-
Dampfbraupfanne Dem Bestreben, bei den gebräuchlichen Dampfbraupfannen
mit doppeltem Boden mit hohem Dampfdruck zwecks Erzielung höherer Temperaturen arbeiten
zu können, steht der Umstand im Wege, daß reit dem höheren Dampfdruck sich solche
Blechstärken für den Gefäß- und Doppelboden ergeben, daß solche Pfannen infolge
der großen, zum größten Teile verlorengehenden Wärmekapazitäten des Doppelbodens
und der hohen Materialkosten unwirtschaftlich und praktisch unausführbar sind. Man
kann daher bei solchen Braupfannen, auch wenn man ihnen die in bezug auf geringsten
Materialverbrauch und größte Festigkeit günstigste Form, nämlich die Kugelform,
gibt, praktisch über 2 Atm. Überdruck nicht hinausgehen. Von einer Versteifung des
Doppelbodens durch Stehbolzen muß aber praktisch von vornherein abgesehen werden,
da bei einem Undichtwerden derselben Reparaturen nur äußerst schwierig auszuführen
sind.
-
Der bei niederem Druck des Heizdampfes verhältnismäßig geringe Unterschied
seiner Temperatur gegenüber der der kochenden Würze bedingt es auch, daß die Heizfläche
fast die ganze Fläche unter dem Würzespiegel bedecken muß, wodurch aber die Zirkulation
in der Flüssigkeit eine schlechte wird und damit der Wärmedurchgangskoeffizient
sich verkleinert.
-
Der Wärmekoeffizient ist bei den gebräuchlichen Doppelböden an und
für sich kein günstiger, weil der Dampf bekanntlich immer etwas Luft mitführt, welche
nach Kondensation des Dampfes bei der geringen Strömung an der Heizfläche haftenbleibt
und so gewissermaßen eine Lufthaut bildet, welche den Wärmeaustausch behindert.
-
Noch ungünstiger liegen die Verhältnisse bei den bekannten, aus Guß
hergestellten, mit radialen Rippen versehenen Doppelböden, cla die Gußstücke viel
größere Wandstärken aufweisen müssen als- Blechböden und außerdem für jede Bodenform-
und Größe besondere Modelle angefertigt werden müssen, was die praktische Verwendbarkeit
an sich -schon unmöglich macht. Die Verbindung des Gußbodens mit der Zarge macht
dabei gleichfalls Schwierigkeiten und läßt sich kaum schmutzwinkelfrei herstellen.
Bei derartigen bekannten Gußböden mit und ohne Versteifungsrippen bleibt auch der
Querschnitt des Dampfweges stets der gleiche und ist obendrein der Dampf im Gußboden
so geführt, daß er wiederholt entgegengesetzt dem Kondenswasser strömen muß. Dieser
Umstand beeinflußt aber ganz wesentlich den Durchgangskoeffizienten im 'ungünstigen
Sinne. Die gebräuchliche Anwendung von Propellerrührwerken mit Antrieb von unten
ist bei derartigen Böden auch sehr erschwert. Es sind weiter auch Kocher mit doppeltem
Blechboden bekannt, jedoch muß diesen der Heizdampf durch ein besonderes Verteilungsrohr
zugeführt
werden. In ähnlicher Weise -müssen auch die Kocher mit Doppelboden, bei welchen
durch konzentrische, mit den Bodenblechen dampfdicht vernietete, massive Ringstäbe
einzelne konzentrische Abteilungen gebildet werden, diesen der Dampf durch besondere
Leitungen zugeführt werden. Außerdem geben derartige Böden infolge ungünstiger Abfuhrbedingungen
für das Kondensat und ungünstigen Strömungsbedingungen für den Dampf, der ja immer
gleich weite Kanäle durchströmt, ungünstige Durchgangskoeffizienten.
