DE530381C

DE530381C - Absorptionsmasse fuer Gasfilter, insbesondere solche fuer Atmungszwecke

Info

Publication number: DE530381C
Application number: DED56672D
Authority: DE
Original assignee: Heinr & Bernh Draeger; Draegerwerk AG and Co KGaA
Current assignee: Heinr & Bernh Draeger; Draegerwerk AG and Co KGaA
Priority date: 1928-09-30
Filing date: 1928-09-30
Publication date: 1931-07-28

Description

Absorptionsmasse für Gasfilter, insbesondere solche für Atmungszwecke Für solche Gasfilter, die in Verbindung mit Atmungsapparaten Verwendung finden sollen, kommt es vielfach darauf an, daß das Absorptionsmittel eine möglichst vielseitige Wirkung hat. Es sollen oft nicht nur Gase, die einer chemischen Gruppe angehören, absorbiert werden, sondern die Masse soll zugleich gegen chemische Stoffe der verschiedensten Zugehörigkeit wirksam sein.
Besonders wird ein Gasfilter benötigt, das zugleich gegen Schwefelwasserstoff und Ammoniak wirksam ist. Die physikalischen Adsorptionsmittel, wie z. B. aktive Kohle, haben meist nur ein geringes Aufnahmevermögen für diese beiden Gase. Gemäß der Erfindung gelingt es aber, diese chemisch durch Kupfer (I)-Chlorid zu binden, das in an sich bekannter Weise auf eine geeignete Trägersubstanz, z. B. Bimsstein, aufgebracht ist. Mit Ammoniak reagiert Kupfer (I)-Chlorid nach der allgemeinen Formel: CuCl+xNH3=[Cu (NH3)J Cl.
Es ist bekannt, als Gasfilter gegen Ammoniak mit Kupfer (II) -Sulfat behandelten Bimsstein zu benutzen, der nach einer ähnlichen Formel reagiert; dieses Salz ist aber gegen Schwefelwasserstoff nur von geringer Wirksamkeit. Kupfer (I)-Chlorid dagegen ist imstande, auf zwei verschiedene Arten mit Schwefelwasserstoff zu reagieren.
r. Es findet eine einfache Wechselzersetzung statt nach 2 CUCl + H:5 - Cu25 + 2HC1 unter Bildung von Kupfer (I)-Sulfid.
2. Das Kupfer (I)-Chlorid wird unter Wirkung der Wasserstoffionen des Schwefelwasserstoffs zu Kupfer (II)-Chlorid oxydiert:

2 CUCI + 2 H25 -f- 1/z 02 = 2 CUS + 2 HCI + H20

2 CUCI + 2 HCI + 1/, 02 = 2 CUCI2 + H20

q. CuCI -+- 2 H,S + 02 = 2 CuS + 2 CuCl2 + 2 H20 .

Das gebildete CuCh steht jetzt wieder einer der zuerst genannten ähnlichen Reaktion zur Verfügung CuC12 + H,S - CuS + 2HCl.
Die gebildete Salzsäure bleibt als solche in der Feuchtigkeit des Präparates gelöst oder wird an den Trägerstoff adsorbiert. Besonders diese letzte Wirkung läßt sich erhöhen, wenn man als Trägerstoff einen solchen wählt, der an sich schon stark adsorbierende Eigenschaften besitzt, z. B. aktive Kohle oder aktivierte anorganische Gele. Durch ein solches Vorgehen steigt zugleich die Wirksamkeit der Filtermasse gemäß den obengenannten Reaktionen. Außerdem erhält sie aber auch noch eine gewisse Wirksamkeit gegen die Stoffe, die infolge reiner Adsorptionsvorg@nge- an. die aktivierten Substanzen gebunden `Werden, z. B. gegen Kohlenwasserstoffe wie B@nzol._und-,a-hnliche.
So erhält man auf die angegebene Art eine Filtermasse, die von außerordentlicher Vielseitigkeit in ihrer Wirkung ist.
Die chemische Wirksamkeit gegen die genannten Gase, besonders gegen Schwefelwasserstoff, läßt sich noch steigern, wenn man den Trägerstoff mit einer Lösung tränkt, die ihrerseits mit dem Gas leicht reagiert. Hierzu eignet sich besonders eine konzentrierte Lösung von Bleinitrat. Eine solche reagiert selbst mit Kupfer (I)-Chlorid nicht. Das nach der Behandlung im Trägerkorn befindliche Bleinitrat nimmt also große Mengen von Schwefelwasserstoff auf und macht das Kupfersalz so zu einer Umsetzung mit Ammoniak verfügbar.
Beispiel to kg aktive Kohle mittlerer Korngröße werden mit einer Lösung von z kg Bleinitrat in 16o kg Wasser getränkt. Die noch feuchte Masse wird darauf mit 4 kg' fein gepulvertem Kupfer (I)-Chlorid innig vermischt und langsam .bei niedriger Temperatur getrocknet. Bei dieser Behandlung haftet das Kupfersalz fest an der Kohle.

Claims

-PATENTANSPRÜCHE: z. Absorptionsmasse für Gasfilter, insbesondere solche für Atmungszwecke, bestehend aus einem auf einen festen Trägerstoff aufgebrachten, chemisch wirksamen Stoff-, dadurch gekennzeichnet, daB der chemisch wirksame Stoff aus Kupfer (I)-Chlorid besteht.
2. Absorptionsmasse nach Anspruch z, gekennzeichnet durch einen adsorptionsfähigen Trägerstoff, wie aktive Kohle, aktiviertes anorganisches -Gel o. dgl.
3. Absorptionsmasse nach Anspruch r oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Trägerstoff mit einer wasserlösliche Gase chemisch bindenden, wässerigen Lösung, beispielsweise von Bleinitrat, getränkt ist.