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Meßstöpsel für Likör- o. dgl. Flaschen Die Erfindung betrifft einen
Meßstöpsel für Likör- o. dgl. Flaschen solcher Art, bei welchem im Gehäuse ein mit
einem Zählwerk verbundenes Schaufelrad angeordnet ist, das von der umlaufenden Flüssigkeit
in Umdrehung versetzt wird und durch einen über einer Skala laufenden und durch
eine Zahnradübersetzung mit dem Schaufelrad verbundenen Zeiger die Menge der durchgelaufenen
Flüssigkeit angibt.
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Das Neue besteht hierbei darin, daß vor dem Gehäuse, welches das Schaufelrad
aufnimmt, eine den Zulauf regelnde Vorkammer angeordnet ist und für die Zulauföffnung
und den Auslaufkanal dieser Vorkammer je ein mit Durchtrittsöffnungen versehener
Schieber vorgesehen ist, die auf einer gemeinsamen Welle sitzen. Man kann hierdurch
die Menge der auf einen Teilstrich der Skala entfallenden Flüssigkeit beliebig,
je nach der Größe der Gläser einstellen. Ferner ist zur Erzielung eines gleichmäßigen
Auslaufes und Vermeidung einer stoßweisen Drehung des Schaufelrades eine bekannte
Luftzuführung für die Vorkammer vorgesehen, die in an sich bekannter Weise mittels
einer durch ein Fallgewicht beeinflußten Klappe so lange verschlossen gehalten wird,
bis sich die Flasche in der zum Ausgießen der Flüssigkeit erforderlichen geneigten
Stellung befindet. Diese Luftzuführung erfolgt zweckmäßig durch den Schaufelradraum,
kann aber auch direkt von außen erfolgen. Auf der Zeichnung ist die Erfindung in
einem Ausführungsbeispiel dargestellt, und zwar zeigen Abb. = einen Längsschnitt
durch den Meßstöpsel bei Aufrechtstellung der Flasche und Abb.2 einen Längsschnitt
nach der Linie A-B in Abb. 5, während Abb. 3 den Schnitt nach Abb. r in gekippter
Stellung der Flasche darstellt, wobei jedoch die Luftzuführungsleitung noch verschlossen
ist, und Abb. 4 in der Ausgießstellung wiedergibt. Abb. 5 ist in seinem linken Teil
ein Schnitt nach der Linie C-D in Abb. = und in seinem rechten Teil ein Schnitt
nach der Schnittlinie E-F in Abb. 2.
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Abb.6 veranschaulicht einen Querschnitt nach der Linie G-H in Abb.
r und Abb. 7 einen Querschnitt nach der Linie J-IL in Abb. r.
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a ist der das Schaufelrad b aufnehmende Gehäuseteil, an den sich nach
unten die Vorkammer c anschließt. Die Verbindung zwischen beiden wird durch den
Zuführungskanal cd bewirkt, vor dessen Mündung ein mit Durchlaßöffnung f versehenes
Verschlußorgan, beispielsweise eine Scheibe g, angeordnet ist, die durch eine Welle
la mit einer zweiten vor der Einlauföffnung i der Vorkammer angeordneten und ebenfalls
mit Durchtrittsöffnung k versehenen Scheibe m verbunden ist. Mit Hilfe eines Knopfes
n können diese Scheiben g und m gegenüber
den Öffnungen
d und i verdreht werden. Die beim Ausgießen der Flüssigkeit notwendige Luftzuführung
nach der Flasche erfolgt mittels des Rohres o, dessen oberes Ende durch eine Klappe
p verschlossen werden kann. Diese sitzt auf einem drehbar gelagerten zweiarmigen
Hebel q und steht unter dem Einfluß des Fallgewichtes Y. Die in die Vorkammer durch
das Rohr o eintretende Luft kann durch die Öffnung s nach der Flasche entweichen.
Um beim Zurückkippen der Flasche in die Normalstellung das Schaufelrad b in seiner
Drehbewegung zu behindern, ist eine Bremsvorrichtung vorgesehen. Diese besteht beispielsweise
aus einem zweiarmigen Hebel t, v, dessen einer Arm t mit einem Fallgewicht
zi ausgerüstet ist, während der andere Arm v auf der Welle w des Schaufelrades
b
unter dem Einfluß des Gewichtes u schleift.
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Vermittels einer Zahnradübersetzung x ist die Welle w des Schaufelrades
b mit einem Zeiger y verbunden, der auf einer Skala z die Anzahl der ausgeschenkten
Gläser anzeigt. Ein zweiter Zeiger y ist auf seiner Welle drehbar angeordnet und
kann mit Hilfe eines Schlüssels usw. von außen jeweils vor Übergabe der Flasche
auf den jeweiligen Stand des Zeigers y eingestellt werden.
