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Vorrichtung zum Herstellen endloser Glasröhren Die Erfindung bezieht
sich auf die Herstellung von Glasröhren.
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Bei einem Verfahren zur Herstellung von Glasröhren fließt das geschmolzene
Glas von einem Schmelzofen durch ein Rohr, das sich durch eine feststehende Wand
hindurch nach unten in einen rotierenden trichterartigen Teil erstreckt, dessen
Achse zur Waagerechten schräg verläuft, so daß das Glas durch das Innere des trichterartigen
Teiles hindurchgeht und von dessen engem Ende in Form eines fortlaufenden Rohres
ausgezogen wird. Das Innere der abgeschlossenen Kammer, die durch den sich drehenden
trichterartigen Teil und die erwähnte feststehende Wand gebildet wird, wird unter
einem Überdruck gehalten, der das Zusammenfallen des Glases verhindert, wenn letzteres
an der Innenseite des trichterartigen Teiles abwärts fließt; eine Einrichtung, wie
beispielsweise eine Stopfbuchse, ist an dem nach außen erweiterten Ende des trichterartigen
Teiles vorgesehen, an dem letzterer mit der feststehenden Wand verbunden. ist, um
den Überdruck aufrechtzuerhalten.
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Dieses Verfahren hat gewisse Nachteile, von denen folgende zu erwähnen
sind: z. Im Falle einer Störung in der Arbeitsweise des umlaufenden trichterartigen
Teiles hält der Durchfluß des Glases von dem Ofen durch den trichterartigen Teil
hindurch weiter an, ohne daß das Glas zu einer rohrförmigen Gestalt gebildet wird;
der trichterartige Teil stellt dann lediglich ein Auslaßrohr dar.
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2. Im Falle das Arbeiten des Ofenschiebers gestört oder unterbrochen
ist, so daß der Glasabfluß nicht abgesperrt werden kann, hält die Zuführung des
Glases an, ohne Rücksicht auf etwa eintretende Betriebsverhältnisse, die die Unterbrechung
der Glaszuleitung erfordern.
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Bei einem anderen Verfahren zur Herstellung von Glasröhren ist ein
drehbarer, trichterartig gestalteter Aufnehmer so angeordnet, daß er mit einem tellerartigen
Flansch in ein teilweise abgeschlossenes Bad von geschmolzenem Glase hineinragt,
so daß infolge der Drehung das Glas in das Innere des Trichters emporgeführt wird,
durch das das Glas hindurchfließt. Das Innere des trichterartig gestalteten Teiles
wird unter einem Überdruck durch eine Druckluftdüse gehalten, die in den umlaufenden
trichterartigen Teil hineinragt. Da aber das Glasbad nur teilweise abgeschlossen
ist, so kann innerhalb des trichterartig gestalteten Aufnehmers kein hoher Überdruck
aufrechterhalten werden. Die Wirkung der Druckluft ist ferner eine Blaswirkung,
so daß ein ruhig wirkender Druck nicht erzielbar ist, mit dem Ergebnis, daß eine
große Luftmenge erforderlich ist, um einen verhältnismäßig
kleinen
Druck aufrechtzuerhalten, wobei außerdem diese Luftmenge die Wirkung hat, das Glas
unerwünscht abzukühlen.
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Die Erfindung bezweckt, die obenerwähnten und andere Nachteile der
bekannten Verfahren zu vermeiden.
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Erfindungsgemäß kommt ein geeigneter abgeschlossener Behälter zur
Verwendung, in dem ein Glasbad von regelbarer Standhöhe unter einem Überdruck aufrechterhalten
wird; dieser Behälter ist mit einer geeigneten Heizung versehen, um in dem Bade
die zum Ausziehen eines Rohres erwünschte Zähflüssigkeit aufrechtzuerhalten. Das
Glas wird in bekannter Weise von einem Vorherde oder einem Ansatz eines Glasschmelzofens
durch einen nach unten gerichteten Kanal hindurch zugeführt, der eine solche Länge
haben muß, daß ein Ausfluß des Glases entgegen dem auf das Bad wirkenden Drucke
ermöglicht wird. Die Durchflußgeschwindigkeit durch letzteren hindurch wird so geregelt,
daß das Bad in dem Behälter stets den gewünschten Stand beibehält. Ein trichterartig
gestalteter Teil ist in der einen Seitenwand des geschlossenen Behälters angeordnet,
das tellerförmig erweiterte Ende dieses Teiles liegt in dem Behälter, während sein
verjüngter rohrförmiger Teil mittels Stopfbuchse gasdicht durch eine Öffnung in
der Behälterwand hindurchgeführt ist. Der trichterartig gestaltete Teil liegt schräg
zur Waagerechten, so daß das Glas der aus dem Behälter herausragenden Mündung des
trichterartig gestalteten Teiles zuströmen kann, und ist mit Bezug auf das Bad so
angeordnet, daß der untere Rand des tellerartig erweiterten Endes in das Glas eintaucht.
Es kommen geeignete Vorrichtungen zur Verwendung, um den trichterartigen Teil zu
drehen und die außerhalb des Behälters befindlichen Teile dieses trichterartigen
Gliedes zu erhitzen. Der trichterartige Teil wird gedreht, um das Glas in das Innere
dieses Teiles hineinzuheben, an dessen Innenwand es sich entlangbewegt. Der in dem
Behälter und in dem trichterartigen Teile herrschende Überdruck verhindert ein Zusammenfallen
des Glasrohres.
