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Tauchform zur Herstellung von Kautschukwaren Die Erfindung betrifft
zur Herstellung von Kautschukwaren dienende Tauchformen, bei denen der Kautschuk
aus einer Dispersion auf einer die Form bedeckenden Filterschicht niedergeschlagen
wird.
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Gemäß der. Erfindung ist eine derartige Tauchform röhrenförmig ausgebildet,
hat Anschluß an eine Zuleitung für ein in das Forminnere tretendes Heizmittel und
enthält Nuten, die einen gemeinsamen Auslaßkanal zum Ablassen des Filtrats haben
und nach der Außenseite der Form zu offen sind, bei Bedeckung durch die Filterschicht
aber geschlossene Kanäle bilden.
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Die Tauchform kann ferner erfindungsgemäß an einem auf einer Drehwelle
befestigten Tragarm sitzen. Der Tragarm wie seine Drehwelle können Kanäle enthalten,
die zu dem -Wärmeleitungsanschluß und dem Auslaßkanal führen.
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Diese Einrichtungen der Tauchform ermöglichen gegenüber bekannten
Einrichtungen ein rasches Ablagern des Kautschuks aus der Dispersion und ein schnelles
Trocknen des. Niederschlags, weil Wärme und Vakuum gleichzeitig angewendet werden
können. Dadurch wird eine erhöhte Leistung der Tauchform gegenüber älteren Ausführungen
erzielt.
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In der Zeichnung ist eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
beispielsweise dargestellt.
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Fig. i ist ein Querschnitt durch eine gebogene Form mit röhrenförmigem
Querschnitt für die Herstellung von Luftschläuchen.
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Fig. 2 ist ein Querschnitt nach der Linie 2-2 in Fig. i und zeigt
in vergrößertem Maßstab Einzelheiten der Ausführung.
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Fig. 3 ist eine Seitenansicht der Vorrichtung mit einem Bruchstück
des Tauchbehälters mit Kautschukmilch oder einer anderen ähnlichen Dispersion.
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Fig. q. ist eine schematische Skizze der Vorrichtung und zeigt, wie
die Form bewegt werden kann.
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Die mit i bezeichnete Form umfaßt einen der Länge nach gekrümmten,
starren Kern 2, der vorzugsweise aus Metall, .und zwar aus Leichtmetall, z. B. Alumixiium,
besteht. Über die ganze Oberfläche des Kernes 2 sind mehrere Kanäle 3 verteilt,
die sich vorzugsweise parallel von einem zum anderen Ende der Form -erstrecken.
Die Oberfläche des Kernes 2 kann lauf Wunsch, und wie bevorzugt wird, gerändelt
sein. Die sich gegenüberliegenden Enden des starren Kernes 2 sind durch Stopfen
q. und 6 verschlossen. Der Stopfen q. ist mit einem Abzugsloch 5 von kleiner Bohrung
versehen, das gegebenenfalls durch einen Pfropfen 5' verschlossen sein kann. Das
Abzugsloch 5 gestattet eine Ableitung von Kondensat, das sich etwa im Innern des
röhrenförmigen Dornes 2 sammelt. Die Kanäle 3 stehen untereinander in Verbindung,
vorzugsweise indem in dem Stopfen 6 ein Endkanal 7 vorgesehen ist.
Wenn
auch die Form zu ihrer Bewegung in und -aus dem Kautschukmilchbehälter 2o (Fig.3)
auf verschiedenartige Weise gelagert sein kann, so wird doch gemäß Fig. 3 und 4
vorgezogen, eines ihrer Enden an einem Arm ii zu befestigen, der mit dem Stopfen
6 entweder aus einem Stück bestehen oder mit diesem auf andere Weise verbunden sein
kann. Der Arm ii ist auf einer Welle 8 durch Schrauben g befestigt. Die Welle 8
ist in Armen 21 drehbar gelagert, die jeden verlangten Abstand voneinander haben
können, vorzugsweise um, wie Fig.3 zeigt, mehrere Formen i zwischen sich aufzunehmen
und die Seiten des Behälters freizuhalten. Eine nicht dargestellte Handkurbel oder
ein anderes Organ kann benutzt werden, um die Welle 8 zu drehen. In dem Arm ii sind
Kanäle io und 13 vorgesehen, die je mit den Kanälen 3 und dem Kanal 13' in Verbindung
stehen. Die Kanäle io und 13 sind auch mit den Kanälen 12 und i¢ verbunden, die
entsprechend zu einer Niederdruckquelle 17, beispielsweise einem Gebläse, und einer
Wärmequelle 18, beispielsweise einer Dampfleitung, führen.
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Die Oberfläche des röhrenförmigen Kernes 2 kann in bekannter Weise
mit einer Filterschicht bedeckt werden. In Fig. i ist eine derartige Materialschicht
mit 15 bezeichnet. Die Schicht 15 kann aus einer mehr oder weniger beständigen Filtermasse
15' (F ig. 2) bestehen, die sich . beispielsweise aus Infusorienerde oder Celit
mit einem in der Hitze erhärtenden Bindemittel, wie z. B. Kunstharz, zusammensetzt
und aus einer mehr oder weniger zeitweiligen Außenschicht 15" aus verhältnismäßig
billigem durchlässigen Material, wie als Brei aufgetragene geschlämmte Tonmasse.
