-
Vorrichtung zum Ziehen von Glasrohren oder Glasstäben Nach dem Patent
5.Io ihr wird in der Glasschmelze durch ein relativ zu ihr umlaufendes Organ ein
zu einer senkrechten Achse symmetrischer Viskositätszustand hergestellt und das
Glasrohr oder der Glasstab von einem in der Symmetrieachse angeordneten senkrechten
Dorn abgezogen.
-
Dieses Verfahren bietet den Vorzug, daß ein Erzeugnis von bisher unerreichter
Gleichförmigkeit erzeugt werden kann und daß sich Durchmesser und gegebenenfalls
die Wandstärke der Glasstäbe oder Glasröhren durch einfache Beeinflussung der Betriebsbedingungen
innerhalb weiter Grenzen verändern lassen.
-
Das Ziel der vorliegenden Erfindung ist es nun, einfache und leicht
zu bedienende Einrichtungen zu treffen, mit deren Hilfe die Umstellung der Maschine
zur Herstellung verschieden starker und dickwandiger Glasrohre oder Glasstäbe in
einfachster Weise bewerkstelligt werden kann und die eine genaue überwachung der
an der Ziehstelle herrschenden Temperaturverhältnisse ermöglichen.
-
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der senkrechte Dorn und gegebenenfalls
der über diesem angeordnete Kühlmantel, durch den hindurch das Rohr oder der Stab
gezogen wird, in Richtung ihrer gemeinsamen Achse verstellbar angeordnet sind.
-
Ist der Kühlmantel in senkrechter Richtung verstellbar, so kann er
gleichzeitig zur Verstellung des den Dorn umgebenden, in das Glasbad eintauchenden
Ringschirmes dienen. Zu diesem Zweck trägt der Kühlmantel eine V erschlußplatte,
an die sich der Ringschirm unter seinem Auftrieb von unten anlegt. Die Eintauchtiefe
des Ringschirmes läßt sich dann durch Verstellen des Kühlmantels regeln.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den beiliegenden Zeichnungen
veranschaulicht. In diesen zeigt Fig. i einen in Achsenrichtung verlaufenden Schnitt
durch die Ziehvorrichtung, Fig. a einen waagerechten Schnitt durch die Ziehvorrichtung,
Fig. 3 einen Teil der Fig. i in vergrößertem Maßstab und Fig. 4. den Ringschirm
mit der Verschlußplatte während der Anheizperiode.
-
Der zur Aufnahme der Schmelze dienende
runde Behälter
besteht aus einem eisernen Mante128 mit Füßen 25- und 26 sowie mit einer feuerfesten
Ausmauerung 263 und 21. Er ist durch einen Deckel 27 mit einer feuerfesten Ausmauerung
264 und 17 -verschlossen, die durch einen Ring 33 und eine Muffe 4o gestützt wird.
Das Einbringen der Glasmasse erfolgt durch einen mittels Schiebers 22 verschlossenen
Einlaß 36, während zum Zuführen und Abführen der Verbrennungsgase sowie zum Zuführen
besonderer Verbrennungsluft Öffnungen 26o, 261 und 262 dienen. Wie im Hauptpatent
beschrieben, wird die Glasmasse über einen senkrechten Dorn 15 abgezogen, der von
einem in die Schmelze eintauchenden Ringschirm 14 umgeben ist. Dieser wird in ständigem
Umlauf erhalten, wodurch in der Schmelze ein zur Achse des Dornes völlig symmetrischer
Viskositätszustand geschaffen und der Einfluß einer ungleichförmigen Erwärmung ausgeschaltet
wird.
-
Erfindungsgemäß ist der Dorn 15 nun in Achsenrichtung verstellbar
angeordnet. Zu diesem Zweck ruht der Dorn 15 auf einer mit Außengewinde versehenen
Röhre 49,'auf welcher eine Mutter So mit einem an ihr befestigten Handrad 51 aufgeschraubt
ist. Die Mutter 50 wird gegen Längsverschiebung durch eine Büchse 48 gesichert,
die in einen im Boden des Mantels 28 vorgesehenen Rohransatz eingepaßt ist. Durch
Drehung des Handrades kann daher die Röhre 49 mit dem auf ihr ruhenden Dorn 15 in
senkrechter Richtung verstellt werden. In die Röhre mündet bei 52 eine an einen
Ventilator 17o angeschlossene biegsame Leitung 174. Hierdurch wird die Möglichkeit
geschaffen, in das vom Dorn nach oben abgezogene Glasrohr unter Druck Kühlluft einzublasen.