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In der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung in einem senkrechten
Schnitt beispielsweise dargestellt.
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2 bezeichnet einen Vorherd oder eine Ausflußrinne, die mit dem üblichen
Glasschmelzofen verbunden und an ihrem Boden mit einer Auslaßöffnung 3 versehen
ist, an die sich ein nach unten gerichteter Kanal q. anschließt, durch den hindurch
das Glas in einen Behälter 5 gelangt. Ein einstellbarer, den Glasfluß beherrschender
Kolben 6 ist axial zu dem Kanal q. und über letzterem angeordnet, um die Zuflußgeschwindigkeit
des Glases nach dem Behälter 5 zu regeln. Die Lage des Kolbens 6 kann mittels einer
eine Schraube und eine Mutter aufweisenden Einrichtung 9 verändert werden. Die Standhöhe
des Glases in dem Vorherde über dem Kanal q. wird durch einen senkrecht einstellbaren
Schieber io geregelt, der in dein Vorherd bis unter den Glasspiegel hineinragt.
Das Glas im Vorherd wird durch irgendeine geeignete Einrichtung, wie beispielsweise
durch einen Brenner ii, erhitzt. Vorzugsweise wird der Vorherd, wie in der Zeichnung
dargestellt, isoliert. Die Ausbildung ist zweckmäßig so, daß das rohrförmige Auslaßglied
3 nicht der Außenluft ausgesetzt ist, sondern auf einer solchen Temperatur gehalten
wird, daß das Glas frei hindurchfließen kann.
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Der Behälter 5 weist einen waagerechten Teil, der ein Glasbad enthält,
sowie einen aufwärts gerichteten Teil auf,- der das. tellerförmig erweiterte Ende
des trichterartigen Teiles 12 aufnimmt. Vorzugsweise -wird der Behälter 5 vollständig
isoliert und gasdicht gemacht. Luft unter Druck wird von irgendeiner geeigneten
Zuleitungsquelle (nicht dargestellt) aus durch das Rohr 13 in den Behälter 5 geleitet.
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Der Behälter 5 wird, z. B. wie in der Zeichnung dargestellt, durch
eine der bekannten elektrischen Heizvorrichtungen (Heizstäbe) 14 erhitzt.
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Der trichterartige Teil 12 aus feuerfestem Material hat ein tellerförmig
gestaltetes Ende, dessen äußere Fläche mit einem Ansatz oder einer Rippe 16 versehen
ist, die verhindern soll; daß das auf seine Außenfläche gelangende Glas an der Außenfläche
des Gliedes i2 entlangfließt. Das Glied 12 ist, wie in der Zeichnung dargestellt,
schräg abwärts liegend so angeordnet, daß die Kante 17 in das im Behälter 5 vorhandene
Glasbad eintauchen kann.
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Der sich verjüngende Teil (Schaft) des Gliedes 12 ist mit einem metallenen
Gehäuse 18 umgeben, das an ihm, beispielsweise durch einen Keil ig, befestigt wird.
Um ein Entweichen von Luft aus dem Behälter 5 rund um den Schaft des Gliedes ia
herum zu verhindern, kommt eine geeignete Stopfbuchse zur Verwendung, die z. B.
zwischen einem Vorsprung 2o an dem Gehäuse 15 des Behälters 5 und einem Teile des
Gehäuses 18 befestigt wird.
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Dem trichterartigen Gliede 1,2 wird eine Drehbewegung mittels eines
Schneckenrades 23, das an einem verbreiterten Teile des Gehäuses 18 angebracht ist,
und einer Schnecke 24 auf einer Welle 25 erteilt. Die Umdrehungsgeschwindigkeit
kann durch irgendeine bekannte Einrichtung geregelt werden, z. B. können Kugellager
vorgesehen sein.
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Um den Schaft des Gliedes i2 auf der gewünschten Temperatur zu halten,
ist in dem metallenen Gehäuse 18 eine Heizung, zweckmäßig eine elektrische, vorgesehen.
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Beim Arbeiten mit der Vorrichtung wird der Regulierkolben 6 über dem
Kanal 4 so eingestellt,
daß eine geeignete Durchflußgeschwindigkeit
für das Glas von dem Vorherd in den Behälter 5 vorhanden ist, um den gewünschten
Stand des Glases in dem Behälter 5 dauernd aufrechterhalten zu können. Die in letzterem
erforderliche Zähflüssigkeit des Glases wird dadurch erreicht, daß man den Strom
regelt, der den Heizstäben 1q. zugeführt wird. In dem Behälter 5 wird ein Druck
aufrechterhalten, der ausreicht, um ein Zusammenhalten des sich bildenden Glasrohres
im Ausziehgliede zu verhindern. Der Schaft des Gliedes 12 wird auf die erforderliche
Temperatur gebracht und auf dieser erhalten. Das trichterförmige Glied 12 wird mit
der erforderlichen Geschwindigkeit gedreht. Wenn das Glied umläuft, so tauchen aufeinanderfolgende
Teile der Kante 17 des tellerartig erweiterten Teiles in das Glasbad ein, das daran
haftende Glas wird emporgehoben und fließt alsdann an der tellerartigen Erweiterung
entlang in den Schaft, an dessen Wandungen es anhaftet und entlangfließt und an
der unteren Mündung in der üblichen Weise fortlaufend als Glasrohr abgezogen wird.
, Das in der Zeichnung dargestellte Ausführungsbeispiel kann in mannigfacher Weise
abgeändert werden, ohne von dem Merkmal der Erfindung abzuweichen.