DE817441C - Verfahren und Vorrichtung zum Entschaeumen von Fluessigkeiten - Google Patents

Description

• Wird eine unter Druck. stebende Flüssigkeit entspannt, so entstehen Schäume, wenn bei dem Druck, auf den entspannt wird, in der Flüssigkeit enthaltene Bestandteile gasförmig sind. Die Beständigkeit solcher Schäume ist verschieden groß und von ihrer Zusammensetzung abhängig. Gashaltige Flüssigkeiten, wie sie z. B. bei der Herstellung von Polymerisaten anfallen, geben infolge ihres Gehaltes an Emulgiermitteln besonders stabile Schäume, so daß der Zerfall der Schäume nur langsam erfolgt und daher unwirtschaftlich große Räume erforderlich sind, um die flüssige von der gasförmigen Phase zu trennen.
• Das nachstehend beschriebene Verfahren gestattet das Entschäumen entspannter Flüssigkeiten mit technisch einfachen Mitteln in kürzester Zeit und besteht darin, daß der nach dem Entspannen entstandene Schaum in ein stark beschleunigtes Hilfsmedium gegeben wird. Als Hilfsmediuüi können Gase, Dämpfe oder Flüssigkeiten verwendet werden, die beispielsweise eine Störungsgeschwindigkeit von mindestens 30 mlSek. besitzen. Hierbei tritt in dem Schaum Wirbelbildung ein, wodurch die vorhandenen Schaumblasen zerschlagen werden und Flüssigkeitstropfen entstehen. Das entstandene Gemisch aus Flüssigkeitstropfen, Gas und Hilfsmedium spritzt in den freien Raum aus, wobei die Trennung von Flüssigkeit und Gas erfolgt. Besonders vorteilhaft ist es, den austretenden Strahl gegen eine im flachen Winkel zur Strömungsrichtung aufgestellte Fläche spritzen zu lassen, von der die Flüssigkeit abfließt, während das Gas entweicht und abgesaugt wird.
• In der Zeichnung wird eine zur Ausführung des Verfahrens besonders geeignete Vorrichtung gezeigt.
• Die in Rohr I ankommerlde zu entschäumende Flüssigkeit wird über das Ventil z entspannt. Im Rohr 3 bildet sich in einiger Entfernung hinter dem Ventil ein homogener Schaum, der sich bis zur Einschnürung 4 weiterbewegt. Die Länge des Rohres 3 -wird so bemessen,- -daß eine- -möglicnst vollständige Überführung der zu entspannenden Flüssigkeit in einen Schaum gewährleistet ist, was durch einen Vorversuch festgestellt werden kann. Durch das Rohr 5 wird ein unter Druck stehendes Hilfsmedium, z. B. ein Gas, über das Ventil 6 in das Rohrstück 7 mit der düsenartigen Einschnürung 8 entspannt, die das Hilfsmedium mit hoher Geschwindigkeit verläßt.
• Das Hilfsmedium nimmt den zwischen den Öffnungen 4 und 8 laufend ankommenden Schaum mit, beschleunigt ihn sehr stark und zerschlägt ihn, so daß sich Flüssigkeitstropfen bilden. Das Gemisch von Flüssigkeitstropfen, Gas und Hilfsmedium spritzt auf eine im flachen Winkel zur Strahlrichtung angebrachten Fläche 9, z. B. eine Rinne oder Ebene, wobei die Flüssigkeitstropfen im flachen Winkel auftreffen, auf kürzestem Weg gebremst werden und im geschlossenen Flüssigkeitsstrom abfließen, während das Gas entweicht und abgesaugt werden kann. Gewünschtenfalls kann man einen Teil des aus der Flüssigkeit austretenden Gases zum Betrieb der Vorrichtung als Hilfsmedium benutzen, nachdem es durch Kompression wieder auf einen entsprechenden Druck gebracht worden ist.

Claims (2)

1. PATENTANSPRÜCHE: I. Verfahren zum Entschäumen entspannter Flüssigkeiten, dadurch gekennzeichnet, daß der nach dem Entspannen gebildete Schaum in ein stark beschleunigtes Hilfsmedium, z. B. Gase, -Dämpfe oder Flüssigkeiten, gegeben wird, wobei ein Teil der beim Entschäumen anfallenden Gase nach einer Kompression als Hilfsmedium wieder benutzt werden kann.
2. 2. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch I, bestehend aus einem zweckmäßig düsenartig ausgebildeten Rohr, in das die zu entschäumende Flüssigkeit entspannt wird, einem in dem Rohr befindlichen zweiten, ebenfalls zweckmäßig düsenartig ausgebildeten Rohr, durch das ein Gas, Dampf oder eine Flüssigkeit mit hoher Geschwindigkeit austritt, sowie einer davor angebrachten Fläche, gegen die der aus der Vorrichtung austretende Gas-Flüssigkeits-Strahl trifft.