DE671196C - Verfahren zur Herstellung eines aus Staerke fermentativ abgebauten Zuckers - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines aus Staerke fermentativ abgebauten Zuckers

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DE671196C
DE671196C DEA70095D DEA0070095D DE671196C DE 671196 C DE671196 C DE 671196C DE A70095 D DEA70095 D DE A70095D DE A0070095 D DEA0070095 D DE A0070095D DE 671196 C DE671196 C DE 671196C
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starch
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fermentation
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DEA70095D
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Dr Guenther Malyoth
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ALETE PHARMAZEUTISCHE PRODUKTE GmbH
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ALETE PHARMAZEUTISCHE PRODUKTE GmbH
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12PFERMENTATION OR ENZYME-USING PROCESSES TO SYNTHESISE A DESIRED CHEMICAL COMPOUND OR COMPOSITION OR TO SEPARATE OPTICAL ISOMERS FROM A RACEMIC MIXTURE
    • C12P19/00Preparation of compounds containing saccharide radicals
    • C12P19/22Preparation of compounds containing saccharide radicals produced by the action of a beta-amylase, e.g. maltose

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  • Organic Chemistry (AREA)
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Description

  • Verfahren zur Herstellung eines aus Stärke fermentativ abgebauten Zuckers Es sind verschiedene Verfahren bekannt und üblich, die durch enzymatischen Abbau von Stärke und anderen Polysachariden Zukkergemische herstellen, die als Zucker in der Ernährung, z. B. Nährzucker, Verwendung finden. Die auf solche Weise hergestellten, im Handel anzutreffenden Produkte lassen sich im wesentlichen in zwei Klassen einteilen: . i. In solche, die neben wenig Glukose ir der Hauptsache aus Maltose und Dextrir, bestehen, d. h. im wesentlichen zu etwa 500/6 aus Maltose und zu etwa 5o o/o aus Dextrin, wobei oft noch ein geringer Zusatz von Natriumchlorid zugegeben wird; z. in solche, welche neben nur äußerst geringen Mengen Maltose und Dextrin in der Hauptsache aus Glukose bestehen. Die Erfindung bezieht sich auf Zucker der ersten Klasse. Zur Herstellung desselben hat man bisher den Stärkeabbau mit Hilfe derjenigen Enzyme vorgenommen, die sich in keimenden Getreidearten finden, und infolgedessen Dextrin-Maltose-Gemische erhalten, in denen die Maltose neben dem Dextrin örper vorwiegend als (3-Modifikation enthalten ist.
  • Es ist bekannt, daß es auch Fermente gibt, deren Einwirkung auf das Stärkemolekül zu Abbauprodukten der ct-Modi$kation führt. Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß man mit Hilfe dieser Fermente die Stärke zu gleichen oder ähnlichen Zuckergemischen abbauen kann, wie sie auch durch den Abbau der Stärke im Organismus erhalten werden. In Verfolg dieser Erkenntnis besteht die Erfindung darin, daß der Abbau der Stärke mit Hilfe von Fermenten, die das Stärkemolekül an - den a-Bindungen angreifen und aufspalten, in einem Zeitpunkt unterbrochen wird, in dem das entstandene Abbauprodukt in einem geeigneten prozentualen Verhältnis, etwa i : i, im wesentlichen aus a-Maltose- und einem nach a aufgelockerten Dextrinkörper besteht. Um die Entstehung und Stabilisierung der so erhaltenen cu-Verbindungen zu begünstigen, wird der Abbau der Stärke zweckmäßig in angesäuerter, vorm zugsweise citronensaurer Lösung vorgenommen. Vorzugsweise erfolgt der Abbau der Stärke erfindungsgemäß mit Hilfe eines aus einer Aspergillusart ,gewonnenen Fermentgemisches, durch welches gleichzeitig auch ein Angriff auf die im Stärkekorn enthaltenen Hemicellulosen erfolgt.
