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Selbsttätige, elektrisch -beheizte Aufzugvorrichtung; insbesondere
für elektrische Uhren Gegenstand der Erfindung ist eine selbsttätige, elektrisch
beheizte Aufzugvorrichtung für Triebwerke, insbesondere für elektrische Uhren. Der
Aufzug erfolgt mit Hilfe eines elastischen, metallischen, allseitig geschlossenen,
mit einem Gase oder teilweise mit einer leicht verdampfbaren Flüssigkeit gefüllten
Ausdehnungsgefäßes unter Einwirkung von Temperaturänderungen. Zu diesem Zwecke ist
an dem Gefäß ein elektrischer Heizkörper angebracht; der das Gefäß mit seiner Flüssigkeit
oder dem Gase in bestimmten Intervallen erwärmt. Durch die dadurch erfolgende Ausdehnung
des Gefäßes wird z. B. in einem Uhrwerk über ein Hebelgestänge o. dgl. die Triebfeder
gespannt oder in einer Nebenuhr die Weiterbewegung der Zeiger veranlaßt. Nach Unterbrechung
des Heizstromes erkaltet das Ausdehnungsgefäß, zieht sich zusammen, und das Hebelgestänge
wird durch eine Rückholfeder in seine Ausgangslage zurückbewegt usf.
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Der Erfindungsgegenstand ist in einer Ausführungsform in den Abbildungen
dargestellt, und zwar zeigt Abb. i eine Ansicht des Werkes mit dem teilweise im
Schnitt dargestellten Ausdehnungsgefäß, Abb.2 eine Ansicht des Ausdehungsgefäßes.
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Die dargestellte Ausführungsform ist für ein Uhrwerk bestimmt, dessen
Rad i mit Federkraft ein Räderwerk 2, 3, .I, 5, 6 treibt. Die Unruhe ist mit 7 und
die Zeiger sind mit 8 und 9 bezeichnet. Auf der Welle i i des Rades i ist ein Sperrad
io als Aufzugsrad aufgekeilt. In die Zähne dieses Rades greift eine Antriebsklinke
i2 und eine Sperrklinke 13 ein. Die Antriebsklinke 1z ist drehbar an einem Arm eines
Kniehebels 1q. gelagert, der um eine Achse 15 drehbar ist. Der andere Hebelarm
stützt sich mittels einer Anschlagschraube 16 und unter der Wirkung einer dauernd
auf den' Hebel 1q, einwirkenden Zugfeder 18 gegen eine der elastischen Seitenwände
eines geschlossenen Ausdehnungsgefäßes 17. Das Ausdehnungsgefäß 17 ist zweckmäßig
als Metalldose mit dünnen, elastischen Seitenwänden ausgebildet; ähnlich der Metalldose
eines Aneroidbarometers. In dem Ausdehnungsgefäß befindet sich eine leicht verdampfbare
Flüssigkeit i9. An dem Ausdehnungsgefäß ist ein elektrischer Heizkörper 2o eangebracht,
welcher aus dem Stromkreis 2i einer Lichtanlage gespeist werden kann. Die Flüssigkeit
ig wird der Wärmewirkung des Heizkörpers 2o ausgesetzt. Der Stromkreis 21 des Heizkörpers
wird. von einem Unterbrecher mit zwei Kontaktfedern 22 und 23, von denen die letztere
beständig danach strebt, sich von der Feder 2a zu entfernen, abwechselnd geschlossen
und geöffnet.
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Der Unterbrecher wird von dem Hebel 1q.
beeinfiußt
und ist so ausgebildet, daß die Betätigung der Kontakte 22, 23 plötzlich erfolgt.
Die Konstruktion der Unterbrechervorrichtung,ist_für_den Erfindungsgegenstand nicht
wesentlich und kann in verschiedener Weise entworfen sein.
