DE53344C - Vorrichtung zur Herstellung geschnittener Stoffbänder mit umgelegten nicht ausfasernden Rändern - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

N. HEIMANN & CS in BERLIN.

Rändern.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 9. October 1889 ab.

Um die Ränder geschnittener Stoffbänder, d. h. aus gewebten breiteren Stoffen durch Längsschnitte hergestellte Bänder, gegen Ausfasern zu sichern, pflegt man bisher die Schnittkanten mit Klebstoffen zu bestreichen oder als kleine Zacken auszubilden. . In beiden Fällen wird das angestrebte Ziel nur mangelhaft erreicht, indem bei der Sicherung durch Bestreichen mit Klebstoffen das Band leicht beschmutzt wird und in dem einen wie in dem anderen Falle die Randfäden trotzdem beim Gebrauch des Bandes sich leicht ablösen und ausfasern. Geschnittene Bänder konnten deshalb bisher nur als ganz minderwerthige Waare in den Verkehr gebracht werden.

Im vorliegenden Falle sollen nun die Ränder α (Fig. ι der Zeichnung) geschnittener Stoffbänder dadurch unbedingt gegen Ausfasern gesichert werden, dafs man dieselben umfaltet und zweckmäfsig durch geheizte Walzen so stark prefst, dafs die umgelegten oder umgefalteten Ränder durch die Pressung und infolge der im Stoffe befindlichen Appreturmasse unlösbar an der Rückseite des Bandes B haften.

Durch Anwendung einer geeigneten Musterung der Ränder, Fig. 2, kann aufserdem die Verbindung des Randes mit dem Bande noch mehr verdeckt und gleichzeitig die Webekante nachgeahmt werden.

Die den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildende, zur Ausführung des Verfahrens geeignete Vorrichtung ist unter Weglassung alles Nebensächlichen in Fig. 3 in Seitenansicht und in Fig. 4 in Oberansicht dargestellt. Die Fig. 5, 6, 7 und 8 sind Verticalschnitte nach I-K, N-O, L-M und T-Q der Fig. 3.

Das zu bearbeitende Band gelangt zuerst in eine Führung A, Fig. 3 und 4, welche es in seiner ursprünglichen Breite durchläuft, wie der in Fig. 5 dargestellte Querschnitt nach der Linie I-K, Fig. 3, zeigt. Darauf kommt das Band unter eine federnd angedrückte Platte C, welche die Ränder α des Bandes um die Kanten der Platte D legt, so dafs dasselbe die in Fig. 6 dargestellte Form annimmt. Durch die seitlichen federnden Prefsvorrichtungen E werden die Ränder α des Bandes noch weiter umgelegt oder umgefaltet, so dafs sie die in Fig. 7 dargestellte Lage einnehmen.

In der Führung F endlich, Fig. 8, wird das an den Rändern umgefaltete Band zu den Prefswalzen G und H geführt, von denen die eine zweckmäfsig auf irgend eine geeignete Art und Weise geheizt wird und mit einem einzupressenden Muster versehen ist, während die andere Walze als Gegenwalze dient. Durch den Druck, welchen die Walzen G und H auf das zwischen sie eingeführte, mit umgefalteten Rändern versehene Band ausüben, werden die Ränder fest mit der Rückseite des Bandes verbunden. Damit das Band zwischen den Walzen G und H ganz genau geführt wird, ist die Walze, beispielsweise G, mit vorstehenden Ringen, die andere mit entsprechenden Nuthen versehen, welche in einander greifen und deren Abstand der Breite des fertigen Bandes entspricht.

Das auf diese Weise hergestellte Band mit umgelegten oder umgefalteten, durch Pressung mit der Rückseite des Bandes verbundenen Rändern unterscheidet sich dem Ansehen nach von gewebten Bändern sehr wenig; der verstärkte Rand ist aber wesentlich dauerhafter wie derjenige gewebter oder gar geschnittener Bänder bisher bekannter Art.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Eine Vorrichtung zur Herstellung geschnittener Stoffbänder mit umgelegten Rändern, bestehend aus der Führung A, der nachgiebigen Prefsplatte C mit Seitenrändern, welche in Verbindung mit der Platte D die Umlegung der Ränder einleiten, den nachgiebigen Seitenprefsplatten E von winkelförmigem Querschnitt, welche in Verbindung mit der Platte D die Ümiegung der Ränder vollenden, der Führung F und den geheizten Walzen G und H, welche mittelst Ränder und Nuthen das zu pressende Band führen und die umgelegten Ränder des Stoffbandes fest gegen die Rückseite desselben pressen.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.