DE5275C - Gasgenerator - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10J—PRODUCTION OF PRODUCER GAS, WATER-GAS, SYNTHESIS GAS FROM SOLID CARBONACEOUS MATERIAL, OR MIXTURES CONTAINING THESE GASES; CARBURETTING AIR OR OTHER GASES
- C10J3/00—Production of combustible gases containing carbon monoxide from solid carbonaceous fuels
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Description
1878.
Klasse 26.
PAILLARD in PARIS. Gasgenerator.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 4. September 1878 ab.
Dieser Apparat hat den Zweck, die Wärme, welche sich bei der zur Gasbereitung nöthigen
unvollständigen Verbrennung der Kohle entwickelt, zur Bereitung des Gases selbst zu benutzen,
und dabei ein aus Wasserstoff, Kohlenoxydgas und anderen Gasen bestehendes Product
herzustellen, welches ungefähr 50 pCt. brennbares Gas enthält.
Die beiliegenden Zeichnungen stellen die Grundzüge dieser Generatoren dar. Der eine
arbeitet mit Hülfe eines mechanischen Gebläses, der andere wirkt selbstthätig.
Der erstere, der in Fig. 1 dargestellt ist, besteht aus einem Cylinder von Blech oder Gufseisen.
Durch die mit dem Deckel A verschlossene Oeffnung wird die Kohle eingeschüttet.
Am unteren Th eile ist eine zweite Oeffnung B ebenfalls mit einem Deckel verschlossen, wodurch
man die Rückstände entfernt. Die Gase gelangen durch den Rost in ein weites Rohr C
und gehen durch dieses in den Wäscher, wo sie durch feine Metallgaze das Wasser passiren
und dann durch die Röhren D weiter geleitet werden. In der Mitte des Cylinders ist ein verticales
Rohr E angebracht, welches durch eine Muffe mit einem horizontalen Rohr verbunden ist,
welches die zur Verbrennung uncL Gaserzeugung nöthige Luft herbeiführt.
Um den Apparat in Betrieb zu setzen, genügt es, in das Rohr E einige kleine Stücke Holzkohle
und ein wenig Zündschwamm zu bringen und dies anzuzünden, sowie das Gebläse in Thätigkeit zu setzen.
Das concentrische Röhrensystem F G am unteren Theile des Rohres spielt bei der Gasbereitung
eine grofse Rolle.
Unter dem Einflufs des Luftstromes, der von
-dem inneren Rohr F ausgeht, werden die auf dem Herd sich bildenden Gase durch die am oberen
Theile des Rohres G befindlichen Löcher stark eingesaugt und durch den Luftstrom wieder ins
Feuer zurückgebracht. Diese Gase passiren so immerfort die stark erhitzte Kohle. In dem
heifsesten Theile des Apparates ist diese. Bewegung am raschesten und hier werden die mitgerissenen
Theile der Feuchtigkeit sowie die Theerstoffe zersetzt und in brennbares Gas umgesetzt.
Am unteren Ende des Rohres F ist noch ein Wasserzerstäuber angebracht, dessen Wirksamkeit
dem Zuflufs der Luft und der Verbrennung entsprechend durch einen Hahn re»
gulirt werden mufs.
Da die Temperatur um das Rohr G eine sehr hohe ist, ist es nothwendig, demselben
Stärke genug zu geben, um eine Zerstörung derselben zu verhindern.
Das Rohr G nimmt ein grofses Quantum Wärme auf, und diese dient dazu, das Gas zu
überhitzen, welches wieder nach dem Herd zurückgeht, sowie das aus dem Stäuber kommende
Wasser zu verdampfen.
Die Wirkungen des vorbeschriebenen Apparates kann man noch dadurch verstärken, dafs
man eine grofse Anzahl concentrischer Röhren in einander bringt, wie Fig. 3 zeigt Diese
kann man auch noch an verschiedener Stelle über dem Herd anbringen, auch kann man
die Ventilation durch verschiedene Mittel bewirken.
Die Hauptsache meiner Erfindung ist die Hervorbringung und Anwendung dieser Bewegung
des Gases und die Anwendung von Röhren hierzu. Es können ferner irgend eine andere
Flüssigkeit, OeI oder dergleichen kohlenstoffhaltige
Stoffe, welche ich mit der Kohle unter dem Rohr mische, angewendet werden. Ich erhalte so ein reiches billiges Gas, das weiterer
Reinigung nicht mehr bedarf, denn diese sich schwer verflüchtigenden Materialien werden
durch die Hitze über dem Herd, welche' sie passiren, vollständig in Koks und flüchtige
Gase zerlegt.
Die Kohle beginnt unter dem Rohr mit einer hohen Temperatur zu brennen, aber dies beschränkt
sich auf einen kleinen Raum, an dessen Seiten durch die Gaserzeugung schnell alle Wärme entzogen wird, so dafs die Kohle
einige Centimeter in dem Rohr kaum roth erscheint und weiter ab ganz kalt ist. Ebenso
sind die Gase, wenn sie in den Waschapparat kommen, ganz kalt.
Die unter dem Rohr befindliche Kohle dient als Reserve für die verbrannte. Der Generator
kann von Blech, Gufseisen oder Mauerwerk hergestellt sein, ich stelle hier nur die Mittel dar,
wie diese Construction auf einfache und leichte Weise herzustellen ist.
Der eigentliche Generator ist von Blech; derselbe steht auf einem gufseisernen Untersatz,
mit dem derselbe durch Schrauben verbunden ist.
