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Verfahren zur Herstellung hefehaltiger Nährpräparate Im Hauptpatent
494 873 ist ein Verfahren zur Herstellung hefehaltiger Nährpräparate nach Verflüssigung
der Hefe mittels Plasmolyse oder Autolyse beschrieben, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß die Hefe mit dextrinhaltigen Lösungen eingedämpft wird. Hierdurch gelingt
es, den Wert der Hefe als Nahrungsprotein für den Menschen erheblich zu steigern,
so daß die unangenehmen Wirkungen der Hefe beseitigt werden, da bereits verhältnismäßig
geringe Mengen (3 bis 5 g Trockenhefe) Durchfälle hervorrufen können.
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Die vorliegende Erfindung hat nun eine weitere Ausgestaltung des Verfahrens
nach dem Hauptpatent 494 873 zum Gegenstand, durch das es ebenfalls gelingt, die
unerwünschten Nebenwirkungen der Hefesubstanz aufzuheben oder stark zu schwächen.
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Man gelangt mittels des Verfahrens gemäß der vorliegenden Erfindung
zu wertvollen Nährpräparaten, die im besonderen für die Säuglingsernährung besonders
geeignet sind.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung wird das Verfahren nach dem Hauptpatent
auf die Weise durchgeführt, daß erst nach Verflüssigung der Hefe mittels Plasmolyse
oder Autolyse die Hefe mit Abbauprodukten der Stärke, wie Maltose, Dextrin oder
Gemischen aus diesen versetzt, zur Entwicklung gebracht und gegebenenfalls zur Trockne
eingedampft wird.
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An sich ist es bekannt, Hefe mittels Zucker aufzuschließen, jedoch
führen die Produkte zu Übersäuerungen im Darm und erhöhen die unangenehmen Nebenwirkungen
der Hefe. Man hat auch bereits Nährmittel hergestellt, indem man Hefe unter Zusatz
von Salz in der Wärme verflüssigt hat und die so erhaltene Flüssigkeit auf 7o bis
8o' erwärmt und mit Stärke oder Mehl verkleistert hat. Ganz abgesehen davon, daß
dieses Produkt als Nährmittel insofern von geringerem Wert ist, als die wertvollen
Nährstoffe wie Enzyme, Vitamine und auch Diastase durch die Behandlung zerstört
sind, ist auch das Produkt durch die Verkleisterung und im besonderen auch durch
seine hygroskopischen Eigenschaften von geringerer Haltbarkeit, auch wird sein Wohlgeschmack
beeinträchtigt.
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Es ist ferner bekannt, Hefepräparate herzustellen, die Aminosäuren
im freien oder gebundenen Zustand enthalten. Bei jenen Verfahren wird die durch
Hydrolyse oder Autolyse aufgeschlossene Hefe im Wasser lange Zeit stehengelassen,
und zwar bei sehr erheblichen Temperaturen, die bis zum Siedepunkt reichen. Durch
diese Behandlung sind nicht nur die wertvollen Bestandteile der Hefe, Fermente,
Enzyme und Vitamine, zerstört, darüber hinaus handelt es sich gar nicht mehr um
eine Hefe, sondern um deren Abbauprodukte.
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Auch ist es bekannt geworden, Hefe mit Milch und Fett zu mischen und
unter hohem Druck zu emulgieren, wobei auch Malzextrakt zugeführt
werden
kann. Hierbei handelt es sich jedoch nicht um :Produkte im Sinne der vorliegenden
Erfindung, die aus Hefe unter Erhaltung ihrer wertvollen' Eigenschaften bestehen.
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Der Erfindung gemäß gelangt man dagegen zu einem wohlschmeckenden,
halfbaren, leicht assimilierbaren und alle Nährstoffe unzerstört enthaltenden Nährpräparat,
wenn. man die Hefe erst nach ihrer Verflüssigung mittels Plasmolyse oder Autolyse
mit Abbauprodukten der Stärke, wie Maltose, Dextrin oder Gemischen aus diesen, versetzt,
zur Entwicklung bringt und gegebenenfalls zur Trockne eindampft. Zur Plasmolyse
der Hefe kann wie im Hauptpateht jedes Verfahren dienen, bei dem durch die osmotische
Differenz der mit der Hefe in Kontakt gebrachten Substanz, wie z. B. Salz, Zucker,
die Zellwände der Hefe zersprengt, die Hefe selbst verflüssigt wird, ohne daß es
erforderlich wäre, den Prozeß bei einer derartig hohen Temperatur durchzuführen,
daß die wertvollen Fermente der Hefe sowohl als auch die Enzyme und Vitamine zerstört
werden.
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Da andererseits auch die Abbauprodukte der Stärke keine verkleisterungs-
oder quellfähigen Substanzen mehr enthalten, bleibt das Endprodukt beliebig lange
haltbar, ohne daß Gefahr besteht, daß sich in dem Produkt feuchte Einschlüsse bilden,
die zu Gärungsprozessen und damit zur Beeinträchtigung des Wohlgeschmacks öder gar
zur Zerstörung des Nährmittels führen können.
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Der Geschmack des Produktes ist rein, infolge des verwendeten Ausgangsmaterials
leicht im Organismus assimilierbar, die störenden, im besonderen abführenden Nebenwirkungen
der Hefe sind vollkommen beseitigt. Ausführungsbeispiel.I io kg Hefe mit etwa
250/, Trockensubstanzwerden mit i kg Salz gemischt und der Plasmolyse überlassen.
Sobald die Verflüssigung des Gemisches eingetreten :ist, wird das Gemisch mit 5
kg Dextrin oder 2,5 kg Maltose gemischt und während einer Stunde auf der Temperatur
von So' gehalten. Das Endprodukt wird eingedampft, entweder bis ein verwendungsfähiger
Sirup entsteht, oder der Verdampfungs- und Trocknungsprozeß wird fortgesetzt, -
bis ein leicht pulverisierbares Produkt entsteht. Ausführungsbeispiel II iokg plasmolysierte
oder autolysierteHefe mit etwa 25 °/o Trockensubstanz werden mit =o kg eines 75
°/oigen Malzextrakts und io kg eines Stärkeabbauproduktes gemischt, das etwa 5o°/0
Zucker oder zuckerartige Bestandteile enthält. Nun fügt man 15 bis 25 Liter Wasser
hinzu und überläßt den Ansatz 24 Stunden bei einer Temperatur von 35' sich
selbst, dann wird eingedampft und getrocknet. Ausführungsbeispiel III 3 kg Weizenstärke
werden mit 3 Liter Wasser angeteigt und durch Zugabe von o,3-kg eines Diastaseextraktes
verflüssigt, dann wird i kg plasmolysierte oder autolysierte Hefe zugefügt. Der
Ansatz bleibt 24 Stunden bei etwa 40' sich selbst überlassen und wird zum Schluß
eingedampft und - getrocknet.