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Stich-, Hieb-, Stoß- oder Schneidwaffe oder Werkzeug Stich-, Hieb-,
Stoß- oder Schneidwaffen mit einem aus gelenkig angeordneten, auf-und niederklappbaren
und in Ruhestellung sicherbaren Schienen bestehenden Handschutz sind bekannt. Dieser
Handschutz schützt aber die Hand nur teilweise gegen Stich, Hieb, Stoß, Biß usw.
von fremder Seite. Einen die ganze Hand umfassenden und gleichzeitig sich bei Gebrauch
an die Hand möglichst anschmiegenden Handschutz zu schaffen, der im Ruhezustand
gegen den Knauf der Waffe oder des Werkzeuges niedergeklappt werden und dann als
Griff dienen kann, ist das Ziel der Erfindung.
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Die Erfindung besteht im wesentlichen darin, daß bei einer Waffe oder
einem Werkzeug der oben gekennzeichneten Art die Schienen durch Ring-, Ketten-,
Leder- o. dgl. Panzer verbunden sind, welche die aufgeklappten Schienen in Gebrauchsstellung
zu einem nach vorn und seitlich geschlossenen Handschutz ergänzen. In Ruhestellung
liegt der Panzer zwischen den gegen den Knauf geklappten Schienen, die durch eine
zweckmäßig leicht lösbare und gegen Abfall gesicherte Kappe zusammengehalten werden
und in dieser Stellung einen Griff bilden, und dem Knauf der Waffe oder des Werkzeuges
verdeckt. Hierbei sind die Schienen zweckmäßig durch Gelenke unterteilt, so daß
im Gebrauchszustand eine Angleichung des durch die Schienen und die Ring-, Ketten-,
Ledero. dgl. Panzer gebildeten Handschutzes an die Form der Hand stattfindet. In
den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele eines Messers mit einem Handschutz nach
der Erfindung dargestellt, und zwar zeigen Fig. i eine Seitenansicht, Fig. 2 einen
Längsschnitt zu Fig. i, Fig.3 einen Schnitt, wobei jedoch der Handschutz die Gebrauchsstellung
einnimmt, Fig.4 die Ausführungsform der Fig. 3 im Schrägriß, Fig. 5 einen Schnitt
nach Linie A-B der Fig. 2, Fig.6 einen Schnitt nach Linie C-D der Fig. :2, Fig.
7 einen Teil einer dritten Ausführungsform im Schnitt, Fig. 8 einen Teil. einer
vierten Ausführungsform im Schnitt, Fig.9 einen Schnitt nach Linie G-H der Fig.
io, Fig. io einen Teil einer letzten Ausführungsform im Schnitt.
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An dem Halse i eines Messers, dessen Klinge 2 und Knauf 3 griffest
miteinander verbunden sind, sind Schienen 4 angelenkt. Die Schienen besitzen die
Länge des Knaufes 3 und sind im Querschnitt nach außen gewölbt ausgebildet, derart,
daß sie in zusammengeklapptem Zustand (Fig. i, 2, 5 und 6) sich zu einem im Querschnitt
runden Handgriff ergänzen. Ungefähr in ihrer Mitte sind die Schienen 4 durch Gelenke
5 unterteilt, deren Gelenkbolzen etwas versenkt liegen, ohne daß jedoch die Gelenke
über die
Innenseite der Schienen vorstehen. Die Verschwenkbarkeit
der beiden Gelenkhälften der Schienen 4- ist, wie aus Abb. 3 ersichtlich, begrenzt,
bedingt-- durch die Wölbung der Schienen. Um diese kleine Verschwenkung zu ermöglichen,
sind die Schienen 4 neben den Gelenken 5 an ihren Ecken etwas abgerundet und an
den den Gelenken 5 lunächst gelegenen unteren Kanten abgeschrägt. Durch die Gelenke
5 in der Mitte der Schienen 4 ist eine Angleichung des durch die Schienen gebildeten
Handschutzes an die Form der Hand erreicht.
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Längs der Längskanten der Schienen 4 sind Ringpanzer 6 befestigt,
welche zwei benachbarte Schienen 4 miteinander verbinden, derart, daß nach Ausschwenken
der Schienen (Fig. 3 und 4.) der Ringpanzer die Zwischenräume zwischen den Schienen
ausfüllt und einen einseitig geschlossenen, vollkommenen Handschutz bildet. Im zusammengeklappten
Zustand liegen die Ringpanzer zwischen dem Knauf 3 und den Schienen 4. Zu diesem
Zweck ist der Knauf 3 im Querschnitt kreuzförmig ausgebildet und verjüngt sich in
Richtung des Messerhalses i. Mit der Verjüngung des Knaufes 3 nimmt die Breite der
Kreuzarme (Fig. 5 und 6) zu. Von der Mitte des Knaufes bis zum Messerhalse i tragen
die Kreuzarme Längsnuten 7. In diesen sind durch Nieten o. dgl. befestigte, wellenförmige
Blattfedern 8 angeordnet, deren eine Enden sich bis zum Messerhalse i erstrecken.
Die Blattfedern 8 liegen mit ihrem Rücken an nach innen gerichteten Ansätzen 9 der
Schienen 4 an, derart, daß sie diese, wenn sie in Ruhelage nicht gesperrt sind,
ausschwenken, wie in Fig. 3 und 4 dargestellt.
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Um die Schienen 4 in Ruhelage festzuhalten, ist auf einem an dem Knaufende
befestigten, mit einem Ring io versehenen Stift ii eine Kappe 12 drehbar und verschwenkbar
gelagert. Die Kappe ist innen mit einem Gewinde versehen, welches auf ein äußeres
Gewinde der Schienenenden 4 aufgeschraubt wird.