-
Zur Vermeidung dieser Nachteile werden gemäß der Erfindung radiale
Unterteilungswände in dem aus Blech: hergestellten Doppelboden in der Weise hergestellt,
daß man in die den Gefäßboden umgebende blecherne Mantelschale bis an den Gefäßboden
reichende Rillen oder Wellen einarbeitet und dieselben an mehreren Stellen mit dem
Gefäßboden fest verbindet. Diese Verbindung kann z. B. durch gewöhnliche , Kessel-
oder Blechnieten, zweckmäßig aus demselben Material, aus dem auch die beiden Böden
bestehen, z. B. Kupfer, bewirkt werden: Die Rillen werden z. B. mittels einer Druckrolle
in das Bodenmantelblech eingedrückt und können radial geradlinig verlaufen oder
auch spiralig sein oder einer beliebigen anderen Kurve oder Linie folgen.
-
Durch die so gebildeten Rippen wird die Heizfläche in Unterteilungen
zerlegt. Da zwischen benachbarten Abteilungen keine oder nur ganz unwesentliche
Druckdifferenzen herrschen, ist auch eine Abdichtung der Rippen an der Bodenwand
nicht notwendig, sondern nur eine mechanische Verbindung an einzelnen Stellen zur
Abstützung und Versteifung des Doppelbodens, welche also ohne besondere Mittel,
wie Stehbolzen, massive Einlagen u. dgl., bewirkt wird. Diese Rippen oder Rillen
werden zweckmäßig nicht durch den ganzen Boden hindurchgeführt, sondern lassen nahe
am Umfang und nahe der Mitte einen Ringraum frei, der für den Dampfanschluß dient.
-
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung werden die so gebildeten Unterteilungen
von Dampf in der Richtung vom größeren Querschnitt nach dem kleineren durchströmt.
Durch diese Querschnittsverjüngung wird der vom äußeren Ringkanal nach der Mitte
zu strömende Dampf trotz Volumensverminderung durch Kondensation seine Anfangsgeschwindigkeit
in den Kanälen nicht nur beibehalten, sondern unter Umständen sogar vergrößern.
Dadurch wird aber auch das Ansetzen von wärmeisolierenden Luftbläschen wirksam verhindert
und das Kondenswasser, welches sich an sich schon in der Richtung des Dampfstromes
bewegt, rasch abgeführt. Durch diese rasche Abfuhr des Kondensators und Beibehaltung
oder gar Vergrößerung der Dampfgeschwindigkeit wird aber ein -hoher Durchgangskoeffizient
erzielt, wie er mit bisher bekannten ähnlichen Kochern nicht erzielbar ist.
-
Wie schon erwähnt, werden die an den Gefäßboden reichenden Rillen
oder Rippen des Doppelbodens nur an einzelnen Stellen mit demselben durch Nieten
verbunden, um die nötige Steifheit zu erreichen; eine dichtende Nietnaht ist nicht
erforderlich, weil zwischen den benachbarten Kanalteilchen kein nennenswerter Druckunterschied
herrschen kann. Eine dichte Niet- oder sonstige Naht ist nur am äußeren und inneren
Rande der Bodenschalen erforderlich. Außer dem Vorteil, daß bei den Doppel- -Böden
gemäß der Erfindung bedeutend an Gewicht gespart und die Ausführung verbilligt wird,
ergeben sich noch weitere Vorteile vom brautechnischen Standpunkt aus. Da infolge
des großen Durchgangskoeffizienten die Heizfläche verhältnismäßig gering gemacht
werden kann, ist es möglich, die gesamte Heizfläche in der Mitte der Pfanne am tiefsten
Punkt derselben anzuordnen, so daß sich eine einwandfreie Zirkulation in der Braupfanne
erzielen läßt. Der hohe W ärmedurchgangskoeffizient bedingt es auch, daß die von
der Würze berührte Fläche eine höhere Temperatur annehmen kann, und es werden daher
annähernd dieselben Effekte erzielt, wie bei einer Pfanne mit Feuerkochung, sofern
dieselbe überhaupt einen Einfluß auf die Qualität des Bieres hat. Der geringe Inhalt
des Dampfraumes ermöglicht auch eine gefahrlose, konzessionsfreie, von amtlichen
Druckproben freie Verwendung. .