  • Die Ausübung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist zunächst in rein technischer Beziehung mit einer Reihe von Vorteilen und einer weitgehenden Vereinfachung gegenüber den bisher benutzten diastatischen Abbauverfahren verbunden. Bei der Ausführung des Verfahrens mittels Diastase ist eine umständliche Verkleisterung der Stärke Voraussetzurig. Der Prozeß läuft gleichwohl noch sehr langsam ab. Bei der Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt die Verflüssigung auffallend schnell: Es wird hierdurch die Zeit des Abbauverfahrens auf einen Bruchteil verkürzt, zumal auch die vorhergehende sorgfältige Verkleisterung: wie sie bei bekannten Verfahren notwendig ist, in Fortfall kommt. Eine weitere Folge der schnellen Verflüssigung ist die Möglichkeit, beim Verfahren nach der Erfindung, sobald der Abbauprozeß eingesetzt hat, wiederholt weitere Stärkemengen nachzugeben. Infolgedessen können auch Ersparnisse an Größe, Umfang und Einrichtung der Apparaturen erzielt werden: Diese technischen Vorteile sind eine unmittelbare Folge des völlig anders: gearteten Angriffs der a-Amylase auf das Stärkemolekül, welches durch die a-Amylase im ganzen sofort aufgelockert und durch Lösung der typischen a-glukosidischen Bindungen und der gleichsinnig angeordneten Bindungen des Amylopektins angegriffen wird. Dieser Umstand in Verbindung mit der kurzen Behandlungszeit gewährleistet die Unterbrechung des Abbauverfahrens in dem gewünschten Stadium, ohne daß man zu befürchten braucht, daß noch uriangegriffene Stärke vorhanden oder ein Teil der Stärkemoleküle bereits bis zur Glukose abgebaut ist, eine Gefahr, die bei der trägeren Einwirkung der ß-Amylase auf Stärke besteht. Dieser Abbauprozeß geht in ganz anderer Weise vor sich, indem dort zunächst eine gewisse Anzahl von Zuckermolekülen gebildet wird, während auf anderer Seite ein Gemisch aus ß-Dextrinkörpern und völlig uriangegriffener Stärke zurückbleibt.
  • Was zunächst in rein physikalischer Beziehung die Eigenschaften des Produktes anbelangt, so zeichnet sich dieses durch eine geringere Hygroskopizität gegenüber dem mit Hilfe von ß-Diastase abgebauten Nährzucker aus. Ein anderer Vorteil für die handelsmäßige Benutzung des Produktes ist in dem größeren Wasserbindungsvermögen des in a-Richtung abgebauten Nährzuckers im Organismus zu erblicken, so daß ein mehrprozentiger Zusatz von l*NTatriumchlorid, wie er bei den bekannten Nährzuckern zum Zweck einer besseren Wassereinlagerung im Gewebe üblich ist, der außerdem noch die Hygroskopizität des Erzeugnisses erhöht, erspart werden kann. Damit eröffnen sich dem erfindungsgemäß hergestellten Nährzucker neue Anwendungsgebiete, auf denen die bekannten Nährzucker infolge ihres Gehaltes an Natriumchlorid nicht anwendbar sind.
  • Ein ganz besonderer Vorteil des neuen Verfahrens ist jedoch darin zu erblicken, daß es ,gegenüber dem Bestreben der ce-Zucker, sich in Gleichgewichtsformen umzulagern, auf dem beanspruchten Verfahrenswege gelingt, die ä-Modifikation in dem endgültigen Produkt zu fixieren. Dies zeigt sich in grundsätzlich neuartigen und fortschrittlichen Wirkungen bei der Ernährung des menschlichen Organismus. Versuche haben bewiesen, daß die Resorption und die Verarbeitung des neuen Stärkeabbauproduktes im Stoffwechsel, insbesondere auch des Säuglings, äußerst günstig verläuft. Dies dürfte einerseits auf die körpernahe Herstelluiigs@,veise des neuen Zuckerproduktes, Erhaltung der a-Modifika- ' tion, andererseits auch darauf zurückzuführen sein, daß bei der bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens auch das die Amylase in konzentrischen Schichten umhüllende Amylopektin, eine dem Glykogen nicht nur äußerlich ähnliche, an Phosphorsäure (organisch) gebundene Substanz abgebaut und damit wichtige Phosphorverbindungen dem Organismus zugänglich gemacht werden.