Dieser Untersatz enthält zugleich den Aschenfall, den Waschapparat und das Ansatzrohr für
den Abzug der Gase. Fig. 2 zeigt einen ähnlichen Generator, aber derselbe hat einen Mantel von
Blech, worin sich so viel Dampf entwickelt als nöthig ist, um den Luftstrom in den Generator
zu treiben.
Um diesen Apparat in Gang zu bringen, ist noch ein kleines Reservoir angebracht, in welchem
ein wenig Wasser mit Hülfe von etwas rothglühender Kohle oder selbst einer Lampe
verdampft werden kann.
Die Hitze von innen theilt sich der Umhüllung des Generators und dem darin befindlichen
Wasser nur langsam mit, und so entsteht hier eine regelmäfsige Verdampfung, die
der Verbrennung im Innern proportional ist, sowie der Wirkung des Gebläses selbst. M ist
ein kleines Sicherheitsventil, das man. zugleich mit der Hand reguliren kann, um für Erzeugung
eines stärkeren Luftstromes zu dienen, falls solcher augenblicklich nöthig, oder denselben
zu vermindern, indem man den Dampf abläfst. Um diesen rasch wieder zu ergänzen, genügt
es, während ein paar Minuten eine Flamme unter dem Reservoir L anzuzünden.
Der ringförmige Raum zwischen den beiden Cylindern ist durch einen Ring geschlossen;
die beiden Cylinder ruhen auf einer gufseisernen Platte, unter welcher der Untersatz wie bei dem
vorbeschriebenen Generator sich befindet.
Durch diese Einrichtung kann man die Wände des Mantels leicht reinigen und von angesetztem
Kesselstein befreien. Diese Incrustation ist indessen infolge der geringen Menge verdampften
Wassers nicht stark, so dafs eine Reinigung nicht oft nöthig ist.
Meine Generatoren sind gewöhnlich so construirt, dafs sie 10 bis 15 Stunden functioniren,
ohne dafs eine Ergänzung des Brennmaterials stattfinden mufs. Die mit Mantel versehenen
nehmen mehr Wasser auf, als zur Erzeugung des Dampfes während dieser Zeit nöthig ist,
und bedürfen keiner weiteren Beaufsichtigung während der Arbeit.
Während des Beschickens des Generators und der Wasserspeisung mufs die Function des
Generators kurze Zeit unterbrochen werden. Durch die Oeffhung der unteren Thür B fällt
die mit Asche gemischte Kohle nieder, diese wird herausgenommen und, wenn gesiebt, noch
einmal in den Ofen gethan. Durch doppelte
Verschlüsse oder andere Einrichtungen, wie sie bereits bei anderen Feuerungen existiren,
kann man übrigens auch die Unterbrechung in der Gaserzeugung vermeiden. Die Wasserspeisung
kann durch Pumpe oder Injector etc. erfolgen.
Die Dimensionen des Generators sind nach den Quantitäten Gas, welches er in einer bestimmten
Zeit erzeugen soll, sowie nach der Zeit für welche ein einmaliges Füllen ausreichen
soll, zu bestimmen. Bei gröfseren Dimensionen derselben ist es meist zweckmäfsig,
mit der Höhe nicht zu weit zu gehen und dafür den Durchmesser entsprechend gröfser zu
machen, da sonst in der Circulation des Gases leicht Unregelmäfsigkeiten entstehen.
Die durch diese Generatoren erzeugten Gase sind hauptsächlich für Gaskraftmaschinen anwendbar.
Sie produciren eine grofse Kraft, sind gefahrlos, bedürfen keiner grofsen Aufsicht
und arbeiten mit Hülfe meines Systems sehr billig. Aufserdem nehmen sie wenig Platz
ein. So ist z. B. ein Generator von 1,5 m
Höhe und 0,50 m Durchmesser mehr als genügend, um eine Otto'sche Gasmaschine von
15 Pferdekraft während 10 Stunden zu speisen'.
Ebenso ist mein Apparat für Heizungszwecke in Häusern sowie im gewerblichen Leben leicht
und bequem anwendbar.
Obgleich das durch meinen Apparat erzeugte Gas von wenig Leuchtkraft ist, so kann dasselbe
doch als Leuchtgas angewendet werden, indem man es dadurch carbonisirt, dafs man,
wie oben gezeigt, statt des Wassers OeI, Thee.r etc. anwendet, oder, dafs man ebenso wie bei
der Wasserstoffbeleuchtung das Gas über einem Sieb von Platindraht verbrennt.
Das Wesentliche der Erfindung ist, dafs das Gas in der Mitte der Kohle erzeugt wird, und
zwar durch eine Mischung von Luft und Wasser mit den in der Kohle enthaltenen Gasen mit
Hülfe eines Rohres, wodurch die Gase eine auf- und niedergehende Bewegung erhalten, wobei sie
immer die Kohle passiren müssen, und so vollständig reducirt werden, bevor sie in den Waschapparat
kommen. Das Gas kann zu den verschiedensten Zwecken angewendet werden.
Claims (1)
- Patent-An spruch:Ein Gasgenerator der vorgeschriebenen Einrichtung, dessen Gas durch ein Gemisch von Luft und Wasser oder OeI, in Verbindung mit den in der Kohle enthaltenen Gasen erzeugt wird, mit Anwendung von Röhren mit Oeffnungen in der vorgeschriebenen Art.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE5275C true DE5275C (de) |
Family
ID=283783
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT5275D Active DE5275C (de) | Gasgenerator |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE5275C (de) |
-
0
- DE DENDAT5275D patent/DE5275C/de active Active
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