-
Auf der beigeschlossenen Zeichnung ist in beispielsweiser Ausführungsform
der Erfindungsgegenstand in Abb. x in einer Ansicht von unten und in Abb.2 und 3
in zwei dazugehörigen Schnitten dargestellt. Abb. q. zeigt eine andere Ausführungsform
der Kanäle.
-
Auf dem Gefäßboden i ist eine ringförmige Mantelschale 2 aufgesetzt
und mit zwei konzentrischen ringförmigen Nietnähten 3 und q. fest und dicht verbunden.
In die Mantelschale 2, welche etwa =o cm vom Gefäßboden absteht und welcher Abstand
sich der Mitte zu auch verringern kann, sind radial verlaufende Rillen 5 eingedrückt,
welche so tief sind, daß sie bis an den Gefäßboden i reichen, in der Länge aber
nicht bis an den Rand der Mantelscheibe durchgehen, sondern zwei konzentrische Ringkanäle
6 und 7 frei lassen, welche zur Dampfzu- und -abfuhr nach bzw. von den zwischen
den Rippen oder Rillen 5 gebildeten radialen Kanälen dienen. Stutzen g bzw. =o dienen
zum Anschluß der entsprechenden Leitungen. Die am Gefäßboden anliegenden Teile der
Rillen 5 sind zur Erhöhung der Steifheit des Doppelbodens mit dem Gefäßboden an
mehreren Stellen =i vernietet.
-
Abb. 2 stellt einen Schnitt nach der Linie a-b
der
Abb. z dar und sind die gleichen Teile mit denselben Ziffern bezeichnet. Abb.3 ist
ein Schnitt nach der Linie c-d der Abb. i.
-
In Abb. q. sind in der Mantelschale z statt der geradlinig radial
verlaufenden, spiralig verlaufende Rillen i2 vorgesehen, welche spiralige Kanäle
von größerer Länge als die geradlinig radialen bilden. Natürlich können diese Kanäle
auch beliebig anders gestaltet sein, z. B. zickzackförmig in radialer Richtung veilaufen,
ohne vom Wesen der Erfindung abzuweichen. Die Erfindung ist auch nicht auf Braupfannen
beschränkt, sondern kann an beliebigen anderen Koch-, Abdampf-, Destilliergefäßen
usw. Verwendung finden. PATENTANSPRÜCHE : i. Dampfbraupfanne mit den Heizdampf
aufnehmendem Doppelböden und in demselben angeordneten radialen Unterteilungswänden,
dadurch gekennzeichnet, daß der Doppelboden aus Blech besteht und die Unterteilungswände
von Rillen oder Rinnen gebildet werden, welche in das Bodenmantelblech eingearbeitet
sind, bis an den Gefäßboden reichen und mit diesem an mehreren Berührungsstellen
fest verbunden sind.
-
2. Dampfbraupfanne nach Anspruch i; dadurch gekennzeichnet, daß die
radialen Rillen (5) der Mantelschale (2) an den inneren und äußeren Rändern der
Mantelschale je einen Ringkanal (6, 7) frei lassen, der zur Zu- und Abfuhr des Heizdampfes
nach den durch die Rillen (5) gebildeten Kanälen (8) dient.
-
3. Dampfbraupfanne nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rillen (i2) spiralförmig gekrümmt sind (Abb. q.).
-
q.. Dampfbraupfanne nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Anschluß des Heizdampfes an den weiten Enden der durch die Rillen (5) gebildeten
konischen Kanäle und die Abfuhr an den engen Enden erfolgt, so daß sich die Heizkanäle
in der Richtung des durchströmenden Dampfes verjüngen.