DE52825C

DE52825C - Maschine zur gleichzeitigen Erzeugung von Betriebskraft und Kälte

Info

Publication number: DE52825C
Application number: DENDAT52825D
Authority: DE
Original assignee: C. KOR-TÜM in Berlin N., Strelitzerstr. 53
Anticipated expiration: 1909-01-31

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.^

Bei den bekannten Compressions - Kälteerzeugungsmaschinen werden die Dämpfe durch Compression verflüssigt und die entstandene Flüssigkeit wird unter Expansion wieder verdampft. Bei meiner Kälteerzeugungsmaschine hingegen werden die Dämpfe durch Expansion verflüssigt; die entstandene Flüssigkeit aber wird unter Compression wieder verdampft.

Meine in der beiliegenden Zeichnung dargestellte Maschine besteht aus folgenden Theilen: A dem Condensator, einem Cylinder mit Kolben A₁ , in welchem der Dampf durch Expansion und Arbeitsverrichtung die zu seiner Verflüssigung erforderliche Temperaturerniedrigung erfährt; b ist dasEinlafs- bezw. Expansionsventil (oder -Hahn oder -Schieber), O₁ das Auslafsventil (oder -Hahn oder -Schieber); Teinem Abscheide- und Sammelgefäfs, um die durch den Kolben A₁ herausgedrängte Flüssigkeit oder das Gemisch von Flüssigkeit und Dampf aufzunehmen und letzterem'die noch zu seiner .Verflüssigung erforderliche Zeit zu gewähren bezw. den etwa nicht flüssig werdenden Dampf abzuscheiden und durch das belastete Ventil c zu entlassen; B einer Flüssigkeitspumpe bekannter Construction zum Ansaugen der Flüssigkeit aus T und zur Ueb.erführung derselben in den Verdampfer V oder in die Flüssigkeitsflasche M; M einer Flüssigkeitsflasche mit Absperrventil, welche Arbeitsflüssigkeit von der Pumpe B aufnimmt oder solche an den Verdampfer V abgiebt; V dem Verdampfer, einem Röhrensystem, welches in einem mit Salzwasser gefüllten Behälter untergebracht ist und welches dazu dient, die aus der Flüssigkeitsflasche M eingelassene oder durch die Pumpe B in dasselbe hineingedrückte Ärbeitsflüssigkeit durch Wärmeaufnahme aus dem Salzwasser zu verdampfen und den Dampf nach dem Condensator A überzuführen; α und a_x sind Absperrventile.

Betrieb der Maschine.
Bei geöffnetem Absperrventil a_x strömt so lange Dampf aus V in A ein, bis das durch entsprechenden Mechanismus gesteuerte Expansionsventil b absperrt. Der nun expandirende und durch Fortschieben des Kolbens A₁, welcher in bekannter Weise mit der Schwungradachse verbunden ist, Arbeit verrichtende Dampf'verliert durch die Expansion und Verrichtung von Arbeit dermafsen an Wärme, dafs er trotz der Spannungsabnahme flüssig wird. ••Die Verflüssigung findet entweder schon voll-, ständig in A statt oder es wird dieselbe erst in T vollendet. Sind Anfangsspannung, die davon abhängende Expansion und Arbeit und mithin auch die Abkühlung zur vollständigen Verflüssigung nicht ausreichend und findet somit eine vollständige Verflüssigung nicht statt, so wird der dampfförmig gebliebene Theil in dem Abscheider T von dem flüssigen Theil abgeschieden und so weit angesammelt, bis sich das belastete Ventil c öffnet. Der durch das Ventil c des Abscheiders T entweichende Dampf wird durch eine Kühlschlange entweder ins Freie oder in einen Gasometer entlassen. Die Pumpe B schafft die Arbeitsflüssigkeit von T nach V oder M. Die auswechselbare Flüssigkeitsflasche M nimmt die überschüssige Arbeite-

flüssigkeit von B auf oder giebt Arbeitsflüssigkeit an V ab. Der Verdampfer V verdampft die Arbeitsflüssigkeit unter Spannungszunahme durch Wärmeaufnahme aus dem Salzwasser.

Claims

Patent-Ansprüche:

Eine Maschine zur gleichzeitigen Erzeugung von Betriebskraft und Kälte, bestehend aus einem Cylinder A, in welchem der aus einem Verdampfer kommende Dampf einen Kolben A₁ bewegt und durch die dabei stattfindende Expansion den Dampf abkühlt und ganz oder zum Theil zu Flüssigkeit verdichtet, welche Flüssigkeit, zum Verdampfer befördert, denselben Procefs wiederholt durchläuft.

Die Anordnung eines Abscheiders T zwischen Cylinder A und Verdampfer V zur Trennung der gemäfs Anspruch i. im Cylinder entstandenen Flüssigkeit von dem nicht verdichteten Dampf.
In Verbindung mit der Einrichtung gemäfs Anspruch ι. die Anordnung der auswechselbaren FlUssigkeitsflasche M als Sammelraum für die mittelst B geförderte überschüssige Flüssigkeit und als Vorrathsraum für die in V einzulassende Arbeitsflüssigkeit.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.