Die Filterschicht 15 kann jedoch zum Teil aus fein gewebtem Stoff oder aus dem beschriebeiien,
durch Drahtwändung@en verstärkten Material 15' oder auch aus aufeinanderfolgenden
Schichten aus Draht- und Stoffwindungen bestehen, die eine Außenbekleidung aus geschlämmter
Tonmasse haben. Die besondere Filtermasse bildet keinen Teil der vorliegenden Erfindung.
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Soll nun die Erfindung bei der Herstellung von Luftschläuchen angewendet
werden, so wird die au£ dem Arm i i an der Welle 8 befestigte Form i mit -ihrer
vorher aufgebrachten Filterschicht 15 in den Behälter 2o eingetaucht, der eine Dispersion
wie Kautschukmilch enthält. Diese Bewegung der Form i erfolgt durch Ausschwenken
um die Welle 8, wie Fig. q. schematisch darstellt, aus der ausgezogenen in die strichpunktierte
Stellung. Das Abzugsloch 5 ist entweder durch einen Pfropfen 5' verschlossen oder
mit der Außenluft über der Kautschukmilch -durch einen nicht dargestellten Schlauch
verbunden. Während das Vakuum durch die Leitung 17 und die Kanäle 12, io und 7 auf
die Kanäle 3 zur Wirkung gebracht wird, wird der Kautschuk rasch auf der Außenseite
der Schicht 15 niedergeschlagen, während der wässerige Anteil der Kautschukmilch
gleichzeitig entfernt wird. Wenn der teigartige Niederschlag sich in verlangter
Schichtstärke auf der Form gebildet hat, so wird letztere aus der Dispersion entfernt
und ein Heizmittel aus der Leitung 18 durch die Kanäle 1q., 13 in das Innere des
rohrförmigen Dornes 2 zugeführt, wobei das Vakuum aber noch immer erhalten bleibt.
Dadurch wird der nasse teigartige Niederschlag auf der Form erwärmt, während das
Vakuum der Kautschukmilch den zurückgebliebenen wässerigen Anteil aus dem Niederschlag
entzieht. Der Druck, der während der Wärmezuführung vermindert wird, ermöglicht,
daß der wässerige Anteil des Niederschlags bei einer Temperatur verdampft, die wesentlich
unter der normalen Siedetemperatur von ioo° C liegt. Dies geschieht ohne Aufblähen
des Niederschlags, der sich die ganze Zeit über verdichtet.
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Offenbar kürzt die gemeinsame Verwendung von Vakuum und Hitze sehr
wesentlich die Zeit, die -zum Trocknen des Niederschlags erforderlich ist. -=- --Es
müssen naturgemäß Vorsichtsmaßregeln getroffen- werden, um das Aufblähen des Schlauches
oder anderen Gegenstandes zu Ende der Trocknung und während der Vulkanisierung zu
verhüten. Dies kann verschiedenartig durchgeführt werden. Beispielsweise kann Dampf
unter Druck von außen auf den auf der Form i sitzenden Schlauch 16 am Ende des Trockenvorgangs
und vorzugsweise einige Sekunden zuvor zur Einwirkung gebracht werden. Oder die
Zuführung des Heizmittels in das Innere des röhrenförmigen Kernes 2 kann bei Vollendung
des Trocknens oder kurz zuvor aufgehoben werden. Die Form mit dem Luftschlauch 16
wird nun einer Vullianisierbehandlung unterworfen, beispielsweise in einer Kammer
oder einem Ofen mit Luft oder Dampf unter Druck. Die Vulkanisation mit Dampf unter
Druck wird hierbei vorgezogen. Der getrocknete Schlauch 16 kann von der Form i abgestreift
und vulkanisiert -werden; hierbei werden seine Enden vor oder nach der Vulkanisation
gespleißt, wenn der Gegenstand nicht vollständige Ringform hat.
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Die Tauchform gemäß der Erfindung kann auch bei der Herstellung von
kompliziert geformten Kautschukgegenständen verwendet werden. Ferner kann die Form
zur Herstellung eines Gegenstandes aus jedem beliebigen Material dienen, das sich
ähnlich der Kautschukmilch
in Wasser oder einem anderen flüssigen
Mittel dispergieren läßt. Der Druckunterschied, der vornehmlich verwendet wird,
um die Geschwindigkeit des Niederschlagens wie die des Trocknens zu vergrößern,
kann verschiedenartig in üblicher Weise erzielt werden. Jedoch wird vorgezogen,
normalen Atmosphärendruck auf die Kautschukmilch (oder andere Dispersion) anzuwenden,
während auf die Oberfläche der Form, die von der mit der Kautschukmilch in Berührung
stehenden Formseite abgekehrt ist, weniger als Atmosphärendruck ausgeübt wird.