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Das erfindungsgemäße Handschutzmesser unterscheidet sich, wenn es
zusammengelegt ist (Fig. i und 2), in keiner Weise von irgendeinem anderen griffesten
Messer und kann infolgedessen in derselben Weise verwendet und getragen werden wie
dieses. Der zusammengelegte Handschutz stellt einen mit der Hand zu umfassenden
Handgriff dar. Will man sich nun im Kampf gegen Tiere, Pflanzen und auch Menschen
des Handschutzes bedienen, so schraubt man die Kappe 12 von den Enden der Schienen
4 ab. Ist dies geschehen, so werden die Schienen 4 samt Kettenpanzer 6 unter der
Wirkung der Federn 8 selbsttätig ausgeschwenkt, wie aus Fig. 3 ersichtlich. Da die
Kappe 12 auf dem Stift ii gelagert ist, so kann sie nach Entfalten des Handgriffes
nicht verloren werden.
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Zum Schließen des Handschutzes drückt man zweckmäßig unter Waagerechthalten
des Messers zunächst zwei Schienen zusammen, dann die dritte und endlich die vierte
Schiene, so daß sich kein Panzerstück zwischen die Schienen klemmen kann. Sind die
Schienen entgegen der Federwirkung zusammengeklappt, so wird die Kappe 12 auf die
Schienenenden aufgeschraubt. Da sich die Kappe 12- an dem Ende des Knaufes 3 abstützt,
so «erden die Schienen infolge des Aufschraubens der Kappe gestreckt, wenn sie unter
der Wirkung der Federn 8 an den Gelenken 5 leicht nach außen gedrückt sind.
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Da die Kappe z2 infolge ihrer Größe das Gelenk des Benutzers eventuell
stören kann, so sind nach Fig. 9, io und ii die Enden der Schienen 4 mit Winkelansätzen
15 versehen, welche, im zusammengeklappten Zustand sich zu einem Kreis ergänzend,
das Messer an der Stirnseite des Knaufes abdecken. Da in diesem Fall die Kappe 12
auf die Ansätze 15 aufgeschraubt ist, so braucht sie naturgemäß keinen so großen
Durchmesser zu besitzen wie nach den Ausführungsformen der Fig. i bis 5, so daß
auch eine Störung des Gelenkes des Benutzers nicht so leicht eintreten kann. Die
Kappe 12 ist gemäß der Ausführungsform der Fig. 9 an einer im Innern des Knaufes
3 liegenden Kette 16 befestigt, welche mit ihrem anderen Ende mit einer Feder verbunden
ist. Die Kette 16 und die Feder 17 ermöglichen ein Abnehmen der Kappe 12, ohne daß
diese nach dem Lösen von den Schienen 4 verloren werden kann. Da der Knauf 3 über
die Schienen 4 vorsteht, so kann sich die Kappe 12 beim Aufschrauben an dem Knauf
abstützen und' die Schienen strecken. Während gemäß Fig. 9 der Tragring io an einem
Schaft sitzt, ist er nach den Fig. io und ii unmittelbar auf der Kappe 12 befestigt.
In allen Fällen kann die Kappe 12 auch mittels Bajonettverschluß an den Schienen
befestigt sein.
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Zum Abnehmen des erfindungsgemäßen Handschutzes bedarf es lediglich
des Lösens der Bolzen der Gelenke. Ist dies geschehen, so können die Schienen 4
samt Kappe 1z hinten über den Knauf gezogen oder auch einzelne Schienen 4 ausgewechselt
werden.
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In Fig. 12 ist zum Lösen des Handschutzes eine besondere Einrichtung
dargestellt. Die Gelenke der Schienen 4 sind hierbei auf einen, an dein Messerhals
i sitzenden Ring 18 befestigt, welcher verschiebbar, jedoch gegen Verdrehung gesichert
ist. Hinter dem Ring 18 sind Blattfedern i9 angebracht, welche sich an der Rückseite
des Ringes 18 abstützen
und ein Zurückschieben desselben verhindern.
Zum Lösen des Handschutzes bedarf es daher lediglich des Niederdrückens der. Blattfedern
i9, was entweder nach Ausschwenken der Arme von Hand, oder durch eine nicht gezeichnete
Bohrung der Schiene q. mit Hilfe eines Nagels o. dgl. geschehen kann.
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Selbstverständlich können an Stelle des Kettenpanzers, je nach dem
Verwendungszweck des Messers, verschiedene Stoffe treten. Handelt es sich beispielsweise
um ein Messer zum Arbeiten in Dornengestrüppen, zum Bearbeiten von Giftpflanzen
u. dgl., so kann der Kettenpanzer 6 auch durch einen Lederpanzer ersetzt sein.
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Da die Blattfedern 8 in Nuten des Knaufes ruhen, so stören sie auch
den Benutzer nicht, wenn dieser nach Aufklappen der Schienen q. den Knauf umfaßt.
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Die Sicherung der Schienen q. in Ruhelage kann selbstverständlich
in beliebiger Weise erfolgen.
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Die einzelnen Schienen können im Querschnitt so ausgebildet sein,
daß sie im aufgeklappten Zustand einen im Querschnitt e1_liptischen Handgriff ergeben.
Endlich können auch die Längskanten der Schienen q. so ausgebildet sein, daß sie
sich gegenseitig über- und untergreifen.
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Der erfindungsgemäße Handschutz ist nicht allein zum Anbringen an
Messern geeignet, sondern läßt sich vielmehr auch mit Vorteil an Scheren (Baumscheren),
Werkzeugen, Spazierstöcken, Säbeln, Degen u. dgl. anbringen.
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Selbstverständlich kann an Stelle der in den Figuren gezeichneten
vier Schienen eine beliebige Anzahl von Schienen vorgesehen sein.