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Die Anwendungsweise dieses neuen Meßstöpsels ist folgende Die kontrollierende
Person übergibt die Flasche, auf welcher dieser Meßstöpsel aufgesetzt und in beliebiger
Weise gegen unbefugtes Abnehmen gesichert ist, der Bedienung, nachdem er mittels
eines Schlüssels o. dgl, den Zeiger j genau mit dem Zeiger y der Registriervorrichtung
in Übereinstimmung gebracht hat. Bei jedesmaligem Ausschenken eines Glases bewegt
sich der Zeiger y infolge der Drehung des mit ihm verbundenen Schaufelrades b um
einen Teilstrich weiter. Bei der Abrechnung kann die kontrollierende Person dann
auf der Anzeigevorrichtung an der Differenz der beiden Zeiger ablesen, wieviel Gläser
ausgeschenkt worden sind.
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Die Wirkungsweise des Meßstöpsels ist hierbei folgende Iri der Normalstellung,
d. h. wenn die Flasche aufrecht steht, ist die Luftzuführung nach der Flasche durch
die von dem Gewicht r beeinflußte Klappe p verschlossen. Außerdem wirkt der Hebel
v infolge des Gewichtes u auf die Schaufelradwelle w bremsend, um
ein unbeabsichtigtes Drehen des Schaufelrades zu verhindern. Soll nun Flüssigkeit
ausgeschenkt werden, so wird die Flasche gekippt. Sobald die waagerechte Stellung
der Flasche überschritten ist, wirkt das Gewicht u in entgegengesetzter Richtung,
wodurch der Hebelarm v die Schaufelradwelle w freigibt. Beim weiteren Kippen der
Flasche wirkt dann das Gewicht y, ähnlich wie Gewicht as, in entgegengesetzter Richtung,
wodurch die Klappe p die Luftzuführungsöffnung des Rohres o freigibt und die Luft
in die Vorkammer c bzw. in die Flasche eintreten kann (siehe Abb. 4); gleichzeitig
kann nun die Flüssigkeit auch durch den.-Kanal d auf die Schaufeln des Rades b ausfließen.
Infolge ihrer lebendigen Kraft treibt die Flüssigkeit das Schaufelrad in der eingezeichneten
Pfeilrichtung und kann dann durch das Mundstück e austreten. Diese Drehbewegung
des Schaufelrades wird vermittels der Zahnradübersetzung x in untersetzter Form
auf den Zeiger y übertragen, und zwar derart, daß er beim Ausschank beispielsweise
eines Likörglases eine Weiterbewegung um einen Teilstrich macht.
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Ist das zu füllende Glas usw. voll, so wird die Flasche wieder aufgerichtet.
Hierbei wird (etwa in der in Abb. 3 gezeigten Stellung) die Luftzuführung nach der
Flasche durch die Klappe p wieder verschlossen, so daßTkeine Flüssigkeit mehr auslaufen
kann.
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Bei Erreichung der waagerechten Stellüng legt sich dann der Hebelarm.
v wieder an die Schaufelradwelle an und bremst diese in ihrer weiteren Drehbewegung
ab, um zu verhüten, daß der Zeiger weiterläuft, ohne daß Flüssigkeit aus der Flasche
entnommen wird. Hat dann die Flasche die senkrechte Stellung wieder erreicht, so
kann der etwa noch im Gehäuse a verbleibende Rest der Flüssigkeit durch das Loch
L in die Vorkammer c bzw. in die Flasche zurückfließen.
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Sollen nun beispielsweise Gläser mit größerem bzw. kleinerem Inhalt
ausgeschenkt werden, so braucht die kontrollierende Person nur mittels des Knopfes
n die beiden durch die Welle h miteinander verbundenen Scheiben g und in entsprechend
zu verdrehen, hierdurch wird sowohl die Einlauf- als auch die Auslauföffnung der
Vorkammer c weiter geöffnet bzw. mehr verschlossen. Also kann im gleichen Zeitraum
mehr bzw. weniger Flüssigkeit durch den Kanal d austreten, wodurch bei etwa gleicher
Umdrehungsgeschwindigkeit des Schaufelrades mehr bzw. weniger Flüssigkeit durch
das Auslaufmundstück e austreten kann.
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Zur Vermeidung von unbefugter Beeinflussung des Schaufelrades, etwa
durch Rückwärtsdrehen mittels Hineinblasens in die Ausgußöffnung oder mechanisch,
kann dasselbe mit einer Sperrung versehen sein, die den Rücklauf des Schaufelrades
ausschließt.