zu erhalten, ist zusätzlich das zweite
Gleichrichterpaar G2, G4 vorgesehen. Die durch die Frequenzen. f3 und f4 erzeugten
Gleichspannungen sind an den Gleichrichtern G2 und G4 positiv, während die durch
f1 und f 2 erzeugten Gleichspannungen negativ sind (Umwandlerkenn dinie2 im Fig.3).
Die Auswahl der den verschiedenen Kanälen,' insbesondere Kanal B, zugeordneten Kriterien
erfolgt durch eine Elektronenröhrenschaltung. Das Gleichrichterpaar G1, G3 steuert
die Taströhre Rö5, und das Gleichrichterpaar G2, G4 steuert die Taströhre Rö4. Diese
Taströhren liefern direkt Gleichspannunigsimpulse für den Kanal B. Sollten z. B.
die Kriterien für das Zeichensignal zur Steuerung herangezogen werden, so müssen
die durch die Frequenzen f1 und . f3 erzeugten: Spannungen des Umwandlers wirksam
gemacht werden. Die Röhre Rö5 soll deshalb nur bei der Frequenz f1 Anodenstrom führen.
Um dies zu erreichen, ist die Gittervorspannungsquelle. El vorgesehen, die die Umwandlerkennlinie
i (F.ig. 3), vorn der Röhre aus gesehen, bis zur Kennlinie i' verschiebt. Es ist
:ersichtlich, daßt nur die Frequenz f1 die Röhre Rö5 betätigen kann!, da nur bei
dieser Frequenz die Gittervorspannung von Rö5 überwunden wird. Die Taströhre Rö4
soll nazT bei -der Frequenz f3 Anoden-= strom führen. Um zu verhindern, daß die
Röhre R64 auch bei der Frequenz f4 ge.öffnet wird, liegt` über, dem Vorwiderstand
R3 die Röhre Rö3 parallel zu den Gleichrichtern G2 und G4, -und das Steuergitter
von Rö4 ist durch .die Spannungsquelle E2 vorgespannt, so daß die Umwandlerkennlinie
2
(Fig.3) in die Lage 2' verschoben wird. Das Gitter der Röhre Rö3 wird durch die
Spannung am Gleichrichter G4 gesteuert. Die Vorspannungsquelle E3 für die Röhre
Rö3 ist so, bemessen, daß die Gitterspannung positiv wird, wenn die durch die Frequenz
f3 erzeugte Gleichspannung um einen bestimmten Betrag (die Vorspannung E3) überschrieen
wird. Fließt in. der Röhre Rö3 ein Anodenstrom, dann fällt die Spannung von den
Gleichrichtern G2 und G4 an dem Widerstand R3 praktisch auf Null ab, und
am Gitter der Röhre Rö4 liegt annähernd die negative Spannung von E2, so daß kein
Anodenistrom fließen kann. Die Frequenz f4 bewirkt also kein Öffnen der Röhre Rö4
und löst demnach auch keinen Tastimpuls aus. Die Anoden der Röhren Rö4 und Rö5 sind.
miteinander verbunden, und der gemeinsame Anodenkreis liefert den Ausgang für den
Kanal B.
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Im Fig. q. ist die Spannung an den Anoden von Rö4 und Rö5 in Abhängiglzeit
von, der Frequenz dargestellt. Es ist ersichtlich, daß nur bei den Frequenzen f1
und f3 die Anodenspannung absinkt und somit Zeichensignale an den Kanal B abgegeben
werden. Die Frequenzen f2 und f4 beeinflussen ,die Taströhren nicht, so daß automatisch
Trennsignale entstehen. Man kann nun weiterhin, die Verschiebung der Kennlinien
im Rahmen des beschriebenen Beispiels so wählen, daß- die Fehlimpulse im Kanal B,
die durch den übergang von einer Frequenz auf .die andere entstehen, weitgehendst
reduziert werden, was bei der Anwendung von Filtern nicht möglich ist.
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Es sei besonders darauf aufmerksam gemacht, daß die in Fig, a, gezeigte
Auswahlschaltung lediglich ein Beispiel darstellt und daß andere Auswahlschaltungen
ohne weiteres möglich sind, beispielsweise kann mit der erfindungsgemäßen, Schaltung
auch .die Auswahl aus sechs oder mehr Frequenzen erfolgen, die dann beispielsweise
empfangsseitig mehr als zwei Kriterien erzeugen. Die erfindungsgemäße Anordnung
ist auch überall dort anwendbar, wo ein Mehekanalsysbem nach dem Frequenzumtastverfahrerr
vorliegt.