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Vorrichtung zum Aufbewahren von Stoffen Es ist bekannt, daß unter
der Einwirkung der atmosphärischen Luft viele chemische Mittel sich verändern. So
wird z. B. Natriumsulfit bzw. schwefelige Säure unter dem Einfluß des Luftsauerstoffes
zu Natriumsulfat bzw. Schwefelsäure oxydiert. Weiterhin entsteht aus Natronlauge
infolge des Kohlendioxyds in der Luft Natriumcarbonat. Um den schädlichen Einfluß
der Luft auf Kesselspeisewasser auszuschalten, hat man bereits vorgeschlagen, den
Wasserbehälter für das Kesselwasser mit einem Filter abzudecken, das mit chemischen
Reaktionsmitteln versehen ist und die agressiven Gase der Luft zurückhält. Diese
Ausführung hat den Nachteil, daß ein ständiger Verbrauch der Reaktionsmittel stattfinden
muß, weil das Absorptionsfilter sich in der freien Luft befindet und die über das
Filter hinwegstreichende Luft immer wieder neue Mengen des Reaktionsmittels verbraucht,
und zwar auch dann, wenn es nicht nötig wird, in das Innere des Behälters Luft einzuführen.
Ein weiterer Nachteil liegt darin, daß die bekannte Vorrichtung nicht erkennen läßt,
wann die wirksamen Reaktionsmittel verbraucht sind.
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Die vorgenannten Nachteile werden durch die vorliegende Erfindung
vermieden. Erfindungsgemäß wird der Aufnahmebehälter für die Reaktionsmittel im
Innern des Vorratsbehälters angebracht. Das hat zunächst den Vorteil, daß der Aufnahmebehälter
selbst gegen Beschädigungen jeglicher Art geschützt ist. Insbesondere ist das im
Aufnahmebehälter vorhandene Reaktionsmittel nicht dem dauernden Einfluß der schädlichen
Gase der Luft ausgesetzt, denn die Atmosphäre, die über dem Reaktionsmittel im Behälter
vorhanden ist, besteht aus unschädlichen Gasen der Luft. Die Folge davon ist, daß
der Verbrauch der Reaktionsmittel gering ist. Ein weiterer Vorteil liegt darin,
daß sich die beabsichtigte Menge der Reagenzmlttel durch das genau bekannte Volumen
des Vorratsbehälters aufs genauste bestimmen läßt, so daß es nicht vorkommen kann,
daß die Reaktionsmittel verbraucht sind, wenn im Aufnahmebehälter noch vorhandene
Flüssigkeit noch gegen die Einwirkung der in der Luft vorhandenen schädlichen Gase
geschützt werden soll.
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Zweckmäßig wird die Ausführung so getroffen, daß der Aufnahmebehälter
für das Reaktionsmittel als Schwimmer ausgebildet ist. Das Luftzuführungsrohr des
Auftiahmebehälters kann dann gleichzeitig als Inhalts-oder Entnahmeanzeiger dienen.
Am Luftzuführungsrohr läßt sich leicht eine Kontaktvorrichtung vorsehen, die mit
einer weiteren, am Deckel des Behälters vorgesehenen und an einen Stromkreis angeschlossenen
Kontaktstelle bei bestimmter Schwimmerstellung dann in Berührung kommt und optische
oder akustische Signale auslöst, wenn eine neue Füllung des Behälters erforderlich
ist.
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Der Erfindungsgegenstand ist in beispielsweiser Ausführungsform in
der Zeichnung im Schnitt dargestellt.
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In dem Vorratsbehälter A befindet sich eine Flüssigkeit, die den
Einflüssen der in der Luft enthaltenen schädlichen Gase nicht ausgesetzt
und
aus dem Behälter entnommen werden soll. Um nun die in dem Behälter durch das Abfüllen
der Flüssigkeit nachströmende Luft von schädlichen Bestandteilen zu reinigen, ist
innerhalb des Vorratsbehälters ein Aufnahmebehälter B mit einer Reaktionslösung
vorgesehen, der durch ein Rohr C mit der atmosphärischen Luft in Verbindung steht.
Das Luftzuführungsrohr C ist in dem für den Vorratsbehälter A vorgesehenen Verschlußstopfen
D gleitend angeordnet und dient gleichzeitig als Führung für den Behälter B.
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G stellt eine Schmierbüchse dar, die einen Luftabschluß des Rohres
C an der Führungsstelle im VerschlußstopfenD; herbeiführt.
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E stellt das Ableitungs- oder Saugrohr des Vorratsbehälters dar, das
mit einem Filter F versehen ist und bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel gleichzeitig
als weitere Führung für den als Schwimmer ausgebildeten Behälter B dient. Die Führung
des Schwimmerbehälters D könnte aber durch das Luftzuführungsrohr C allein oder
durch sonst eine andere Führungsstange vorgenommen werden. Besteht der Vorratsbehälter
nicht aus durchsichtigem Glas, so kann aus der Stellung des gegebenenfalls mit Teilmarken
versehenen Rohres C der Inhalt des Vorratsbehälters festgestellt werden. Bei gleichmäßiger
Senkung des Spiegels der in dem Vorratsbehälter vorhandenen Flüssigkeit kann das
Luftzuführungsrohr C zum Ablesen der entnommenen Mengen dienen. Wird durch das Saugrohr
E Flüssigkeit aus dem Vorratsbehälter A entnommen, so senkt sich der Flüssigkeitsspiegel
und damit auch der Schwimmerbehälter B. Durch das Rohr C strömt der aus dem Vorratsbehälter
entnommenen Flüssigkeitsmenge entsprechend Luft zu, die erst durch die im Schvvimmerbehälter
B vorhandene Reaktionslösung dringt und dann in das Innere des Vorratsbehälters
gelangt.
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Die Vorrichtung kann nicht nur für flüssige, sondern auch für sonstige
leicht bewegliche, z. B. pulverförmige oder körnige Massen Verwendung finden. In
diesem Falle wird der Boden des Vorratsbehälters A etwa trichterförmig ausgebildet.
Die im Vorratsbehälter vorhandene Masse fällt zur Entnahme durch ihr eigenes Gewicht
in ernten unterhalb des Bodens aufgestellten und an den Vorratsbehälter dicht angeschlossenen
Abfülltopf, der mit entsprechenden Hähnen ausgestattet ist. Beim Entnehmen der körnigen
Massen aus dem Behälter stellt sich ein trichterförmiger Spiegel ein, der den Schwimmerbehälter
B trägt, so daß der Behälter B mit dem Spiegel sinkt.
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PATNTANSPRÜCHE: I. Vorrichtung zum Aufbewahren von Stoffen in Vorratsbehältern,
zu denen der Eintritt schädlicher Bestandteile der Luft durch Reaktionsmittel vermieden
wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahmebehälter für die Reaktionsmittel im
Innern des Vorratsbehälters angeordnet sind.