  • Das neue Verfahren wird beispielsweise . folgendermaßen durchgeführt: Ausgegangen -wird von Kartoffelstärke oder Stärke aus Weizen; Hafer oder anderen Zerealien, die in Wasser aufgeschlämmt werden. Der Aufschlämmung setzt man kristallisierte oder natürliche- Citronensäure zu, mit dem Zweck, einmal das nötige Optimum pq- 5,o für den fermentativen Abbau zu erreichen und zum -anderen eine Umwandlung der. entstehenden a-Körper in ß-Körper hintanzuhalten. Dann trägt man das adsorbierte und wieder eluierte Fermentgemisch aus dem Aspergillus oryzae ein. In einem mit Rührwerk versehenen heizbaren Kessel wird Wasser auf 65° C erhitzt. Das wie oben beschrieben bereitete Stärkeenzymgemisch wird kontinuierlich unter Rühren in den Kessel eingetragen, in dem die Temperatur auf 65° C gehalten, wird. Der sofort einsetzende Stärkeabbau wird bei Einhaltung der Temperatur von i 65° C noch so lange fortgesetzt, bis das richtige Verhältnis: von Dextrin und Maltose, hier z. B. ungefähr zu gleichen Teilen, entstanden ist. Daraufhin wird das Enzym durch Erhitzen der Masse auf 8o° C zerstört; um den i Abbau nicht weiter fortschreiten zu lassen. Die heiße trübe Zuckerlösung wird durch eine Filterpresse filtriert, im Vakuum bei niederer Temperatur zur dickflüssigen Masse , eingeengt, und weiter im Vakuum unter be- i sonderen Bedingungen getrocknet. Das spröde Trockenprodukt wird mechanisch ,gebrochen und fein gemahlen.
  • Auf Grund der Tatsache, daß der Darm bei der Rosorption von Zuckern ausgesprochene Selektion treibt, ist ein so hergestellter Zucker für Ernährungszwecke besonders geeignet. . Hinzu kommt, daß ein derartiger Zucker einen Organismus, der infolge seiner Jugend noch nicht oder infolge von Krankheit nicht mehr in der Lage ist, Stärke selbst abzubauen, nur dann richtig unterstützen kann, wenn er dem tierischen bzw. menschlichen Abbaustoffwechsel sinngemäß hergestellt ist. Infolgedessen ist das erfindungsgemäß hergestellte Zuckergemisch in erster Linie für die Ernährung von Säuglingen und Kleinkindern geeignet, kann aber selbstverständlich auch von Menschen jeglichen Lebensalters mit Vorteil als Nahrungsmittel oder zur Unterstützung der - Ernährung in der Rekonvaleszenz benutzt werden.
  • An Stelle des beschriebenen Enzymes kann auch ein. anderes mit gleicher Wirkung benutzt werden; ebenso kann der Abbau durch Pankreasamylase bewirkt werden, wenn auch nicht so vollkommen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung eines aus Stärke in a-Richtung fermentativ abgebauten Zuckers, dadurch gekennzeichnet, daß der Abbau in einem Zeitpunkt unterbrochen wird, in dem das entstandene Verhältnis, etwa i : i, im wesentlichen aus a-Maltose und einem nach ä aufgelockerten Dextrinkörper besteht. z. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Abbau der Stärke in angesäuerter, vorzugsweise citronensaurer Lösung vorgenommen wird. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der fermentative Abbau der Stärke mit Hilfe eines Fermentpräparates erfolgt, welches wie beispielsweise die aus Aspergillusarten hergestellten Fermentpräparate auch die im Stärkekorn enthaltenen Hemicellulosen abbaut.
DEA70095D 1933-07-26 1933-07-26 Verfahren zur Herstellung eines aus Staerke fermentativ abgebauten Zuckers Expired DE671196C (de)

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