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Nach der Darstellung in Abb. i gehört zu der Vorrichtung ein um eine
Achse 25 drehbarer Kipphebel 24, zwei Klinken 26, 27, von denen jede mit einer Nase
des Kipphebels 24 zusammenwirkt, eine am Ende des horizontalen Armes des Kniehebels
14 befestigte Stange 28, eine am Hebel 14 befestigte und auf einen Stift 3o des
Kipphebels 24 einwirkende Blattfeder 29 und schließlich ein am Kipphebel 24 befestigter
Stift 34 der auf einen Isolierkörper 32 der Kontaktfeder 23 einwirkt.
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Die Wirkungsweise dieser Vorrichtung ist folgende: Wenn die einzelnen
Teile die in der Abb. i dargestellte Lage einnehmen, ist der Strom zwischen den
Federn 22 und 23 unterbrochen. Die Zugfeder 18 wirkt auf den horizontalen Arm des
Hebels 14, wodurch die Klinke 12 das Sperrad io in Drehung versetzt und dadurch
die Antriebsfeder des Rades i spannt. Das Ausdehnungsgefäß 17 nimmt hierbei seine
normale Form wieder an. In dem Maße, in dem sich der Hebel 14 um seine Achse 15
dreht, spannt sich die Feder 29 und sucht den Kipphebel 24 zu drehen, während die
Stange 28 die Klinke 27 anhebt, bis diese die entsprechende Nase des Kipphebels
24 freigibt. In diesem Augenblick entspannt sich die Feder 29 schnell und läßt den
Kipphebel 24 so schwingen, daß der Stift 31 den Isolierkörper 32 vorstößt und den
Kontakt zwischen 22 und 23 herstellt. Der Kontakt wird durch den Kipphebel 24, dessen
untere Nase sich mit der unter der Einwirkung einer in der Abbildung nicht dargestellten
Rückholfeder stehenden Klinke 26 verklinkt, aufrechterhalten.
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Sobald der Kontakt 22,23 geschlossen ist, wird der Heizkörper
2o erhitzt. Dieser überträgt seine Wärme auf das Ausdehnungsgefäß 17. Die Flüssigkeit
r9 verdampft infolgedessen, und der so gebildete Dampf erzeugt einen wachsenden
Druck im Innern des Ausdehnungsgefäßes. Der Druck verformt die elastischen Seitenwände
des Ausdehnungsgefäßes. So wird auch die Seitenwand, auf welche sich die Schraube
16 stützt, sich wölben und die Schraube 16 zurückdrängen, wodurch der Hebel 14 entgegen
der Feder 18 ausschwingt. Je weiter der Hebel 14 ausschwingt, desto mehr wird die
Feder 18 gespannt. Die Nase der Klinke 12 gleitet hinter den folgenden Zahn des
Sperrades io. Während der gleichen Zeit entfernt sich die Feder 29 von dem Stift
30, die Stange 28 nähert sich der Klinke 26, iund die Klinke 27 kann sich wieder
über die obere Nase des Kipphebels 24 senken.. In dem Augenblick, in dem das Ausdehnungsgefäß
seine größte Ausdehnung erreicht hat, stößt die Stange 28 die Klinke 26 zurück.
Sofort nach der Ausklinkung nimmt der Kipphebel seine in der Abbildung dargestellte
Anfangsstellung wieder ein, und zwar unter der Einwirkung der Kontaktfeder 23, die
sich entspannt und den Strom zwischen 22 und 23 unterbricht. Die Stellung des Kipphebels
24 wird nunmehr wieder durch die Klinke 27 gesichert.
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Die Unterbrechung des Stromes hat zur Wirkung, daß der Heizkörper
2o stromlos wird und das Ausdehnungsgefäß 17 sich abkühlt. Der im Gefäß enthaltene
Dampf kondensiert, und das Gefäß nimmt unter dem Atmosphärendruck schnell seine
normale Gestalt wieder an. Hierbei wird der Hebel 14 von der Feder 18 in seine ursprüngliche
Stellung gezogen und treibt mittels der Antriebsklinke 12 das Aufzugsrad io. Die
Vorgänge wiederholen sich dann in der beschriebenen Reihenfolge.
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Das Ausdehnungsgefäß kann ein gekrümmter oder gewölbter röhrenförmiger
Körper sein, ähnlich dem für das Manometer von B o u r d o n charakteristischen
Rohr.