DE247694C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- Jig 247694 -. KLASSE 38 h. GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 30. Juli 1911 ab.

Die Bergwerkskatastrophen haben die Notwendigkeit gezeigt, daß die in Bergwerke eingebauten Hölzer gegen leichte Entflammbarkeit zum Schütze der durch einen Grubenbrand in höchstem Maße gefährdeten Menschenleben gesichert werden müssen. Außerdem muß auch eine Sicherung der Grubenhölzer gegen Fäulnis stattfinden. Sowohl der Schutz des Holzes gegen leichte Entflammbarkeit wie

ίο gegen Fäulnis wird durch Imprägnierung des Holzes erreicht. Die Stoffe, welche sicher gegen Entflammbarkeit schützen, und diejenigen, welche die Fäulnis sicher verhüten, sind nun aber nicht die gleichen. Man muß daher mit verschiedenen Stoffen imprägnieren, um beide Zwecke zu erreichen. Hierbei hat sich ergeben, daß die bisher bekannten Mittel zur Herabsetzung der Entflammbarkeit und zur Konservierung des Holzes nicht gleichzeitig in das Holz eingeführt werden können. Auch wenn man Stoffe wählt, die nicht chemisch miteinander reagieren, findet eine Abscheidung der einzelnen Stoffe aus der Imprägnierflüssigkeit statt. Wenn man getrennte Imprägnierung vornimmt, so stört die Ausfällung des einen Stoffes das Eindringen der Lösung des zweiten Stoffes.

Es hat sich nun gezeigt, daß die Sicherung des Holzes gegen Entflammbarkeit und Fäulnis erreicht werden kann, wenn das Holz gleichzeitig Magnesiumsalze, Ammoniumsalze und a-naphtalinsulfosaure Salze enthält.

Die Imprägnierung des Holzes mit a-naph-1 talinsulfosauren Salzen ist neu. Man hat zur !Konservierung von Holz zwar bereits ß-naphitalinsulfosaures Zink angewendet, doch ist dies bei Gegenwart von Ammonium- und Magnesiumsalzen nicht anwendbar, weil . es durch die notwendigen Mengen anderer Salze ausgesalzen wird.

Die bei dem vorliegenden Verfahren benutzte Eigenschaft der a-naphtalinsulfosauren Salze, durch Ammonium- und Magnesiumsalze nicht ausgesalzen zu werden, ist um so überraschender, als a - naphtalinsulfosaure Salze durch manche Salze, wie Chlornatrium, besonders beim Abkühlen ausgesalzen werden. Da ' beim Zusammentreffen von Holz mit der heißen Imprägnierlauge ein Abkühlen derselben namentlich im kalten Holz notwendigerweise stattfinden muß, und eine Ausscheidung auch der a-naphtalinsulfosauren Salze in den äußeren Schichten vorauszusetzen war, so erschien von vornherein die Anwendung der a-naphtalinsulfosauren Salze als nicht erfolgversprechend.

Von den Magnesium- und Ammoniumsalzen haben sich besonders die schwefelsauren Salze bewährt. Man kann aber auch die Chloride oder Phosphate benutzen. Man kann auch Doppelsalze verwenden, z. B. Natriummagnesiumsulfat. Die Salze können verschiedenen Säuren angehören. Von den α - naphtalinsulfosauren Salzen sind besonders das Zink- und Magnesiumsalz geeignet.

Die Ausführung des Verfahrens kann derartig geschehen, daß man eine einzige Lösung der drei Salzarten vorteilhaft in der Wärme herstellt und in der bekannten Weise in das Holz einführt. Man kann aber auch die Salze einzeln in das Holz einführen. Beispielsweise kann man zunächst a-naphtalinsulfosaures

Zink einführen und dann eine Lösung von Ammonium- und Magnesiumsulfat. Man kann Ammonium- und Magnesiumsulfat auch in getrennten Lösungen und in beliebiger Reihenfolge einführen. Man kann auch das a-naphtalinsulfosaure Salz zuletzt einführen.

Beispiel.

Holz wird nach einem der bekannten Imprägnierverfahren unter Anwendung von Druck und Vakuum behandelt mit einer heißen Lösung von 200 kg Magnesiumsulfat, ioo kg Ammonsulfat, 25 kg α-naphtalinsulfosaures Zink in 1000 Teilen Wasser.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Verfahren zum Konservieren und Schwerentflammbarmachen von Holz durch Tränken mit Lösungen von Ammonium-Magnesiumsalzen und einem Antisptikum, darin bestehend, daß als Konservierungsmittel ct-naphtalinsulfosaure Salze zur Anwendung kommen.