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Verfahren zur Herstellung eines elektrischen Isolierkörpers aus Zement
oder mit Zementbestandteil Isolierkörper aus Zement oder mit Zementbestandteil weisen
im Betrieb mannigfache Vorteile gegenüber solchen aus keramischen und anderen Stoffen,
insbesondere Faserstoffen mit Harztränkung, auf, falls sie luftbeständig sind. Die
Vorteile liegen insbesondere darin, daß Körper aus Zement oder mit Zementbestandteil
nach der Formgebung auch ohne jede Hitzebehandlung erhärten, während keramische
Stoffe sehr hohe Hitzebehandlung erfordern und mit Harz getränkte in die Tiefe wirkend
unter Druck und Hitze behandelt werden müssen. Sie können in Größen und Formen hergestellt
werden, wie diese aus keramischen und faserigen Isolierstoffen niemals oder nur
mit unvergleichlich größeren Schwierigkeiten erzielt werden können. Man kann insbesondere
ganz große Isolierkörper in einem Stück aus Zement fertigstellen und diesen Formen
geben, wie diese in solchen Einheiten niemals aus anderen Isolierstoffen herstellbar
sind, oder in Rahmen (Maueröffnungen) einpassen und dann fertigstellen, was bei
keinem anderen Isolierstoff ausreichender elektrischer Festigkeit bisher möglich
war.
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Isolierkörper aus Zement oder mit Zementbestandteil haben aber den
schwerwiegenden Nachteil, daß sie Wasser aus der Umgebung aufnehmen und hierdurch
erheblich an ihrer Isolierfähigkeit verlieren, daß sie ferner hierbei zum Treiben
neigen und somit ihre Form verändern. Würde man beispielsweise einen solchen Isolierkörper
als Durchführung ausbilden, derart, daß man die Durchführungsöffnung im Mauerwerk
unmittelbar mit Zement ausfüllt und diesen dann erhärten läßt, so würde im Laufe
der Zeit diese Durchführung durch Wasseraufnahme leitend werden, sie würde ferner
treiben und möglicherweise das Mauerwerk sprengen.
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Man hat bereits versucht, die Wasseraufnahme aus der Umgebung dadurch
zu vermeiden, daß man die Poren dieses Isolierkörpers mit Füll- oder Schmelzkörpern
auszufüllen versuchte oder aber einen äußeren Anstrich mit Wasser abwehrenden Massen
aufbrachte. Im ersteren Falle hatte sich ergeben, daß die Füll- oder Schmelzkörper
von der Atmosphäre angegriffen und verändert, insbesondere verwittert werden. Beim
Aufbringen äußerer Schutzschichten aus Wasser abwehrenden Massen haben sich dieselben
Verwitterungserscheinungen gezeigt.
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Nach der Erfindung wird eine äußere Schutzschicht aufgebracht, welche
die beobachteten Nachteile der bisher verwendeten Schutzmaßnahmen nicht aufweist
und für Isolierkörper aus anderen Stoffen und für andere Zwecke bereits bekannt
geworden ist. Erfindungsgemäß besteht diese Schutzschicht darin, daß eine Glasur
im heißen Zustand aufgebracht, insbesondere aufgespritzt wird. Man verfährt hierbei
derart, daß der Isolierkörper aus Zement oder mit Zementbestandteil fertiggeformt
und aus ihm die enthaltene
Feuchtigkeit austreten gelassen oder
aber durch Wärmebehandlung rasch ausgetrieben wird, worauf. man die Glasur in heißem
Zustand aufbringt, insbesondere aufspritzt. Die Wärmebehandlung zum Austreiben der
Feuchtigkeit kann sich in sehr niedrigen Grenzen halten, da Temperaturen von
50 bis a8o° C ausreichen, um in kürzester Zeit die im Zement oder im Zementbestandteil
enthaltene Feuchtigkeit auszutreiben. Diese Wärmebehandlung ist also nicht vergleichbar
mit derjenigen, die zum Fertigbrande keramischer Massen erforderlich ist. Ist der
Isolierkörper aus Zement oder einer Zementmischung hergestellt, so wird er regelmäßig
die Temperatur der heißflüssigen Glasur aushalten, um so mehr, als die Glasur in
ganz dünnen Schichten aufgebracht wird, somit geringe Wärmekapazität besitzt und
außerordentlich rasch abkühlt. Sollte aber der Stoff des Isolierkörpers, der nicht
nur Zement ist, eine solche Hitze nicht aushalten, so kann eine Schutzschicht aufgebracht
werden, vorzugsweise in dünnster Lage, beispielsweise aus einem Gewebe oder Filz
aus Asbest oder aber in Form einer Ausstreichmasse, die einen feuerfesten Stoff,
beispielsweise Asbestmehl oder -fasern, enthält. Man verfährt dann derart, daß nach
der Formgebung und Austreibung der Feuchtigkeit die Schutzschicht auf den Isolierkörper
aufgebracht und sodann die Glasur heißflüssig aufgetragen, insbesondere aber aufgespritzt
wird. Man kann dem Isolierkörper trotzdem eine Füllmasse vor Aufbringen der keramischen
Glasur einverleiben, welche die Poren ausfüllt, und man kann ihn ebenso auch nach
der Formgebung und etwaigen Wasseraustreibung tränken.
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Für die aufzubringende Schutzschicht unter der Glasur ist es nur wesentlich,
daß sie temperaturbeständig in jenem Temperaturbereich ist, innerhalb dessen die
Temperatur der aufzubringenden heißen keramischenGlasur liegt.
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Es hat sich insbesondere als vorteilhaft herausgestellt, den Isolierkörper
aus Zement oder mit Zementbestandteil zumindest an seiner Oberflächenschicht mit
Asbestmehl oder -fasern anzureichern, zumindest also die fraglichen Außenschichten
aus einem Zementasbestgemisch herzustellen.
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Die feuer- oder temperaturbeständige Schutzschicht kann beispielsweise
aus einem Gewebe oder einem Filz, letzterer beispielsweise in Papierblattform, aus
Asbest bestehen. Die Schutzschicht kann aufgeklebt oder sonstwie mit dem Isolierkörper
verbunden werden, insbesondere kann das Gewebe in solcher Form hergestellt werden,
daß es sich derjenigen des Isolierkörpers anschmiegt und somit über diesen gezogen
Werden kann und ohne Bindemittel haftet. Sie kann aber auch aus Asbestfilz oder
-gewebe gepreßt und sodann aufgezogen werden, letzteres insbesondere in feuchtem
Zustand, so daß sich das Gewebe oder der Filz nach dem Trocknen fest um den Isolierkörper
zusammenzieht und gleichfalls ohne Bindemittel haftet. Die Formgebung der beispielsweise
durch Anfeuchten plastisch gemachten Schutzmasse kann auch während des Aufbringens
auf den Isolierkörper stattfinden.