DE531778C

DE531778C - Verfahren zur Zerlegung schwer kondensierbarer Gasgemische wie Luft u. dgl. mittels Rektifikation

Info

Publication number: DE531778C
Application number: DEM86031D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1924-08-16
Filing date: 1924-08-16
Publication date: 1931-08-14

Description

Verfahren zur Zerlegung schwer kondensierbarer Gasgemische wie Luft u. dgl. mittels Rektifikation Die Erfindung betrifft ein zweistufiges Verfahren zum Zerlegen schwer kondensierbarer Gasgemische wie Luft u. dgl. mittels Rektifikation. Während nach den meist üblichen Verfahren .das gesamte zu zerlegende Gasgemisch nur in die eine Säule, und zwar die Drucksäule, eingeführt worden ist, wird bei dem hier verwendeten Verfahren das zu zerlegende Gasgemisch, wie an sich bekannt, in beide Säulen gleichzeitig eingeführt. Der hierdurch erzielte Vorteil besteht darin, daß nur ein Teil .des zu zerlegenden Gasgemisches auf den Überdruck der Drucksäule gebracht zu werden braucht, so daß also ein gewisser Arbeitsaufwand erspart wird, was eine Verbilligung des Gastrennungsverfahrens bedeutet.
Die Erfindung besteht darin, daß in die Atmosphärensäule als Waschflüssigkeit sowohl ein Teil des im Kondensator der Drucksäule gewonnenen Leichtsiedenden als auch das zur Beheizung der Blase der Drucksäule dienende, besonders zugeführteLeichtsiedende eingeführt wird. Diese beiden Arten der Verwendung des Leichtsiedenden als WaschflÜssigkeit sind an sich ebenfalls bereits bekannt. Neu ist aber, daß sie beide zusammen bei den eingangs angegebenen Verfahren angewendet werden, bei welchem das zu zerlegende Gasgemisch in beide Säulen gleichzeitig eingeführt wird. Das hat den Vorteil zur Folge, daß eine sehr reichliche Menge von Leichtsiedendem als Waschflüssigkeit für die Atmosphärensäule gewonnen wird. Infolgedessen können in diese letztere sehr reichliche Mengen von Luft eingeführt und also auch sehr reichliche Mengen von Leicht- und Schwersiedendem aus ihr gewonnen werden. Die Vorzüge der drei an sich bekannten Verfahren werden also miteinander vereinigt.
Die Zeichnung zeigt in schematischer Darstellung zwei Ausführungsbeispiele von Vorrichtungen zur Verwirklichung .des neuen Verfahrens.
Die zu zerlegende Luft wird in die beiden Säulen a und a1 bei l bzw. 1, eingeführt. Von diesen steht die Säule a unter einem gewissen Überdruck, beispielsweise von etwa 4 bis G at, während in der Säule a1 ein geringer Druck (Atmosphärendruck bzw. ein zur Überwindung der bestehenden Widerstände gerade noch ausreichender Druck) herrscht. im nachfolgenden ist die eine Säule a als Drucksäule, die andere, a1, als Atmosphärensäule bezeichnet.
In Abb. i sind die beiden Säulen übereinandergestellt. Dadurch ergibt sich .der Vorteil, .daß in die Blase b, der Atmosphärensäule a1 ein Röhrenkondensator r eingebaut werden kann. Die zur Deckung .der Kälteverluste dienende Flüssigkeit wird in einem besonderen Gefäß e erzeugt und in den oberen Teil der Atmosphärensäule a1 entspannt. Bei dieser Anordnung wird der unter einem Drucke von etwa 1o bis 2o at Überdruck stehende Stickstoff durch die Blase b der Drucksäule a zwecks deren Beheizung geleitet; er dient sodann als Waschflüssigkeit für die Atmosphärensäule a,, in deren oberen Teil er vermittels des in die Leitung n, eingebauten Entspannungsventils entspannt wind. Der untere Teil der Atmosphärensäule a, ist als Röhrenkondensator r ausgebildet. Ein - Teil des durch ihn anfallenden Stickstoffes wird nach dem oberen Teile dieser Säule mittels des Rohres n" in welches ein Entspannungsventil eingebaut ist, als Waschflüssigkeit geführt. Dadurch kann gegenüber der Drucksäule a in die Säule a1 eine größere Menge an atmosphärischer Luft eingeführt werden, weil dort mehr Waschflüssigkeit zur Verfügung steht. Der in der Blase b der Drucksäule a entstehende flüssige Sauerstoff wird mittels der Leitung g, in welche ein Entspannungsventil eingebaut ist, an geeigneter Stelle in die Säule ai entspannt. Die Sauerstoffflüssigkeit der Blase b1 der Atmosphärensäule dient gleichzeitig zum Betreiben des Kondensators r.
Die Ausführungsform gemäß Abb. 2 unterscheidet sich von ,der Ausführungsform gemäß Abb. r dadurch, daß bei ihr aus der Blase b der Drucksäule a gasförmiger Drucksauerstoff abgeleitet wird.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Zerlegung schwer kondensierbarer Gasgemische wie Luft u. dgl. mittels Rektifikation, bei dem das zu zerlegende Gasgemisch in eine Drucksäule und in eine Atmosphärensäule gleichzeitig eingeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß in die Atmosphärensäule (a,) als Waschflüssigkeit sowohl. ein Teil des im Kondensator (r) der Drucksäule (a) gewonnenen Leichtsiedenden (durchRohrn,) als auch das zur Beheizung der Blase (b) der Drucksäule dienende, besonders zugeführte Leichtsiedende (durch Rohr ia) eingeführt wird. .