DE530621C - Verfahren zur chemischen Verfestigung von quarzhaltigen Gebirgsschichten - Google Patents

Description

• Verfahren zur chemischen Verfestigung von quarzhaltigen Gebirgsschichten Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur chemischen Verfestigung von quarzhaltigen Gebirgsschichten unter Verwendung von kieselsäurehaltigen Lösungen.
• Zur Abscheidung freier Kieselsäure werden bei den bekannten Verfestigungsverfahren außer kieselsäurehaltigen Lösungen wässerige Lösungen von Salzen oder Säuren verwendet. Diese Verfahren haben sämtlich den Nachteil, daß die Chemikalien das Gebirge nicht in dem gewünschten Maße durchdringen und außerdem nur unvollkommen zur Wirkung gelangen. Der Erfolg der Verfestigung bei den bekannten Verfahren hängt sehr von der Güte und Konzentration der kieselsäurehaltigen Lösungen ab. Bei Verwendung von Chlorsalzen beispielsweise genügt ein geringer Zusatz von Wasser zu der kieselsäurehaltigen Lösung, um die Festigkeit der behandelten Massen so gering werden zu lassen, daß praktisch von einer Verfestigung überhaupt nicht mehr gesprochen werden kann. Die Gefahr einer Verdünnung der kieselsäurehaltigen Lösung ist jedoch in feuchtem Gebirge, in dem sich unter Umständen erhebliche Mengen Wasser befinden, besonders groß, und man vermag nicht vorauszusehen, welchen Grad der Verfestigung man durch Einführen der Verfestigungsmittel tatsächlich erreichen wird. Oft zeigen sich die Nachteile mangelhafter Verfestigung erst, wenn es zu spät ist. Auch die Verwendung von Säuren führt aus dem Grunde zu unzuverlässigen- Verfestigungsergebnissen, weil eine geringe Verdünnung der Säuren genügt, um eine Verfestigung lockerer Massen praktisch unmöglich zu machen oder jedenfalls so im Werte herabzusetzen, daß die an eine Verfestigung gestellten Anforderungen in keiner Weise erfüllt sind. Es ist bereits daran gedacht worden, einen gasförmigen Stoff, Kohlendioxyd, zur Ausführung von chemischen Verfestigungsarbeiten mit heranzuziehen, jedoch zeigte es sich, daß die Verwendung eines trägen Gases, wie dies Kohlendioxyd ist, ebenfalls keine günstige Verfestigung ergab, zumal sich im Erdreich Carbonate bildeten, deren Konstitution außerordentlich unbeständig ist.
• Gemäß der Erfindung werden die erwähnten Nachteile dadurch behoben, daß den mit kieselsäurehaltigen Lösungen getränkten Gebirgsschichten ein hochreaktionsfähiges Gas, beispielsweise Chlor, zugeleitet wird.
• Die Verwendung von Chlorgas bietet den bekannten Verfahren gegenüber eine ganze Reihe Vorteile. Das hochreaktionsfähige Chlorgas durchdringt die Poren des Bodens viel leichter als eine Flüssigkeit und auch viel leichter als ein träges Gas, beispielsweise Kohlendioxyd. Durch die bekannte Wasserlöslichkeit des Chlors wird seine Wirkung in feuchtem Erdreich noch insofern erhöht, als dgs -mit dem eingeführten Chlorgas gesättigte Bodenwasser ebenfalls noch eine beträchtliche Reaktiönsfähigkeit besitzt. In jedem Falle ist das mit Chlorgas gesättigte Bodenwasser unvergleichlich viel reaktionsfähiger als eine mit Bodenwasser verdünnte Lösung. Von besonderem Vorteil ist es, daß das Chlorgas unmittelbar Stahlflaschen entnommen werden kann, wodurch das zeitraubende Auf- und Abschrauben der Zuleitungen, das Auflösen der sonst verwendeten chemischen Stoffe, sowie die zum Hineindrücken derselben in das Erdreich erforderlichen Pumpen in Fortfall kommen. Man spart daher bei Verwendung von Chlorgas beträchtlich an Material, und das Gewicht der verwendeten chemischen Stoffe wird wesentlich geringer als bisher. Außerdem wird auch erheblich an kieselsäurehaltigen Stoffen gespart, da diese bei Verwendung von Chlorgas erheblich mit Wasser verdünnt werden können.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur chemischen Verfestigung von quarzhaltigen Gebirgsschichten unter Verwendung von kieselsäurehaltigen Lösungen, dadurch gekennzeichnet, daß nach Tränkung der Gebirgsschichten mit kieselsäurehaltigen Lösungen gasförmiges Chlor oder ähnliche hochreaktionsfähige Gase zugeleitet werden.