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Hydraulische Obst- oder Weinpresse mit unten liegendem Preßzylinder
mit ausfahrbarem Biet und ausfahrbarem Preßkorb Gegenstand der Erfindung ist eine
Vorrichtung an hydraulischen Obst- und Weinpressen mit unten liegendem Preßzylinder
und Vorrichtung zum selbsttätigen Abheben des ausfahrbaren Preßkorbes vom ausfahrbaren
Preßbiet, die es gestattet, den Preßkorb vom Preßbiet nach erfolgter Pressung beim
Senken von Biet und Korb selbsttätig abzuheben und nach Entleerung des Preßkorbes
wieder selbsttätig auf das Preßbiet zu senken.
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Es sind selbsttätige Abhebevorrichtungen für den Preßkorb bekannt.
Das Neue der' Erfindung besteht ihnen gegenüber darin, daß auch das Senken des Preßkorbes
auf das Preßbiet selbsttätig erfolgt, wozu bisher ein besonderer Handgriff erforderlich
war.
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Die Abhebevorrichtung nach der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß durch einen Anschlag ,am Pressengestell beim Anheben von Biet und Korb ein Riegel
ausgelöst wird, der den Korb beim späteren Senken von Biet und Korb hochhält, während
beim Wiederzusammenfahren von Biet und Korb nach erfolgter Entleerung des Korbes
ein Anschlag am Biet den Riegel zurückführt, wodurch sich der Korb selbsttätig senkt.
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Insbesondere sind nach der Erfindung in den Tragwangen am Preßkorb
geführte, nach Auslösung des Riegels infolge ihres Gewichtes fallende Stützen vorgesehen,
die in der Tieflage durch den Riegel verriegelt werden, sobald die Klinke auf die
Anschlagleiste gelangt.
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Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung
und den Zeichnungen.
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Auf der Zeichnung isst in Abb. i eine Presse nach der Erfindung in
Seitenansicht dargestellt. Abb. 2, 3 und 4 zeigen in Stirnansicht Preßbiet und Preßkorb
vor dem Pressen, nach dem Pressen und während des Pressens. Abb. 5 und 6 sind Schnitte
durch zwei Ausführungsformen der Kugel- oder Rollenführung. Abb. 7, 8 und i i zeigen
in drei Ansichten, teilweise im Schnitt, die selbsttätige Hebe- und Senkvorrichtung.
Abb.9 und io stellen Einzelheiten dieser Vorrichtung dar. Abb. 12 zeigt die Hebe-
und Senkvorrichtung mit Tölen von Preßkorb und Preßbiet, -und zwar den Preßkorb
vom Preßbiet abgehoben im Augenblick des Wiederzusammenfahrens von Preßkorb und
Preßbiet unmittelbar vor dem Senken. Abb. 13 ist eine gleiche Darstellung entsprechend
Abb. 2, Abb. 14 eine gleiche Darstellung entsprechend Abb.4. Abb. 15 eine gleiche
Darstellung nach Beendigung des Preßvorganges vor Ausfahren des Korbes.
Die
Bauart der Presse ist an sich bekannt. Der Preßkorba und das Preßbietb sind je für
sich ausfahrbar und können mittels eines hydraulischen Kolbens c gehoben und gesenkt
werden. Ein Rahmend trägt sowohl die Träger h, auf denen die Fahrbahnen ruhen, wie
das Druckstückd, gegen das der Preßkorb mit dem Preßbiet, wenn er gefüllt ist, gedrückt
wird.
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Die Fahrschienen_g (Abb. 5 und 6) liegen auf dem als Winkeleisen ausgebildeten
Träger h, und zwar je eine für den Preßkorb und das Preßbiet. Unten am Preßbiet
sind Laufschienen i und unten am PreNkorb Laufschienen h befestigt, und zwischen
die Schienen! und h einerseits und g andererseits sind Kugelns in geradlinigen
Käfigen/ oder Rollen L in geradlinigen Käfigen na eingelegt.
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Während die Laufschienen! mit dem Preßbiet unmittelbar verbunden sind,
ist die Laufschiene h mit dem Preßkorb durch eine Hebe-und Senkvorrichtung verbunden,
die es gestattet, den Preßkorb beim Senken von Biet und Korb nach erfolgter Pressung
selbsttätig von dem Biet abzuheben und später, wenn Biet und Korb wieder vereinigt
werden, selbsttätig auf das Biet zu senken. Diese selbsttätige Hebe- und Senkvorrichtung
ist in den Abb. 7 bis I 1 dargestellt. Die Laufschienen k sitzen an T-förmigen Schuhen
n, in denen Bolzen v befestigt sind. Die Bolzen v können sich in einem
Konsol r senkrecht bewegen, und zwar in einer Führung r'. Ein Riegel w dient zur
Sperrung des Bolzens v in der in Abb. i i dargestellten Lage, d. h. bei abgehobenem
Preßkorb. Abb. i o zeigt die Aussparung des Bolzens v, in die der Riegel w eingreift.
