DE5266C - Neuerungen in der Herstellung parallelopipe- ' discher Holzkistchen - Google Patents

Description

1S78.

^ Klasse 38.

ν ν κ/ y ι·

PHILIPP ANDRE m HEDDESBACH. Neuerungen in der Herstellung parallelepipedischer Holzkistchen.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 3. August 1878 ab.

Nach der bisher üblichen Methode der Herstellung von parallelepipedischen oder prismatischen Holzkistchen werden die auf der Kreissäge oder Hobelmaschine erzeugten Spähne ähnlich, wie dies bei der Fabrikation von Cartonnagen geschieht, an den Stellen, wo die Kistchen eine Kante erhalten sollen, mittelst einer Ritzmaschine entweder auf der Aufsenseite eingeritzt oder auf der Innenseite ausgeschnitten. Dies Verfahren hat den Nachtheil, dafs das Material an den Kanten merklich geschwächt wird und nach vollzogener Biegung der durch das Ritzen schon eingeleitete Bruch sich noch vergröfsert, wodurch die Haltbarkeit der Kistchen bedeutend vermindert wird. Die Fabrikation derartiger Holzkistchen hat sich daher bis jetzt auch nur auf Schachteln für schwedische Zündhölzer beschränkt und hat man Schachteln oder Kistchen von gröfserem Inhalte in haltbarer Form noch nicht herstellen können.

Vorliegende Neuerungen bezwecken dies zu ermöglichen und bestehen wesentlich darin, dafs der Holzspahn an den Stellen, wo das Kistchen eine Kante erhalten soll, durch einen Stempel, dessen Kanten etwas mehr als 90 ° gegen einander geneigt sind, eingedrückt wird, so dafs die Fasern nicht verletzt, sondern ungefähr auf die Hälfte comprimirt werden.

Der Spahn wird nun in feuchtem oder trockenem Zustande gebogen, wobei die Fasern nicht zerrissen werden, wenn der mit dem Stempel erzeugte Eindruck hinreichend tief war. Zerreifsen demnach einige Fasern, so besitzt das comprimirte Holz eine solche Festigkeit, dafs das Biegen die Haltbarkeit des Kistchens durchaus nicht beeinträchtigt.

Die Erzeugung des Eindrucks kann auf beliebige Art erfolgen. Im allgemeinen wird man die Eindrücke durch Stempel hervorbringen, jedoch ist die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, dafs bei der Benutzung von Hobelmaschinen kleine Druckrollen vor oder hinter dem Schälmesser continuirlich auf dem noch zu schneidenden Holz die erforderlichen Eindrücke erzeugen.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Die vorbeschriebenen Neuerungen in der Herstellung von prismatischen Holzkistchen, wobei die zur Bildung der Kistchen bestimmten HoIzspähne anstatt eingeritzt oder ausgeschnitten zu werden, durch stumpfe Stempel, Rollen oder Walzen mit Eindrücken versehen werden, welche das Biegen und Bilden der Kanten an den betreffenden Stellen ermöglichen.