DE535934C

DE535934C - Einrichtung zur Erzeugung von periodisch ansteigendem und abfallendem pulsierenden Gleichstrom oder faradischem Strom aus einem Wechselstrom

Info

Publication number: DE535934C
Application number: DEK115376D
Authority: DE
Original assignee: Koch and Sterzel AG
Current assignee: Koch and Sterzel AG
Priority date: 1929-06-23
Filing date: 1929-06-23
Publication date: 1931-10-17

Description

Einrichtung zur Erzeugung von periodisch ansteigendem und abfallendem pulsierenden Gleichstrom oder faradischem Strom aus einem Wechselstrom Es ist bereits bekannt, daß neuere Elektronenröhren eine mehr oder weniger lange Zeit benötigen, um nach erfolgtem Einschalten des Heizstromes ihre volle Emissionsstärke zu erreichen und erst in diesem Zustand betriebsmäßig zu wirken.
Des weiteren sind auch Elektronenröhren mit relativ hoher Emissionsträgheit bekannt. Die Erfindung macht sich die bekannte Eigenschaft einer geheizten Elektronenröhre zunutze, um eine Einrichtung zur Erzeugung von periodisch ansteigendem und abfallendem pulsierenden ' Gleichstrom oder faradischem Strom herzustellen. Erfindungsgemäß sind zum Steuern dieser Ströme Mittel vorgesehen, die ein periodisches Ein- bzw. Abschalten des Heizfadens einer Elektronenröhre bewirken und dadurch zum Steuern die, langsam ansteigende bzw. abfallende Temperatur der Emissionsschicht benutzt wird. Hierbei wird vorteilhaft eine obenerwähnte bekannte Elektronenröhre Verwendung finden, die eine relativ hohe Emissionsträgheit zur Steuerung der Intensität der Ströme besitzt. Während also bei dem bekannten Verfahren die ansteigende bzw. abfallende Temperatur für den Stromkreis ungenutzt bleibt, wird hier bei der Erfindung gerade dieser Anfangs- bzw. Endzustand dazu benutzt, um ein allmähliches periodisches An- und Absteigen der Stromstärke zu erzielen. In der Abb. i ist ein Ausführungsbeispiel einer Schaltung nach der Erfindung dargestellt und in Abb. 2 die Kurvenform des mit der Schaltung erzeugten elektrischen Stromes, dessen Kurvenform bereits bekannt ist, aber bisher nur mit Hilfe motorbetriebener Apparate erzeugt wird.
In Abb. i stellt i i einen normalen Transformator dar, der mit seiner Primären an einen Wechselstrom von 50 Perioden angeschlossen ist. Die Elektronenröhre 12 liegt in der an sich bekannten Gleichrichterschaltung, wobei die gleichgerichteten Ströme über einen Transformator 13 mit einer Frequenz von ioo Perioden an den Klemmen 14. abgenornmen werden. Der Heizfaden 15 der Elektronenröhre 12 wird von dem Heiztransformator 16 gespeist, und zwar über einen im wesentlichen einen Bi-Metallstreifen 17 enthaltenden periodischen Unterbrecher 18. Dem Heizfaden 15 parallel geschaltet ist ein Widerstand i9, der zur Erzielung der nötigen Wattbelastung für den Unterbrecher 18 dient, da der Heizfaden an sich einen zu geringen Belastungswiderstand für den Unterbrecher darstellt. Der Widerstand i9 kann aber auch durch eine Signallampe ersetzt werden.
Die Wirkungsweise der Schaltung ist folgende. Wird der Transformator i r mit dem Heiztransformator 16 eingeschaltet, so ist der Unterbrecher i8 geöffnet, und .ein geringer Teilstrom fließt Tiber das Heizelement 2o des Unterbrechers und erwärmt den Bi-Metallstreifen 17 so lange, bis der Kontakt 18 geschlossen wird. Dadurch erfolgt die volle Einschaltung des Heizfadens 15 der Elektronenröhre 12. Mit steigender-Temperatur des Heizfadens erhöhen sich dadurch die Amplituden der gleichgerichteten Ströme, wie dies aus Abb. 2 deutlich hervorgeht. Kühlt sich nun der Bi-Metallstreifen 17 infolge Kurzschließens des Heizelementes 2o ab, so wird der Unterbrecher 18 wieder geöffnet, der Heizfaden 15 der Elektronenröhre iz von dem Hauptstrom. wieder abgeschaltet, so- daß die Amplituden des durch die Elektronenröhre gehenden Stromes wieder verkleinert werden und nur der durch das Heizelement 2o fließende Strom den Heizfaden 15 speist. Nun erfolgt das gleiche Spiel, wie oben beschrieben, so daß man die in Abb. 2 dargestellte wellenbauchartige Charakteristik eines Stromes erhält.
Diese Stromart eignet sich für medizinische Zwecke, insbesondere zur Faradisation.
Durch die in Abb. 2 gezeigten Intensitätsschwankungen der Ströme wird eine periodische Anregung der Muskeln erzielt, so daß diese zu bestimmungsgemäßem Arbeiten angeregt werden.
Um dem Arzt eine Kontrolle des arbeitenden Apparates zu gewähren, ist die bereits obenerwähnte, dem Heizfaden 15 der Elektronenröhre parallel geschaltete Signallampe ig vorgesehen, dia bei zunehmenden Amplituden des Stromes sofort hell aufleuchtet, in den Zwischenpansen jedoch dunkel bleibt. Die zeitliche Dauer des Hell- und -Dunkelseins zeigt demnach das. Arbeiten des Apparates an.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Einrichtung zur Erzeugung von periodisch ansteigendem und abfallendem pulsierenden Gleichstrom oder faradischem Strom aus einem Wechselstrom, dadurch gekennzeichnet, daß der Wechselstrom über eine Glühkathodenröhre geleitet wird und daß Mittel vorgesehen sind, die ein periodisches Ein- und Abschalten des Heizfadens der Röhre bewirken.
2. Einrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß eine Elektronenröhre von relativ hoher Emissionsträgheit benutzt wird.
3. Einrichtung nach Anspruch z und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die periodische Einschaltung des Heizstromes durch einen einen Bi-Metallstreifen enthaltenden Unterbrecher erfolgt. q..
Einrichtung nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektronenröhre in einer an sich bekannten Schaltung zurVerdoppelung der Grundfrequenz benutzt wird.
5. Einrichtung nach Anspruch i bis q., -dadurch gekennzeichnet, daß dem Heizfaden ein Stromverbraucher parallel geschaltet ist.
6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Stromverbraucher eine die Arbeitsweise des Apparates anzeigende Signallampe dient