Eine Gabel o schützt den Bolzen v gegen Drehung um seine Achse. Sie greift um eine
Rippe am Konsol r.
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Auf dem Riegel tv sitzt lose drehbar eine Klinke p. Ferner ist der
Riegel w durch eine Brücke x mit einem Bolzen z verbunden, der durch die Führung
r' hindurch geht und von einer Feder y umschlungen ist. Die Feder y sucht den Bolzen
z und den Riegel w, die infolge der Brücke x getrieblich ein Stück bilden, in die
Aussparung des Tragbolzens v hineinzuziehen. Das verhindert die Nase p' an der Klinke
p, die gegen die Vorderfläche t' eines am Biet befestigten Bockest, auf den später
noch einzugehen sein wird, anliegt. Die Klinke p besitzt ferner einen Fortsatz p",
der zur Steuerung der Klinke dient. Zur besseren Führung der Klinke p umgreift 'diese,
wie Abb. 8 zeigt, zum Teil die Brücke x.
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Der Bock t greift mit seinem waagerechten Fortsatz t' in eine senkrechte
länglich viereckige Aussparung r" des Konsols r ein und dient somit zur Führung
des Preßkorbes bei seiner Auf- und Abwärtsbewegung. Unten im Bockt ist eine
Pfanne t" angebracht, in die sich eine Schneide -a unten am Konsol r einlegt,
wenn der Korb gesenkt ist.
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Wird nun der Korb a mit dem Biet b zusammen angehoben, so trifft daß
äußere Ende p" der Klinke p gegen eine Leiste s am Gestell d. Dadurch wird die Klinke
p in die in Abb. 14 dargestellte Lage geschwenkt, so daß der Fortsatz p' über die
Nase t' gehoben wird und die Feder y den Riegel w auf den Bolzen v zu bewegen kann.
Beim Anheben vom Preßkorb und Preßbiet sinkt aber der Bolzen v unter dem Gewicht
des Schuhes n und der Schiene k herab, so daß der Riegel w einschnappen
kann. Wird nun der Korb mit dem Biet wieder gesenkt, so bleibt er um denjenigen
Betrag über dem Biet stehen, um den der Bolzen v vorher heruntergefallen ist (vgl.
Abb. i i). Gleichzeitig ist aber beim Senken die Klinke p von der Leistes abgeglitten
und kann in die Lage nach Abb. 15 zurückfallen. Nach dem Ausfahren des Korbes fällt
sie wieder in ihre Ausgangslage (s. Abb.1z). Fährt man nun, nachdem der Korb herausgefahren
war, das Preßbiet b wieder unter den Korb, so trifft die Nase t' des Bockes t auf
den Fortsatz p' der Klinke p und schiebt letztere zusammen mit dem Riegel w zurück,
so daß der Bolzen v freigegeben wird und der Preßkorb auf das Preßbiet wieder herabfällt.
Preßbiet und Preßkorb können nun wieder zusammen in die Presse eingefahren werden,
worauf ein neues Arbeitsspiel beginnt.
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Die Wirkungsweise der beschriebenen selbsttätigen Hebe- und Senkvorrichtung
ist folgende.
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Nachdem der Preßkorb mit Preßgut gefüllt ist, werden Korb und Biet
miteinander in die Presse eingefahren (Abb.13). Während des Hebens von Biet und
Korb verlassen die Laufschienen k und i die unter ihnen zurückbleibenden
Kugeln oder Rollen e oder L (Abb. 14). Die Tragbolzen v mit den Schienen k fallen
herunter, und sobald die Klinke p auf die Leiste s ,aufläuft, schnappen die Riegel
w in die Bolzen v ein. Dadurch werden die Korblaufschienen k in der
.Tieflage verriegelt, so daß, wenn Korb und Biet wieder gesenkt werden (Abb. 15),
sich der Korb vam Biet abhebt.
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Jetzt kann der Korb allein zwecks Entleerung ausgefahren werden, während
das Biet zunächst stehenbleibt. Die Klinke p, die beim Senken sich zunächst auf
die Nase t' aufgelegt hatte (Abb.15), wird beim Ausfahren des Korbes ganz frei und
fällt in die Lage nach Abb.1z zurück. Ist der Preßkorb entleert, so fährt man das
Biet wieder unter den Korb. Dabei trifft dann die Nase t' die Klinke p, p' und entriegelt
die Bolzen v,
worauf der Preßkorb sich auf das Biet senkt (Abb.
i3). Die prismatische Ausbildung der Nase t' dient dem Korb gegenüber dem Biet als
Führung bei der Bewegung (s. besonders Abb. 7 und 8).
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Durch Einbau der Kugel- oder Rollenführungen wird das Ein- und Ausfahren
von Biet und Korb außerordentlich erleichtert.