Will man den Dorn 15 ersetzen, so kann dies in einfachster Weise durch Herausschrauben
der Röhre 49 und Einführen des neuen Dornes von unten her erfolgen.
-
Zum Schutz des Dornes ist die feuerfeste Auskleidung ai um den Dorn
herum kegelförmig ausgebildet, so daß sie diesen auf den größten Teil seiner Länge
umgibt.
-
Die Rohre oder Stäbe werden aus derOberflächenhaut gebildet, die von
der innerhalb des Ringschirmes 14 befindlichen Schmelze abgezogen wird. Der Durchmesser
der Stäbe oder Rohre, insbesondere auch die Wandstärke der Rohre, läßt sich daher
durch Regelung der Oberflächentemperatur und derTiefe, bis zu der der Ringschirm
14 eintaucht, beeinflussen.
-
Zur Regelung der Eintauchtiefe des Ringschirms dient ein den Glasstab
oder das Rohr 265 in bekannter Weise umgebender Kühlmantel 3, der erfindungsgemäß
in senkrechter Richtung verstellbar ist. An seinem unteren Ende trägt der Kühlmantel
3 eine Verschlußplatte 13, deren Rand sich auf den in der Schmelze schwimmenden
Ringschirm 14 auflegt. Wird der Kühlmantel in Drehung versetzt, so nimmt die an
ihm sitzende Verschlußplatte 13 den Ringschirm 14 durch Reibung mit: Die Einrichtung
zum Antrieb des Kühlmantels ist in Fig.3 in vergrößertem Maßstab dargestellt. Der
Kühlmantel wird von einem Zahnkranz i getragen, der durch ein nicht näher dargestelltes
Ritzel in Umlauf versetzt wird. In eine Ausdrehung 266 auf der Oberseite des Zahnkranzes
wird das Kühlwasser eingeleitet, das dann durch die Kanäle i i des Kühlmantels 3
hindurchströmt und durch Bohrungen 26.7 und 268 einer Abflußleitung 67 zufließt.
Der Zahnkranz i ruht auf Kugeln, die auf einem Laufkranz 12 geführt sind. Dieser
wird von einer Gewindemuffe 29 getragen, die in das Innengewinde eines hülsenförmigen
Ansatzes des Mantels 27 eingeschraubt ist und mittels eines Steckschlüssels-42 gedreht
werden kann, so daß sie den Laufring 12. und damit den Kühlmantel 3 hebt oder senkt.
Der Zahnkranz i hat eine abwärts gerichtete Hülse 269, die über einen Ansatzstutzen
des Mantels 27 greift und somit den Kühlmantel gegenüber dem Deckel des Schmelzbehälters
zentriert. Die Hülse 269 bildet gleichzeitig einen Flüssigkeitsverschluß des Schmelzbehälters
gegenüber der Außenluft.
-
Zum Schutz gegen die unmittelbare Einwirkung der Heizgase ist der
Kühlmantel in seinem unteren Teil mit einer feuerfesten Verkleidung 271, io versehen,
die durch Armaturen 8 und 9 befestigt ist.
-
Das Innere des Kühlmantels wird im Betrieb auf einer Temperatur von
etwa 8o° C gehalten. Je nach seiner Höhenlage ändert sich die Kühlwirkung, die er
auf die Oberfläche der innerhalb des Ringschirmes 1q. befindlichen Schmelze ausübt.
-
Um nach längerer Stillegung der Vorrichtung die erstarrte Glasmasse
wieder zu schmelzen, hebt man den Kühlmantel zweckmäßig bis in die in Fig. 4 dargestellte
Lage an. Hierdurch wird die Verschlußplatte 13 vom Ringschirm 14 ganz abgehoben,
so daß die Heizgase Zutritt zu dessen Innerem haben. Während der Anheizperiode wird
in den Kühlmantel zweckmäßig ein Stopfen 237 eingesetzt, damit die Heizgase die
Metallteile des Kühlmantels nicht übermäßig erhitzen. Ist die Glasmasse geschmolzen,
so wird der Kühlmantel und mit ihm die Verschlußplatte 13 mittels des Steckschlüssels
42 (Fig. 4) wieder so weit herabgeschraubt, daß das Innere des Ringschirmes 14 geschlossen
und dieser auf die gewünschte Eintauchtiefe eingestellt
wird. Dann
erfolgt der Ziehvorgang in der im Hauptpatent beschriebenen Weise.